Ein Thema, das mich schon oft beschäftigt hat und schwierig zu lösen. Die Beste bei uns mögliche Variante ist m. M. ein Hospiz und ich wünsche vielen Schwerkranken ihre letzte Zeit an so einem Ort verbringen zu können. In einem Fernsehbericht (schonn länger her) sagte einer der dort Wohnenden, schwerstkrank und totgeweiht, aber er bekam an Schmerzmitteln was er brauchte, "hier habe ich erst an zu leben gefangen". Das hat mich sehr berührt. Ich empfinde deren Konzept als sehr respektvoll den Kranken gegenüber.
Wie man zur Sterbehilfe an sich steht hängt neben so manchen andderen Dingen auch damit zusammen, was man selbst erlebt hat. In meinem Umfeld sind schon viele an Krebs verstorben. Auch meine Eltern. Meine Mutter hat bei ihrem letzten KH-Aufenthalt, etwa eine Woche vor ihrem Tod, keine Schmerzmittel bekommen, obwohl sie dem Arzt von ihren Schmerzen berichtet hat. Darum sehe ich es auch so
Ein Klassenkamerad von mir ist elendig an Krebs gestorben, den habe ich einige Wochen vor seinem Tod getroffen. Der sagte mir, dass Tiere eingeschläfert würden wenn die unheilbar krank seien und Menschen müssten das Krepieren bis zum Schluss aushalten.
Den Gnadentod gibt es nur für Tiiere und die meisten Menschen empfinden auch Mitleid mit einem Tier, was sich sehr quält. Auch für einen Menschen kann das Ende qualvoll und land sein. Zum Glück setzen sich Schmerzmittel in den Krankenhäusern verstärkt durch, aber immer wieder höre ich von furchtbarem Sterben, das für die Angehörigen zu einem Trauma wird. Ich finde, es sollte alles dafür getan werden, dem Menschen bei seinem Ende die Schmerzen und die Angst zu nehmen (für beides gibt es Medikamente) was möglich ist. Und wer sein Leben absolut nicht mehr aushalten kann, sollte einschlafen dürfen und zwar in Ruhe in seinem Bett und wenn er will mit seinem Liebsten und nicht gezsungen werden sein Leben auf schreckliche Weise beenden zu müssen und evtl. noch andere mit einzubeziehen.
Bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt hatte ich ein gutes Gespräch darüber mit einer über 80jährigen, sehr gläubigen Katholikin. Ihre Cousine war in Amerika diesen Weg gegangen. Hatte vielen noch einen ausführlichen Brief geschrieben und sich verabschiedet und war an ihrem letzten Tag nicht allein gewesen. Ihr hätte nur noch eine kurze Lebenszeit mit viel Elend bevor gestanden. Meine Mitpatientin war natürlich anfangs erschrocken, aber sie konnte ihre Cousine durch den Brief auch verstehen und hat für sich auch einen Weg gefunden, das mit ihrem Glauben vereinbaren zu können.
Ich frage mich oft, was hat man getan, als es noch nicht die vielen Möglichkeiten gab, das Leben zu erhalten, egal in welchem Zustand? Uns fällt es heute oft schwer, den Tod zuzulassen.