Thema: Werbung für Hofläden

[Katharina]

Jeder Betrieb braucht Werbung, um auf seine Produkte hinzuweisen.
Sie ist das Instrument, sich bei seinen Kunden bekannt zu machen.

Unter Werbung ist nicht nur Zeitungs- oder Anzeigenwerbung zu verstehen, sondern vor allen Dingen die Mundpropaganda. Sie ergibt sich, wenn zufriedene Kunden durch gute Leistungen des Hofladens begeistert wurden.
Wie erreicht man das?   

Wie werbt ihr für eure Hofläden oder eure Direktvermarktung?

Habt ihr ein Hofprospekt?   
Schaltet ihr Anzeigen in der Zeitung?
Welche Schilder weisen auf euren Hof hin?

Oder genügt bei euch die Mund-zu-Mund-Propaganda? 
 
 
 

[MarionMager]

Hallo Katharina,

Zeitungswerbung ist teuer und bringt meiner Meinung nur dann etwas, wenn sie ständig erscheint. Dadurch wird sie aber nahezu unbezahlbar.

Was ich gelegentlich mache, ist eine Annonce im Kirchenblättchen (4x pro Jahr) oder eine in der hiesigen Schülerzeitung. Die lesen nämlich auch die Eltern und sie sind ja unsere Kunden. Da die dort erscheinenden Anzeigen alle aus unserem Dorf sind, ist jeder neugierig und liest sie bis ins Detail. Außerdem fallen sie auch auf zwischen den von Kindern gestalteten Artikeln.

Annoncen in Festschriften von Vereinen bringen nichts.

Um die Mundpropaganda zu verbessern, mache ich folgendes: Zu zufriedenen Kunden, die sich mit mir unterhalten, sage ich gerne den altbewährten Satz: "Wenn Sie zufrieden sind, dann tun Sie mir den Gefallen und empfehlen Sie mich weiter". Das wirkt. Sollte dadurch tatsächlich ein neuer guter  Kunde gewonnen worden sein, so bedanke ich mich beim Alt-Kunden mal mit einer Kleinigkeit (ein Glas Marmelade, ein kleiner Blumenstrauß, etc.).

Viel Erfolg. Auch ich würde mich über weitere Tipps freuen.

Viele Grüße   Marion

 

[SHierling]

Hallo,
mir nutzt Zeitungswerbung auch nicht viel, weil ich Leute aus den Großstädten ansprechen will; die sind eh nur am Wochenende hier, und da lesen sie das einheimische Blättchen nicht oder nicht so gründlich. Andersrum ist das Hamburger Abendblatt oder irgendeine Berliner Zeitung viel zu teuer.
Also mache ich Flyer, die ich dann Leuten mitgebe, die Mund-zu-Mund Propaganda so machen, wie Marion das auch schon beschrieben hat. "Wenn Sie jemanden kennen, dem unser System auch gefallen könnte, geben sie ihm doch diese Info" (Das ist fürs Schweineleasing recht praktisch, weil man da sonst so viel erklären muß). Der erinnert die Leute dann immer mal wieder an ein nettes Gespräch oder an die Empfehlung, wenn er nach Wochen in irgendeiner Handtasche oder Jackentasche auftaucht, oder nach Monaten in irgeneinem Papierstapel. (alles schon gehabt - selbst beim Altpapier entsorgen *g*) Wenn man geschickte Anlaufstellen hat, kann man die auch auslegen, aber das bringt weniger - muß die richtige Stelle sein, z.B. Tourist-Info, oder andere beliebte Ausflugsziele wie Sehenswürdigkeiten etc.

Solche Flyer hab ich auch schon für andere Leute gemacht, z.B. einen Archehof, als "Preisliste und Info" zum mitnehmen für Einmal- (Durchfahrt-)Kunden, oder als "Verbraucher-Info" (zu Eiern und/oder Bruteiern dazu) - jeweils als .pdf, oder als prn zum Ausdrucken lassen, sieht dann so aus:
http://tinyurl.com/5yva8     oder so  http://tinyurl.com/43g6q
und funktioniert mit Open Office, geht sicher auch mit Word.

Richtig billig ist das ganze aber auch nicht - es sei denn , man hat einen eigenen Laserdrucker. Farbe doppelseitig kostet hier in der Kleindruckerei 500 Stück ca 475.- - weniger noch teurer, als Farbkopie in der nächsten Stadt einen Euro. Per Laserdrucker nimmt ein Bekannter von mir 32cent je Flyer, das geht eigentlich, vor allem, weil man nicht so viele abnehmen muß, sondern auch immer mal wieder was anpassen kann.

Grüße
Brigitta

[Ossi22]

Hi , ich habe jetzt im Rahmen des Internationalen Tages der Milch am 1 . Juni mit meinem Hof auch mitgewirkt ( in NRW ) und hatte ein größeres Transparent mit der Aufschrift "Die Milch machts" an meiner Scheune hängen .
Am Tag danach ( Transparent hing noch ) kam das Bauamt ( waren bestellt von mir ) und fragten mich beiläufig , ob die "Werbung" länger da hängen bleiben sollte . Ich sagte nichtsahnend "Warum nicht , ist doch nett .....".Sie wiesen mich darauf hin , das das dann genehmigungspflichtig wäre , weil über 1 qm groß . Ist das richtig so , nicht mal auf seinem eigenen Gelände ?
Gruß Ossi

[agromind]

Hallo Ossi22,

ja das ist richtig. Auch auf dem eigenen Gelände besteht Genehmigungspflicht für sog. bauliche Anlagen oder auch Schilder. Die genauen Bedingungen variieren zwar in jedem Bundesland. In der Regel bekommt man so eine Genehmigung jedoch bei der örtlichen Gemeinde.

Anbei noch ein Link zum Baurecht in NRW: http://www.duisburg.de/vermessungsamt/werbung.cfm

Liebe Grüße
Marion

[Katharina]

Wie soll die optimale Werbung aussehen?

Z.B. durch ein Logo, welches sich auf dem Hofschild, der Verpackung und evtl als Emblem auf der Kleidung wiederholt.
Wann ist Werbung in der Zeitung zu empfehlen?
Gibt es sonstige Werbeaktionen?

Wie teuer darf Werbung sein?

[agromind]

Hallo Katharina,

denke, dass die Frage wohl mit an mich geht.

Wie sieht optimale Werbung aus?
Hier könnte ich jetzt einen Roman schreiben. Optimale Werbung ist die Werbung, die tatsächlich den Kaufanreiz des Kunden auslöst. Wenn eine Werbung gut gemacht ist bzw. das richtige Werbemedium gewählt wurde, dann merkt man es am Umsatz.

Wichtig ist aber auf jeden Fall, wie Katharina schon erwähnt hat, dass das Hoflogo auf jedem Prospekt, jedem Produkt, etc.. Dies ist das wichtigste Wiedererkennungsmerkmal für jeden Direktvermarkter.

Dann sollte keine Werbung von Text überladen sein, ganz nach dem Motto: Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Das gilt jedoch auch für Hofprospekte, welche eigentlich nicht zur Werbung sondern zur Öffentlichkeitsarbeit zählen. Hier ist jedoch mehr Text erlaubt, da ein Hofprospekt so eine Art informativer Leitfaden für den Kunden ist.

Wann ist Werbung in der Zeitung zu empfehlen?
Auch hier ist es schwierig eine Pauschalantwort zu geben. Wie man in den vorhergehenden Forumsbeiträgen sehen kann, ist ein Pro und Kontra sehr unterschiedlich.
Zeitungswerbung, darunter verstehe ich klassische Anzeigenwerbung in einer Tageszeitung. Ob die für den Einzelnen sinnvoll ist oder nicht, hängt Mitunter von den Vermarktungswegen ab. Für Ab-Feld-Verkäufe wie z. B. Erdbeeren ist diese, trotz des hohen Preises, meist ein sehr wichtiger Werbeträger. Auch für Landmetzgereien oder ähnliches kann die Zeitungswerbung ein sehr gutes Medium sein.

Ob die Zeitungswerbung ein gutes oder ein Schlechtes Medium ist, hängt auch sehr stark von der Leserstruktur der Tageszeitung ab. Bei fast allen Tageszeitungen kann man sich Mediadaten bestellen. Da stehen sehr oft auch Informationen zur Leserstruktur. So kann man recht gut feststellen, ob die Kernzielgruppe auch diese Zeitung liest.

Dies gilt im Übrigen auch für alle anderen Printmedien.

Wie teuer darf Werbung sein?
Zur Bestimmung des Werbebudgets gibt es eine allgemeine Faustregel: Und zwar 2-3 % des Jahresumsatzes. Bei Ausweitung der Produkt- bzw. Angebotspallete oder bei Neueröffnung eines Ladens nimmt man den geplanten Umsatz als Bemessungsgrundlage.

Auf alle weitere detaillierte Fragen bin ich schon gespannt.

Liebe Grüße

Marion

[agromind]

Hallo Hamster,

wie genau soll denn Euer Flyer ausschauen (DIN 6, A4 gefaltet)?
Dann würde mich noch interessieren, wie groß das Einzugsgebiet für Euer Dorf ist und wen ihr mit dem Flyer zum Einkauf gewinnen wollt. Wie viele Flyer wollt ihr machen und wie verteilen?

Liebe Grüße

Marion

[röcki]

Hallo zusammen,

wir haben eine Schnapsbrennerei und einen eigenen Hofladen mit Probierstüberl. Mit Werbung haben wir schon viele verschiedene Erfahrungen gemacht. Klasse sind immer die Teilnahme an Messen und Märkten, das steht fest. Ordentliche Flyer lohnen sich extrem, wir haben einen mit vielen Bildern, informativem Text mit immer dem selben Werbespruch und Logo, den die Kunden wiedererkennen. Außerdem steht unser gesamtes Sortiment drauf. Die Flyer liegen bei unserem Stand und im Laden auf und ganz wichtig: auch bei befreundeten Bauern mit Urlaub auf dem Bauernhof. Die Feriengäste, die das lesen, kommen in der Regel immer zu uns. Wir sorgen dafür, dass sich die Vermittlung für die Gastgeber dann auch lohnt...Gemeinsam mit anderen Direktvermarktern haben wir auch ein Prospekt (das läuft über einen Verein) unter dem Motto "Einkaufen beim Bauern". Das finde ich auch sehr sinnvoll.
Zeitungsanzeigen rentieren sich kaum, es sei denn, sie gehören zu einem Kollektiv, es tun sich also viele verschiedene Direktvermarkter auf einer Seite zusammen, das heben sich die Leser dann eher auf.
Wichtig für uns ist natürlich, dass Name und Anschrift und Telefonnummer samt Internetadresse gut leserlich auf den Etiketten jeder Flasche stehen. Das sind die besten Visitenkarten.
Außerdem haben viele Busunternehmen unsere Prospekte, die uns dann immer wieder als Station für Ausflüge empfehlen. Dafür braucht man aber auch enorm viel Platz, 60 Peronen wollen sich hinsetzen.

viele Grüße

Röcki

[agromind]

Hallo Hamster,

da ihr auf Neukundenfang seid, würde ich Euch empfehlen den Flyer professionell erstellen zu lassen. Selbst gedruckte Faltzettel wirken oft nicht so gut.
Ich denke insbesondere junge Familien und Leute ab 30 sowie sogenannte Junggebliebene könnten zur Neukundengewinnung eine gute Zielgruppe sein. Denn gerade diese Leute sind im momentanen Genuss- und Wellnesstrend ganz oben voran. Deshalb fände ich einen etwas moderneren Flyer ganz hilfreich.
Gut vorstellen könnte ich mir zum Beispiel einen gelfalteten Flyer im Endformat 10x10cm zum Aufklappen im Zick-Zack-Format mit 4 Falzungen. 1. Seite Titel, 2 Seiten mit Beschreibung mit Produktbildern, 3Seiten mit der  Vorstellung Eurer Betriebe. 1 Seite Anfahrtschbeschreibung. Hinten nochmal die Adressen von jedem Teilnehmer.
Für spezielle Produkte sind Verbraucher maximal bereit 30 km zu fahren. Dies ist aber nicht der Normalfall. In der Regel würde ich maximal 15 km als Einzugsgebiet veranschlagen. Am wichtigsten sind aber die Kunden, die im 5 km Radius wohnen.
Gehen wir mal davon aus, ihr macht eine Postwurfsendung im 5 km Radius und verteilt auch noch persönlich. Dann schätze ich eine Menge von 10.000 Exemplaren als realistisch ein.
Dann denke ich, wären die Kosten für Euch akzeptabel.Ausgehend von 10.000 Flyern auf 150g Recycling-Papier (macht sich für Direktvermarktungsflyer ganz gut) wären das inkl. Design und Textüberarbeitung schätzungsweise ca. 800-1.000 Euro  an Kosten.
Wenn ihr selber ausduckt, dann könnt ihr je nach Drucker und Farbabdeckung des Flyers ab 20 Cent pro DINA4 Seite rechnen.

Liebe Grüße

Marion

[Kai Schleyerbach]

Hallo,

wenn wir über eine 10.000er Auflage reden, und eine professionelle Gestaltung, dann tut euch den Gefallen und laßt es drucken.

• Die Wahrscheinlichkeit, dass euer Drucker bei 10.000 Blatt (doppelseitig=20.000) die Grätsche macht, ist sehr hoch.
• Ich kene iegentlich nur Direktvermarkter, die sehr wenig Zeit haben. Wer setzt sich da Stundenlang neben den Drucker und faltet hinterher10.000 Blatt. Schon 1000 sind eine Qual, ich habs schon gemacht glaubt mir.
• Die Druckqualität ist nicht vergleichbar (besonders bei Fotos). Außer ihr verwendet einen Farblaser oder Tintenstahler in hoher Qualität. Dann wird die Seite aber deutlich teurer als 20 ct.
• Es bleibt immer ein weißer Rand. Die Möglichkeiten einer guten grafischen Gestaltung kann man so nicht nutzen

In anderen Fällen z.B. bei Handzetteln ist der Druck am PC schon eine Variante.
Viele Grüße

Kai Schleyerbach

[Beate Mahr]

Hallo

was ich als sehr wichtig empfinde bei der Werbung  ist die Wiedererkennung !!!
denkt nur mal an das M von Macdoof ...

Wir haben das in unserer Dienstleistung konzequent durch gezogen

Unser  Logo ( Gelb ) => Name  mit Adresse und Tel - Fax  ist auf allen Maschinen ( JD Grün )  - Auto ... zulesen
Die Klebefolie überlebt sogar die Reinigung mit einem HDR

T Shirts / Pullover ( Grün ) ... mit gelben Druck ( kostengünstiger ) ... für alle die grad arbeiten oder helfen ...
macht sich einfach besser ... egal wo meine ** Grüne Mannschaft ** auftaucht ... jeder weiß wo die hingehören 
der Druck ist noch Tip Top !!!!  nach über 12 Jahren ... nur die Kleidung leidet ( waschen - Brandlöscher - Riße - ... )

Bei unserem Haus und Hof Lieferanten gibt es z.B.  T Shirts  100 % Baumwolle ( 195g/qm) TOP Qualität ab 30 St. für 5,95 Euro ...
dort kann man sich sein Logo einsticken lassen

Das macht Sinn, wenn man verschiedene Teile benötigt ... T Shirt - Jacke - Schürze ...
weil nur einmal die Kosten für das Einrichten entstehen.

Wenn man drucken lässt - wie wir - übrigens auch ...

Dann haben wir Visitenkarten ( Gelb - grüner Druck )
Aufkleber in DIN A 6
Briefpapier - Rechnung - Lieferschein - Angebot

Ich denke das ist bei einem Hofladen - Direktvermarkter auch angesagt ...
dort dann bei Anzeigen - Flyern - Handzettel - Etiketten - Preisschildern

Unsere AG arbeitet mit der Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen zusammen ...
die zertifizierten Betriebe dürfen sich dort den Werbemitteln bedienen und bekommen Unterstützung
Schulungen - Werbemittel - Broschüren ...

So eine Regionalmarke macht schon Eindruck bei den Kunden

Gruß
Beate

[Jacqueline]

Wenn man drucken lässt - wie wir - übrigens auch ...

Dann haben wir Visitenkarten ( Gelb - grüner Druck )
Aufkleber in DIN A 6
Briefpapier - Rechnung - Lieferschein - Angebot

Ich denke das ist bei einem Hofladen - Direktvermarkter auch angesagt ...
dort dann bei Anzeigen - Flyern - Handzettel - Etiketten - Preisschildern

So eine Regionalmarke macht schon Eindruck bei den Kunden

Dem sagt man so komisch "Corporate Identity" und dies umfasst die Philosophie, die Werte und Grundhaltung eines Unternehmes, sowie mögliche äussere Kennzeichnungen (Logo, etc.)

Das C.I. schafft Innen und Aussen ein klares Profil und ist mit wenig Aufwand kommunizierbar.

Merke : Stärken und Schwächen kennen ist die beste Voraussetztung für eine erfolgreche Unternehmungsführung und für ein erfolgreiches Marketing.


Direkt aus Lehrbuch abgeschreiebn, des Schweizer Modul Marketing für zukünftige diplomierte Betriebleiter/innen.

Ich bin überzeugt, das si ein einheitliches Bild für jedes unternehmen wichtig sit, doch ich möchte auch gerne eines haben, doch jemend dazu bezahlten? Ich habe eine Offerte für SFr. 500.- ! Ist doch viel Geld! Vielleicht werde ich mal ein "Flash" haben und werde sagen genau dieses logo will ich gebrauchen?

[Jacqueline]

Hallo

was ich als sehr wichtig empfinde bei der Werbung  ist die Wiedererkennung !!!
denkt nur mal an das M von Macdoof ...

Gruß
Beate

Beate, wie seit Ihr auf eurer Logo gekommen? Könnte ich es mal sehen?

[cara]

Hallo Jacqueline,

hast du denn bestimmet Vorstellungen, wie dein Logo aussehen soll?
Versuch doch mal, mit deinen Bildbearbeitungsprogrammen was zu basteln, vielleicht kommt ja was bei rum....

@Hamster
gibt es nicht die Möglichkeit, so einen Flyer einer Tageszeitung oder Sonntagsblatt beilegen zu lassen? Oder geht das nur, wenn man das von der zuständigen Druckerei drucken lässt?
Würde sich bei euch ja anbieten... dass ihr die Grossstadt     erreicht