Autor Thema: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!  (Gelesen 58488 mal)

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Offline Anneke

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #60 am: 30.03.16, 23:19 »
Oh je, den momentanen Zustand bei dir susabe68 sehe ich momentan so kritisch, dass eine räumliche Trennng auf längere Zeit die einzig machbare Lösung scheint.

Ihr geht an eurem Verhältnis zueinander kaputt, wenn ihr weiter auf engem Raum zusammenlebt. Wenn ich die Situation so mitverfolge, stellen sich mir die Nackenhaare auf, diese Spannngen schaukeln sich dermaßen hoch, dass nur eine räumliche Trennung schlimmeres verhindert, sorry, dies stellt sich mir als "Außenstehende" als einzige Lösung dar. Und da möchte ich erst mal gar nicht bewerten, was nun der Auslöser für solche Aussagen des Sohnes war bzw. ob solche Aussagen "gehen". Vielleicht muss er wirklich erst massiv auf die Schnauze fallen bzw. weit nach unten rutschen, um selbst auf die Beine kommen zu müssen, das lässt sich schwer einschätzen. So kannst du kaum weitermachen, das würd auch deinem Enkelkind nicht nützen, in so einer verfahrenen Situation aufzuwachsen, Kinder erspüren Konflikte sehr wohl. Viele hier könnten davon wohl ein Lied singen, wesentlich mehr als ich, die diesen Generationenkonflikt nicht durchleiden musste.

Susabe68, du stehst buchstäblich zwischen allen Fronten und reibst dich auf. Du musst auch auf dich achten, lass die Jungen ziehen, betriebliche Aspekte traue ich mch hier nicht zu beurteilen, aber klar ist auch, sobald einer von euch ausfällt, ist der Betrieb sowieso in Frage gestellt, die derzeitige psychische Belastung bringt euch an Grenzen.

Und: Wir hier kennen sicher nicht alle Fakten, aber zu der vermeintlichen Einmischung bezüglich Planung der Hochzeit  kann ich nur sagen: "Gut gemeint ist sehr oft das Gegenteil von wirklich gut". Ob das nun ein ausschlaggebender Fehler war, vermag ich nicht zu beurteilen, als soooo schlimm kann ich dies aber  nicht sehen, hätte sich mit einer klaren Aussage der Jungen, dass sie dies selbst entscheiden und auch angehen wollen, auch regeln lassen. Aber gerade in dieser mangelnden sachlichen Ebene liegt wohl schon das Kernproblem. Das Vehältnis ist schon dermaßen geschädigt, dass alle Diskussionen nur noch überhitzt oder gar nicht mehr stattfinden.

Letztendlich steckt hinter der Schilderung der Situation hier sehr viel Verzweiflung, viele fühlen mit, aber eine schmerzfreie Lösung scheint wohl fraglich.

LG Anneke


Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter

Offline annelie

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #61 am: 30.03.16, 23:46 »
also mal die Theorie! Eine Theorie, die Ihr Euch gar nicht vorstellen könnt weil Euer Umfeld anders ist, die Familie anders geprägt und damit die Einstellung der Kinder anders gestrickt:


Martina, die Meisten von uns haben Eltern, Schwiegereltern und/oder Kinder, ich glaube wir können uns sehr viel vorstellen oder haben unsere  Erfahrungen gesammelt ;)



Jetzt mal ganz was anderes, da gehts nicht um susabe68, sondern um uns alle. Ganz was menschliches, ich sage jetzt mal, jeder hat eine ganz andere Wahrnehmung von sich selber, wie sein Umfeld die hat. Mirjam hat -sinngemäß- immer geschrieben: "gut meinen, ist nicht unbedingt gut(es) tun". Ich übersetze es für mich so: was ich ganz toll finde oder was ich meinen -mittlerweile erwachsenen- Kindern "gutes tue", können meine Kinder als totale Einmischung/Bevormundung empfinden, haben sie genug Selbstbewußtsein sagen sie es mir, streiten auch mit mir,  wenn nicht, werden sie es ertragen oder aushalten, aber es macht ihnen negative Gefühle, manchmal sogar krank. Dafür gibts ja genügend Beispiele im Bt. Ich hab jetzt ausdrücklich von mir selber geschrieben, weil ich es so empfinde und da auch an mir arbeite.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline martina-s

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #62 am: 31.03.16, 00:04 »
Hallo Anneke,
so sehe ich das auch. Hast Du gut geschrieben!
Liebe Grüße
Martina

Offline Ricka

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #63 am: 31.03.16, 07:14 »
Auch ich kann Anneke nur recht geben. Man meint es vielleicht gut und macht dabei nur alles noch schlimmer. Ich habe mir angewöhnt mich zu fragen (bevor ich mich bei den Jungen einmische) ob es mir früher gepasst hätte wenn Schwiegermutter sich eingemischt hat.

LG Katrin

Offline Frieda

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #64 am: 31.03.16, 08:45 »
Anneke hat das sehr gut geschrieben.
Meiner Meinung  nach sind da Fehler auf beiden Seiten gemacht worden.
Ich halte eine räumliche Trennung, auch wenn das jetzt für Dich susabe68 schmerzhaft ist, für momentan die einzige sinnvolle Lösung, da ich den Eindruck habe, dass die Situation so aufgeschaukelt ist, dass es da erst mal gut Abstand braucht, um irgendwann - vielleicht -  zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung  zu kommen
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline Steinbock

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #65 am: 31.03.16, 09:00 »
Ich finde mich gut in Martina-S und Annekes Zeilen wieder.

Susabe ist wirklich zwischen allen Fronten. Wenn die jungen Leute wirklich 200 Leute auf den Hof eingeladen haben,
dann müssen da alle zusammenarbeiten, sonst klappt so ein Fest gar nicht. Und die Eltern können es wohl (aus Sicht
der jungen Leute) nur falsch machen: Entweder sie planen und arbeiten mit - dann "mischen sie sich ein"  o d e r
sie tun nichts - dann sind sie faul, missgünstig, unmöglich.

Susabe hat auch geschrieben, dass dieser Sohn schon immer mehr Förderung in verschiedenen Bereichen brauchte.
Wann soll sie wissen, dass ihr Sohn keine Förderung/Unterstützung mehr braucht? Mit 18, mit 20, nach der Hochzeit?
Ihr Sohn und die junge Familie verhalten sich so, dass "normale" Eltern erst einmal helfen wollen! - Dass sie dafür
nicht unbedingt Dank erwarten können, ist mir schon klar. Wenn das alles aber in verbalen und (einmalig?) körperlichen
Attacken ausartet, dann hilft nur eine räumliche Trennung. Und es aushalten können, dass die Jungen (wahrscheinlich)
eine Bruchlandung machen.

Wirklich unerträglich finde ich die Situation wegen dem (Enkel)Kind/für das Enkelkind. Auch hier können Susabe und
ihr Mann scheints nur verlieren. Wenn sie sich für Mutter und Kind engagieren, sind sie dumm, weil sie sich einmischen
und ausbeuten lassen. Wenn sie sich um Mutter und Kind nichts scheren, sind sie herzlos, usw. - und am Ende irgendwie
mit schuld, wenn dem Enkel keine gute Kinderzeit ermöglicht wird.

Ein Dilemma....

Elisabeth
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline Steinbock

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #66 am: 31.03.16, 09:19 »
/ Alleine werde ich sicher auch nicht zur Hochzeit gehen, ich weiß sowieso nicht wie das gehen soll. Die Feier war bei uns im Dorf geplant, jetzt ziehen sie wohl wieder 70 km weg. Ich habe Angst vor der Rache unseres Sohnes und dass mir das Herz bricht, wenn der Enkel aus dem Haus ist.

Liebe Susabe, ich würde unbedingt zur Hochzeit gehen. Der Konflikt betrifft doch viel mehr Deinen Mann und Deinen Sohn.
Das wirst Du Dir sonst nie verzeihen!

Und noch was (ich weiß, ich lehne mich sehr weit aus dem Fenster, aber ich muss das einfach noch einwerfen):
Wieso heiraten zwei scheints eher unreife Menschen? Wegen dem Kind muss es doch nicht mehr sein, oder?

Elisabeth
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Offline maggie

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #67 am: 31.03.16, 09:24 »
susabe - ich weiss wovon ich schreibe ...

bei meinen Eltern und bruder war es genau so - die beiden (vater u bruder) gingen mehrmals aufeinander los, z.g. hat mein bruder leine gezogen, ist ausgezogen -
und dann war erst mal während mehr als 2 jahren totale Funkstille - sogar zur hochzeit meines bruders waren meine Eltern nicht dabei (dabei fand sie nur im Nachbardorf statt, wo mein bruder auch mit seiner fam. wohnte)

darum - lass die finger davon, mit der zeit wird es sich schon einrenken -
und ich weiss selbst, wir Eltern haben immer das gefühl, wir müssten helfen ...

mein sohn hier zu hause sagte mal - bei den andern (die weg sind) weisst du auch nicht alles, also lass mich endlich in ruhe !!! (er hat es sehr viel anders ausgedrückt, wir waren oft am hampeln - z.g. nur "verbal"  :o )
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline ulliS

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #68 am: 31.03.16, 10:00 »
Liebe Susabe,

ich hab Deinen Bericht traurig gelesen!
Es ist wirklich nicht immer leicht , dass richtige zu sagen und zu tun!
Oft sind Kleinigkeiten schon zuviel!

Der Satz: Ich hab Angst vor der Rache vom Sohn erschüttert mich auch!

Leider kann ich Dir nicht helfen.So kann ich Dir nur wünschen, dass alles wieder einigermassen gut wird!!
Liebe Grüße von Ulli

Offline Lulu

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #69 am: 31.03.16, 10:11 »
Hallo susabe,

deine Verzweiflung ist wirklich spürbar in deinen Zeilen. Es ist mühsam, jetzt einen schuldigen zu suchen, es bringt ja nix mehr. Ich kann eure Situation kaum beurteilen, aber wenn man körperlich aufeinander losgeht, dann zeugt das von viel angestauter Wut und die kommt nicht von einer Situation. Und wenn es so ausartet, dann kann man wahrscheinlich Fehler auf beiden Seiten suchen und man würde fündig.

Jetzt heißt es erstmal die Situation zu entschärfen. Ich würde nicht jedes böse Wort so auf die Goldwaage legen. In der Wut sagt man so manches, was man drei Wochen später vielleicht schon nicht mehr so sieht. Vielleicht musste es jetzt einfach mal raus. Eine räumliche Trennung wäre vielleicht gar nicht schlecht. Zur Hochzeit würde ich aber gehen, das verzeiht ihr euch später nicht. Egal wie gemein es sich anfühlt, seit die "Großen" und macht es einfach. Sagt doch einfach klipp und klar, wir sind zwar im Moment nicht einig, aber da sollte euer großer Tag nicht drunter leiden und das Enkelkind schon mal gar nicht. Zeigt Größe, auch wenn es euer Sohn vielleicht tun müßte.

Meine SE sind zur Taufe unserers Sohnes nicht erschienen, in der Hoffnung uns eins auswischen zu können. Ihnen hat damals die Wahl unserer Paten nicht gepasst. Heute wo unser Sohn Kommunion hat und bei der Gelegenheit die Bilder sieht, merkt man schon, das es weh tut, Oma und Opa auf den Taufbildern nicht zu sehen. Aber letztendlich haben die Zwei sich selber etwas weggenommen. Ich denke, heute tut es meinem SV sehr leid, das es damals so war. Er würde es heute anders machen, da bin ich mir sicher. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, es ist Vergangenheit. Meinem Sohn habe ich es versucht zu erklären und das Menschen einfach manchmal nicht miteinander können und das es dann besser ist, sich aus dem Weg zu gehen.

Du siehst, jeder hat sein Päckchen zu tragen, dafür muss man sich nicht schämen. Und hier ist genau das richtige Forum um das loswerden zu können. Wäre vielleicht eine Beratungsstelle eine Option für euch?

Auch wenn es jetzt ausweglos scheint, es kann sich noch alles zum Guten wenden.

Wünsche dir viel Kraft

Lulu

Offline susabe68

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #70 am: 31.03.16, 12:30 »
Hallo ihr Lieben,
vielen lieben Dank für eure Anteilnahme und eure Ratschläge, besonders dir martinaS!!!
Ich glaube und habe schon mehrmals festgestellt, dass wir uns wohl in fast der gleichen Lage befinden.
Sicherlich ist es schwer für Außenstehende die Situation zu bewerten oder zu verstehen, aber eure Antworten tun mir gut.
Im Moment sitze ich hier am PC und heule nur noch und frage mich ob oder wie ich die Eskalation hätte vermeiden können.
Wieder suche ich die Schuld bei mir, obwohl ich immer diejenige bin, die einlenkt und wieder Friedensverhandlungen in die Wege leitet. Wir waren auch schon bei der landwirtschaftlichen Familienberatung 2-mal mit beiden Söhnen, das Dritte Mal ging unser Großer nur noch widerstrebend mit (das bringt ihm sowieso nichts, das ganze Problem liegt eh nur bei Vater, er selbst bemüht sich ja sich Mühe zu geben). In der Beratung war es dann so, dass ich fast gar nichts sagen konnte, nur heulen und danach sind wir Kinder und Eltern getrennt nach Hause gefahren sind, weil ich den Hass oder die unerfüllten Erwartungen von Vater und Sohn nicht ertragen konnte. Das Ergebnis war, das unser Sohn am 15.02. auf einem anderen betrieb anfangen wollte zu arbeiten, weiter bei uns wohnen und unser bisschen Ackerbau (150 ha) nach Feierabend noch erledigen wollte.
Leider wollte der neue Chef ihn dann doch erst Ende März oder später einstellen, dummerweise hatte unser Sohn aber die ersten zwei Monatslöhne wohl schon ausgegeben. Das Resultat daraus war, dass seine Freundin noch am selben Tag mit dem Kind ausziehen wollte, wegen Existenzängsten und er mit dem Auto vor den nächsten Baum fahren wollte, weil er ja eh nichts auf die Reihe kriegt und sowieso doof ist.
Weiteres später ...

Offline LunaR

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #71 am: 31.03.16, 12:45 »
Susabe, ich frage mich gerade, wie alt ist euer Sohn eigentlich? Du schriebst, dass er schon immer mehr gefördert werden musste. War er lernbehindert oder Spätentwickler? Oder was war sein Problem? Das sind Dinge, die mir durch den Kopf gehen. Wenn du nicht magst, brauchst du nicht antworten. Ich war nur am Überlegen, ob der Sohn evtl. immer noch Defizite hat.

Aus deinen Beiträgen spüre ich deine Not und deinen Kummer und wie du zwischen den Fronten aufgerieben wirst. Wünsche dir ganz viel Kraft und gute Nerven.

LG
Luna

Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
Gebrauchte Zeit ist Leben.

Offline Matzi

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #72 am: 31.03.16, 15:56 »
Als unser Sohn heiratete  hatten wir eigendlich Funkstille. Es war so viel vorgefallen, das wir Abstand halten mußten um nicht daran kaputt zu gehen.
Wir hatten zwar keinen Hof, aber unser Verbindung war so kaputt.

Mein Sohn und mein Mann konnten gar nicht mehr miteinander, er ist deshalb auch nicht zur Hochzeit gegangen.
Ich habe es mir nicht nehmen lassen und bin da gewesen und es war sehr schön. Mir war es egal was die anderen dachten als ich am späten Nachmittag wieder gefahren bin.

Das ist jetzt sechs Jahre her und wir haben wieder einen engeren Kontakt zueinander und unserer Sohn und auch die Schwiegertochter kommen wenn wir sie brauchen.

Nehmt etwas Abstand zueinander und sagt auch mal nein. Denkt an Euch und nicht was andere sagen.
Die Kinder leben anders als wir und es muß den Kindern auch mal weh tun wenn sie auf die "Gusche" fliegen.

Ich habe früher gedacht, ich habe ihn verloren. Aber dem ist nicht so.

Matzi

Offline susabe68

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #73 am: 01.04.16, 15:00 »
Hallo ihr Lieben,
mit etwas Abstand zu dem Streit, sehe ich die Dinge mittlerweile etwas anders. Irgendwie geht es wohl immer darum, dass unser Sohn nicht so ist wie mein Mann (ehrgeizig, erfolgsstrebend, fleißig, unermüdlich ...). Der Sohn wollte zwar schon immer Bauer werden, obwohl wir ihm auch angeboten haben ruhig einen anderen Beruf zu wählen, ich weiß nur nicht ob es so war, weil es seine Berufung ist oder ob er Angst hatte nichts anderes zu können.
Er war schon immer ein Spätzünder und etwas langsamer als Gleichaltrige, aber nicht dumm, er hat den qualifizierten Hauptschulabschluss und auch die landwirtschaftliche Lehre erfolgreich bestanden. Er sieht halt bei seinem Bruder, der im Moment ein duales Studium als Maschinenbauer macht, dass das Leben auch andere schöne Seiten, wie Freizeit und Zeit für Freunde und Familie, haben kann. Für meinen Mann kam immer die Arbeit und der Betrieb an erster Stelle und sein Hobby war sein Betrieb, Freunde braucht man dazu nicht. Ich habe ihn dabei immer unterstützt, obwohl ich nicht aus der Landwirtschaft komme, aber mittlerweile gehe ich auch darin auf und kann mir nichts anderes mehr vorstellen. Ich bewundere unseren Jüngsten für seinen Ehrgeiz und wie er sich für seine Wünsche und Ziele einsetzt ohne viel Rücksicht auf andere zu nehmen, man könnte auch sagen er ist sehr egoistisch und stur, aber er hat für sich seinen Weg gefunden und sagt, dass er zufrieden ist, so wie sein Leben ist.
Unser Älteste hatte wohl schon immer das Problem nicht gut genug zu sein oder nichts gut genug zu machen, halt sehr wenig Selbstbewusstsein.
Und wenn es Probleme gab, haben wir ihn immer wieder aufgefangen und geholfen, vielleicht hat mein Mann dafür mehr Dankbarkeit erwartet, auch dafür dass er ihn immer unterstützt und ihm viele Wünsche (Maschinen für den Betrieb), den zukunftsfähigen...

Offline Mathilde

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Re: Hofübergabe steht an - Ich bin verzweifelt!
« Antwort #74 am: 01.04.16, 15:47 »
Hallo,

wenn ich das hier so lese wird mir abwechselnd kalt und warm  :-\
Ich kenne Eure Verhältnisse so gar nicht und weiss auch nicht aus welchem Bundesland Ihr seid aber:
Es gibt von der Sozialversicherung doch diese Übergabe-Tagesseminare und so etwas hätte ich sehr gerne besucht aber da im Norden habe ich vom Termin her verschlafen und das im Süden könnte vielleicht für Euch noch was werden denn dort geht es nicht um steuerlich und betrieblich sondern auch um die Menschlichen Aspekte.
Mein zweiter Vorschlag wäre eine Mediation denn ich denke Ihr unterschätzt diesen Sohn ständig und das tut weh und daher wird dann auch gebockt.
Ich hab grad so gar nichts dazu zu melden eigentlich denn wir haben seit 1 Jahr unsere eigenen familiären Probleme die aber sicherlich aus so etwas resultieren. Ich könnte mich heute noch ärgern dass ich vor 1,5 Jahren die Mediation nicht einfach vorangetrieben habe denn dann wäre uns so einiges erspart geblieben.
Die Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein soll da sehr gut sein

LG Mathilde
Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins

Marie von Ebner-Eschenbach