Meine Mama war 18 als sie mich bekam. Ich hatte immer die jüngste Mama von allen. Aber nicht, dass sie einen lockeren Erziehungsstil hatte, nein, weit gefehlt. Sie war und ist noch eine vom "alten Schlag".
Ich selbst war 23 als ich mein erstes Kind bekam, mit 30 mein zweites. So im Nachhinein betrachtet kann ich mit meinem 2. Kind (9) viel gelassener umgehen als mit meinem ersten Kind (16).
Dazu muss man sagen, dass ich (nicht aus der Landwirtschaft stammend) kurz nach der Hochzeit auch schwanger wurde (ich wollte es damals so).
Es war eine sehr schwere Zeit:
1. keine Ahnung von Landwirtschaft
2. ich kannte im Ort niemanden
3. noch nie vorher einen Haushalt geführt, wenngleich bei meiner Mama schon mal zugesehen und auch gemacht
4. gleich auch noch schwanger
Während der Schwangerschaft war ich immer gereizt und hatte Kopfschmerzen. Durch meine Gereiztheit hat unsere Ehe in der Zeit auch nicht besonders funktioniert.
Und nachdem mein 1. Kind dann geboren war, hatte ich das auch noch in den Griff zu bekommen, es klappte aber es zehrte schon sehr an mir. Während ich morgens im Stall war (ich hatte zwar Funk) war ich immer angespannt, weil wenn mein Baby
aufgewacht war, musste ich mich waschen, umziehen, Baby versorgen und dann wieder in den Stall. Zum Glück kam das nicht oft vor, ich hatte schon brave Kinder.
Ich hatte aber immer das Gefühl, mein Leben geht förmlich an mir vorbei und ich muss nur funktionieren.
Beim 2. Kind lief dann alles viel ruhiger. Ich war nicht mehr so erpicht darauf, dass das Kind um spät. 21.oo Uhr in seinem Bettchen war. Ich bin dann auch gleich mit ins Bett, hätte ich mit 23 nie gemacht. Ich wollte vom Abend noch was haben. Den Stall über hat es durchgeschlafen eigentlich schon nach 3 Wochen.
Und ich hatte 3 Wochen vor der Entbindung und 3 Wochen danach einen Betriebshelfer, den ich bei der ersten Schwangerschaft noch nicht hatte, weil der Betrieb noch auf SM gelaufen ist.
Lange Rede kurzer Sinn, könnte ich die Zeit nochmal zurückdrehen, würde ich vor 30 keine Kinder mehr bekommen, würde nicht mehr so früh heiraten, würde meine Zeit des Jungseins besser auskosten. Aber weil man das nicht kann, nehme ich es, wie es ist und bin heute als 39-jährige zufrieden.