Autor Thema: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung  (Gelesen 6200 mal)

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Offline KleopatraTopic starter

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Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« am: 30.05.13, 09:43 »
Ich mache relativ neu DV von Fleisch. Nun erfahre ich Extrem Gefühle pur. Äusserst positive Kundenkontakte wechseln sich mit Absagen. Ich gehe von Himmel-Hochjauchzend zu betrübt. Geht das nur mir so? Legt sich das mit der Zeit? Wird man mit der Zeit etwas cooler?

Offline Hilde

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #1 am: 30.05.13, 10:31 »
Das legt sich mit der Zeit.

Wichtig ist, herauszuhören, warum Absagen kommen. Langsam baut sich aber ein Kundenstamm auf, der auch regelmäßig einkaufen wird. Mir geht es heute noch so, dass ich mich freue, wenn ich einen großen Posten habe. Es kommen auch sehr viele nette Kunden. Ein Ab- und Zugang wird es immer geben.
Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast. Albert Einstein

Offline silberhaar

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #2 am: 30.05.13, 18:24 »
Eine erfolgreiche Direktvermarktung braucht Zeit und Geduld.
Wenn sie von deinem Fleisch überzeugt sind wird der Kundenkreis von Mund zu Mundpropaganda allmählich  auch etwas erweitert.

Bei uns in der Nähe macht ein Direktvermarkter einen Anlass mit Fleisch aus dem Smoker. Danach besteht die Möglichkeit Fleisch in kleinen Mischpaketen zu kaufen. Die Kunden können sich gerade selber vom Fleischgenuss überzeugen.

Ist halt auch mit viel Arbeitsaufwand verbunden. Der Direktverkauf läuft bei ihm aber nach seinen Aussagen dafür nicht schlecht.

tio, tio, tio
silberhaar
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Samy

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #3 am: 31.05.13, 12:03 »
Gerade wenn man neu anfängt wollen alles erstmal ausprobieren. Damit man mitreden kann. ;) Danach ziehe sie weiter zum nächsten Neuen.
Direktvermarktung braucht seine Zeit um einen Kundenstamm aufzubauen.
Du solltest dich aber nicht von den Kunden zu etwas drängen lassen. Die Wünsche erfragen und beurteilen ja aber ein ganz klein wenig kann man sich Kunden auch erziehen. Das braucht Zeit und Geduld. Man rechnet mit etwa 5 Jahren bis sich das Geschäft am Markt gefestigt hat. Also freue dich an den positiven Kontakten und nehme dir die anderen nicht so zu Herzen.

Orchidee

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #4 am: 31.05.13, 13:10 »
Oh nein SwissBäuerin, das geht nicht nur Dir so! ;)

Wie meine Vorschreiberinnen schon geschrieben haben, dauert das einfach "seine Zeit". Du brauchst einiges an Geduld und Durchhaltewillen.

Wir vermarkten nun seit rund 11 Jahren selber Fleisch. Kenne also die Höhen, noch besser sogar die Tiefen. Nun gibts ein Produktewechsel auf nächstes Jahr. Ich bereite meine Kunden schon seit letztem Sommer darauf vor. ::) ;D

Bei Absagen, frage ohne Drängen nach dem Warum. Einerseits kann Dir das zukünftig helfen, andererseits fühlt sich der Kunde ernst genommen. ;)

Offline Bergli

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #5 am: 31.05.13, 13:29 »
Hallo swissbäuerin

Geduld bringt Rosen! (oder eben Kunden)

Bau dich an den positiven Kunden auf und höre nicht auf die Nörgler (unzufriedenen).
Mit der Zeit wird man erfahrener. Aber vor allem braucht man Geduld (Nerven).

Wir machen auch schon länger (über 10 Jahre) Direktverkauf, Kalbfleisch. Wir stocken auf diesen Herbst auf (Produktewechsel), ich brauche etwa doppelt soviel Kunden wie anhin. Ich vermarktete bis anhin die Jersey-Stierenkälber selber.
Diesen Winter haben wir aufgehört zu melken und halten jetzt Muttekühe (Dexter), das Fleisch möchte ich direkt verkaufen.
Ein paar "alte" Kunden bleiben uns treu und ein paar springen ab. Ich habe aber auch schon sehr viel positive Rückmeldungen erhalten, dass wir umgestellt haben und direkt das Fleisch vermarketen.

Am Anfang war es auch sehr harzig. Ich bin aber sehr froh, das ich nicht mehr bei Null anfangen muss.

Ich wünsche dir viel Geduld und eine gute, zufriedene Kundschaft
Äs Griässli
Bergli
„Glücklich sein bedeutet nicht, das beste von allem zu haben, sondern das beste aus allem zu machen.“

Offline KleopatraTopic starter

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #6 am: 03.06.13, 11:10 »
Hallo, wie geht ihr vor? Ich habe z.B. drei schlachtreife Kälber. Das letzte habe ich vor einem Monat auf Risiko schlachten lassen. Habe Fleisch geholt und hatte 0 Kilo verkauft. Nun gut, inzwischen ist der Vorderviertel verkauft und ein Teil der Edelstücke. Ich bin wieder etwas ruhiger.

Also das Risiko nochmals ein Kalb zu schlachten ohne das der Verkauf über die Bühne ist, ist einfach da, dass muss man aushalten können.

Hat jemand schon mal ein Zeitungsinserat gemacht? Wie war der Erfolg?

Offline Conchita

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #7 am: 03.06.13, 14:51 »
Hallo Swiss Bäuerin
Ich  bin auch Anfängerin in Sachen Direktvermarktung. Beim letzten Kalb  hatte ich einige Bestellungen, habe dann zusätzlich noch in einem Internetportal, das in  unsere Region sehr viel gelesen wird, inseriert. Es meldeten sich 2 Käufer, hat sich also gelohnt. Die nächsten beiden Kälber habe ich aber in den Natura Beef Kanal gemeldet, da wir im Juli in die Ferien gehen und ich den ganzen Aufwand nicht schon wieder auf mich nehmen will. Im Herbst mache ich dann wieder Aktion Direktvermarktung. Ich habe einen Flyer kreiert, den ich dann verschicken möchte. Nur DV käme für mich nicht in Frage.
« Letzte Änderung: 03.06.13, 18:49 von Conchita »

Online perle

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #8 am: 03.06.13, 15:31 »
Hallo Swissbäuerin
wir vermarkten auch Fleisch direkt.
Früher hatte ich immer die (eventuell ::)) potenziellen Kunden
angerufen.
Heutzutage bin ich heilfroh, dass es emails gibt.
Habe im Laufe der Zeit Adressen gesammelt.
Wir machen Termine für den Fleischverkauf
diese stehen auf unserer Internetseite, und ich verteile 2x im Jahr Zettel mit denselben im Hofladen.
Alle von denen ich eine emailadresse habe, bekommen 2-3x im Jahr ein Infoschreiben in dem alles wichtige/Neue zu lesen ist.
Und eigentlich wissen die auch alle, dass es besser ist hier vorzubestellen.
Wenn ich wenig Vorbestellungen habe, schlachten wir ein leichteres Rind, wenn ich viele habe ein schwereres.
Da wir soviel haben, dass eh noch was beim Metzger verkauft werden muß, sind wir da flexibel.
Was nicht vorbestellt ist kommt im Hofladen in die Theke und was dann noch übrig ist in die TK.
Viel Erfolg bei deiner DV
LG Perle

Offline gammi

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Re: Hoch und Tiefs in der Direktvermarktung
« Antwort #9 am: 03.06.13, 16:04 »
Ich kenn es hier aus der Gegend auch so, dass das Schlachten schon einige Zeit vorher angekündigt wird und dann in Inseraten um Vorbestellung gebeten wird.
Vielleicht habt ihr ja auch einen Bäcker in der Nähe, bei dem ihr einen Aushang machen könnt?
Enjoy the little things