Ich habe 4 Taufpatenkinder und 3 Firmlingspatenkinder. Ich find's klasse!
Mein ältester Firmling ist mittlerweile 29 J. - mein Lieblingsneffe: Lebenslustig, lebensfroh, nie um einen Spruch verlegen, aber immer respektvoll. Wir mögen uns sehr gerne. Ich war die erste, der er seine Freundin vorstellte - am nächsten Tag rief er mich an, was ich meine: Sie ist klasse.
Er war jede Ferien bei uns. Trieb sich im Dorf rum, stahl mit den anderen Kindern Fische aus den Weihern, die sofort gegrillt wurden; Bäche so aufgestaut, daß der gemeindl. Bauhof anrückte und stellte alles an, was man sich so vorstellen kann. War aber auch sehr fleissig und hat uns viel bei der Holzarbeit geholfen. Damals Anfang der 90er Jahre gab's in den Osterferien mal die ganze Reihe "Winnetou"-Filme im Fernsehen. Vormittag 2 Std. mit meinem Bruder gearbeitet, Mittagspause von 11-12 dann 1 Std. arbeiten ab 13 Uhr "Winnetou & Co" ab 15 Uhr wieder 2 Std. arbeiten. Das weiß er bis heute; zumal sich seine Eltern nie die Zeit genommen hätten.
Irgendwann als Jugendlicher sagte er zu mir: er wird sich nie eine Holzheizung oder Kachelofen zulegen. Mal abwarten!
Der jüngere Bruder von ihm ist mein erster Täufling, mittlerweile 19 Jahre, er war ab dem 4.LJ sehr oft bei uns. Je nach Ferienlänge ein langes WE bzw. eine Woche, in den Sommerferien mindestens 3 Wochen am Stück. Er ist einer von der absolut ruhigen Sorte, sehr zurückhaltend und unauffällig in jeder Hinsicht. Das Gegenteil seines Bruders. Kinder in unserem Dorf waren im gleichen Alter, er fühlte sich sehr wohl bei uns und taute auf. Im Herbst beim Maistrocknen stand er jedes WE auf der Matte! Und meinen Mann liebte er abgöttisch. Umgekehrt war der eher mal genervt, wenn er ständig einen Begleiter hatte und beim Fernsehen immer wieder gefragt wurde
Die Lieblingssendung des Neffen war damals "Kommisar Rex" - wegen Rex natürlich und dessen Vorliebe für Wurstsemmeln! Die Handlung war unwichtig! Mein Mann wurde dann auch sein Firmpate; leider verstarb mein Mann 4 Wochen nach der Firmung. Mein Neffe stand absolut unter Schock und kam nicht mehr zu Besuch. Unser Verhältnis wurde mit seiner lebenslustigen Freundin wieder besser. Wir waren zusammen in einer Veranstaltung der "Landshuter Hochzeit" und seither haben wir wieder einen Draht zueinander gefunden.
Die anderen Patenkinder kommen nicht aus meiner Familie. Als mich meine Freundin beim ersten Kind fragte, ob ich Taupatin machen würde, meinte sie, sie mag einfach ihre Schwestern nicht nehmen. Sie hat 3 Schwestern und egal wen sie nimmt, die anderen beiden seien beleidigt! Also gingen sie und ihr Mann den nicht ganz einfachen Weg und nahmen mich. Und zwar deswegen nicht ganz einfach, denn die Schwestern waren natürlich alle drei beleidigt. Und wie. Als ich abermals von den beiden Zwillingsmädchen die Taufpatin wurde, war's ganz aus. Eine Schwester, die gleich alt ist wie ich (wir waren Nachbarskinder), durfte von ihrem Mann aus die Mutter der Kinder nicht mehr besuchen, wenn ich dabei war!! Ganz schön doof, zumal wir als Kinder und Jugendliche viel gemeinsam unterwegs waren. Ging's nicht anders, z.B. bei der Kommunionfeier, dann fehlte er. Meine Freundin und ihr Mann standen über alles; aber es gab da schon eigenartige Situationen... Beide sagten dann, dann sollen die doch nicht kommen, DU bist die Patin. Zu diesen Patenkindern hab ich einen sehr guten Draht. Der ältere ist mittlerweile 17 und naja, da bin ich derzeit nicht so gefragt....Aber für die beiden Mädchen (16) bin ich eine echte Alternative zu ihrer Mutter was Fragen und Antworten in der Pubertät angeht und so Sachen
Sie wohnen nicht "um die Ecke", 80 km entfernt und weil ich engen Kontakt mit allen drei haben wollte, besuchte ich die Familie jeden Monat ; jetzt wo die Kids älter sind, besuche ich sie alle zwei Monate. Die Tel.gespräche mit meiner Freundin natürlich ausgenommen
Ein Firmlingsmädchen ist aus dem Dorf; wir mochten uns schon als sie noch nicht in die Schule ging. Es verging kaum ein Tag, daß sie nicht vorbeischaute. Als wir einen kl. Hund bekamen, kam sie noch mehr zu mir! Und zum Hund..! Daß sie mich zur Firmpatin nehmen würde, war "eigentlich" klar. Aber ihre Eltern waren nicht einverstanden; die wollten, daß das Patenamt in der Familie blieb. Dem Mädchen paßte dies gar nicht, mußte aber nachgeben. Aber die ausgesuchte Tante war geschieden und durfte nicht Firmpatin werden, die anderen Tanten wollte sie "auf keinen Fall, lieber gehe ich nicht zur Firmung" , dann gaben die Eltern nach. Als sie in der Realschule mal absackte und sie weder auf ihre Eltern noch auf die Lehrer hörte, kam ihre Mutter zu mir. In ganz normalen Gesprächen zeigte ich ihr Situationen auf, warum gute Noten genau jetzt wichtig sind (Bewerbungen) und nicht erst im Abschlußzeugnis. Sie lernte wieder, denn von mir konnte sie Ratschläge annehmen. Ich bin so stolz auf sie, sie ist ein wunderbares 22 j. Mädchen. Freundlich und hilfsbereit! Als sie eine bestimmte Lehrstelle gerne haben wollte, wußte sie nicht, daß ich die Lehrfrau kenne und ich vermittelte. Wir verstehen uns immer noch sehr gut und mindestens einmal im Monat kommt sie auf einen Ratsch vorbei. So erfahre ich ihre Wehwehchen und alles was sie bewegt. Und ich erzähle von mir. Wir sind beide sehr verschwiegen anderen gegenüber, daher wir sind sehr offen miteinander. Wunderbar!
Mein letzter Firmling ist mittlerweile 17 , der Sohn einer Freundin. Er ist der Jüngste von drei Buben, er wurde gerne von seinen Brüdern "aufgezogen" / gehänselt und da kam ich ihm zu Hilfe. Schon als Bub erzählte er mir viel. Er hilft mir so gerne bei den groben Gartenarbeiten (er liebt solche Arbeiten von klein an)und beim Aufräumen in den verschiedenen Gebäuden (er ist beinahe zu ordentlich). Im August strichen wir viele, viele Tage gemeinsam Fenster. Natürlich wurde er dafür entlohnt. Er ist ein fürchterlicher Sparfuchs und viel zu geizig für sein Alter!
Ich war mit allen immer wieder mal im Kino, auf MusikVeranstaltungen, im Zirkus, in Freizeitbädern oder als kleines Highlight ein Zoobesuch im Winter, dann wenn die Pinguine Freigang haben. All das was die Eltern oftmals nicht so gerne tun! Als sie klein waren, habe ich die Geschenke immer mit den Eltern abgesprochen. Oftmals gab ich gar nichts, wenn die Geschenke innerhalb der Familie schon so viel waren. Später gab' ich finanz. Zuschüsse zu Skikurse, für's Snowboard, PC oder für Kleidung. Mal schenkte ich ein Abo für "Geolino", "Wendy" bzw. "Bravo". Mittlerweile überweise gleich auf's Konto der Patenkinder. Sobald eine/r die Lehre beendet hat, sage ich ihnen, daß ich mich vom finanz. Teil des Patenamtes zurückziehe und zum Geb. nichts mehr schenke. Die Patenkinder bekommen alle den gleichen Betrag: d.J. bekam jede/r € 75.-- zum Geburtstag. Vor zwei Jahren waren es zum Geb. € 35.-- weil ich im März (erster Geb.der Patenrunde) nicht soviel Geld geben wollte. Weihnachten geb' ich meistens € 50.-- das bekommen alle. Letztes Jahr bekam keiner was, weil ich knapp war (Heizungsrep.)... Heuer gibt's wieder was! Und zum (Auto)Führerschein gibts einmalig € 300.-- Hochzeit gab's noch keine!
Egal wie, sie bedanken sich alle: per SMS, per Urlaubspostkarte, per Tel.anruf oder sie kommen zu Besuch.
Damit sie sich untereinander alle kennen (die Eltern kennen sich) waren wir 2003 zusammen im Legoland und seit 2004 gehen wir alljährlich zusammen auf die Landshuter Dult. Seit 2008 laden sie mich dazu ein! Es ist schön, mitansehen zu dürfen, wie sie größer und erwachsener werden.
Und ich find's schön, daß ich sie auf einen Teil ihres Weges begleiten darf. goldbach - eine begeisterte Patin.