Aber pass auf, das du nicht vereinahmst wirst...
Hallo MeLissa,
ich komme aus einer ähnlichen Berufsbranche wie du, ich bin Ing. in Automatisierungstechnik
. Gehe somit Vollzeit arbeiten, mit all den Vor- und Nachteilen (z.B.: dass man halt nicht auf die Stunde weg kann, wenn ein dringendes Kundenproblem/Fehler ansteht, wenn ein Projekt am besten gestern als heute fertig werden hätte sollen
, …)
Mein Freund und seine Eltern führen auch einen landwirtschaftlichen Betrieb (Milchvieh)
Ich habe mich, genauso wie du, für die Arbeit am Betrieb interessiert, habe mir vieles zeigen lassen und gelernt.
Aber dadurch wurde es, spezielle von SE Seite, aber auch mein Freund trägt sicher Mitschuld daran, selbstverständlich und vorausgesetzt, dass ich zur Stallarbeit pünktlich auf der Matte zu stehen habe, ganz besonders zu den Arbeitsspitzen, aber das lies/lässt sich nicht immer mit meiner Arbeit vereinbaren. Diese Kombination „pünktlich zur Stallarbeit zu kommen und akutes Problem in der Firma“ führte bald zu Konflikten.
Es gibt noch weitere Punkte, welche meine SE bis heute nicht verstehen wollen. (z.B.. das mein Beruf genauso anstrengend sein kann, wenn´s auch „nur“ eine Büroarbeit ist, weil man im Büro eh den ganzen Tag „nur“ sitzt, hat man ja nach ihren Vorstellungen noch volle Power, wenn man heimkommt
;
ich soll mir Urlaub zur Ernte nehmen, man kann aber nicht von heute auf morgen in Urlaub gehen;
jedes Mal wenn SE wegfahren wollen, soll ich mir auch Urlaub nehmen,….usw.)
Ich denke diesbezüglich brauch ich dir nichts erzählen, du weißt ja auch wie der Hase in dieser Branche läuft.
Ich kann nur für dich hoffen und wünschen, dass du etwas „moderner“ denkende SE hast, für die auch die Arbeitswelt außerhalb des Landwirtschaftsbetriebes zählt.
Ich
will dich mit meiner Story nicht verunsichern nur warnen, ich wollte dich darauf nur hinweisen, dass du von Anfang an klare Fronten schaffst, dass es von SE und auch nicht vom Freund als selbstverständlich angesehen wird, dass man Vollzeit-Beruf und Mithilfe in der Landwirtschaft (mit jederzeit „parat stehen“) nicht vereinbaren kann.
Sondern NUR wenn du Kraft und Zeit hast gerne hilfst, aber es auch gut geheißen werden muss, wenn du mal nicht da bist.
Weiters möchte ich dir bezüglich erlernen der landwirtschaftlichen Tätigkeiten noch sagen:
Lass es dir von deinem Freund (vielleicht auch SE) zeigen und frage (warum, wieso, für was, …
), erst wenn du Weiterbildungen und Kurse besucht hast, kannst du auch mal vorschlagen die eine oder andere Arbeitspraktik vielleicht zu ändern (auf vielen Betrieben schleicht sich die Betriebsblindheit ein)
Ganz liebe Grüße Sonnenblume