Hallo Siegi,
wenn der Garten als Belastung empfunden wird, dann ist es eine Möglichkeit, diese Arbeit auszulagern. Diese Arbeit von jemand anderen erledigen zu lassen, finde ich eine gute Lösung, aber mit einer entsprechenden Bezahlung.
Nur der rechnerische Betrag vom gekauften Gemüse oder Obst lässt allerdings ein paar Dinge aus.
Frisch aus dem Garten direkt in die Küche- von der Ökobilanz abgesehen- ist frisch, frischer gehts nicht mehr.
Zum anderen hat der eigene Garten die Möglichkeit Obst und Gemüse heranzuziehen, die als Spezialitätengemüse auch wirklich was kosten. Die billigen Salatköpfe und Gurken im Sommer täuschen darüber hinweg, dass in den gemüseärmeren Zeiten Gemüse nicht so billig ist, bei Beeren und Obst finde ich auch, dass frische Beeren vielleicht mal zum Naschen preiswert sind, aber ansonsten ihren Preis haben und bei Äpfeln und Birnen, die alte Sortenvielfalt im Handel nicht zu finden ist.
Momentan ist der Kiesgarten der grosse Renner, überall sehe ich diese mit Kies- und Steinen versiegelten Flächen in den Gärten, ein paar Präriestauden dazu.
Da fällt wohl nicht mehr viel Arbeit an, aber auch keine kompostierfähige Biomasse. Und wenn im Herbst der Wind die Blätter verweht, muss wohl der Laubsauger ganze Arbeit leisten.
Was mir in langem Herumbasteln- zu einem arbeitssparenden Gemüsegarten zu kommen, aber auch aufgefallen ist-
gibt wenig gute Literatur darüber, wenig brauchbare Beispiele, wenig hilfreiche Beratung.
Die Träume von Bauerngarten früherer Zeit sind recht und schön, heute muss mit der knappen Zeit auch haushälterisch umgegangen werden. Also entweder mit ganz viel Arbeit oder den Kiesgarten.
Besonders hohe Wertschätzung wird der Arbeit im Gemüsegarten auch noch nicht entgegengebracht, nur für ein Taschengeld so einen Garten zu betreuen, das wird nicht funktionieren.
Selbstgemachter Apfelstrudel mit Jakob Fischer, Apfelkomott von den weissen Klaräpfeln, selbstgemachte Marmelade,
rein vom Preis her kommt man mit Einkauf im Supermarkt wohl um einiges billiger,
aber der besondere Geschmack von selbstgemachtem Essen wird nie mitgerechnet.
Ich sehe einen gemischten Bauerngarten mit viel Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen auch als ein Stück Kulturgut, ebenso das, was dann auf dem Teller liegt.
Und ich muss ehrlich gestehen, so ein Gemüse, dass vom Samen weg bis zum Teller betreut wird, das hat schon was für sich.
Gestern gabs bei uns Romanesco, wusste ich nicht, dass es den schon seit einigen Jahrhunderten gibt-
nur ein schneller Weg in den Garten, ab ins kochende Wasser.
Wenn man alles rechnet, dann lohnt sich auch eine überbetriebliche Hausgartenbetreuung.
Herzl. Grüsse
maria