Hallo Maria,
für dein zukünftiges Gewächshausleben gleich mal viel Glück und Erfolg.
Macht ihr eine Einweihungsfeier?
Beim Steinmehl hast du schon recht, es gehört normalerweise dünn auf den Boden gestreut, aber vor Jahren, als die Schnecken jede frisch gepflanzte Salatpflanze als für sie vorgesehen betrachteten,
da wusste ich mir nur noch mit Schneckenkorn zu helfen, leider haben sie zuerst die Pflanzen und dann vielleicht noch das Korn gefressen.
Damals stand ich vor der Entscheidung, aufgeben und den Salat im Geschäft kaufen oder eine andere Lösung finden.
Da die Schnecken angeblich auch als Gesundheitspolizei im Garten gelten sollten, musste irgendwas mit meinen Pflanzen nicht stimmen.
Ich habe viele Bücher gelesen, ob sie stimmen, nachprüfen konnte ich das nur, wenn ich etwas ausprobierte und der Erfolg oder Misserfolg hat dann gezeigt, was die Schnecken davon halten.
Ausser Chrisanthemen, Dahlien, Majoran und Baislikum- Paprika und Auberginen sind auch schneckenmässig nicht ganz unproblematisch.
Die anderen Pflanzen giesse ich sogar mit Steinmehlwasser (nur Moorbeetpflanzen mögen kein Steinmehl, Azaleen, Heidelbeeren, Zitronen, Kamelien traue ich mir keines zu geben). Ich vermute, dass das darin enthaltene Silizium die Pflanzenwände härter macht und Steinmehl scheinen die Schnecken am wenigsten zu mögen, sie kriechen auf Steinmehl oder auf Steinsand nicht gerne herum.
Milch- vermutlich sind es die Milchsäurebakterien, die den Pflanzen gut zu taugen scheinen,
ich verwende einfache kuhwarme Milch oder sauer gewordene Milch, oder Molke verdünne sie 1:10 und gebe sie in die kleine Pflanzenschutzspritze, dazu kommt noch EM, alles gut verrühren, bei saurer Milch zuerst in den Mixer, weil sie sonst nicht durch die Düsen geht, dann durch ein Sieb und damit die Gurken von oben bis unten einsprühen. Wenn das Wetter trocken und warm ist, dann mögen die Tomaten auch ganz gerne hin- und wieder so eine Dusche.
Ob erhitzte Milch noch die Milchsäurebaktis hat, ich habe es noch nicht ausprobiert.
Bei gekaufter Milch würde ich stattdessen lieber Dickmilch oder Molke nehmen, sie in einem Mixer mit Wasser mixen und dann in eine Sprühflasche geben. Es geht darum, dass die Pflanzen eine positive Mikrobenfauna auf ihrer Oberfläche bekommen, dann haben Pilze nicht die Zugriffsmöglichkeit.
Unter seltsame und bewährte Rezepte steht im Buch "altes Gärtnerwissen neu entdeckt" von Inga-Maria Richberg:
Nicht nur Menschen trinken gerne Milch, auch Pflanzen mögen ab und an einen Guss Milch, allerdings in verdünnter Form, besonders Farne - im Freiland und im Zimmer, aber auch Rosen und andere Prachtstauden sowie Tomaten gedeihen besser, wenn sie ein- zweimal im Monat mit Magermilch gegossen werden.
Dazu verdünnt man Vollmilch im Verhältnis 1.3 mit Regenwasser. Vermutlich sind es die verschiedenen Mineralstoffe und Spurenelementen in der Milch, zum anderen das tierische Fett, scheint den Pflanzen wachstumsmässig gut zu bekommen.
Noch stärker verdünnte Milch, etwa im Verhältnis 1:6 ergibt eine bewährte Spritzlösung gegen Pilzkrankheiten, z. B. die Blattfelckenkrankheiten bei Tomaten und Kartoffeln, gespritzt wird einmal wöchtentlich, auch vorbeugend, auf die Blätter.
Noch besser soll angeblich Molke wirken, die man im Verhältnis 1.1 mit Waser verdünnt.
Milch als Dünger ist für mich neu, aber Molke hilft wirklich gegen Pilzkrankheiten, wir haben es im letzten Jahr im Betrieb mit Erfolg ausprobiert. Da Moke nicht immer zur Verfügung steht, habe ich Milch, saure Milch, versuchsweise ausprobiert, half genauso, allerdings haftet das Steinmehl, Molkegemisch besser auf den Gurken.
Ich vermute, dass der Milchzucker in der Molke die gute Haftungswirkung hat, seit Jahren behandeln wir unsere Weinstöcke und Pfirsichbäume, seither ist Mehltau und Pfirsichkräuselkrankheit eigentlich kein Problem mehr.
Wenn ich Salatpflanzen oder andere Pflanzen einsetze, dann giese ich sie mit einem Steinmehlwassergemisch ein, streue zuvor dünn Steinmehl auf die Fläche und stäube dann noch Steinmehl über die Pflanze. Durch den Tau ist das bald weg, an den nächsten Abenden gehe ich dann immer noch mit dem Steinmehl drüber, bis sie fest eingewurzelt sind, dann scheinen Schnecken das Interesse daran zu verlieren.
Manches Jahr brauchts weniger Umsicht um die Pflanzen, ein anderes Jahr mehr, aber so kommen wenigstens 98 % der Pflanzen über den Berg.
Herzliche Grüsse
maria