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Selbstachtung und Selbstwertgefühl

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Mirjam:

Hallo,

letzt kam ich vollbepackt ins Schwimmbad, 14 kg Kind auf dem Arm, 8 Jahre Kind an der Hand und für alle 3 das volle Gepäck.
Kamen mir 2 Jungs (ohne irgendwas 17 Jahre coool) entgegen: ICH bin ausgewichen.

Bin ich denn doof??
Aber so geht es uns oft im Leben:

Wir stellen unsere Ansprüche, Wünsche, Träume zurück, packen sie seufzend in Kisten und springen wenn die Männer pfeifen.

Mütter essen die Reste der Kinder von den Tellern, nehmen sich den Kropf vom Hähnchen, stecken - um des liebens Friedens willen - in den Familienangelegenheiten zurück, machen brav den Stall, wenn die Männer auf Sitzung wollen.

Es gibt wohl Therorien wie: Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überallhin  (das wäre wohl ein wenig extrem),

aber kuckt Euch doch mal selbst - im Freundeskreis um:

Es ist eine eindoktrinierte Moralvorstellung für die Frau: Sich hintenanstellen, immer schlucken, es wird schon, nach einem 14 Stunden Tag noch den Eßtisch abräumen (wenn alle sonst schon Feierabend haben), früh als erste den Tisch decken.
Der Mann am Hof ist immer mehr wert!? Nach seinem Geschmack wird gekocht, seine Meinung zählt am meisten, E, SE bemühen sich um seinen Wohlgefallen - und die Frau?

Wißt ihr was ich meine?  Wie geht es Euch dabei?

Mirjam

mary:
Hallo Mirjam,

eine gute Idee, diese Box aufzumachen.
Was mich schon eine Weile beschäftigt, wann begannen Männer sich als was besonderes zu fühlen?
Wann begannen Frauen, die ja diese Wesen auf die Welt bringen und erziehen, diesen einen höheren Wert beizumessen als den weiblichen Kindern?

Ich habe es als Kind auch erlebt, dass mein Bruder immer Sonderrechte bekam, und meine Mutter als Entschuldigung immer brachte, lasst ihn, er ist doch ein Junge, als Mädchen wünschte ich mir immer eine Horde Jungs als Kinder, um denen mal die Flötentöne zu husten, hat sich so nicht ergeben, habe ganz bewusst meine Töchter zu selbstbewussten und starken Frauen erzogen um zu sehen, dass sie genauso wieder von Männern untergebuttert werden.

Warum fühlen wir uns nie ganz sicher, lassen uns von der Hälfte der Menschheit beherrschen, das geht ja in alle Kulturen.
Ich bin wahrlich keine Emmanze und für Fairness und Toleranz, aber manchmal wäre eine Raktete zum Mond für die Gattung XY Chromosom ganz angemessen, die Rückfahrkarte würde ich den Frauen in die Hände drücken.

maria

Regine:
Hallo Mary und Mim!

Jeder, der es ständig nötig hat andere zu erniedrigen, tut es doch meist nur um selber größer zu sein...oder so.

Frauen müssen beherrscht werden, um die eigene Fortpflanzung zu kontrollieren...denn Frauen wissen ja, das das Kind von ihnen ist...Männer nicht ;D ;D
Also müssen sie wissen, das es "ihre" Frau ist...wie sollten sie sonst "ihre" Fortpflanzung sichern?!?! :o

Am schlimmsten dabei aber finde ich diese "Verräterinnen", die die neuen Machos immer noch heranziehen, mit denen sich dann unsere Töchter rumärgern müssen.
Die SMSen können, aber vorm Kühlschrank verhungern.
Die Playstation- Champions sind und keinen Dübel in die Wand kriegen.
Die Navigationssysteme im Cabrio haben aber links nicht von rechts unterscheiden können, weder geographisch noch politisch.

Starke Frauen sind vielen Männern immer noch unheimlich. Sie ertragen es nicht, nicht im Mittelpunkt zu stehen.
Und machen ihren "Feindinnen" daher das Leben so schwer als möglich, begreifen nicht, das es aber auch
Geschlechtsgenossen gibt, deren Selbstbewusstsein solche Spielchen nicht brauchen.

Es hilft nichts,
wer Profil hat, zieht auf seinem Weg auch Furchen.
Aber nur wer dann auch seinen Weg weitergeht, stolpert nicht über seine eigenen Spuren...

Also lassen wir unsere Haare auf den Zähnen weiter wachsen ;D ;D ;D

Mo:
Hallo Zusammen,

zum Unterbuttern lassen gehören immer zwei: Einer, der unterbuttert und eine, die sich unterbuttern lässt.

Ich mußte in meiner jungen Ehe auch erst lernen, nicht alles selber zu machen. Wir hatten uns zwar versprochen, die Arbeit zu teilen, aber, wenn die Arbeit dann anstand, dann hat mein Mann sie liegen lassen und ich hab sie dann noch schnell erledigt.

Es war unglaublich schwer für mich, wirklich den Dreck liegen zu lassen (Mirjam, deck den Tisch doch mal abends nicht ab und morgens nicht frisch ein). Wenn man die Arbeit immer erledigt, dann fällt es den Männern nicht auf. Wenn man sie mal nicht macht, dann merken sie es komischer Weis (Ausnahmen gibt es sicherlich.)

Auch heute noch, dauert es mir sehr oft zu lange, bis mein Mann dann seinen Teil der Arbeit erledigt. Aber er hat eine andere Unordnungstoleranz als ich. Er hatte sich auch schon beschwert, dass ich ihm ja keine Chance gegeben habe, etwas zu tun, weil ich es ja schon für ihn erledigt hatte. (Hat er auch Recht!)

Also, einfach mal streiken!! Oder wenigstens drauf aufmerksam machen. Man muss ja nicht gleich lospoltern. Auf jeden Fall, das was einen stört, nicht einfach hinnehmen. Denn dann ändert es sich nie!

Viele Grüße aus dem leider immer noch trockenen Büllesfeld

doggypeson:
Hallöchen,

sehr schön, die Raketentheorie - aber warum ne Rückfahrkarte überhaupt  ;D - ist nur ein Scherz, bin meistens kein Männerhasser.

Versuche meinen Sohn so zu erziehen, daß er sich selbst versorgen kann und auch weiß, daß er mit anzupacken hat, da wir beide ja alleine sind. Er hat z. B. die schöne Aufgabe, jeden Tag die Hundesch... von 5 Hunden im Garten zusammenzusammeln (besser er als ich 8), muß am WE die obere Etage (sind nur zwei Zimmer) saubermachen und kann schon auch ein ganz kleines bischen was kochen (ist jetzt 12). Klappt auch alles, ist ein braver Junge, fast ganz die Mama.

Aber dann gibt's mal Tage, wie den einen an dem ich ihn fragte, ob er meint, daß ich seinen ganzen Mist wegräume!Da meint er doch glatt, andere Mütter können das anscheinend!!! Tja, da hat's gerappelt im Karton! Hab' ich ihm mal gesagt, was andere Mütter so leisten (das sind jetzt Mütter, die als Aufgabe Ihre Wohnung oder Haus haben und die Kids, sonst nix) blablabla ... und das Ganze nicht ganz leise. Dann hab' ich geheult, weil ich ja dachte, daß ich eine schlechte Mutter bin. Ende vom Lied: David hat sich entschuldigt, ich wieder geheult , alles wird gut.

Habe in den letzten 2,5 Jahren sehr tiefe Tiefen durchwandert - war sehr depressiv, Selbstmordgedanken waren nicht selten und das nur, weil mich mein Mann sitzen ließ und ich dachte ich hätte was dran ändern können. (Mein armes Kind, wie wird er das verkraften, wäre ich doch besser auf meinen Mann eingegangen usw usf.)

Im Moment erwische ich mich manchmal, daß ich meinem Freund irgendwas mache, nicht weil ich will, sondern weil ICH DIE FRAU bin! Werde ich wieder abstellen. Und zwar nicht weil ich ihn nicht gerne habe, sondern weil ich  nicht wieder in dieses Muster verfallen will - Mann/Frau. Anfangs dachte er z. B. wenn wir bei mir sind und es gibt was zu essen, daß ich das mache. Machte ich am Anfang auch. Dann hab' ich ihm mal erklärt, daß er sich gerne auch beteiligen darf - er kann's ja, denn er hat 10 Jahre alleine gelebt - nur wollte er halt nicht, weil das halt jetzt Frauensache ist (kommt übrigens aus LW-Familie mit 7 Kindern, wo die Mutti halt so was gemacht hat). Mittlerweile fragt er jedesmal, ob er was helfen soll.

Kann nur jedem empfehlen, wirklich daheim klar zu stellen, was frau von Mann erwartet! Denn die wissen das oft wirklich nicht, weil es Mama und Papa ja schon vorgelebt haben, daß es so geht. Und wenn Not am Mann ist, streiken, wie hier ja schon gesagt wurde.

So lange ich verheiratet war, hatte ich immer Teilzeitjobs als Sekretärin o. ä. während mein Männe sich bei der Armee hocharbeitete und den Ruhm erntete. Ermöglicht habe ich ihm das z. T. weil ich immer mit dem Kind daheim blieb und alles, aber auch alles, daheim regelte. War auch immer alles nett bei uns. Bis ich den Bescheid bekam, daß ich an der Universität von Tennessee einen Platz als Tiermedizinstudent ergattert hatte. Da ging's bergab, obwohl er das immer unterstützte, daß ich mich bewarb und das nötige Vorstudium machte. Entweder verkraftete er nicht, daß er irgendwann mal ne Frau Doktor als Eheweib haben würde, oder daß ich jetzt nicht immer zur Verfügung stand, wenn er was machen wollte. Manchmal mußte jetzt halt auch er zurückstecken ... vielleicht war's auch nur der Mangel an Zeit den wir hatten.

Selbstverwirklichung ist ein geflügeltes Wort heutzutage - aber hauptsächlich verwirklichen sich immer noch die Männer. Ich denke jede Frau sollte sich bewußt einen Teil ihres Lebens für sich behalten, irgendein Hobby, eine Sache für die sie sich einsetzt, o. ä. Irgendetwas das ihr hilft, sich selbst wertzuschätzen damit sie ihren Wert nicht daran festmacht, was ihr Mann, die SE oder sonst jemand sagt. Frau muß sich selbst finden und mit sich zufrieden sein. Und sie muß sich darüber im Klaren sein, daß sie nicht mehr geschätzt wird, nur weil sie noch mehr macht für andere. Das wird eh als gegeben hingenommen.

Es gibt ja den Spruch: Willst Du interessant sein, mach Dich rar. Glaube den kann man ein bischen dehnen. Willst Du geschätzt werden, dann mach Einiges und mach es gut, aber mach ganz klar, daß Du nicht der Fußabstreifer bist, nicht die Putzfrau und nicht die persönliche Sklavin deines Ehemannes/Freundes/SE.

Liebe Grüsse von der sich-immer-noch-selbst-verwirklichenden Doggyperson

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