Autor Thema: Auf was lassen sich Frauen, die auf den Hof kommen, ein.... ? II  (Gelesen 77968 mal)

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Offline gini

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Liebe Flottelotte!
Schon seit Jahren begeistern mich die Vorträge dieser Veranstaltung. http://www.landwirt.com/Baeuerinnenfachtag-Oesterreich---Das-Programm,,16393,,Bericht.html 
Es wird viel abgedeckt, Gesundheit, Konflikte, Freizeitgestaltung oder vielleicht sogar neue Ansätze in der Wirtschaftsweise.
Es lohnt sich auch eine weitere Anfahrt. Und vielleicht mag dich auch dein SM begleiten. Es sitzen da wirklich immer alt und jung drinnen. Also ich kann es nur empfehlen.
Es grüßt Euch alle
                           gini

Offline Solli

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Zitat
Mir ist hier mehrfach und wiederholt mitgeteilt worden, dass mein Wissen nicht erwünscht ist.
Immerhin ist Dir DAS schon mal aufgefallen! Der zweite Schritt wäre jetzt sich selbst zu hinterfragen - WARUM ist das so?
Mein Tipp - den Respekt und die Wertschätzung, die Du von anderen einforderst - selber zu zeigen. Das vermisse ich an Deinen Beiträgen! Nicht nur Du bist hier eine gestandene, lebenserfahrene Bäuerin. Das sind auch noch ganz viele andere hier! ;)

Und als ehemalige Ossi kann ich für mich sagen, ich bin auch groß und erwachsen, aber eine Begleitung ins Leben hatte ich von keinem!
Uns hilft kein Gott, unsere Welt zu erhalten - das müssen wir schon selbst tun!

Offline Jule1968

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 ;D ;D ;D  8) ???
Die Eine von uns macht solche Erfahrungen, die Nächste macht andere Erfahrungen. Wir sind doch hier, damit wir aus allen Erfahrungen etwas lernen können. Nur das bringt uns weiter.
Mein Leben hier auf dem Hof war auch nicht einfach, einige Jahre waren die Hölle.

Ich muss sagen, das es mir sehr viel gebracht hat hier zu lesen, das ich nicht die einzige war, der es so ergangen ist. Es hat mich getröstet und gestärkt. Auch die verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungen hier waren für mich wichtig, um manches zu hinterfragen und zu überdenken.
Ich finde, das es wichtig ist, das jede von uns hier schreiben kann, was in ihr vorgeht und das niemand hier angegriffen wird - dafür hat ja jede ihre "Mein"ung - wenn wir alle gleich denken und fühlen würden wäre es ja eine "Allgemein"ung. ;)
Ich bin leider etwas schreibfaul und stöbere hier oft auch mit dem Tablet zwischendurch schnell, aber jetzt wollte ich auch mal etwas dazu schreiben :P

liebe Grüße .........Jule

Der Pessimist steht im Regen -
der Optimist duscht unter den Wolken !!

Offline Sternschnuppe

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Sternschnuppe,

wie mein Nick schon verrät bin ich vollkommen geerdet! Und ich bin inzwischen alt und erfahren genug zu wissen, was ich schreiben kann und was nicht. Was meinen Wissens-und Erfahrungsshorizont zwischenmenschlich und beruflich angeht, auch da bin ich inzwischen so alt und internetterfahren, dass ich weiss mit wem ich über was reden und schreiben kann.

Anja

Ich habe dich lediglich gefragt ob du schon mal mit einer SM unter einem Dach gewohnt hast  - wenn ja kannst du uns gerne gute Ratschläge geben.

Aber da du nicht in normaler Art bzw. in einem normalen Ton antworten kannst und immer in Rätseln schreibst wird dies wohl nicht der Fall sein - also bitte gib uns keine Ratschläge dazu.

Bist du eigentlich Bäuerin? Wenn ja hast du Milchvieh oder was hast du?

Wäre schön wenn du dich einfach mal ganz normal vorstellen könntest, einfach mal was von dir erzählen und von deinem Leben.

Vielleicht können wir dann deine Antworten, deine Art zu antworten etc besser verstehen.................................

Lg

Offline bienchen3

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Ich kann für mich sagen, dass ich die ersten Jahre hier am Hof (ich komm nicht aus der Landwirtschaft) nicht wirklich schön waren. Meine SE haben keine Arbeit abgegeben (im Nachhinein weiß ich, dass sie mir Zeit mit den Kindern ermöglichen wollten), ich kam mir oft ziemlich nutzlos vor. Im Gegenzug wollten sie aber auch ohne jede Privatsphäre an unserem Leben teilhaben. Meine Mutter hat mir immer gepredigt, dass wir (also die Jungen) die SE (also die Alten) nicht zurückweisen dürfen, ohne meine SE würden wir die Arbeit am Hof eh nie schaffen (Meine Mutter hat von Landw. immer noch nicht wirklich Ahnung). Wir müssen uns zusammenreißen, dann funktioniert das schon. Ich hab das probiert, und teuer bezahlen müssen (blutige Hautausschläge).
Nach einem fürchterlichen Krach war dann Funkstille hier im Haus. Langsam haben wir uns angenähert und ich bzw. wir haben Grenzen gezogen und Regeln eingeführt.
Heute habe ich einen SV, der mich sein Schatzerl nennt, und eine SM, die mit mir Gespräche führt, die sie mit ihren Töchtern nicht führt.

Flottelotte - ich für mich habe gelernt, dass ein Zusammenleben nur dann gut gehen kann, wenn jeder den anderen respektiert und anerkennt. Wenn eine Partei nicht mitspielt, hat die andere Partei eigentlich nicht wirklich eine Chance.

Sabine
Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind. Albert Schweitzer

Offline gschmeidlerin

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Liebe Flottelotte - da du glaub ich ja Österreicherin bist, möcht ich dich schon ermutigen den Facharbeiter zu machen, falls ihn nicht dein Partner hat, den sonst gibts beim Übernehmen auch keine Jungunternehmerprämie und auch bei allen Investitionen keine Förderung.

Ich wünsch dir, dass du deine Energie und deine positiven Gedanken behälst und dass sich alles wieder einrenkt - alles andere wird - ich weis es aus eigener Erfahrung mühsam. da gibts in der Partnerschaft nur eines - zsamm haltn!

Liebe Grüße Eva

Offline Maja

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Flottelotte - ich für mich habe gelernt, dass ein Zusammenleben nur dann gut gehen kann, wenn jeder den anderen respektiert und anerkennt. Wenn eine Partei nicht mitspielt, hat die andere Partei eigentlich nicht wirklich eine Chance.
Das habe ich auch erlebt.
Es ist sehr schwer da auf einen guten Weg zu kommen. Manchmal muss man auch mit dem Faktor Zeit rechnen und damit dass auch junge Frauen mal krank werden können und Hilfe brauchen. Da kann sich dann eine Chance für Gespräche und neuen Anfang geben. Man muss die Chancen erkennen und nutzen.
Für Flottelotte sehe ich auch gute Chancen.
Die SM ist vielleicht total ausgepowert und den Hof abgeben muss ja nicht sein, aber evtl. verpachten. Natürlich nur mit tragbaren Regelungen.

Der Gedanke , dass einer Mutter der Sohn weggenommen werden soll ist Quatsch. Man bekommt eher eine Tochter dazu.
Als Mutter bringe ich mein Kind bis zu einem gewissen Punkt im Leben, ab da dann geht es alleine weiter oder mit einer jungen Partnerin. Das muss jeder Mutter klar sein, dass sie nicht für ewig am Kind kleben kann.
Aber so ganz aus dem Hofleben entfernt werden, wie eine schlechte Kartoffel aus dem Sack, wäre nicht der richtige Weg.
Man braucht auch als junge Frau Hilfe in Form von geschenkter Zeit.
Ich war über jede Hilfe froh als ich jung war und jetzt habe ich ein Wissen das unbezahlbar ist. Ich könnte viel davon weitergeben, so man das abfragen möchte.
Das tut weh dass man auf die Abwrackschiene gestellt wird.
Damit muss man umgehen lernen , das kann man nicht von heut auf morgen.
Vielleicht ist das bei Flottelottes SM auch der Fall, dass sie ihre Abwrackzeit kommen sieht.

Offline cara

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Maja, aber die SM kann doch gar nicht wissen, wie ihre Stellung auf dem Hof in Zukunft sein könnte...
Ich kann es aus Lottes Berichten nicht herauslesen, dass sie und ihre Meinung nicht mehr gewünscht wären.

Sie muss allerdings damit rechnen, dass sie nach einer Übergabe nicht mehr alles kontrollieren und bestimmen kann..
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
Let's go exploring!

Offline maggie

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dann äussere ich mich mal wieder als sm -
gut ich war nicht die Bäuerin aus Leidenschaft  :o - ich war Bäuerin weil ich einen Bauern angelacht habe (oder er mich ?) ???

wir sind ja 200 m Luftlinie vom "alten Hof" weg, damit habe ich schon vieles nicht mehr mitbekommen - und meine beiden Männer sind sowas von "vergesslich" - wenn ich was wissen will/soll, muss ich immer nachfragen  ::),

z.g hat mein mann unserem sohn schon vorher sehr viel selbständigkeit zugetraut, so war der schnitt nicht so abrupt, aber am anfang musste auch ich mich damit abfinden dass ich nicht mehr über alles informiert bin (gefragt werde - was mich zwar öfter mal genervt hat - "dumme weiber - wissen auch nicht was sie wollen" !!)

aber da mein mann und ich vom ersten tag an allein für alles zuständig waren, musste ich bei den Entscheidungen immer mithalten, und das ist nun vorbei, ich äussere mich generel nicht mehr zu den hofangelegenheiten - die beiden Männer handeln das unter sich aus, und wenn Junior etwas von mir will, dann kommt er schon (manchmal im letzten augenblick !!)

aber - eigentlich geht das uns nichts mehr an - wir hatten währendfast 40 jahren die Verantwortung, also, warum nicht abgeben - es kann so schön sein, wenn die schulden nicht mehr "drücken"
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline Mathilde

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Ich möchte schon gerne in der Zukunft gewisse Dinge einbringen können und meine Meinung sagen dürfen, ohne dass diese dann einige Wochen später kritisiert wird.

Hallo,

mit so etwas musst Du lernen zu leben und zwar immer und überall. Egal ob auf dem Hof oder im Berufsleben, wenn Du etwas entscheidest musst Du auch mit der Kritik leben können. 
Ich stehe auch  hinter meinen Entscheidungen die ich gefällt habe egal was mein Mann da hinterher dazu sagt. Es ging in dem Moment für mich nicht anders und wenn ich mit mir im Reinen bin dann kann ich auch mit der Kritik nachher umgehen.
Es gibt nirgends Friede, Freude, Eierkuchen.......
LG Mathilde
Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins

Marie von Ebner-Eschenbach

Offline FlottelotteTopic starter

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Hallo Mathilde!

Ich habe da glaube ich vergessen, etwas entscheidendes dazuzuschreiben:

Meine Ideen, die ich bisher hatte wurden zuerst freudestrahlend angenommen und Wochen später dann zunichte gemacht.

Ich bin da halt anders. Wenn mir etwas nicht einleuchtet, dann sage ich es gleich und nicht erst Wochen später.

Von Friede, Freude, Eierkuchen sind wir gerade meilenweit entfernt. Und das gibt's wohl nirgends.... denk ich mal!  ;D

LG

Offline mary

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Hallo Maja,
Abwrackzeit- ein hartes Wort, aber es ist was dran.
Die Weitergabe von Wissen und Erfahrung- das wäre generell in einer anderen Box besser aufgehoben.
Mir ist vor einiger Zeit auf einem Flohmarkt ein Buch in die Hände gefallen-
mit sinngemäss folgendem Spruch- die Jungen wissen alles,
in der Mitte des Lebens ist man sich nicht mehr so sicher
und wenn man älter wird, dann merkt man, dass man eigentlich nichts weiß.
Dieser Spruch lässt mich auf alle Fälle sehr vieles viel gelassener sehen.

Ich habe mich auf alle Fälle gestern so gefreut-
habe ein Rezept für Dampfnudeln von meiner Lieblingsnachbarin bekommen, sie hat dieses Rezept auch von einer Frau  bekommen, die schon viele Jahre gestorben ist und ich so überaus geschätzt habe. Jedesmal wenn ich in Zukunft Dampfnudeln mache- werde ich mit liebevoller Freude an die Dampfnudelexpertin denken.
Was gäbe ich heute drum, wenn ich meine Mutter aber auch meine Schwiegermutter noch um Rat fragen könnte, auslernen tut man nie.
Jede Zeit hat ihr ganz spezielles Wissen, aber es gibt soviel  Erfahrungswissen, das in keinem Buch steht, selbst die Übermasse an Wissen im I-Net ist nur punktuelles Wissen.


Offline annelie

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Hallo Flottelotte,
ich finde verpachten auch nicht optimal, da lässt man sich als Übergeber ein Hintertürchen offen und hat immer so ein kleines Druckmittel in petto, sozusagen Übergabe auf Probe und wer nicht spurt, der hat eine ungewisse Zukunft auf dem Hof. Finde ich nicht fair gegenüber dem Übernehmer und vorallem hemmt es bei Investitionen auf dem Betrieb.
Sag ich jetzt mal ganz provokant, obwohl bei uns in den nächsten Jahren die Übergabe ansteht und mir das Altenteil winkt.....
« Letzte Änderung: 30.09.15, 08:52 von annelie »
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline geli.G

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FlotteLotte, magst Du uns Deine Vorstellungen vielleicht einmal schreiben. Vielleicht können wir Dir dann auch ein paar ganz konkrete Tipps geben.

Sie hat sich doch bei ihrem allerersten Beitrag vorgestellt.
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Offline FlottelotteTopic starter

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FlotteLotte, magst Du uns Deine Vorstellungen vielleicht einmal schreiben. Vielleicht können wir Dir dann auch ein paar ganz konkrete Tipps geben.

Bisher machst Du einen sehr vernünftigen Eindruck, trotzdem könnte es auch sein, dass Dir doch der ein oder andere Tipp/Erfahrung nützlich sein könnte.

Hallo gammi!

So konkret kann ich nur das Ankurbeln der Direktvermarktung nennen. Ich verkaufe zwar schon einiges an Eiern und Erdäpfel, vielleicht kommt irgendwann ein Brot dazu oder ähnliches.
Ansonsten hätte ich Vorschläge, damit die Abläufe etwas besser werden bzw. das Arbeiten einfacher. Aber es kommt natürlich nicht gut an, wenn etwas "immer schon so war" und man vielleicht recht haben könnte. Ich bin jetzt nicht der Messias in Sachen Arbeitserleichterung aber in meinem Beruf habe ich genau diese Aufgabe. Gewisse Dingen kommen mir kompliziert bzw. umständlich vor. Das müsste doch auch leichter gehen.....


Hallo Flottelotte,
ich finde verpachten auch nicht optimal, da lässt man sich als Übergeber ein Hintertürchen offen und hat immer so ein kleines Druckmittel in petto, sozusagen Übergabe auf Probe und wer nicht spurt, der hat eine ungewisse Zukunft auf dem Hof. Finde ich nicht fair gegenüber dem Übernehmer und vorallem hemmt es bei Investitionen auf dem Betrieb.
Sag ich jetzt mal ganz provokant, obwohl bei uns in den nächsten Jahren die Übergabe ansteht und mir das Altenteil winkt.....

Ja genau, das ist das Problem. Er hat schon recht viel Geld in den Hof gesteckt und den Stall umgebaut usw. Wenn das nicht geregelt wird, hat er von seinen Investitionen nichts.