Autor Thema: Auf was lassen sich Frauen, die auf den Hof kommen, ein.... ?  (Gelesen 169987 mal)

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Offline reserl

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Ich hab vor kurzem in einem anderen Forum eine Diskussion mitverfolgt, die ich euch
hier mal verlinke.

Vielleicht hat jemand mal Zeit und Lust dort zu lesen und dann ersetzt mal den gefrusteten Ehemann mit einer Frau, die auf einen landwirtschaftlichen Betrieb einheiratet....


lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline maggie

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hallo raute,

wie steht denn dein mann zu dir - nach dem verbot der se ?

habt ihr wenigstens eine eigene - abschliessbare - wohnung -
dann - lasst doch an einem abend in der woche - nachbarn nachbarn sein und se ebenfalls - kümmert euch um euch - die kinder sind ja noch klein - bringt sie zusammen ins bett und geniesst den abend zu 2 -
ich weiss - leicht gesagt -
aber versuch es mal...
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Raute

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hallo maggi,

hm mein Man steht schon zu mir, so ist das nicht, er ist halt abends auch von seinem langen Tag k.o
Sicherlich können wir uns den einen oder anderen Abend mal nehmen, aber irgendetwas oder wer bleibt dann wieder hinten dran :(

Wie soll ich sagen, wir sind jetzt 10 Jahre verheiratet und haben aus einem kleinen Bauernhof einen stattlichen
Betrieb gemacht, das hat uns beiden viel Kraft und Energie gekostet.
Mein Mann läd seine Akuss eben wieder auf, in dem er im Internet im Landforum chattet.

Ich war lange Zeit traurig darüber, weil ich aber auch nicht wusste, das es Euch hier gibt :)

Jetzt kommt ja dann die stade Zeit und dann können wir uns wieder auf das wesentlichen besinnen.

liebe Grüsse,
Raute

Offline hika

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ja, worauf lassen sie sich ein...?

Raute, mir ging es ähnlich wie Dir, bin auch auf dem Land aufgewachsen, hab dann in der Stadt gelebt und bin jetzt wieder auf dem Land und hatte es mir sehr idyllisch vorgestellt.

An ganz schlechten Tagen frag ich mich, ob ich mich drauf eingelassen hätte, wenn ich "das alles" vorher gewusst hätte...
Mein Tipp wäre zunächst mal sich gnadenlos klar zu machen: Man (also frau) muss trifft mit der Einheirat eine Entscheidung was das eigene "Berufsleben" angeht. Es gibt sicher einige, die nebenbei arbeiten. aber wenn es ein wachsender Betrieb sein soll, dann kann es eben höchsten genau das sein: eine "neben"tätigkeit. Wenn man was reißen will zusammen, dann gibt es eigentlich nur ganz oder gar nicht - oder wie sehr Ihr das?

Auch kann es sein, dass man für den Beruf der Bäuerinerstmal nicht qualifiziert ist (weil man nicht aus der Landwirtschaft kommt). Für mich ist es jedenfalls manchmal ganz schön hart, nach erfolgreichem Studium und einigen Jahren Beruf hier auf dem Hof als Lehrling wieder anzufangen... ich sach nur: rückwärts fahren mit Hänger... sowas kratzt ziemlich am ego!

und für alle, die aus der Stadt aufs land kommen: um im ländlichen Umfeld zu bestehen, schmeißt erstmal Eure städtischen Werte über den Haufen - hier ist nicht wichtig, dass man die hippsten Bands und Bars kennt, weißt, wer Fatih Akin ist, die Buddenbrook-Genealogie aufsagen kann und ähnlicher Schnickschnack. Das ist zwar nicht unbedingt rufschädigend (nur manchmal), aber wichtiger sind die tollsten torten, die besten schnäppchen - und, dass man rückwärts mit hänger bulldog fahren kann!  :D  :D  :D (freu...)

Es gab übrigens mal in Herrsching bei der Bildungsstätte des Bauernverbandes ein einschlägiges Seminar. Im aktuellen Seminarprogramm ist keines mehr drin, aber vielleicht gibt es das bei anderen Bildungseinrichtungen auch.

Und, was ich auf jeden Fall empfehlen würde: Mal ein Schwätzchen halten mit jemandem von einer landwirtschaftlichen Familienberatung! Die freuen sich sicher auch, wenn mal jemand mit ihnen spricht, BEVOR die probleme das kochen anfangen! Und die haben ein gutes Gespür, worauf es ankommt.

So und jetzt verzupf ich mich mal in ein Schwieger-Forum und wein mich da aus... ;-)

@Raute: Es kann aber manchmal wirklich verdammt idyllisch sein, findest Du nicht auch? Falls nicht, empfehle ich als Erste-Hilfe-Maßnahme verklärende Landwirtschafts- und Landleben-GEschichten (Anne of Green Gables, die Krimis von Rita Mae Brown und der absolute Soforthilfe-Knaller: Betty McDonald - Das Ei und ich). Mir hilft das...

Schönen Abend Euch!
Heike

Alice

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Guten Abend,

ich möchte nur schnell sagen, dass ich Hikas Antwort zu 100 % unterschreibe!

Man macht sich so als frisch verliebte Frau zu wenig Gedanken über die 100% Übernahme des Lebens und des Berufes durch den Hof des Mannes.... Da ist die rosarote Brille im Weg...

Ist mir auch schon so gegangen.... Nur merkt es der eine früher und der andere später... Ich denke es ist mega schwer so jeden Tag zusammen zu arbeiten ohne mal ein wenig Abstand zu haben, sowohl von der Person, als auch von der Arbeit... Ein wenig Distanz hilft ganz oft...

Und ich persönlich finde es auch sehr schwer von jemanden zu lernen, dem man emotional sehr verbunden ist und auch sich selber schwer tut, weil man denkt (evt. ist es auch Realität) nachher erzählt der wieder am Esstisch, dass ich das gefragt habe und wie blöd ich doch bin.... Bei einem externen/ Dritten als Lehrer tut man sich oft leichter... Ein Bekannter von mir erzählte mir erst kürzlich, dass er seinem Neffen einwandfrei das Skifahren beibringen konnte, aber bei seinen beiden Buben beisst er auf Granit...

Grüße

Offline Maja

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JA das gibt es öfter als man denkt. Von den eigenen Leuten will man nichts annehmen. Aber ich denke das ist nicht nur in der LAndwirtschaft und auf den Höfen so. Das kann man auch finden wenn ein Partner in ein Geschäftshaushalt einheiratet. Wenn man mit einer eigenen Berufsausbildung und einem Beruf in dem man stark ist  auf einen Hof kommt und sich gar nicht auskennt und sich alles sagen und zeigen lassen muss. Das ist nicht einfach, weil man sich selbst vielleicht nicht eingestehen will dass man von sovielem keine Ahnung hat.

Offline Maja

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DAs verstehe ich nicht. Du nimmst ihr doch nichts weg. Von ihren Bereichen schon gar nicht. Meine Güte wenn nur die schlimmen Schwiegermütter nicht wären. Setze sie doch mal vor den Computer und lasse sie lesen was manche über ihre SM `s schreiben. Vielleicht wacht sie dann auf. Kommt mir vor wie pure Eifersucht. Und da Eifersucht eine Leidenschaft ist, die mit Eifer sucht was neue Leiden schafft, müsste sie doch merken dass Sie sich selbst neue Leiden schafft.

Offline freilandrose

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Grüss Gott,
ich bin die Neue hier. Mal zum Thema "Bauer sucht Frau - und was daraus wurde!", ich kannte meinen "Bauern" schon fast 2 Jahre bevor ich denn Entschluss fasste vor 1 1/2 Jahren  (nach reichlicher Überlegung) zu Ihm zu ziehen unter der Bedingung von 1 Probejahr da ich ja schon eine kleine Tochter hatte musste das ja wirklich sehr sehr gut überlegt werden. Dieses ist seit 1/2 Jahr vorbei und am 15. November werden wir heiraten. Ich habe auf den Hof 300 ha Ackerbau und einer kleinen Milchviehhaltung wieder das Los eines Lehrlings. Ich mache seit 1 Jahr einen BiLa-Kurs also eine Ausbildung des zweiten Bildungsweges und habe dabei schon einige Kurse zur Weiterbildung besucht und kommenden Sommer ist Abschlussprüfung. Mein Schwiegervater und mein Mann sind auf meiner Seite, auch wenn mein Schwiegervater noch eine sehr negative Meinung im Punkto Ackerbau für Frauen hat. Kind, Küche, Garten und Stall das sind seine Plätze für eine Frau. Aber ich arbeite gerne in der Natur bin an Technik intressiert und habe mir hier auch einen Platz an der Seite meines Mannes im Ackerbau erarbeitet. Da wir technisch für einen grösseren Betrieb ausgelegt sind, fahre ich auch die grösseren Maschinen und Traktoren inklusive Anhänger. Wir haben nur ein grosses Problem und das ist leider meine Schwiegermutter die mich mehr hasst als die Pest und mir und meinen Kind nur das schlechteste Will und probiert seit sie weiss das wir heiraten wollen alles aus. Polizei Anzeige angebliche schwere Körperverletztung welche nie stattgefunden hat - Jugenamt usw.
Man braucht hier schon ein dickeres Fell als ich es habe... Aber anders gesagt was einen nicht umbringt  - macht einen nur Härter. In diesem Sinne wünsche ich alllen hier viel Friede und jede menge Kampfgeist. Mit den liebsten Grüssen an alle hier!



ich kann mir nicht helfen, aber das hört sich an wie die pure Eifersucht auf den Mann und den Sohn :-\  Die Mutter ist somit nicht mehr die alleinige Chefin ihres Reiches. Da du ja mit dem SV sehr gut auskommst, ist die Eifersucht von seiten Deiner SM ja vorprogrammiert. Und als Ehefrau nimmst Du ihr ja auch noch den Sohn weg....
« Letzte Änderung: 17.10.07, 00:03 von caroline »
Liebe Grüsse
Freilandrose

Offline MirjamTopic starter

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Hallo Caro,

du sprichst da was ganz wichtiges an. Ich hab die Tage das Buch in den Händen gehabt:

 (Wenn Frauen zu sehr lieben...) die heimliche Sucht gebraucht zu werden

und der Umkehrschluss: Was passiert mit Menschen, wie reagieren sie wenn man ihnen das "wegnimmt"?

(die Abhängigkeit von Arbeit/Gebrauchtwerden/im Mittelpunkt stehen = Selbstidentifikation)


Gruß Mirjam

Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline martina

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Vielleicht ist die SM auch einfach nur neidisch darauf, dass die Schwiegertochter nun mit Maschinen arbeiten darf und kann und sie durfte das nie, obwohl sie gern gewollt hätte, aber sich nicht getraut hat durchzusetzen, weil sie ja die Ansicht ihres Mannes kannte?

Ich hab mal einen Artikel gelesen, da ging es um die Kriegsfrauen als verlorene Generation.

Die Männer waren alle im Krieg und die Frauen mußten zu Haus die Arbeit machen, ob sie das so wollten oder nicht, sie mußten.
Dann kamen die Männer wieder und nahmen ihre Plätze ein, die Frauen wurden in ihre angestammten Rollen zurück gedrängt.

Sie durften nicht so, wie sie gern gewollte hätten... und irgendwann kommen moderne junge Frauen auf den Hof, die anders aufgewachsen sind, andere Erziehung haben. Und für diese Frauen kommt die traditionelle Lebensweise eben nicht mehr in Frage, sie leben und arbeiten anders, genauso wie die älteren es sich gewünscht haben, aber nicht durften.

Muß ja neidisch machen, oder?

Die Frage an Winniepuh ist, WAS nimmst Du der SM denn konkret weg? Machst Du jetzt Bereiche, die sie früher gemacht hat und fühlt sie sich von Dir verdrängt? Oder ist es eher so, dass ihre Meinung nun nicht mehr so gefragt iist, weil die Männer ihre Arbeiten eher mit Dir besprechen und sie sich in Aus geschoben fühlt?

Geht mir ja schon manchmal so, seit die Neffen ihren Führerschein gemacht haben, bekomme ich kaum noch mit, wo wer was ackert, Göga braucht mich nicht mehr so als Taxi und bespricht viele Dinge gleich mit den Jungs...



Raute

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ich hab meinen SE gar nichts weg genommen, weder Bereiche noch Arbeit, nur den Sohn, wenn man so will und trotzdem haben sie mich gehasst. Mit meiner SM gehts leichter, aber der SV glaube ich , würde mich am liebsten vom Hof jagen...

Offline schnute

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Schade, dass immer noch nicht alle SE begreifen, dass es ohne ST gar nicht funktioniert auf dem Hof  ::)

Macht ihnen das mal deutlich klar. Nur Mut.
LG Nicole

Hallo Nicole,

wie kann frau das anstellen? Wie macht man SE, einschließlich Ehemann gerade diesen Punkt deutlich?
Hast du da eine Idee?
Das liegt mir auch schwer auf der Seele.

Liebe Grüße schnute
Der Weg ist das Ziel

Offline Maja

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Es ist sehr schwer jemanden zu raten in dieser Situation. Es ist ein ewiges Lernen für beide Seiten nehme ich mal an. Wenn aber eine Seite sich bockig stellt ist es  unsagbar schwer den Anfang zu machen.

andrea61

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Hallo raute
es ist nicht so einfach einen rat zu geben wenn man die näheren UMSTÄNDE NICHT KENNT
AUS EIGENER erfahrung kann ich nur sagen das ja eigendlich jeder nur Angst vor dem anderen hat ,weil man fürchtet etwas zu verlieren .eltern Lieben ja ihre kinder nur vergessen sie das diese Kinder irgendwann auch mal erwaschen sind und Ihr eigenes Leben Leben wollen genauso Lieben kinder ihre eltern und möchten ihnen nicht wehtun,aber wenn es um Betriebsexiestensen geht helfen wirklich nur OFFENE Gespräche  Hilfreich ist dan n oft auch ein mittelsmann der zwischen den parteien übersetzt denn es wirkennämlich stark die gefühle
die imUnterbewusstsein gespeichert sind mit dei den gegenseitigen reaktionen ,wenn einem das schon mal Klar gewordenist kann man anderster Reagieren als es die gegenseite Erwartet .Viellfach sind auch unausgesprochene gegenseitige Erwartung  konfliktpunkte über die es sich zu REDEN LOHNT.
Wünschr dir viel Erfolg und nimm deinen ganzen MUT zusammen man kannnur gewinnen ( an Erfahrung dazulernen)
Alles Liebe andrea61

Offline Margret

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... Frauen,  die auf den Hof kommen,  lassen sich darauf ein,

-  dass oft  von Schwiegereltern für sie mitgedacht wird  und sie von ihnen verplant werden,wo sie es gar nicht möchten  ;D

-  dass sie als einzige Nachkommen  der Schwiegereltern  so richtig  "durch" müssen,  wenn die Schwiegereltern sich mit  letzter Macht   
   gegen   das Altwerden  aufbäumen  und sich beim Beweisen dieser Tatsache  maßlos gesundheitlich und nervlich übernehmen.
   Die anderen Kinder sehen das seeeehr großzügig aus der Ferne mit an.

Das klingt alles etwas abstrakt,  aber wir stecken da gerade mitten drin in dieser Art "Spätpubertät" der Schwiegereltern.
Das kostet uns und v.a. mich enorm Nervenkraft.
Es ist so ein Hadern mit der gesundheilichen Verschlechterung ihres Zustandes und  sie reagieren sich ab,  indem sie sich öfters als davor in sehr nervenauftreibender Art in  unsere betrieblichen und privaten  Dinge einmischen - viel mehr als uns lieb ist  und als sie überblicken.
Und das alles in einer sowieso schwierigen bertrieblichen Zeit, wo wir alle Kraft dafür bräuchten.

Margret