Autor Thema: Auf was lassen sich Frauen, die auf den Hof kommen, ein.... ?  (Gelesen 169991 mal)

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Offline Luetten

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Maggi, als ich meinen Mann kennenlernte habe ich in Hamburg studiert, wohnte in einer WG mit 2 Homosexuellen und hatte keinen Plan von Lw! Ich habe einen Drachen als Sm und wurde ins kalte Wasser geworfen. Ich hatte weiß Gott keinen leichten Start aber mein Mann hat immer hinter mir gestanden und wir haben viele Hürden zusammen gemeistert. Auch ich hatte schon meine Koffer in der Hand und habe gesagt: Heirate deine Mutter!
Wenn man einen neuen Lebensabschnitt beginnt ist es nie leicht aber ich bin davon überzeugt, wenn man sich liebt, sich an die Hand nimmt und gemeinsam da durch geht, kann man alles schaffen!
jetzt dürft ihr gerne sagen, ich bin blauäugig aber wir sind jetzt 25J. zusammen und bei uns ist immer noch Leben in der Bude. Wir haben verschiedene Meinungen, auch mal Bild mit Tonstörung ;D aber eins weiß ich, ich kann mich 100% auf meinen Mann verlassen, auch in schlechten Zeiten!
LG Lütten
Man sollte nie mit vollem Mund über Bauern schimpfen!

Offline maggie

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lütten,
das war bei mir auch so - göga stand hinter mir, darum bin auch ich geblieben - jetzt schon mehr als 40 jahre ...

seit wir nicht mehr Betriebsleiter sind, kracht es nicht mehr so oft, aber es kommt noch immer vor  :o
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Mucki

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kann meinen letzen 2 vorschreiberinnen nur recht geben, solang der Mann hinter einem Steht, geht alles, und wen der Mann nicht hinter einem steht scheitert die Ehe sowieso auch ohne Landwirtschaft.
Eine gute Partnerschaft bringt so schnell nichts ins wanken.
Hab keien leichte SM und keine leichte Mutter, unsre Ehe hat des nur gefestigt, und uns zusammen geschweist.

Man könnte die frage auch veralgemeinern

Auf was lassen sich Frauen ein die einen Selbständigen Heiraten.


lg Mucki

Offline martina-s

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Hallo,
bei uns kracht es nicht sehr oft. Ich habe schlicht aufgegeben.
Für mich ist es nicht mehr wichtig mich durchzusetzen.
Mein Mann ist nie voll hinter mir gestanden im Betrieb. Da wurde früher alles zuerst mit seinen Eltern besprochen bevor ich es netter Weise mal erfahren habe.
SV war sehr dominant. Man tat immer so, als könne mein Mann in allem frei entscheiden.
Wenn ich aber heute mit dem Durchblick genauer hinsehe, dann muss ich erkennen, dass er nur für alle hier die Kohlen aus dem Feuer geholt hat und niemanden neben sich richtig aufkommen ließ.
Jeder hat sich dann seine eigene Schiene gesucht.
Mein Mann hat sich in den Stall verkrochen. Er lehnt Arbeit mit Maschinen und Technik heute noch ab. Oder soll ich sagen heute lehnt er sie richtig ab und lässt das unseren Sohn?
Und unser Sohn sieht selten den Stall von innen. Der verkrümelt sich zur Jagd oder tut so als ob er ganz wichtig mit Maschinen was arbeiten müsste.

Nur wenn man die Maschinen genauer betrachtet, dann möchte ich behaupten, waren die früher, sogar bei meinem Mann besser gewartet.

Bei mir ist landwirtschaftlich auch die Luft raus. In den Jahren, in denen ich zu begeistern gewesen wäre, da wollte man mich draußen nie so haben. Und jetzt hab ich einige körperliche Baustellen und mag einfach auch nimmer.

Früher wenn ich mit dabei war, dann haben sie mich übergangen. Wie eingangs schon erwähnt, alles hinten herum schon ausgemacht und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Aber mir immer eingeredet, ich hätte hier das große Sagen.
Dabei durfte ich nicht einmal entscheiden welch Fensterbrett in meine Speisekammer eingebaut werden sollte. Da gab es wahnsinnigen Ärger und Streit. Nur weil ich wollte, dass ähnliches wie in der Küche hin kommt. Wir haben da nachträglich baulich was verändert.
Pipifax! Aber so war das nun mal.

Die Freundin unseres Sohnes die er momentan hat stammt aus der LW, hat aber anderen Beruf. Von ihr hab ich auch noch nie bemerkt, dass sie sich extrem für unseren Betrieb interessiert. Ist auch noch jünger.
Bin mal neugierig wie das hier weiter geht.
Aber ich sehe es sehr gelassen. Und mein Mann auch.
Erst jüngst hat er gesagt, dass das in der Hand unseres Sohnes liegt. Wenn er nicht so fleißig ist, dann muss er selber sehen wo er bleibt. Für uns ist die Lebensschiene eigentlich schon abgelaufen was den extremen beruflichen Einsatz angeht.

Liebe Grüße
Martina

Clara

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ach anja -

ich kann wieder mal nicht schweigen - wer von den jungen Frauen die nicht aus der ladnw. kommen weiss schon dass sie nicht nur den mann, sondern die ganze fam. heiraten -



Maggie,

JEDER heiratet neben seinem Lebenspartner auch die Sippe- ähm ich meine natürlich die Familie mit. DAS war schon immer so, ist so und bleibt auch so. AUSSER alle sind nur noch EINZELKINDER über Generationen... Nur, ob das so wünschenswert ist auf lange Sicht, wage ich zu bezweifeln.  ;D ;D ;D

Beste Grüße,

Anja

Offline maggie

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ach anja -

ich kann wieder mal nicht schweigen - wer von den jungen Frauen die nicht aus der ladnw. kommen weiss schon dass sie nicht nur den mann, sondern die ganze fam. heiraten -



Maggie,

JEDER heiratet neben seinem Lebenspartner auch die Sippe- ähm ich meine natürlich die Familie mit. DAS war schon immer so, ist so und bleibt auch so. AUSSER alle sind nur noch EINZELKINDER über Generationen... Nur, ob das so wünschenswert ist auf lange Sicht, wage ich zu bezweifeln.  ;D ;D ;D

Beste Grüße,

Anja

aber bei andern fam. sitzt dir die sippe normalerweise nicht auf der pelle

da siest du die angeheiratete fam. nicht täglich, oder lebst gar mit ihr zusammen - ich glaube du willst den unterschied da nicht sehen...
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline Swisslady

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Uh Maggie kommt ganz draufan wo die Sippe lebt.
Und in der Landwirtschaft oder bei Unternehmen ist es halt einfach so dass die ältere Generation mitmischt. Für mich ist einfach wichtig wie die mitmischen und wie wichtig die sich nehmen. Mein Vater zum Beispiel der meint es immer nur gut mit uns, aber wenn es dann nicht so geht wie er es sich vorgestellt hat..... dann ist die Hölle los. Ich hab das gerade wieder erfahren im Zusammenhang mit meinem Bruder und ihm. (Die haben eine Mechanische Werkstätte).
Tschüss zäme u äs Grüessli  Susanna

Gib jedem Tag die Chance der schönste deines Lebens zu werden.

Mucki

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Also Verwantschaft hat man immer ich denke auch das sich in Nichtlandwirschaftlichen Verwnten sogenannte Besserwisser befinden, es kommt auf den mensch an den man vorsich hat und ned so sher auf die Landwirtschaft.

Es giebt auch SM die alles besser wissen ,kinder, kochen ,putzen und so weiter die sich ständig einmichen , und keine Landwirtschaft im spiel ist ,last uns das nicht vergessen,
und auch auf der Landwirtschaft giebt es ander Beispiele wo sich SM und ST gegenseitig respecktieren und ergänzen.

lg Mucki

Offline Margret

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...sie lassen sich darauf ein (v.a. wenn man gemeinsam am Hof wohnt), dass sowohl ihr Privatleben als auch ihr Arbeitsplatz oft fast völlig kontrolliert und überwacht und kommentiert wird. :-\

Je älter ich werde,  desto mehr macht mir das zu schaffen. :'(   Es kommt mir immer absurder vor bzw. wird es das durch das steigende Alter der Beteiligten.

Das hat auch (außer z.B. selbständige Handwerker, aber die wohnen wenigstens seltener beisammen) niemand sonst so krass, dass ihm in seinen Arbeitsplatz von den Vorfahren so  reingeschaut und reingeredet wird. :P

Das mag böse klingen, aber es ist ein riesiges Problem, das sich nicht schönreden lässt, da es sich leider mit fortschreitendem Lebensalter eher verschärft.

Margret

Offline Patricia73

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Ich sehe das auch so wie Mucki. Meine EX-SM war augenscheinlich auch sehr offen und nett. Ich hab dann aber gemerkt, dass sie über andere Verwandte hergezogen und gehetzt hat, sobald die betreffende Person aus dem Raum war. Das hat sie mit mir auch so gemacht (sie hat die dicke der Wände unterschätzt...deshalb konnte ich alles hören). Gut - ich hab dann lernen müssen, dass wenn man selbst Toleranz zeigt nicht unbedingt welche zurück bekommt.

Ich hab sie eigentlich immer bewundert, weil sie ihre Alkoholabhängigkeit überwunden hat. Sie hatte mir mal erzählt, dass sie in die Abhängigkeit geraten sei, weil alle sie immer verändern wollten und über sie bestimmen wollten. Leider hat sie nicht gelernt es auf ihr eigenes Verhalten anzuwenden. Ich hab mich dann zurück gezogen.....was auch nicht recht war und auch schwierig, da wir im selben Haus gewohnt haben.

Das war keine Landwirtschaft...und trotzdem sehr schwierig...

Als dann alles in die Brüche ging, habe ich mir geschworen nie wieder zu den SE ziehen. Aber das lässt sich auch nicht immer durchziehen. Jetzt wo ich eine Beziehung zu einem Landwirt hatte, hätte ich diese Kröte auch schlucken müssen....was ich aus Liebe zu ihm getan hätte, denn seine Eltern waren wirklich lieb zu mir. Letztlich war mein Freund zu unzuverlässig...an seinen Eltern hat es nicht gelegen, und an der Landwirtschaft schon gar nicht....

So ist das Leben.... ???

Offline Luetten

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@Margret, es ist nicht wahr dass das Privatleben kontrolliert wird! Immer nur so viel wie man selbst zulässt!
Lieben Gruß
Lütten
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Offline Patricia73

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Ja - genau das gehört auch zum Privatleben....! So kenne ich es. Ich hab ja versucht mich dem zu entziehen und es nicht zuzulassen. Aber das gibt Stress.
Wenn es so einfach wäre, wäre nicht soviel im Argen.

Es gehört ein gehörig dickes Fell dazu und ein Partner, der zu einem hält. Ansonsten wird es schwierig...

Offline LunaR

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Zitat
Das mag böse klingen, aber es ist ein riesiges Problem, das sich nicht schönreden lässt, da es sich leider mit fortschreitendem Lebensalter eher verschärft.

Unabhängig von der LW habe ich das auch so empfunden. Nicht nur, dass die ältere Generation schwieriger wird, sondern man selbst (sehe ich auch bei vielen anderen in meinem Alter) nicht mehr bereit oder in der Lage ist, das zu ertragen.

Speziell in der LW sehe ich noch ein paar Besonderheiten: Jede Generationhat hat ihre Kraft und ihr Herzblut darein gelegt, den Hof zu erhalten, auszubauen und/oder etwas aufzubauen. Ist sie gerade mal so weit, dass sie ihr Werk ans Ziel gebracht hat, ist oft schon wieder Zeit für die Weitergabe gekommen. Hinzu kommt, dass besonders in der älteren Generation die Leute kaum mal von ihrem Hof runter gekommen sind, beruflich gemeint. Sie brauchten sich nie auf einen fremden Arbeitgeber einstellen, d. h. sich in ihrer Arbeit nach familienfremden Leuten zu richten oder damit zu rechnen, falls sie sich zu eigenartig gebärden, dass man halt ganz auf ihre Arbeit verzichtet. Sie haben also sehr wenig Erfahrung darin, sich auf andere einzustellen. Im Berufsleben außer Haus werden ja neben den beruflichen Fertigkeiten auch immer persönliche Eigenschaften eingefordert, z. B. Teamfähigkeit. Ohne diese kann man auch mal schnell seinen Job verlieren. In einem landwirtschafltichen Familienbetrieb ist Teamfähigkeit zwar auch wichtig, aber hat man einen Exentriker dazwischen, der in der Familien-/Besitzhirarchie (bin fast versucht Hackordnung zu schreiben) höher angesiedelt ist, bleibt der und das ganze Team leidet. Naja und das ist dann leider nicht nur das berufliche, sondern auch noch das private Umfeld.

Zitat
es ist nicht wahr dass das Privatleben kontrolliert wird! Immer nur so viel wie man selbst zulässt!

Leider funktioniert das nicht immer so. Wenn du Grenzen setzt und der andere respektiert sie einfach nicht, hast du einfach Peck gehabt.

LG
Luna

Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
Gebrauchte Zeit ist Leben.

Offline Frieda

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Speziell in der LW sehe ich noch ein paar Besonderheiten: Jede Generationhat hat ihre Kraft und ihr Herzblut darein gelegt, den Hof zu erhalten, auszubauen und/oder etwas aufzubauen. Ist sie gerade mal so weit, dass sie ihr Werk ans Ziel gebracht hat, ist oft schon wieder Zeit für die Weitergabe gekommen. Hinzu kommt, dass besonders in der älteren Generation die Leute kaum mal von ihrem Hof runter gekommen sind, beruflich gemeint. Sie brauchten sich nie auf einen fremden Arbeitgeber einstellen, d. h. sich in ihrer Arbeit nach familienfremden Leuten zu richten oder damit zu rechnen, falls sie sich zu eigenartig gebärden, dass man halt ganz auf ihre Arbeit verzichtet. Sie haben also sehr wenig Erfahrung darin, sich auf andere einzustellen. Im Berufsleben außer Haus werden ja neben den beruflichen Fertigkeiten auch immer persönliche Eigenschaften eingefordert, z. B. Teamfähigkeit. Ohne diese kann man auch mal schnell seinen Job verlieren. In einem landwirtschafltichen Familienbetrieb ist Teamfähigkeit zwar auch wichtig, aber hat man einen Exentriker dazwischen, der in der Familien-/Besitzhirarchie (bin fast versucht Hackordnung zu schreiben) höher angesiedelt ist, bleibt der und das ganze Team leidet. Naja und das ist dann leider nicht nur das berufliche, sondern auch noch das private Umfeld.



Super Analyse! Genauso ist es!
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline Luetten

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Naima, Patricia hat die Antwort schon gegeben! Ja, es gehört ein dickes Fell dazu aber wir haben sie immer ins Leere laufen lassen und irgendwann hat sie das Fragen gelassen :D. Und ja, nach 2Jahren wohnten wir in getrennten Häusern. Zwar dicht beisammen aber es ist schon netter. Sie kommt auch nicht ungefragt ins Haus, wenn sie etwas möchte ruft sie an und ich behaupte, es klappt weil wir von Anfang an Grenzen gezogen haben!
Lieben Gruss
Lütten
Man sollte nie mit vollem Mund über Bauern schimpfen!