Thema: Arbeitsfalle Bauernhof !?

[martina-s]

Hallo Elsa und Ihr alle,
kann Euch allen nur beipflichten. Bei mir stagniert der Haushalt auch sehr oft. Habe auch schon mehrmals versucht das zu hinterfragen, warum das so ist.
Da kommt man morgens aus dem Stall wo man gearbeitet hat, bis alles verräumt und ordentlich ist, geht endlich zum Frühstück. Da ist für mich dann die erste lange Pause angesagt.
Wo man in anderen Haushalten schon längst die Betten gemacht hat, die Sanitärräume in Ordnung gebracht hat und auch schon die ersten Waschmaschinen in den Trockner verfrachtet hat, da sitze ich und frühstücke.
Und danach müßte ich eigentlich schon mit dem Kochen beginnen.
Mir fehlen einfach 2 Stunden.
Das frustriert!
Nebenher hätte ich aber auch draußen zu tun. Zumindest die Schönheitspflege, damit Vorgarten und Terrasse und Balkon nach etwas aussieht....
Nachmittags noch der Einsatz in der Landwirtschaft. Frage mich nur, wo die Bügelwäsche da ihren Platz hat.
Ich gönne mir Auszeiten und sitze dann vor dem PC. Sollte eigentlich Wäsche zusammenlegen oder eine Handarbeit fertig machen....
Kinder aus der Schule holen, Ersatzteile holen und Einkauf für den Haushalt sind auch mehr als lästige Übel...
Man kann das Blatt drehen oder wenden wie man will. Fertig wird man nie!

[Geranie]

Hallo,
@Martina
Tja die Bügelwäsche:ich hab sie schon fast abgeschafft;
gebügelt werden nur noch Sonntagshemden-u. Blusen
T-shirts werden nicht gebügelt;Jeans auch nicht
Inzw. bin ich soweit,dass ich schon beim Einkauf überlege,ob und wenn ja wie kompliziert das wohl zu bügeln ist.
Wäsche kommt bei mir alles in den Trockner,nicht zu voll füllen und gleich zusammenlegen ,dann haut das ganz gut hin.
@Elsa
mit der Wertigkeit meiner und der Männer Arbeit hab ich auch so meine Schwierigkeiten.Wir hatten erst letzte Woche eine heftige Auseinandersetzung,weil ich mich nicht gleich zur Verfügung gestellt habe als mein Mann meinte, Büroarbeit wäre jetzt und sofort zu erledigen. Ich wollte aber erst meine Arbeit fertig machen!Wenn er!! auf mich warten muss ist das eine Katastrophe-umgekehrt aber eine Selbstverständlichkeit.
Männerzeit ist also doch kostbarer

LG Lydia

[geli.G]

Tja die Bügelwäsche:ich hab sie schon fast abgeschafft;

Ich bügle auch seit zwei Jahre nur noch Hemden und Blusen.! Das ist schon enorm viel Zeit die ich da früher gebraucht hab....

Dieses ewig nicht fertig werden, von dem Reserl am Anfang geschrieben hat, kenn ich schon auch.
Aber ich glaub das geht jeder Hausfrau besonders Bäuerin aber auch jedem Bauern so. Wenn´s nach dem ginge, dürften wir nie drei Tage wegfahren oder am hellichten Tag mit den Kindern zum Schwimmen gehen. Machen wir aber....

Noch eins fällt mir hierzu ein: Wenn mein Mann mich z.B zum Umstellen des Jungviehs braucht, frägt er mich immer schon früher, wann ich Zeit hab. Und dann machen wir halt aus z.B morgen vorm Stall und ich kann meine Arbeiten im Haushalt danach richten.

[martina-s]

Hallo Geranie,
das mit der Bügelwäsche mache ich auch so ähnlich. Wenn ich auch die Jeans bügle.
Aber die liebe Bettwäsche... Nicht meine, sondern die der Gäste. Und pflegeleichte Wäsche bei den Gästen zu verwenden gefällt mir ganz und gar nicht. Finde das unhygienisch. Kann mir nicht helfen.

Das mit der Wertigkeit empfinde ich auch so.
Ich freue mich schon richtig, wenn ich im nächsten Jahr die Anna daheim habe.

[frankenpower41]

Hallo

Dass man nie richtig mit der Arbeit fertig wird, kennen wir wohl alle. Find ich aber auch nicht so schlimm und  auch wenn was rumliegt nehm ich mir trotzdem mal ne halbe Stunde Zeit zum Lesen oder für den BT. Natürlich nicht gerade in den Stosszeiten.
Mit dem Bügeln ist das halt Ansichtssache. Ich sehe das auch so wie ihr hier und auch bei uns zuhause war es üblich nur das Nötigste zu Bügeln. Meine SM sah und sieht das überhaupt nicht ein. Da hatten wir früher als wir noch zusammenarbeiteten  immer Auseinandersetzungen. Die bügelt sogar die Unterhosen
und die Euterlappen für den Stall und ist überzeugt das muss so sein. Na ja solange ich es nicht tun muss.

Schwierig ist halt immer dass man wenig planen kann mit einem Hof. Wenn die Kuh kalbt und vielleicht noch Kaiserschnitt braucht fällt halt das Mittagessenkochen auch mal aus. Aber für den Momant ist das halt auch wichtiger.

Marianne

[evareiterer]

Hallo Brit und alle anderen,

ja wen geht es nicht so, auch ich bin wirklich oft am verzweifeln, weil ich eben hinten und vorne nicht die Runden kriege, aber ich kann auch den Denkansätzen von Maria etwas abgewinnen, denn auch ich bin der Meinung, daß mehr arbeiten und produzieren nicht immer mehr Einkommen bringen. Man soll doch auch manche Ausgaben auch hinterfragen - z. B. Tierarztkosten bei höherer Leistung, Stallbaukosten bei Erweiterung, Maschinenkosten, ...Auch sollte man sich fragen, ob alle Arbeiten auch wirklich gemacht werden müssen - auch wir haben viele Steilflächen, aber heuer haben wir z. B. einige als Weide schon beim ersten Schnitt sehr früh eingezäunt und die Tiere eben ein bisschen weiter getrieben und wir haben uns ettliche Stunden Handarbeit erspart. Die Flurschäden haben sich in Grenzen gehalten und die Bemerkungen der Nachbarn überhören wir eben. Auch im Hofbereich ist nicht immer alles típtop, Blumen an den Fenstern die täglich gegossen werden müssen habe ich auch keine mehr - obwohl sie alle haben - ich habe stattdessen Rabatten mit Stauden, Rosen und Kräuter bepflanzt, was sehr viel Arbeit spart und auch schön wirkt. Man muss eben wirklich oft jede Arbeit hinterfragen (wie z.B. viele von euch das Bügeln) und immer Prioritäten setzen - z. B. die Kinder, meine Gesundheit, unsere Zufriedenheit,.... Niemand ist perfekt auch wenn manche so tun!

LG Eva

[Resi]

Hallo Eva, das find ich gut, was Du da geschrieben hast. Einfach für sich das richtige rausfinden, um zufrieden zu sein. Da pflicht ich auch der Maria bei. Und so manche Arbeiten kosten wirklich soviel Zeit, und müssen gemacht werden, denn was würden den die Leute sagen, wenn´s da so ausschaut, oder die Fenster nicht geputzt sind.   .

[SabineE]

hallo,

wir haben das glück, eigentlich recht gut "angerichtet" zu sein.
d.h. futtermischwagen, fast nichts mehr per hand zu füttern, melkstand, arbeitsgemeinschaft mit nachbarn bei feldarbeit (vorallem bei den maschinen) etc.

ausserdem habe wir nur ein kind (3,5 jahre).

aber wisst ihr was? wir könnten und sollten (nach sm meinung) von 6.oo früh bis zur dämmerung draussen arbeiten.

ist ja nicht nur der stall. wir verkaufen viel holz (latten sortieren - ohhh schöne arbeit!!), erwin arbeitet erledigt ab und zu lohnarbeiten (spritzen etc.) und auf dem hof ist immer wieder was zum herrichten etc....
wir sind auch gerade dabei, anzubauen (eigene haustür, balkon-terasse-freisitz-garage)

auch im haus gibts genügend, und ich bin auch immer hintendran....

aber wisst ihr was ? das ist mir egal. ich will und brauch meine zeit für meine tochter, meinen garten und auch für mich.
und diese zeit nehm ich mir auch.

tja, dann sind die fenster halt dreckig. na und?
wichtig ist doch,das die tiere versorgt sind und wir was gutes zu essen haben.
alle  andere arbeit kommt hintenan.

ausserdem ist uns der sonntag  heilig. da sind wir faul, da unternehmen wir was, da gehen wir essen etc....
und wenn das nicht mehr drin ist, ich weiss nicht.....kann ich mir garnicht vorstellen.

ich besteh auch darauf, dass, wenn erwin mich für längere zeit draussen braucht, mir das frühgenug sagt.
das ich mir das "einplanen" kann. zwecks mittagessen etc.....
und so langsam checkt er das auch. sm ist ja ein typ, der immer draussen rumwuselt sobald jemand draussen ist.
ich mach das nicht, wenn er jemanden braucht muss er es sagen. aus basta.
ich bin auch allein mit meiner arbeit.

Sabine

[Janey]

Hallo Sabine!

Da muß ich auch noch hinkommen, zu so einer gesunden, vernünftigen Einstellung. Zur Zeit bin ich einfach noch zu weichherzig, wenn es heißt: "Bin so in Druck, kannst du mir mal helfen". Renne dann sofort los und helfe, egal, wie's mit meiner Arbeit aussieht. Fluche dann zwar, warum sich GöGa seine Arbeit nicht vernünftig einteilen kann (ich kanns schließlich auch), lasse mich aber trotzdem immer wieder breitschlagen.
Gestern ist wieder der gesamte Wochenendputz ausgefallen (die Woche über keine Zeit dazu, weil ich fulltime arbeiten gehe), weil Viecher von diversen Weiden geholt werden mußten, Tante zu Besuch kam (GöGa hatte vergessen, mir das vorher anzukündigen und ich erfuhr es erst 2 Stunden vorher ...) und es dann abends tierisch spät wurde mit Melken ...

Öfters mal Nein sagen ist hier die Devise, ich weiß. Seufz.


Janey

[freilandrose]

Ich komme mir aber so langsam wie in der Arbeitsfalle Bauernhof vor.
Wie Ihr bestimmt wisst, ist unser Betrieb ziemlich vielschichtig.
Ich bin viel draussen, wie auch drinnen beschäftigt und habe niemanden, der mich unterstützen könnte im Haushalt und im Büro.
Vor allem in den Sommermonaten bin ich überlastet, wenn sich nicht irgendwann mal eine treue Seele, egal wer auch immer, bereit erklärt, mir mal bei der Verköstigung unsere Mitarbeiter unter die Arme zu greifen.
Jeder sagt zu mir, gönn Dir doch mal was. Ja gut. Aber meine Arbeit tut sich nicht von alleine.
Wenn ich trotzdem mal einen Tag blau mache, muss ich am nächsten Tag doppelt soviel tun oder es schiebt sich alles.
Nennt man das nicht den *Goldenen Käfig*?, So komme ich mir langsam vor.

[evareiterer]

Hallo Caroline,

wie du auch schreibst sind sicher viele draussen beschäftigt, im Haushalt und Büro ohne Unterstützung. Ich habe bemerkt, daß für Außenarbeiten sehr wohl oft Fremdarbeitskräfte aufgenommen werden, für eine Putzfrau oder Haushaltshilfe bei Arbeitsspitzen ist aber kein Geld da oder man denkt gar nicht daran. Oft ist es dann so, daß die Männer Sonntagsnachmittags sich erholen können, du als Frau aber dringende Arbeiten im Haushalt erledigst. Auch ich habe das oft erlebt und dann aber auch beschlossen, auch mal meine Schwester zu bezahlen, daß sie für mich das Haus durchputzt oder den Wäscheberg bügelt. Leider hat sie nun keine Zeit mehr und mir fehlt auch der Mut, jemanden Fremden anzureden, weil ich weiß, daß mein Schwiegervater sicher kein Verständnis dafür hat. Aber ganz aufgeben will ich das auch nicht - es gibt schließlich auch Seniorenausflüge, wo man die Zeit daheim nützen kann. Ich möchte wirklich allen Mut machen, auch einmal zu sagen, ich pack daß nicht mehr alleine und lieber auf etwas anderes zu verzichten, es ist eine Wohltat, wenn das Haus geputzt ist, wenn man von draußen reinkommt und sich niedersetzen kann.

Überlegt es euch einmal, schließlich verdient ihr ja auch Geld, wenn ihr im Betrieb mitarbeitet und einen Teil von meinen Gehalt investiere ich gerne, wenn mir jemand eine Arbeit abnimmt, die ich auch gar nicht gerne mache, wenn ich dann etwas Zeit habe für etwas, daß ich sehr gerne tue!

Liebe Grüße Eva

[freilandrose]

Hallo Eva,
wie schon erwähnt, ist unser Betrieb vielschichtig. D.h. es fällt viel Arbeit im Büro an.
Jahreswechsel im Büro, Gasölausgleich, Gemeinsamer Antrag, laufend Rechnungen schreiben und Zahlungseingang kontrollieren, sonstiger Bürokram nicht vergessen, dann wieder Wechsel Landw. Jahr. Dann geht die Ernte wieder los und und und. Es ist ständig etwas.
Ich bin für Büro, Haushalt, Heu und Strohbergung sowie für Maisdrusch zuständig.
Bisher hab ich alles unter die Haube bekommen. Aber die Hauptlast liegt im Juni beim Heuen und im August beim Ernten. Da, wenn ich Leute habe zum Helfen. Die muss ich verköstigen. Dann komme ich nicht mehr rum, weil ich ja selbst im Aussendienst bin (zuerst beim eigenen und dann bei der Kundschaft).
Ich hab jahrelang mit Praktikantinnen gearbeitet (solange die kinder noch klein waren). Aber wenn Du jahrelang mit fremden Leuten arbeiten musst, die auch noch bei dir wohnen, magst Du das halt nicht mehr.
Lichtblick am Himmel: Unsere Tochter hat im August 2 WOchen Urlaub. Sie wird dann kochen. Eine Last ist mir schon mal genommen. Die restlichen 2 Wochen findet sich dann auch eine Lösung.

[claudia2]

Ich habe gestern beim Stöbern ( wozu ich ja eigentlich gar keine Zeit hätte ) ;) einen Spruch gefunden, den sich alle, bei denen die Arbeitsfalle wieder einmal zuschnappt, zu Herzen nehmen sollten: ::)

Du weißt nicht mehr, wie Blumen duften,
kennst nur die Arbeit und das Schuften.
So gehn sie hin, die schönen Jahre;
und einmal liegst Du auf der Bahre,
und hinter Dir, da grinst der Tod:
"Kaputt gerackert - Vollidiot!!!" >:( >:( >:(

Ich muß leider sagen, das es allen, die sich Gedanken über Bügelwäsche u. Co. machen, noch viel zu gut geht ( jetzt setze ich mich bestimmt bei einigen von Euch voll in die Nesseln ).
Auch wir wissen vor lauter Arbeit manchmal nicht, was wir zuerst und zuletzt machen sollen  ??? ???(  2 Kinder, 6o Kühe, hofeigene Milchverarbeitung,  Stallbau, Ärger mit den Schwiegereltern, Mitarbeiter gekündigt usw). :o
Wenn man jedoch mit 35 Jahren einen Vortrag über Herztransplantationen ( u. das auch noch einen Tag vor Weihnachten )  gehalten bekommt, und es dann heißt, wenn man seinen Lebenseinstellung nicht sofort ändert
könnten einen die Kinder auf dem Friedhof besuchen, dann ist einem das nicht gezupfte Unkraut im Vorgarten oder das vielleicht nicht gebügelte T-Shirt Sch...egal.

Macht Euch also nicht zuviel Stress, dreht die Perfektionismusschraube etwas lockerer, laßt die Arbeit auch mal liegen ( es kommt eh keiner u. erledigt sie für Euch )  u. gönnt Euch auch mal was Gutes!!! :-*

Hier noch ein paar Sprüche zur Motivierung: :o

VERGISS DEINE TRÄUME NICHT
und opfere deine Wünsche nicht immer wieder dem Alltag!

Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu sein! :)

Genieße jeden Tag!
Sorge dich nicht, was kommen könnte,
sonst zahlst du im Voraus Zinsen für Schulden, die du vielleicht niemals machen wirst

LG
:)Claudia

[Gertrud]

Hallo Ihr,

auch ich befinde mich immer öfter in der Arbeitsfalle.

ABER was tun dagegen?

Gärten sind schon verunkrautet...
Bügelwäsche türmt sich...*unwichtig*
Fliegen finden keinen sauberen Fenster mehr, deshalb stellen sie das sch...trotzdem nicht ein.

und ab September geht unser Junior (ausgelernter Landwirt) wieder auf die Schule.

Ich weiß nicht, wer und wie wir den Berg "Arbeit" erklimmen sollen.

LG
Gertrud  

[Janey]

Hallo!

Auch bei mir türmt sich der berühmte Bügelwäsche-Berg, das Unkraut bevölkert den Garten, die Fenster müßten geputzt werden und so vieles, vieles mehr.
Da ich leider außerdem eine furchtbare Perfektionistin bin, die es nicht lassen kann, nach dem Motto zu arbeiten: "Wenn ich es mache, dann mache ich es auch hundertprozentig ordentlich", habe ich mir schon so manches Mal das Leben selbst zur Hölle gemacht.
Das einzige, was dann noch hilft, wenn ich nicht durchdrehen will (einen Hörsturz habe ich schon hinter mir - das war ein Warnschuß!), ist: bewußt "Stop" sagen und einen Gang runterschalten (oder auch zwei). Ich gönne mir dann ganz bewußt eine richtige Auszeit (egal, ob die dann nur 10 Minuten lang ist oder sogar eine Stunde oder einen halben Tag). Und dann mache ich irgendwas Schönes, worauf ich gerade Lust habe. Zum Beispiel mich in irgendeine Ecke verkriechen und ein gutes Buch lesen. Oder eine ausgiebige Teestunde mit Zeitung und Kuchen. Oder aber im BT Euch alle treffen und Eure wunderbaren Ratschläge lesen und daraus Kraft schöpfen.
Und anschließend gehts mir wieder gut und ich kann wieder mit neuen Kräften an die Arbeit; denn die wartet solange auf mich ...  

LG
Janey