Noch mal dazu einige Statements aus früheren Diskussionen hier:
-es gibt kein Grundrecht auf "Glück"!
-es gibt kein Grundrecht auf "Fortpflanzung"!
-es gibt kein Grundrecht auf "gesundes Kind"!
-wer sich an Handlungen und Verhaltensweisen beteiligt, die evtl (möglicherweise mit sehr geringem, gegen 0 gehenden Risiko) zur einer Schwangerschaft/Fortpflanzung führen, sollte sich aller Konsequenzen bewusst sein.
Es ist absolut legitim, sich erstmal mit seinem "Schicksal" kontrovers auseinanderzusetzen. Mir hat die Wartezeit zwischen phänotypischer Diagnose "Downsyndrom" direkt nach der Geburt und dem genotypischen Befund 14 Tage später geholfen. Diese Tage hab ich gebraucht, um mich auf diese "Endgültigkeit" einzulassen. Das "Annehmen" dauert sicherlich länger-da war es sehr hilfreich, schon ganz früh den Kontakt zur wunderbaren "Familiengruppe Downsyndrom" bei uns hier im Kreis zu knüpfen und unheimlich toll ermutigt zu werden. Heute empfinden wir unseren Sohn als ein ganz besonderes Geschenk, trotz aller Begrenzungen und mancher mehr-Mühe.
Ein Freund von mir hat 2014 mit seiner Frau ein kleines Mädchen mit Downsyndrom adoptiert. Das war eine bewusste Entscheidung, aber -leider-auch dadurch bedingt, dass bei adoptionswilligen Eltern Kinder mit Handicaps weniger "gefragt" sind und eher übrig bleiben. Das kann man jetzt wieder diskutieren, wenn sich die leibliche Mutter für die Adoptionsfreigabe und gegen den Abbruch entschieden hat, ist es klasse. Wenn die Eltern einen perfekten Anspruch an ihre Nachkommen haben und deshalb jedes "unpassende" Kind ablehnen und abgeben, dann tun mir ja alle Beteiligte sehr leid-inkl. der möglichen Geschwister ohne sichtbares Handicap, die schließlich die Ansprüche erfüllen müssen.
Noch eine aktuelle Ergänzung: Das Zugunglück von Bad Aibling erfüllt mich mit großer Bestürzung, mein Mitgefühl gilt allen Hinterbliebenen und Verletzten. Aber der Gedanke, dass auch so ein Unfall das Leben eines Kindes, eines Angehörigen komplett verändern und in tiefe Abhängigkeit führen kann- sei erlaubt!
LG, Heiko