Autor Thema: Schule der Zukunft  (Gelesen 28907 mal)

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Offline Beate MahrTopic starter

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #60 am: 11.01.04, 13:04 »
Hallo

ja ich schon wieder :(

@ Irmgard

Da hast du völlig recht
dass Eltern sich nicht um die schulischen Angelegenheiten kümmern ...
vielleicht noch von Lehrer verlangen Dinge zu leisten die
sie selbst nicht leisten wollen ...

@ Ilona

Sieh mal ich möchte doch das miteinander !!!
aber ich habe an unserer Schule leider bestimmte Lehrer,
die das eben nicht wollen  ::) oder zulassen.
Beispiel
Als Suse in die 5. kam, habe ich die KL gebeten darauf zu achten,
dass sie ihre HA aufschreibt und sie als KL auch nachschaut ob sie sie hat ...
die KL war der Ansicht ... das brauche sie nicht - die lernen das schon !!!
Und was kam dabei raus ???
Ein Elternabend nach 3 Monaten !!!
und es ging um nicht gemachte HA !!!
Hätte die KL gleich von Anfang an durch gegriffen ...
wäre ihr das erspart geblieben - - - oder nicht ???

Über die KL von Suse könnte ich Romane schreiben :(
aber nur negativ  :( :o 8)
Genau so könnte ich über die KL von Felix einen schreiben ...
der fällt allerdings positiv !!!! aus

Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema ...

Es wäre für mich auch noch so etwas für die Zukunft ...
wenn mehr Elternarbeit zugelassen würde  !!!
Wenigstens von denen die sich einbringen wollen ...
denn genau das sind eltern die auch ihre Kinder unterstützen.

Zu mir hat ein Lehrer gesagt
Wenn wir mehr so Eltern hätten wie Sie ...
hätten wir viel weniger Probleme an unserer Schule


Da ist was wahres dran ...
wie war das  60% der Eltern wissen nicht
was ihre Kinder in der Schule lernen ...
geschweige so ** treiben **

Beispiel einer KL
Vater kommt stocksauer ins Lehrerzimmer !!!
Er möchte seinen Sohn abholen ... und der wäre nicht da !!!
Der Vater macht richtig Zirkus :( :(
Wißt ihr was sich raus stellt ???
Der Schüler ist seid 3 Monaten nicht mehr an dieser Schule !!!
Weil er einen Schulverweis hatte und der Vater das nicht wußte

Könnt ihr euch das vorstellen ???   ???   ???

Da würde ich als Vater mal ganz gewaltig den Mund halten ...

Gruß
Beate

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Offline Kerstin-44

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #61 am: 11.01.04, 13:16 »
hallo,

also ich bin auch mutter von drei kindern, zwei davon gehen zur schule.ich kann mich eigentlich  nicht beschweren was lehrer anbelangt.und wenn ich einen grund hätte, dann würde ich mich in einem persönlichen gespräch an ihn wenden.ich war vier jahre schulelternsprecherin an der grundschule.nein werner, es sind nicht die verängstigten eltern, die über einen schulelternbeirat gehen um probleme zu lösen.den eindruck hatte ich in den vier jahren nicht.ein guter schulelternberat bewegt schon etwas, wenn gründe und argumente vorliegen.und zu der sache, man fängt bei hans an.da habe ich schlechte erfahrung gemacht.
wir hatten an der gs ein problem und ich wandte mich auf dem direkten weg schriftlich an das ministerium in mainz.der erfolg war enorm.binnen 48 stunden hatte ich eine rückantwort und noch in der gleichen woche hatte man mir den termin mitgeteilt zu einer aussprache mit dem schulrat.der schulrat war über mein vorgehen nicht besonders glücklich.im endeffekt hätte es gereicht wenn ich ihn kontaktiert hätte, denn letztendlich blieb es der gleiche ansprechpartner.das noch dazu.
und nun möchte ich etwas loswerden, was ich in den letzten jahren so oft gedacht habe, und steinigt mich bitte nicht;-))))))

meiner meinung nach haben die eltern viel zu viel mitspracherecht was schule anbelangt.
lehrer sind ausgebildet dafür die kinder zu unterrichten.man sollte ihnen schon vertrauen.ich glaub das ein grosses problem darin liegt, dass viele eltern ihre kinder in den himmel heben, sie sollen besser werden als die eltern in der schule warn, aus ihnen soll "was werden".und wenn die kinder nicht so mitmachen wie sich die eltern das erhoffen, sinds natürlich die blöden lehrer, wer auch sonst.inzwischen haben die lehrer doch angst vor den eltern;-(
mein mann und ich leben damit dass wir eine tochter haben, die mit einem zeugnisdurchschnitt von unter 2,0 nachhause kommt. und auf der anderen seite haben wir einen sohn, der die leistungen nicht besser als ausreichend hat. deswegen geben wir aber keinem lehrer die schuld, wie das so oft der fall ist.
nein leute, lasst die lehrer mal schön in ruhe.betrachtet eure sprösslinge und dann überlegt mal.
wenn meiner eine strafarbeit aufgebrummt bekommt, dann unterschreibe ich diese sogar mit: alles, ok;-)
und unsre kinder wissen das, dass wir hinter der schule stehen.wenn man natürlich auch zuhause nur negative sachen rauslässt, dann soll sich keiner wundern, dass die kinder entsprechend in der schule reagieren.
soviel zu dem thema und jetzt könnt ich mich auseinandernehmen;-)))))))

viele grüsse und einen schönen sonntag

kerstin  

pepperilo

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #62 am: 11.01.04, 13:17 »
werner...wer bist du, dass du den normalen beschwerdeweg, der in dieser gesellschaft in allen bereichen, auch in der wirtschaft, gilt, überspringen zu können glaubst??!!??

überall beschwert man sich zuerst dort, wo das unrecht geschehen ist...und nicht gleich in der höchsten instanz. gerade der elternbeirat führt doch dazu, dass die beschwerde nicht nur einem begrenzten kreis bekannt ist!

kann über deine meinung nur noch den kopf schütteln und dir viel glück auf deinem weg gegen die instanzen wünschen.

Offline SuHe

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #63 am: 11.01.04, 13:49 »
Hallo gestresste Eltern, Lehrer und Schüler,

für die Betroffenen und Interessierten unter Euch gibt es
in der "Psychologie heute", Ausgabe Januar 2004,  mehrere Artikel zum Thema: Lehrer und Schüler usw.

Ich stelle mal auszugsweise daraus etwas vor:

Burn-out bei Lehrern
"Ein Lehrer kann seine Schüler nicht einfach entlassen, wenn sie ihm nicht passen"
Vorurteile über Lehrer sind weit verbreitet. Sie gelten als "faule Säcke", die viel Geld für viel Ferien bekommen und sich dabei noch lautstark über die heutigen Schüler und deren Eltern beklagen. Die Realität sieht anders aus: 50 bis 60 Prozent der Lehrkräfte scheiden aus Krankheitsgründen vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Häufigster Grund: Burn-out. Professor Joachim Bauer, Internist und Facharzt für psychosomatische Medizin an der Uniklinik Freiburg, hat untersucht, was Lehrkräfte krank macht.
Nach diesem Vorspann erfolgt ein wirklich guter Artikel in Gesprächsform.

Zielloses Überengagement - Lehrkräfte, die ohne innere Überzeugung großes Engagement zeigen, sind besonders gefährdet....

Hier werden Daten aus einer Untersuchung des Erlangener Arbeits- und Sozialmediziner Andreas Weber aufgezeigt, die für großes Aufsehen sorgten.
Weiterhin zeigten Studien des Psychologen an der Universität Potsdam Uwe Schaarschmidt, ".... dass zwei Schulen von der gleichen Art in der gleichen Region völlig unterschiedliche Belastungsniveaus der Lehrerschaft haben können, häufig aufgrund des jeweiligen Führungsverhaltens der Schulleitung."
(sehr interessant)

Dann geht es weiter mit:
Vor allem Lärm und Ermüdungserscheinungen machen Pädagogen zu schaffen

Dieser Lärm trifft ja gleichermaßen auch die Schüler.. und so folgt als Letztes in der Reihe

Um die Gesundheit deutscher Schüler steht es schlecht
(uiuiui....)

Fazit:
ES MUSS SICH WIRKLICH WAS AN "SCHULE" ÄNDERN !!!

   

Offline Beate MahrTopic starter

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #64 am: 11.01.04, 14:10 »
Hallo

dazu folgendes aus Hessen !!

Geh mal hier

http://www.kultusministerium.hessen.de/

über den Link =>Schule & Gesundheit rechts oben
in der Linkleiste
auf => Lehrerinnen / Lehrer
und dort auf => Module zur Lehrergesundheit

Aber bitte nicht hauen ...
selbst diese Weiterbildung wird nicht angenommen :(
wie so viele Andere aus diesem Bereich auch !!!

Frage an euch

Muss ich das verstehen ? ? ?



Gruß
Beate

Wir haben in Hessen sogar ein Modul zu ADHS !!!
Mit ** Werkzeugkoffer ** und allem was dazu gehört ...
sogar Aufklärung in den Schulen ....  :-[ :-\ :\'(
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© Ernst R. Hauschka

manurtb

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #65 am: 11.01.04, 17:59 »
Hallo Ilona,

da Du ja Lehrerin bist, würde ich es sehr gut finden, wenn Du Stellung zu den Wünschen an die Schule der Zukunft nehmen würdest.
Ich habe über dieses Thema ja öfters Gespräche mit Lehrern (wenn ich ein Schulprojekt betreue), allerdings bisher fast ausschliesslich Hauptschullehrer und höre gerne die Argumentation von anderen Lehrern.
Was glaubst Du, müsste sich ändern, dass die Schule wieder ein Ort ist, an und mit dem Lehrer, Schüler und Eltern zufrieden sind?
Allerdings glaube ich eines: Solange bei uns das Kinderkriegen für die unteren sozialen Schichten so einfach gemacht wird und solange es keine vernünftige Betreuungsversorgung gibt, solange müssen wir nicht darüber diskutieren, dass die Eltern mehr Erziehungsaufgaben übernehmen sollen. Das wird sich so nicht ändern!

pepperilo

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #66 am: 11.01.04, 19:33 »
ok...versuche ich mich mal als wünschefee  ;)

zuerst müssten mal alle lehrpläne neu geschrieben werden. wir in der GS arbeiten noch mit lehrplänen von 1984...und das geht einfach nicht. es sind so viele neue bereiche hinzugekommen, die wir mit berücksichtigen müssen, dass wir dieser stofffülle einfach gar nicht in der zeit gerecht werden können.

eine schule der zukunft sollte aus kleinen, nicht unbedingt altershomogenen lerngruppen bestehen. es muss über durchführbare konzepte nachgedacht werden, wie mit störern umgegangen werden kann. ich war hierzu auf einer fortbildung zu einem programm, dass wir gerne an unserer schule umsetzen würden...allein, es fehlt an stundenüberhang, um es durchzuführen..und das kriegen wir nicht genehmigt, denn das kostet geld *seufz*
wer mehr darüber wissen will:

www.trainingsraum.de

gerade bei den kleinen müssten viele stunden doppelt besetzt sein, um lernschwächen und problemen besser vorbeugen zu können.

in anderen ländern ist an jeder schule ein psychologe...traumhaft sowohl bei problemen mit kindern oder lehrern oder wenn sie nicht miteinander klar kommen.

eine bessere ausstattung mit pc, internet wär klasse...die kinder müssen heutzutage damit groß werden.

außerdem wär es toll, wenn sich die lehrer wirklich auf den unterricht konzentrieren dürften und nicht mit tausend verwaltungsaufgaben ihre energie verbrauchen müssten.

engagierte eltern, die mit den lehrern an einem strang ziehen, statt kontraproduktiv auf ihre sprösslinge einzuwirken...

mehr praxisnähe in der ausbildung zum lehrer, das gilt besonders für realschul-und gymnasiallehrer....

die aufteilung in die einzelnen schularten erfolgt zu früh...7. oder 8. klasse würd reichen...

so...ich sammel mal wieder ideen...für jetzt soll das mal erst genügen  ;)





lisa2

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #67 am: 11.01.04, 19:59 »
Hallo Manurth,
was meinst Du damit? "Solange das Kinderkriegen für die unteren gesellsch. Schichten so einfach gemacht wird". Das hört sich doch etwas  komisch an.
Viele Grüße
Lisa

Offline martina

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #68 am: 11.01.04, 20:16 »

die aufteilung in die einzelnen schularten erfolgt zu früh...7. oder 8. klasse würd reichen...


DAS finde ich jetzt interessant, denn wir in Niedersachsen sind ja leider gerade dabei, die Kinder wieder nach der 4. Klasse zu sortieren. Die letzten Jahre hatten die Lehrer an bes. Schulen, den Orientierungsstufen (5.+6. Klasse = eigenständige Schulform) 2 Jahre lang Zeit, die Kinder über leistungsbezogene Kurse in den Hauptfächern zu sortieren. Danach wurde dann die Empfehlung auf weiterführende Schulen erstellt.

Unser Kinder werden jetzt nach der 4. Klasse sortiert. 5. und 6. Klasse SOLL durchgängig in den Schulformen gewechselt werden können  ::) Der Witz dabei ist, daß die Grundschullehrer im November noch keine Vorgaben hatten, nach welchen Kriterien sie die Empfehlungen geben sollen.

Wenn ich jetzt einen spätzündenden Schüler hätte, der erst mit 14 durchstartet, dann sitzt der auf seiner Schule fest.

Offline em

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #69 am: 11.01.04, 21:22 »
hallole ilona,

deine version der schule hört sich gut an. die gefällt mir auch.siehst, schön, dass es auch engagierte lehrer gibt.
wenn die lehrer solche  hoffnungen haben, dann ist noch ned alles verloren.


manurth:
willst du etwa damit sagen, dass die unteren schichten keine kinder haben sollten? . nennst du das nicht sehr anmassend?und woher meinst du, dass die eltern dann sich nicht um ihre kinder und die belange kümmern würden? haben denn die deiner meinung nach privillierteren eltern mehr zeit? das glaub ich nicht. so kannst selbst du nicht argumentieren. oder bist du bei den unteren schichten dabei?
grüssle em

Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man daran zieht.

lallemande

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #70 am: 11.01.04, 21:50 »

die aufteilung in die einzelnen schularten erfolgt zu früh...7. oder 8. klasse würd reichen...


Hier in Frankreich erfolgt die Aufteilung nach der 9. Klasse. Allerdings wird dann erwartet, dass die Schüler schon relativ genau wissen, was sie einmal machen möchten, da ein grosser Teil der Berufsausbildung nicht, wie in Deutschland, in Form einer Lehre erfolgt, sondern man macht ein berufsspezifisches Abitur mit regelmässigen Praktikum-Blöcken, wenn man das Abi hat, ist man mit der Ausbildung fertig.
Daneben gibt es dann noch die Lehre mit Berufsschule und die Gymnasien, die auf ein Studium vorbereiten, hier muss man sich spätestens nach der 10. Klasse entscheiden, in welche Richtung der Zug fahren soll: Naturwissenschaften, Sprachen/Literatur, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften....
Danach noch umzusteigen ist ziemlich schwierig und fast ein kleiner Neuanfang ab Klasse 11.
Schön an diesem System ist, dass bis zu einem Alter von ca 15 Jahren alle noch die gleichen Möglichkeiten haben, hart ist, dass ab 16 Jahren eine Reife und Klarheit über die eigenen Wünsche erwartet wird, die viele junge Leute dann noch nicht haben.
Liebe Grüsse
lallemande
« Letzte Änderung: 11.01.04, 21:52 von lallemande »

lallemande

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #71 am: 11.01.04, 22:22 »

Allerdings glaube ich eines: Solange bei uns das Kinderkriegen für die unteren sozialen Schichten so einfach gemacht wird und solange es keine vernünftige Betreuungsversorgung gibt, solange müssen wir nicht darüber diskutieren, dass die Eltern mehr Erziehungsaufgaben übernehmen sollen. Das wird sich so nicht ändern!

Also, ich weiss nicht so recht, wie ich das verstehen soll ???!
Wer gehört denn zu den unteren sozialen Schichten, wo ziehst Du da die Grenze? Nach welchen Kriterien: Einkommen, Vermögen, Ausbildung, Beruf, Sozialverhalten?
Ein Recht auf Kinder nur bei Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Schichten?
Und was ist eine vernünftige Betreuungsversorgung? Hier in Frankreich gehen die Kinder ab dem 1. Schuljahr bis 16:30 zur Schule, werden auch über Mittag versorgt und betreut. Sind die Schulen hier deshalb das Paradies, die Schüler perfekt, die Eltern vorbildlich?
Nein, auch in diesem System gibt es Schulversager und Genies, brave Schüler und aufsässige, unverschämte Gören, Eltern, die sich in den Abendstunden und am Wochenende vorbildlich kümmern und solche, die vernachlässigen - und das alles quer durch alle Schichten!
Ich denke, es ist wichtig, die sog. "Versager" - bei den Schülern, den Eltern und den Lehrern - nicht einfach zu verurteilen, sondern gezielt Hilfsangebote machen zu können! Und dafür brauchen wir genug Lehrer, Psychologen, Sozialarbeiter, aber vor allem auch wieder mehr Menschlichkeit im Umgang miteinander!
Wir haben uns so daran gewöhnt - und bringen das auch unseren Kindern bei - in Konkurenz zueinander zu stehen, dass wir so viel Zeit damit verbringen, uns zu kritisieren und gegenseitig fertig zu machen!
Wir verbringen Stunden damit, irgendwo (Zeitung, Internet...) Beweise für das Versagen der anderen zu finden, statt diese Zeit zu nutzen miteinander zu reden und zu versuchen, es gemeinsam zu schaffen!
lallemande


Offline mary

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #72 am: 12.01.04, 07:57 »
Bravo liebe deutsch-französische Forumsteilnehmerin,

Du hast etwas angesprochen, das mir auch immer mehr auffällt, wir erziehen unsere Kinder nur noch zu Konkurrenten, jeder soll besser als der andere sein,
wir legen uns Masstäbe an, die fast nicht einzuhalten sind und keiner traut sich noch ehrlich zu sein, dabei erfrieren wir in der sozialen Kälte.
Gehört zwar nicht direkt hier her, aber für mich kam der grosse AHA-Effekt, als ich ein Buch von Prof. Higa über das Bodenleben las, und einen Vortrag von ihm hörte, er hielt uns einen Spiegel vor, der zu denken gibt.
Ein Stück weit haben wir alle Darwins Evulotionstheorie ein bisschen zu wörtlich genommen.
Vielleicht gehört das Lernen, wie wir zufrieden werden, auch zur Schule der Zukunft, aber da müssen wir Eltern auch auf die Schulbank.
Der Satz nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir,
gilt auch für uns.
Ich bin zur Zeit auch am Suchen und Lernen,
Lebensqualität Bauernhof, und dabei entdecke ich Dinge, die ich mir nie zu träumen gewagt hätte.
Für die Schule der Zukunft alles auf die Lehrer abzuwälzen, da ist zuerst mal jeder einzelne gefragt,
bei sich selbst anzufangen.
Ich hatte Glück, einen Spiegel und einen Lehrmeister zu bekommen, von dem ich in den letzten Jahren sehr viel gelernt habe, unsere Tochter.

Eines ist sicher, die Schule ist der Spiegel der Gesellschaft, es wird sich nur was ändern, wenn wir uns selbst ändern.
Zu Lernen, wie wir zufrieden sind, das ist eines der wichtigsten Lernziele für uns selbst, um es dann an die Kinder weiterzugeben.
Und endlich aufzuhören, jeden anderen als Konkurrenten betrachten, da gehen wir alle kaputt.

Eine Gesellschaft kommt ohne Gemeinschaft nicht aus,
und nach einer Studie sind wir zwar alle reicher geworden, aber zufriedener auf keinem Fall, weil wir dabei sehr viel Mitmenschlichkeit verlieren.
Ich hab von unseren Kinder ein Buch geschenkt bekommen, das sich um Glück und Zufriedenheit dreht,
da ist mir beim Lesen sehr viel bewusst geworden.
Nur von der Schule zu fordern, dass es Besser weden muss, ist ziemlich aussichtslos, es muss sich die Gesellschaft ändern und das zu fordern ist ebenso aussichtslos, die einzige Möglichkeit ist bei mir selbst anzufangen.
Herzliche Grüsse und vielen Dank für Deinen Beitrag.
maria

manurtb

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #73 am: 15.01.04, 20:22 »

willst du etwa damit sagen, dass die unteren schichten keine kinder haben sollten? . nennst du das nicht sehr anmassend?und woher meinst du, dass die eltern dann sich nicht um ihre kinder und die belange kümmern würden? haben denn die deiner meinung nach privillierteren eltern mehr zeit? das glaub ich nicht. so kannst selbst du nicht argumentieren. oder bist du bei den unteren schichten dabei?

Oh, da habe ich ja was losgetreten!  ;D
Durch die Subventionierung der unteren Schichten durch Kindergeld, welches bei geringerem Einkommen ja viel stärker als Attraktion zieht und den ungenügenden Betreuungsmöglichkeiten von Kindern ist die Situation entstanden, dass die unteren Schichten überproportional mehr Kinder bekommen als die anderen Schichten.
Allerdings würde ich die Schichten nicht am Geld festmachen, das wäre zu plump, weil es einfach nicht passt. Wir brauchen mehr Kinder, denen Leistung Spass macht und die sind eben eher dort zu finden, wo die Eltern Interesse an ihren Kindern haben und nicht dort, wo man kein Interesse an den Kindern hat.
Das ist für mich die Trennung der Schichten, nicht das Geld.

Nein, zu den unteren Schichten zähle ich mich da nicht. Eher zu denjenigen, die das Kinderkriegen rausgezögert haben, weil Kindergeld nicht die mangelnde Kinderbetreuung ersetzen kann und ich nicht soviel Zeit und Mühe in meine Arbeit gesetzt habe, um sie jetzt wegzuwerfen. Ich bin in einem Bereich tätig, in dem 2 Jahre Abwesenheit das Ende der Arbeit bedeuten. Und das will ich nicht!

Offline martina

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Re:Schule der Zukunft
« Antwort #74 am: 16.01.04, 11:30 »
Manu, als Mutter von 4 Kindern siehtst Du mich sprachlos angesichts Deiner Meinung über das ach so anziehende Kindergeld. Glaub mir, die wenigsten Leute bekommen ihre Kinder, weil es dafür sooooviel Geld vom Staat gibt.

Mehr sag ich dazu jetzt nicht, diese einfach anmaßende Meinung muß ich  erst mal sacken lassen.

Wir können gern in einem anderen Themahttp://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?board=37;action=display;threadid=3589
 darüber weiter diskutieren, aber in diesem Thema hier möchte ich gern inhaltlich weiter über die Schule der Zukunftreden!

@ alle: um hier beim Thema Schule der Zukunftbleiben zu können werde ich, falls hier jetzt weitere Beiträge zum Kindergeld kommen, diese ins Kindergeldthema kopieren und in diesem Thema löschen - Danke!
« Letzte Änderung: 16.01.04, 11:47 von martina »