Zuhause war unser Weihnachtsfest erstaunlich ruhig, ohne größere Zwischenfälle. Gut, wir waren eingeschneit, aber das ist ja nichts Besonderes in diesem Jahr
Heiligabend musste ich hinterm Trecker her tuckern, um zur -einigermaßen geräumten!- Bundesstraße zu kommen. Eigentlich hatte ich ja frei, aber der Service-Onkel für die Mangel hatte sein Kommen angesagt- vorher hatte er keine Zeit. Na, egal, ich gab mein Bestes und kam pünktlich- nachdem ich 1,5 Stunden für 12 Kilometer gebraucht hatte- an. Kaum angekommen, rief er an: Er kommt nicht, er sitzt auf Juist fest. Na, toll. Daß er da nicht wegkommt, hätte er sich doch am 23. 12 schon denken können, da hatten die Fähren den Betrieb schon eingestellt...hätt er doch eher anrufen können!! Also die ganze Tour postwendend rückwärts, schnell noch meinen Mann angerufen, daß er ab Bundesstraße wieder vor mir herfährt...ohne Trecker ging schon wieder nichts, alles wieder zugeweht...
Dann ein Notruf einer Nachbarin- sie brauchte dringend Ersatz für den bestellten Weihnachtsmann, der war nämlich eingeschneit. Klamotten hatte sie da, also hat mein Mann dann nachmittags den Weihnachtsmann für die Enkel gespielt. Hat er Klasse gemacht, was ich so gehört hab
Der erste Feiertag verlief ruhig, am zweiten musste ich arbeiten, hatte ich eigentlich kein Problem mit. Wenn nicht dummerweise das Flachdach unseres Hotel-Anbaus undicht gewesen wäre- es hatte getaut und das Wasser konnte nirgendwo so richtig hin, warum mögen die Götter wissen, jedenfalls tropfte es plötzlich im Flur im Mittelgeschoß....meine netten Kollegen vom Vortag hatten Eimer aufgestellt, sich aber nicht weiter Gedanken darum gemacht.....als ich dann der "Wasserspur" nachging, waren schon zwei, nicht belegte Zimmer, "Land unter!". Knöchelhoch stand das Wasser....ich bin fast verrückt geworden. Ich hab mit den vier anwesenden Zimmermädchen Möbel verräumt, Wasser mit Allessaugern weggesaugt, nach Dachdeckern telefoniert- die mir sämtlichst alle einen Korb gaben- sie hätten schließlich Familie. Den allerletzten "Notdienst", den ich erwischte, fauchte ich energisch an: "Was glauben Sie, was ich zu Hause habe? Eine Papageienzucht??" Das muß Eindruck gemacht haben, innerhalb von 20 Minuten war er mit Angestellten und Bautrockner da, nach weiteren 10 Minuten waren sie auf dem Dach und hatten das Leck abgedichtet. Aber was Wasser für Schäden anrichten kann, es ist unglaublich...über die Nacht vom 25. auf den 26. Dezember hin hatte es sich seinen Weg quer durch alle Etagen gesucht....Man kann sagen, wir haben keinen Wasserschaden, wir sind einer
Mich tröstet nur, daß ich zwar alles "trocken" legen muß, aber wenigstens finanziell nicht dafür aufkommen muß. Da wir Hochwasser-Risiko - Gebiet sind, kann man sich hier so gut wie gar nicht gegen "Schäden, die durch von außen eindringendes Wasser auftreten" versichern. Rohrbruch, Schäden durchs Leitungswasser, das ist versichert, Wasser von außen, egal ob Schnee, Regen oder Hochwasser sind nicht versichert. Unser Chef hofft auf einen Sturm, heute nacht, der uns einen Baum aufs defekte Dach legt- dann wäre es wieder ein Versicherungsschaden..Aber seine Chancen stehen schlecht, glaube ich...
Mein Schwager rief gestern abend an, er konnte sich nach dem Weihnachtsball am Vorabend erst gegen 18 Uhr wieder erheben und stöhnte über seinen Kater. Jaja, sagte ich, mein Feiertag war auch sehr "feucht"