Hallo
ich schrieb hier mal OT weiter - vielleicht kann man dann das ganze Thema ADS/ADHS in die entsprechende Box rüberschieben: Danke!
Also aus direktem Bekanntenkreis ist ADS und ADSH jede Woche Thema. Wer glaubt, das allein mit "Verhaltensänderungen" in der Familie ändern zu können ist auf dem Holzweg - ich kenne Zwillinge (Mädchen + Junge), da hat sie ADSH - DEUTLICH und der andere nicht (3 Kinder in der Familie - nur eines betroffen).
Und bei anderen Zwillingen (Junge + Junge) hat einer nicht aggressives ADS, ohne Hyperaktivität, also eher ein träumen, nicht-konzentrieren können (4 Kinder - eines betroffen).
Da man hier wohl kaum einen "getrennten" Ultraschall anlegen kann bei der Mutter halte ich die These für fragwürdig.
Und eine Anmerkung weil dies Bucherin schon mal in der ADS/ADHS-Box anklingen hat lassen:
Viele ADS-Diagnostiken werden gestellt - ohne zu berücksichtigen, dass es sich um eine auditive Wahrnehmungsstörung handeln kann. Wir stecken gerade mitten drin.
Kurz der Unterschied (~grob~) bei ADS handelt es sich um eine Konzentrationsstörung, d.h. Management aller Reize, Ablenkungen, der Betroffene ist häufig nicht in der Lage störende Faktoren auszublenden, auf den Punkt zu kommen oder eine Konzentration zu halten.
Bei einem AWS - ist das Gehör in Ordnung, aber die Verarbeitung nicht, d.h. Gehörtes kann nicht wie gelesenes wahrgenommen werden, in einer Klasse kommt sich ein Kind vor wie in einem Bierzelt mit Blasmusik - es kann nicht "separieren" - kann nicht das eine Ausblenden und sich auf den Sprecher konzentrieren. Klingt sich dann aus, träumt - wie eben bei ADS auch. Bekommt Kopfweh, meidet sich zu beteiligen, ist schnell ermüdet. Ich bin hier über eine Checkliste gestolpert und ich konnte das sofort nachvollziehen - weil auch betroffen.
Obwohl - solange es ruhig ist - eine stundenlagen Konzentration möglich ist, es also riesen Diskrepanzen der Leistung gibt zwischen: In Klasse/viele Leute und in Einzelsituationen. Oder wenn etwas "erlesen" wird, weil die visuelle Verarbeitung dann oft überdurchschnittlich ist.
Leider kommen hier wenig Lehrer/Beratungsleute drauf, obwohl die speziellen Hörtests hierzu (gerade bei LRS-Zusammenhang!) kostenlos sind, man nicht mal ein Rezept vom Ki-Arzt braucht.
Und ja es ist voll erblich - gestern konnten wir den Pfad bis zu meiner Oma zurückverfolgen, bei uns ist es schon so "normal" nicht telefonieren/sich unterhalten zu können wenn im Hintergrund Radio/Fernsehen läuft, Abneigung gegen Bierzelte oder Faschingsgroßveranstaltungen - das wir es nicht erkannten! Das wir häufig nachfragen müssen, dachten wir hören schlecht und beim Ohrenarzt wird ein supergutes Gehör festgestellt.
Leider ist lt. spezialisierter HNO-Ärztin grundsätzlich die Disziplin/Ruhe in der Klasse nicht mehr so wie wir es früher kannten + gestiegene Anforderungen, so dass man früher damit eben eher hinkam als heute: Wo AWS-Kinder sich einfach einem zu großen Berg konfrontiert sehen oder ggf. mehr Zeit hatten Kompensationstrategien zu entwickeln.
viele Grüsse
Mirjam