Wir waren in der ersten Märzwoche mit unserem Maschinenring auf Portugalreise. 4 Nächte in Lissabon und 2 in Evora, leider reicht die Zeit nur, um ganz kurze und knappe Eindrücke zu bekommen, aber dank eines supertollen Reiseleiters haben wir sehr sehr viel gesehen.
Wir hatten super Glück mit dem Wetter, meistens Sonne, so um die 15° C, oft kalter Wind, aber nur wenig Regen, trotz Bewölkung. Dass Portugal sonst meistens im März die meisten Regentage des Jahres und wir somit wirklich Wetterglück hatten, haben wir erst hinterher erfahren. Man darf ja auch einmal Glück haben.
Wie wir alle wissen, steckt Portugal in einer Wirtschaftskrise. Sehr viele junge Leute, die gut ausgebildet sind, wandern aus. In der Innenstadt von Lissabon sind Mieten kaum zu bezahlen und Wohnungen erst Recht nicht zu kaufen. So wohnt man draussen im Umfeld und innen in der Innenstadt verfallen die Häuser und bleiben die Wohnungen leer, weil niemand so richtig das Geld hat, sie zu renovieren. Verrückte Welt.
Die Preise für Lebensmittel entsprechen in etwa den unseren, Gemüse und Obst ist recht günstig - nach unseren Verhältnissen gerechnet. Eine Arbeiterin in der Porzellanfabrik, die wir besuchen durften, verdient ca. 5 Euro Stundenlohn. Da relativieren sich die Preise wieder ganz schnell. Ein Espresso kostet ca. 0,70 - 1 Euro, die Kugel Eis haben wir im günstigsten Fall für 1,20 bekommen, dann war das ein absolutes Schnäppchen. Die Postkarte kostet 0,50 ct, das Porto nach Deutschland 1 Euro.
Lissabon ist schon bei Anreise beeindruckend. Die Flieger machen einen Schlenker über die Mündung des Tejo in den Atlantik um dann von Süden die Einflugschneise zu erreichen. Unser Hotel lang in der Innenstadt nahe des Zentrums und der Altstadt und in einigen Zimmern konnte man vom Bett aus die Flieger sehen. Wir hatten beim Anflug teilweise das Gefühl, den Leuten in den obersten Wohnungen in die Fenster sehen zu können.
Ich hatte mit mehr Fluglärm gerechnet, aber das hielt sich in meinen Ohren durchaus in Grenzen. Die Fenster des Hotels waren aber auch gut gedämmt
Das Bild mit dem Flieger ist beim Hotel um die Ecke aufgenommen, links der kleine Park des Museums.
Lissabon ist eine grüne Stadt, ich habe viele Grünanlagen und Parks gesehen, ein kleiner Park mit einem der vielen Museen dabei lag um die Ecke unseres Hotels, ideal, um abends noch einmal ein wenig Luft zu schnappen. Für die Museen hatten wir keine Zeit.
So ziemlich das erste, was einem zu Fuß in Lissabon auffällt, sind die Pflasterarbeiten auf den Bürgersteigen. Alle in weiß (Kalkstein) und schwarz (Granit) gehalten. Laut unserem Reiseführer haben die großen Städte der portugiesischen Kolonien diese Pflasterart übernommen.
Jeder Bürgersteig oder Platz hat sein eigenes Muster.
Das zweite, was auffällt, sind Wandfliesen. Zum Glück sind nicht alle der schönen Häuser dem 60er und 70er-Jahre-Abreißwahn zum Opfer gefallen.
Das blaue Haus steht in Sintra, aber in Lissabon sieht man viele, die so ähnlich sind. Diese Fliesen haben in Portugal Tradition. Man hat diese Techniken von den Mauren übernommen.