Zitat von Internetschdrieler:
"Habe mir die Sendung angehört. Wie kommt der gute Herr Frie darauf , dass sein Bruder nach der Übernahme des Betriebes in die "Massentierhaltung" gewechselt ist. Wieviel hunderttausend Mastschweine hat er denn gehalten um beim nächsten Generationswechsel den Betrieb auf zu geben und die Flächen zu verpachten?"
Ich hab das Buch auch gelesen und ich finde, es ist sehr gut geschrieben.
Es ist immer die Sicht von einer anderen Seite - was man unter Massentierhaltung damals verstand und heute versteht.
Als wir 1981 die Kühe verkauften, wurde der Kuhstall zum Schweinestall mit Spaltenböden umgebaut.
Im alten Kuhstall war Platz für 180 Mastplätze - worauf unsere Nachbarin zu mir sagte: ihr seid's ja stocknarrisch, so viele Schweine!
In anderen Gebäuden wurden die Schweine auf Stroh gemästet - hieß damals "Tiefstall" - mittlerweile wären wir wieder supermodern: Strohschweine sind gefragt!!
Als unsere Eltern 1968 einen Hühnerstall mit ca 1700 Hühnern mit Käfighaltung auf 2 Stalleinheiten erbauten, wurde dies als Hühnerfarm bezeichnet!
Nach 25 Jahren wurde dieser Betriebszweig aufgegeben. Zwischenzeitlich sind viele wesentlich größere Hühnerställe gebaut und dann wieder zurück gebaut worden.
Damals waren die Käfigeier das A und O, weil sie als hygienischer galten - und dann geht es wieder zurück zu Freilandhaltung.
Im Laufe der Zeit bzw. im Laufe meines Arbeitslebens bin ich milder geworden: Ich unterscheide immer, wer was wie schreibt.
Bei Herrn Frie sind es gute Erinnerungen an den Hof. Darum nehm ich ihm das Wort "Massentierhaltung" überhaupt nicht krumm.