Hallo in die Runde,
wenn ich hier so lese: "Ich fang an, wenn ich dazu Zeit habe, nach meinen Ahnen zu forschen..." Nun ja, dann huscht mir ein grosses Schmunzeln übers Gesicht. Wann habe ich denn in der Landwirtschaft wirklich mal Zeit? Im Winter? Im Sommer? Hey, fangt an, ohne viel und langes Überlegen. nach meiner Erfahrung sind Beerdigungen öfter als Taufen der Termin, wo man sich trifft... und wo auch plötzlich alle Zeit finden. Was beklagen wir auf Beisetzungsfeierlichkeiten??? Nicht nur den Toten, sondern auch sein Wissen, Können, seinen Blick auf die Welt und noch so einiges mehr.
Warum heirateten unsere Altvorderen maximal 3 Dörfer weiter? Zum einen weil sie damals noch nicht so mobil waren, wie wir es heute sind. Zum andern ging es auch immer wieder drum, dass es genug familieneigene Arbeitskräfte gab, wenn es eine Arbeitsspitze zu knacken gab.
Überlegt doch nur mal, wieviel Arbeit und Mühe es vor 100 Jahren es machte, die Ernte einzubringen. Heute schneiden und dreschen wir das Getreide mit einer Maschine binnen kürzester Zeit... Vor 100 Jahren schnitt man das Getreide mit der Sense, band es zu Garben, stellte Püppchen, damit das Getreide trocknen konnte, fuhr die Garben nach Hause in die Scheune, drosch es mit dem Flegel im Herbst und Winter. Es gab noch NICHT flächendeckend Technik in Form von Traktoren, Mähbindern, Dreschmaschinen und Co.
Ach ja, ich nehm mir inzwischen auch mal die Zeit, mit meinen alten Tanten einfach zu "knetschen", wo und wann immer sie meinen Weg kreuzen. Es geht nie darum stundenlang zu "schnattern", sondern sich mal hier und da über das eine oder andere auszutauschen.
Die Zeiten ändern sich und wir waren und sind mittendrin.
Herbstliche Grüße,
Anja