Thema: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter

[Mathilde]

Hallo,

gerade während dem Bügeln im TV gesehen. Frau Käßmann wurde in Hannover beim überfahren einer roten Ampel mit 1.5 Promille Alkohol von der Polizei gestoppt  
Fehler macht jeder aber in Ihrer Position besonders dumm (gelaufen).

LG Mathilde




Titel geändert

[Mirjam]

Sie ist auch nur ein Mensch (unter Druck/in der Öffentlichkeit), ärgern würde mich aber, wenn darüber die Debatte um Mißbrauch in der katholischen Kirche bzw. der Umgang damit in den Hintergrund rückt.

Gruß Mirjam

[Matthias]

1,5 Promille ist keine Dummheit das ist schon eine Straftat http://www.kfz.net/bussgeldrechner/alkohol.php bei der man schon auf dem Fahrrad den Führerschein verliert.
Es wird jedenfalls ab 1,6 Promille davon ausgeht das der Fahrer der nicht regelmässig Alkohol geniest nicht mehr fahrtüchtig ist.  http://www.123recht.net/Die-16-Promille-Grenze-__a320__p11.htm und man muss zu MPU.

Es ist wohl in einer solchen Position kaum zu entschulden.

[Mathilde]

Hallo Mirjam,

"das kannst Du laut sagen"  
So was bringt mich auch in Rage. Das die dann auch noch nur versetzt werden und wieder auf Kinder losgelassen ist für mich unerträglich.
Das ist aber off topic

LG Mathilde

[Benita2]

Hallo zusammen,

diese Debatte um die pädophilen Priester wird mir allmählich auch ungeheuer.
Da muß ja einiges in diesen Klosterinternaten los sein   oder .... los gewesen sein.
Ich selber war ja in einem Mädcheninternat und es hat mir dort ausnehmend gut gefallen.

Dass diese "Priester" dann nur versetzt wurden und damit das Problem aus der Welt war, weil totgeschwiegen, stößt mir wirklich sehr auf.
An unserer Schule war ein Lehrer, der nicht ganz sauber war, ..... der hat sich immer die erste Klasse genommen. Das konnte er ja gut selber entscheiden, weil er ja auch der Rektor war. Da hat er sich dann die süßesten Mädels ausgeguckt und sie dann ständig auf seinenSchoß gesetzt ...... wenn ihm danach war.
Dieses Thema wäre allerdings ein Grund einen neuen Tread zu eröffnen

[martina]

Nun, sie hat getrunken und ist Auto gefahren, bei rot über eine Ampel. Das ist sicher eine schlimme Sache. Aber sie hat doch auch noch Glück im Unglück gehabt, denn es ist NIEMAND körperlich zu Schaden gekommen!

Was wiegt schlimmer?

Eine grobe Fahrlässigkeit im Strassenverkehr oder ein vorsätzlicher mehrfacher Kindesmißbrauch?

[martina]

Dieses Thema wäre allerdings ein Grund einen neuen Tread zu eröffnen

Ich hab jetzt auch um diese Diskussion mal ein eigenes Thema gemacht.

[Mirjam]

Dass diese "Priester" dann nur versetzt wurden und damit das Problem aus der Welt war, weil totgeschwiegen, stößt mir wirklich sehr auf.

Hallo,

dieser Tage hab ich mir sehr viele Gedanken um das Thema gemacht - und um die Leugnungstaktik der Kirche. Ich komme immer mehr drauf, dass die Ursache in einem "Glaubensfehler" (ja so nenne ich es!) begraben kann. Nämlich das der Mensch alles "im Glauben" ändern oder sich verändern kann und eigentlich von sich aus "gut" ist (ist ja von Gott geschaffen etc.).

Und darin, dass hier eine "Abspaltung" des Bösen in einen "aussenstehenden" Teufel = das Böse erklärt. Wenn man also nur "genug glaubt" - dann kann man sich von Grund auf ändern, kann man sich von "dem Bösen" lossagen etc. Daher der Glaube der kirchlichen Vorgesetzten - wenn man die Pädophilen versetzt - in ein anderes Umfeld... neu anfangen läßt (a la kirchlicher Glaube - mit Reue wird alles gut...)...

Deswegen haben es Psychater, Psychologen und alle anderen so schwer da dem kirchlichen Glauben zu folgen - weil sie wissen, dass tierisch-animalische: Sitzt in jedem Menschen. Seine (sexual-)Triebe die über Jahrtausende per Selektion sein Überleben sicherten (denn nur wer sich vermehrt kann seine Gene weitergeben) könne man mit Beten "unterdrücken". Der Teufel/Böse/Verlockung - das ist draussen, ja nur leugnen, dass es ein Teil von uns ist der in manchen schlummert, in manchen aktiver ist...

Und nun - wird Käsmann ihren Job lossein. Ohne jemanden was getan zu haben - ohne Frage der Gefahr die sie sich und anderen ausgesetzt hat udn für die sie prompt! und per Interwiew die volle Verantwortung übernommen hat. DAS würde ich mir mal wünschen von katholischen Priestern etc.  die dann unter dem Deckmantel der anonymen Beichte + Reue sich nicht bei den tatsächlichen Opfern entschuldigen!

Gruß Mirjam

[Paula73]

Nun, sie hat getrunken und ist Auto gefahren, bei rot über eine Ampel. Das ist sicher eine schlimme Sache. Aber sie hat doch auch noch Glück im Unglück gehabt, denn es ist NIEMAND körperlich zu Schaden gekommen!

Was wiegt schlimmer?

Eine grobe Fahrlässigkeit im Strassenverkehr oder ein vorsätzlicher mehrfacher Kindesmißbrauch?

Ich denke nicht das es hier darum geht was schlimmer ist.

Dies sind zwei völlig unterschiedliche Tatsachen, jede für sich nicht zu entschuldigen.

Über Kindesmissbrauch muss man überhaubt nicht diskutieren , das ist auf jeden Fall unentschuldbar, fast noch schlimmer ist wie die Verantwortlichen damit umgegangen sind.

Mit 1,5 Promille am Steuer kann ich aber auch nicht entschuldigen mit - sie ist halt auch nur ein Mensch, oder es ist ja nichts passiert. Es zeugt für mich von großer Verantwortungslosigkeit und ist keine Bagatelle. Schon bei "Otto-Normalbürger" gibt es für mich bei einem Promillegehalt dieser Höhe keine Entschuldigung, wenn man dann noch eine Person der Öffentlichkeit mit einer nicht unerheblichen Vorbild Funktion ist - kann das eigentlich nicht ohne Konsequenzen bleiben.  

[Mirjam]

Hallo

keine Frage - und sie zieht ja auch die Konsequenzen! Was mir sauer aufstößt Paula ist, dass in Großbritannien aufgrund eines landesweiten Mißbrauch-Unterdrückung-Skandals mit ebenwieder katholischen Priester für ALLE Personen die mit Kinder zu tun haben ein "polizeiliches Führungszeugnis" eingeführt wurde! Der helle Wahnsinn was Bürgerrechte betrifft - damit darfst du nicht mal im Kiga aushelfen, ohne Führungszeugnis!

http://www.wdr.de/radio/wdr4/wort/auf_ein_wort/2009/20090922_kinderschutz_.html

Damit Kinder in Großbritannien vor sexuellen oder anderen Übergriffen besser geschützt werden, tritt mit Beginn des kommenden Monats ein neues Gesetz in Kraft. Alle Erwachsenen, die beruflich oder ehrenamtlich regelmäßig mit Kindern unter 16 Jahren in Kontakt kommen, müssen sich von da an registrieren und überprüfen lassen. Wie die TÜV-Plakette bei uns für Autos kostet diese Überprüfung Geld, umgerechnet 72 Euro pro Person und Antrag.

http://www.focus.de/politik/ausland/vatikan-krisengespraeche-zu-irischem-missbrauchsskandal_aid_480327.html

Zwei Untersuchungsberichte hatten die irische katholische Kirche im vergangenen Jahr erschüttert. Danach waren von 1930 bis in die 90er-Jahre hinein Tausende Heimkinder von Kirchenleuten gequält und vergewaltigt worden. Zwischen 1975 und 2004 seien allein in der Erzdiözese Dublin über 300 Kinder von Priestern missbraucht worden. Mindestens 170 Geistliche stehen mittlerweile unter Verdacht. Die Kirchenleitung vertuschte die Übergriffe aus Furcht vor einem Skandal systematisch. Auch staatliche Behörden reagierten nicht.

Von DER Dimension rede ich.... das hier der Fehler/Risiko einer Frau als Medienspektakel weil sie es wagte den Afganistan-Krieg zu kritisieren oder als erste Frau an der einer krichlchen Landesspitze stand - medial gleich gewogen wird mit einem systematischen und verschwiegenen Mißbrauch der in dei Bürgerrechte eingreift wie kaum in Europa zuvor.



Zitate kenntlich gemacht

[LunaR]

Mirjam,

selbst dieser große Aufwand in GB schützt kein Kind vor Übergriffen, wenn die Täter nicht angzeigt werden und alles unter den Teppich gekehrt wird 

Luna

[Mirjam]

Eben! Solange der politische Druck auf die Kirche und ihr innerkirchliches Asyl hinsichtlich schwarzer Schafe nicht steigt - sind das Maßnahmen die die Restbevölkerung unter Generalverdacht stellen und die ehrenamtliche Arbeit einstampfen - und das macht mich sauer! Das ich die Reportage dazu erst in den späten Abendstunden gesehen habe währen Käßmann nun wohl heute in jedem VIP-Ticker läuft!

[LunaR]

Habe nach mal meine Beitrag aus dem usprünglichen Thema kopiert:

... ich finde, wir sollten diese beiden Sachen nicht mit einander vergleichen.

Frau Käßmann ist mir sehr sympathisch und ich würde es sehr bedauern, wenn diese Angelegenheit der Anlass wird zu einer Rücktrittsdebatte, den ihre Gegner ausnutzen. Andererseits sind mehr als 1,5 %o schon heftig und nicht gerade mit ihrer Vorbildfunktion zu vereinbaren. Ich frage mich, ob ihr in ihrer Position nicht ein Fahrer zusteht. Falls nicht, sollte dringend darüber nachgedacht werden.

Die Mißbrauchsfälle in der Kath. Kirche werden von dieser Fahrt in keinster Weise berührt. Sie sind und bleiben ein schweres Verbrechen, auch wenn sie verjährt sind.

Luna

[martina]

Ich denke nicht das es hier darum geht was schlimmer ist.

Dies sind zwei völlig unterschiedliche Tatsachen, jede für sich nicht zu entschuldigen.

Nun, ich hab den Titel bewußt auch etwas provokant geschrieben, das geb ich gern zu.

Sicher ist es schwierig oder gar unmöglich, zwischen diesen beiden Vorfällen zu vergleichen oder zu entscheiden, das ist mir schon klar.

[annama]

Nun, sie hat getrunken und ist Auto gefahren, bei rot über eine Ampel. Das ist sicher eine schlimme Sache. Aber sie hat doch auch noch Glück im Unglück gehabt, denn es ist NIEMAND körperlich zu Schaden gekommen!

Was wiegt schlimmer?

Eine grobe Fahrlässigkeit im Strassenverkehr oder ein vorsätzlicher mehrfacher Kindesmißbrauch?

Ich finde beide Vergehen sind schrecklich.Nur hat das eine mit dem andern nichts zu tun.

Frau Käßmann hätte sich nach dem Alkoholgenuß ein Taxi nehmen sollen ,wäre für sie billiger gewesen ,somit wäre sie nicht in die Medien gekommen und ihr vieles erspart geblieben.

Die Mißbrauchsfälle in der kath.Kirche verurteile ich als ein Verbrechen an den jungen Menschen ,sie bleiben ein Leben lang in den Seelen der Kinder haften.

Aber schauen wir doch  in die Medien : jeden Tag sind Gerichts Verhandlungen von Missbrauch zu lesen. Wo will das noch enden?

annama