Autor Thema: Räuchern, Schinken,Würste  (Gelesen 138994 mal)

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Offline Bärbel

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #45 am: 01.12.07, 15:50 »
Hallo Maria

Du kannst jede Wurst oder Schinken auch ohne Nitritpöckelsalz machen . Das Nitritpöckelsalz bewirkt das die Wurst oderder Schinken eine schöne rote Farbe hat. Ohne Nitritsalz ist die Wurst oder der Schinken halt Grau, geschmacklich aber genauso gut. Also kannst Du auch Salami oder jede andere Hartwurst auch ohne Nitritsalz herstellen. Hier mal etwas warum mann Nitritsalz verwendet.

Stichwort "Pökeln":
Das Pökeln ist ein traditionelles Konservierungsverfahren für Fleisch und auch Fisch. Das verwendete Salz, das Nitrit oder Nitrat enthalten kann, bindet in den Produkten Wasser und macht sie dadurch haltbarer. Fleischwaren werden auf diese Weise unter anderem vor Befall durch das Bakterium Clostridium botulinum geschützt, das einen gefährlichen Giftstoff produziert (Botulin-Toxin). Erwünschte Nebeneffekte: Gepökeltes Fleisch bleibt rötlich (Pökelfarbe) und wird nicht grau, außerdem bekommt es das charakteristische Pökelaroma. Typische gepökelte Produkte sind Bierschinken, Kasseler und Dauerwürste.

Aber Wissenschaftlich ist nicht erwiesen das Pöckelsalz Krebs erzeugt. Siehe Bericht von: Doktor Michael Welling

Kein Zusammenhang zwischen Nitritpökelsalz und Krebsentstehung
Datum der Mitteilung: 22.01.2004
Absender: Dr. Michael Welling
Einrichtung: Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMVEL
Kategorie: überregional
Forschungsergebnisse
Biologie und Biotechnologie, Chemie und Biochemie, Land- und Forstwirtschaft, Medizin und Gesundheitswissenschaften


--------------------------------------------------------------------------------

Freispruch für die Wurst: Bislang gibt es keine stichhaltigen Erkenntnisse, dass Nitritpökelsalz, das zur Zubereitung von Brühwürsten und vielen anderen Fleischwaren verwendet wird, zu einem erhöhten Krebsrisiko beim Menschen führt. Zwar können sich aus Nitrit und Aminen unter bestimmten Bedingungen Krebs erzeugende Nitrosamine bilden. Die durch gepökelte Fleischerzeugnisse aufgenommenen Nitritmengen sind aber im Vergleich mit Nitrit aus anderen Quellen so gering, dass sie bei unseren aktuellen Verzehrsgewohnheiten nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Zu dieser Einschätzung kommen Wissenschaftler der Bundesanstalt für Fleischforschung (jetzt: Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel) in Kulmbach nach Auswertung der vorliegenden Fachliteratur und besonders nach der kritischen Analyse eines unlängst veröffentlichten Gutachtens, das einen solchen Zusammenhang nahe gelegt hatte.

Die durchschnittliche Pro-Kopf-Nitritaufnahme aus Fleischerzeugnissen (Natriumnitrit) liegt nach Berechnungen der Bundesforschungsanstalt bei rund 2,5 mg pro Tag. Dabei wird - anders als in dem Gutachten - berücksichtigt, dass ein Großteil des beim Pökeln verwendeten Nitrits durch chemische Reaktionen im Produkt (z.B. Rotfärbung) bereits vor dem Verzehr umgesetzt wird. Durch natürliche Stoffwechselvorgänge (Abbau von Stickstoffmonoxid) produziert der menschliche Körper selbst täglich 50-70 mg Natriumnitrit, also 20- bis 28-mal mehr. Daneben wird Nitrit auch durch den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel aufgenommen, da ein Teil des darin vorhandenen Nitrats durch die Bakterienflora des Mundraums zu Nitrit umgewandelt wird. Daraus folgt, dass nur etwa 3 % des Nitrits aus gepökelten Fleischwaren stammt. Die Hauptmenge des Nitrits entsteht durch normale physiologische Prozesse und ist unabhängig von der Ernährung.

Auf die Spur von Substanzen, die beim Menschen möglicherweise Krebs auslösen, kann man mit epidemiologischen Studien kommen. Dabei werden Krebspatienten und gesunde Personen gezielt befragt, zum Beispiel nach ihren Ernährungsgewohnheiten. In dem erwähnten Gutachten werden einige solcher Studien herangezogen, eindeutige Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Fleischwaren mit Nitritpökelsalz und einem erhöhten Krebsrisiko (vor allem Magenkrebs) ergeben sich jedoch bei sorgfältiger Wertung der Untersuchungsmethoden nicht. Interessant ist allerdings, dass ein erhöhter Verzehr nitritgepökelter Fleischerzeugnisse in der Vergangenheit - und zum Teil auch noch heute - mit einem hohen Konsum von Kochsalz einhergeht. Der Genuss sehr stark gesalzener Speisen, wie er hierzulande kaum noch üblich ist, ist als Risikofaktor für Magenkrebs bekannt. Die meisten der in dem Gutachten genannten Studien leiden an dem Mangel, dass sie Kochsalz als Risikofaktor vernachlässigen. Solche Studien laufen Gefahr, die Folgen einer hohen Kochsalzaufnahme fälschlicherweise dem Konsum gepökelter Fleischwaren und ihrem Nitritgehalt zuzuschreiben.
Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

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Offline maryTopic starter

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #46 am: 01.12.07, 18:24 »
Hallo Bärbel,
vielen Dank für deine Infos.
Wir haben leider eine nicht lustige Krankheit in unserer Familie, deshalb hab ich mich mit dem Thema näher befassen müssen.
Heute wird sicher nicht mehr soviel eingepöckeltes und geräuchertes Fleisch, aber Wurst und Schinken gegessen-
die Meinungen zu Nitritpökelsalz sind sehr gespalten.
weiß selbst nicht so recht, was ich davon halten soll.
Was mir etwas zu denken gibt, in einem alten Buch von Dr. Johanna Budwig aus den 50 er Jahren habe ich schon über Nitritpökelsalz gelesen-
und sie wird heute besonders in der alternativ. Krebsmedizin sehr oft zitiert.
Danke für deine Infos,
herzliche Grüsse
maria

Offline gundi

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #47 am: 01.12.07, 19:48 »
Hallo bienchen!

Ich weiss nicht ob es mit dem Tongefäß auch funktioniert. Wir haben zum "einsuren" immer den dafür vorgesehenen Holzbottich, manche nehmen auch  Plastikwannen her. Wichtig ist das das Fleisch gut beschwert ist, dazu eignet sich dann der Tondeckel vielleicht nicht.
Für das Salzwasser nehme ich gut eine Handvoll Salz auf ca. 6l Wasser. Ich nehme dafür und auch zum einbeizen normales Kochsalz.
Räuchern tu ich die erste Woche 2mal am Tag, dann nur noch einmal und die 3. Woche nur noch jeden 2. Tag. Dabei soll die Temperatur in der Selch nie mehr als 22° haben. Zwischendurch wird immer gelüftet. Es ist aber ein großer Unterschied ob du einen Selchschrank hast oder so wie wir einen gemauerten Raum.
Zum räuchern verwende ich Reisig von Wacholdersträuchern und Erlenholz, da wir kein Buchenholz haben. Manche nehmen auch trockenes Sägemehl von Laubhölzern. Nadelholz soll es wegen dem Harz nicht sein.

lg gundi
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Offline reserl

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Rezepte für Blut- und Leberwurst!?
« Antwort #48 am: 23.04.08, 22:34 »

Morgen soll es Blut- und Leberwürste geben. 8)
Bisher hab ich dazu immer nur Sauerkraut gekocht.

Wie esst ihr Blut- und Leberwurst? ;) 8)
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline fanni

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Re: Rezepte für Blut- und Leberwurst!?
« Antwort #49 am: 23.04.08, 22:38 »
Gar nicht 8) 8) ;)
Herzliche Grüße von Fanni

Fly

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Re: Rezepte für Blut- und Leberwurst!?
« Antwort #50 am: 23.04.08, 22:52 »
am liebsten schön knusprig angebraten  :D

in ca 2cm scheiben schneiden. bei bedarf, dh wenn sie nicht besonders fest ist, wird sie einmal in mehl gewendet und dann ab in die pfanne 

Offline Christine

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Re: Rezepte für Blut- und Leberwurst!?
« Antwort #51 am: 24.04.08, 06:21 »

Morgen soll es Blut- und Leberwürste geben. 8)
Bisher hab ich dazu immer nur Sauerkraut gekocht.

Wie esst ihr Blut- und Leberwurst? ;) 8)

In Thüringen z. B. so:
Leberwurstauflauf (Gudrun Diezte)

4 Zwiebeln, 30gMargarine, 400 frische Leberwurst, 1 Apfel, 2 Eier, 1/2l Milch, 1 Semmelkopf (Brötchen), Schnittlauch, Salz u. Pfeffer

Zwiebelwürfel in heißer Margarine glasig braten, Leberwurst u. geriebenen Apfel geschmeidig rühren u. dazu geaben; alles kurz durch braten.
Eier mit Semmelwürfeln in der Milch verquirlen u. zur Leberwurst geben; unter Rühren gut durchbraten lassen u. noch 10-15 Min. bei 125-150 stocken lassen; Schnittlauch drauf geben.
Dazu Salzkartoffeln u. rohen Sauerkrautsalat.

Tiegelwurst (Gudrun Dietze)

2 Zwiebeln, 2 Stangen Porree (200g), 2 TL Öl, 400g frische Blutwurst (oder Dose), 1/4L Fleischbrühe, 1 geh. EL Semmelmehl oder 1 eingeweichte Semmel

Zwiebelwürfel mit Porreescheiben in Öl leicht anschwitzen, Blutwurst dazu u. rühren, bis sie allmählich zerfällt. Das mit Brühe verrührte Semmelmehl dazu geben u. durchkochen. Dann in der Röhre bei 150 noch 15 Min. backen.
Dazu Pell- oder Salzkartoffeln u. rohen Sauerkrautsalat.

Und nun: Guten Appetit u. einen Gruß aus Thüringen......
Herzlichen Gruß - Christine

Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz

Offline Sonnenblume2

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Re: Rezepte für Blut- und Leberwurst!?
« Antwort #52 am: 24.04.08, 07:51 »
Bisher hab ich dazu immer nur Sauerkraut gekocht.
Wie esst ihr Blut- und Leberwurst? ;) 8)
hallo reserl,
bei uns gibt es zu den gebratenen Blutwürsten auch Sauerkraut und Kartoffelgröstl (und Schwarzbrot)
Blutwurst hab ich schon lange nicht mehr gehabt ... könnte ich auch wieder mal machen, aber die Gekauften sind halt meist nicht so gut wie die Selbstgemachten

Nelly

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Mettwurst selbst "machen"
« Antwort #53 am: 05.10.08, 17:58 »
Hallo,
wir schlachten noch und da gibt es dann bis zu 50 Mettwürste, die für die Brote meines Mannes zur Arbeit bestimmt sind. Bisher hat SM die gepflegt. Da ich aber Eiszeit mit ihr habe, ist es nicht abwegig, dass Sie sagt: Nö, ich nicht mehr!
So, habe als Kind die Würste bei meiner Oma immer schön mit Salzlake abgewaschen und schwupps, dahört mein Wissen auf. Kann mich hier jemand fachkundig anleiten oder mir die genaue Vorgehensweise ( huch Ostwind, schnell Fenster zu, sagt meine SM immer) erklären. Oder ist es grundsätzlich besser, die Mettwurstarmee gleich vom Metzger herrichten zu lassen??
Ich habe Bedenken, plätzlich wie der Ochs vorm BErge zu stehen, wenn SM ihr Veto öffentlich machen sollte!
Danke
die Nell

Online martina

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Re: Mettwurst selbst "machen"
« Antwort #54 am: 05.10.08, 18:17 »
Hallo Nelly,

unser Keller ist zu feucht und einen guten Wursteboden haben wir nicht. Also lassen wir unsere Mettwurst beim Schlachter abhängen zum trocknen.

Nelly

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #55 am: 06.10.08, 07:42 »
Hallo Martina,
1) kostet das extra?
2) ich bin so ein perfektionist und wenn ich schon an SM´ Können gemessen werde, dann messe ich ich oft "zurück". Daher eben die Alternative, bin ich so gut und schaff das auch oder will ich keine 50 Gammelwürste riskieren und lass sie gleich beim Metzger...
Aber erstmal DANKE
die Nell

Offline Hardy

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #56 am: 06.10.08, 08:54 »
Moin zusammen,

zum Experimentieren oder zum Herstellen von Kleinmengen Pökelware mache ich es so:

Pökellake: Wasser mit Kräutern nach Wahl aufkochen, absieben und abkühlen lassen. Salz/Pökelsalz dazu.

Das Fleisch in einen verschließbaren kräftigen Beutel geben (oder zuschweißen) und mit soviel von obiger Brühe aufgießen, daß das Fleisch gut bedeckt ist. Zumachen und in den Kühlschrank legen.
Jeden Tag den Beutel 1x wenden.

Für ein großes Stück Schweinefleisch rechnet man so 3 Wochen.

Wenig Aufwand, wenig Abfall, schnelle Art, Rezeptvarianten auszuprobieren.



LG - Hardy

Offline Hardy

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #57 am: 02.11.08, 10:39 »
Moin zusammen,

ich habe mal `ne Frage:

Wo gibt es eine einfache "Crimp-Zange" (ich glaube so nennt man die??), mit denen man Wurstenden zuklippsen kann.

Danke für die Antwort...

Hardy
LG - Hardy

Offline Petra2

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #58 am: 24.05.09, 07:34 »
Hallo,

habe von unserem Schwein den Kopf und die Backenstücke gepökelt und möchte nun Schweinskopfsülze machen.
Bisher haben wir diese immer sofort gegessen, ich denke es wird aber zuviel und ich möchte diese nun einkochen in Gläser.

Hat dich schon mal jemand gemacht?
Wie lange und bei wieviel Grad ?

Noch eine andere Frage, was macht ihr mit dem fetten Speck ?
Wollte ihn einsalzen und räuchern und dann zum Braten verwenden?
Er ist so 2 cm dick, ich befürchte aber, dass er hart und trocken wird.

LG
Petra2
Das Leben ist viel zu kurz für irgendwann.

Offline Hardy

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Re: Räuchern, Schinken,Würste
« Antwort #59 am: 24.05.09, 08:08 »
...was macht ihr mit dem fetten Speck ?

Hallo Petra 2,

als ich noch Schafe hatte, machte ich aus dem Fett, daß ich nicht nutzte, Vogelfutter für den Winter.
LG - Hardy