Autor Thema: Der Tod ist von uns gegangen  (Gelesen 26475 mal)

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Offline Susanna

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #30 am: 20.07.12, 11:36 »
Ja Alois, mit dieser Aussage können wir eher arbeiten.
Du willst also mit uns über den Tod von jungen Menschen sprechen, habe ich das richtig verstanden???

Nur so viel - der Tod und die Trauer IST eine private Angelegenheit. Das ist das höchstpersönliche Recht eines jeden Menschen und einer jeden Familie, damit umzugehen wie sie will. Jeder Mensch muss, darf, soll, selbst entscheiden, wie und wo er trauert.

Und in der Art der Trauerarbeit und dem Aufstellen von Kerzen und Blumen sehe ich gar keinen Widerspruch. Im Gegenteil. Ich finde diese plakative Sitte gut, denn sie ist
erstens ein Teil der Trauerbewältigung und
zweitens eine Warnung für andere, evtl. dort an dieser Stelle nicht so schnell zu fahren (nur mal als Beispiel).

Bitte - formulier doch Deine Fragen schon im Eröffnungsbeitrag präzise! Man braucht ja mindestens 3 Seiten, um zu verstehen, worüber Du überhaupt diskutieren willst!
Viele Grüße
Susanna

Offline mary

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #31 am: 20.07.12, 12:45 »
Hallo Alois,
mir fehlt beim Tod aus der Sicht einer Reise etwas-
ansonsten bekommt man eine Karte, einen Telefonanruf, dass jemand gut an seinem Ziel angekommen ist.
Was gäbe ich darum, nur hin- und wieder mit meiner Mutter oder meinem Vater, mit guten Freunden telefonieren zu können und von ihnen zu hören, dass es ihnen gut geht.
Tod als Begrenzung des Lebens- als Mahnung, sich bewusst zu machen, dass die Zeit nicht unbegrenzt vorhanden ist- hat aber auch etwas tröstliches.
Also gilt es die Zeit vor dem Tod zu nutzen.

Es erwischt alle und jeden und niemand weiß, welches Zeitmaß ihm zugemessen wird.
Ich erlebe den Tod schon noch als Teil des Lebens und von uns gegangen ist er bei uns noch nicht.
Leider ist in der Landwirtschaft auch der Tod von Tieren immer wieder Anlass zum Trauern, bei jedem Schlachttier weiß ich auch wohin die Reise geht.
Und selbst meine Hobbykaninchen sind irgendwann - um Fleisch zu werden, mit dem Sterben dran.

Der Tod von Eding- eine Figur eines sensenmähenden Skelettes, der jede Sekunde mäht und mäht-
ich find das immer so tröstlich, niemand kommt aus.
Und die Firgur das Boandlkramers im Theaterstück vom Brandner Kaspar hat auch so was "menschliches" an sich.
Wir haben eben nur dieses eine Leben- und was danach kommt, wissen wir nicht, wir können nur glauben.
Ein kluger Mensch hat mal gesagt, früher gab es ein Leben vor dem Tod und danach das ewige Leben,
heute haben wir nur noch die Lebensspanne zwischen Geburt und Tod und das Danach haben wir abgeschafft.
Hier werden wir an dem Geheimnis, woher kommen wir und wohin gehen wir-
mit unseren Fragen alleine gelassen.
Und viele versuchen um jeden Preis alles ins Leben reinzupressen, weil das danach nicht mehr zählt.
Herzliche Grüsse
maria

Finchen

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #32 am: 20.07.12, 13:39 »
Ich kann Alois schon zustimmen,
der Tod wird schon verbannt.

Auf einen Seite wird bei einem öffentlichen tragischen Todesfall - ein riesen Gedöns mit Blumen und Kerzen gemacht.
Auf der anderen wird der Tod verdrängt, den Trauerden weicht man aus oder lässt ganz dumme Sätze los.

Ich spreche aus eigener Erfahrung.  Ich hab in kurzem Abstand die wichtigsten Menschen verloren. Es wird auch nie mehr Menschen geben , die mir so wichtig und nah sein werden.

Die dümmsten Sprüche hab ich mir anhören müssen.

Wie:

Sei doch froh das sie es überwunden haben, die sind jetzt erlöst.

Es geht immer weiter - es geht immer wieder die Sonne auf ( das sind die schlimmsten Aussagen die man machen kann, denn es ist gewiss das es weiter geht und die Sonne wieder auf geht).  

Sei doch froh du hast jetzt keine Pflegearbeit mehr. (harter Tobak).

Es ist doch schon soviele Monate her, die Trauer kannst Du jetzt mal ablegen und nach vorne gucken. Geh mal in Urlaub oder so.  

Warum hast Du die Kleidung von ***** noch gewaschen, die hättest du gleich weg tun können.

Warum gehst du schon wieder auf den Friedhof und und

Versinke nicht in der Trauer - das muss man wohl jedem selbst überlassen - wieviel Zeit er braucht - ob nur Wochen, Monate oder sogar Jahre.  Trauer lässt sich NICHT auf eine vorgeschriebene Zeit begrenzen.

Auch der Satz kam, den ich auch bitter empfand; nach Monaten sprach ich über die Toten, wie sie als Mensch waren, was sie im Leben alles geleistet haben,......  das will wirklich niemand hören -auch von den s.g. Freunden nicht, - es kam der Satz ich solle aufhören darüber zureden, die wären tot und nicht mehr da und das wäre somit abgehakt.  Seitdem schweige ich auch - ich werde ich hüten noch einmal darüber zu sprechen.
  
In den Todesstunden (beide male nachts) ist man schon mit dem Sterbenden alleine.
Selbst ein Teil der Angehörige machen einen Bogen darum - wird begründet man könne das nicht ertragen.
(Ein naher Angehöriger flog sogar ein Tag vor dem Tod -in Urlaub -um das nicht zu erleben und auch der Beerdigung auszuweichen).
 
Der Geistliche Beistand war auch nicht der Hit -obwohl beide Sterbende dem Pfarrer gut bekannt waren.  In dem zweitem Sterbefall wurde ein Geistlicher der Pfarrei immer auf dem laufenden gehalten. Trotzdem war auch hier alleine - die Rückmeldung man bete für einem und dem Sterbenden, naja, das war nicht hilfreich zumal der Sterbeprozess sich über 6 Tage hinzog ( ich wünsche niemanden so etwas zu erleben).
 
Das dann aber Zeitnah ein Gespräch stattfindet, Fehlanzeige -es wird ein Termin für wenige Tage später vereinbart für das Trauergespräch und Beerdigungsablauf.  Es ist ja so wenig Zeit, die Pfarrer hat, die Pfarreien werden auch immer größer, man muss ja Verständnis haben.

2 Monate später !  meldet sich dann die Trauerbegleitung der Pfarrei - zu spät m.E.
und frag wie es einem gehe.  

Nach Todesscheinausstellung durch den Arzt bleibt kaum Zeit den Toten noch in der Wohnung zu behalten, die Bestatter kommen zügig, packen den Leichman auf eine Bahre mit Reisverschluss und weg ist die Person.

Ich hab auf Drängen bis zur Beerdigung die Leichenhalle täglich aufgesucht, habe die Einsargung (waschen, anziehen) selbst durch geführt. Auch blieb der Sarg bis 15 min vor der Beerdigung offen.  Auch da hörte ich wie kannst du das nur selbst  -warum tust du dir das an.  
Ich hab mich schon gefragt wie fremd das alles ist. Die Menschen machen schon einen Bogen darum
  
Ich hab Menschen kennen gelernt in der Phase und bin sehr vorsichtig geworden.

Sicherlich kennt man aus der Landwirtschaft das Leben und Tod zusammen gehören, man erlebt es ja ständig. Doch wenn liebe Menschen einem genommen werden -wird man dennoch hilflos.  
  
Schlimm finde ich diese Jenseitsvertröstungen, wie den beiden geht es jetzt gut.  Frag mich echt woher die Personen das so genau wissen wollen.


Der Tod wird verdrängt - findet nur auf der Mattscheibe statt - da ist Abstand und betrifft einem nicht.
Ja stimmt.

Sonst muss man sich ja mit der eigenen Vergänglichkeit auseinandersetzen und wer will das schon.
« Letzte Änderung: 20.07.12, 13:45 von Finchen »

Mucki

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #33 am: 20.07.12, 13:57 »
Also mit dem aufstellen von kerzen ,briefen,teddys,und soweiter an unglücksorten hab ich auch so meien problme,wem die sachen von leuten kommen die den Toten kannten ist es für mich inordnung,aber wen oft wildfremde leute die noch nicht mal ein wort mit dem toten gewechselt haben,das machen find ich es susbekt.
Teddys wären meiener meinng nach auch besser in kinderheimen oder ähnlichen einrichtungen aufgehoben als trost für die lebenden,und nicht für die toten.

Mit dem Tot umgehn,ja lann man des den  ??? offt kommt er überaschend,und ohne vorwarnung  ??? Es giebt allerdings in meinem Leben zwei Sotuationen wo ich nicht dagegen gehabt hätte wen ich einfach eingeschlafen wäre ,um den schmerzen zu entrinnen,es ist ein komisches gefühl wen du das gefühl hast das du nur noch die Augenschließen mußt umd ruhe zu haben.
Genau so froh war ich aber mein Leben vortsetzten zu dürfen,und noch freude am leben zu haben.

Tot ist kein zustand oder gefühl es ist einfach das Ende (für gläubige Menschen auch der anfang der Ewichkeit) das Ende von Freud und Leid.
Tot ist ab und an schokierend.
Tot ist ab und zu erlösend.
Tot ist ab und zu schrecklich.
Tot ist ab und zu auch tröstend.
Tot ist das Ende des Lebends,aber nicht das Ende der erinnerungen,geliebte Menschen leben in uns weiter,in den erinerungen,Bildern,taten,und so weiter.

Oft hört man das junge Leute zu früh auc dem Leben gerissen wurden,aber wann ist der richtige zeitpunkt für jemanden zu gehn, oft denke ich man weis nicht was den jungen Leuten durch den frühen Tot erspart blieb,was hätte das Leben für ihn bereit gehalten.

Bei der Trauer unterstüzen ist nicht so einfach jeder trauert anders,jedoch denk ich schon das es wichtig das gerade freunde ,Beckannte,Nachbarn einem vermitteln sollten das sie da sind wen man sie braucht.
Trauer ist was Privates das stimmt aber es giebt auch Menschen die ihre trauer gern den Leuten zeigen ,durch tragen von schwarz zum beispiel,auch kann es für ander ein zeichen sein oh der jenige ist in Trauer man sollte mit feingefühl auf ihn zugehen,und ein gespräch beginnen mit bedacht auf die trauer.

Nicht jeder den man beim einkaufen trift hat offt mitbeckommen das man eien geliebten Menschen verloren hat.

Ein junges Mädchen(25j.) aus unsrem Ort hat vor ein paar wochen ihren Bruder durch eien Autounfall verloren,sie spielt die Hauptrolle im Freilichtheater,die spieler überlegeten 8 Tage ob sie weiter spielen wird an sonsten wäre alles ins Wasser gefallen,sie hat dann gesagt das sie weiter mahcne will, die ganze Theater gruppe gab und giebt ihr halt in der trauer,ich hab das Theater gesehen es ist ein erntes Thema was traurig ausgeht,sie spielt sehr gut und man merkt beim spielen nichts von der trauer,jedoch beim vorstellen der spieler am Ende des stücks merkt man ihre traurichkeit,die andern spieler reagierten sofort darauf und einer nahm sie unterm Aplaus einfach in den arm,der aplaus erlöschte erst als sie sich von ihm löste und wieder gestärkt wirkte, darum denke ich das gesten offt sehr hilfreich sind.
Jedoch kann man die gesten nur geben wen die trauer auch ein gewisse stück öffendlich ist.

lg Mucki

Offline martina-s

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #34 am: 20.07.12, 17:00 »
Hallo,
ich glaube schon, dass man da überall mit sich selbst zurecht kommen muss. Das wird einem sicher nicht abgenommen.
Es heißt nicht umsonst Trauerarbeit.

Letztendlich muss man da auch selber durch. Abnehmen kann einen das gar niemand.

Auf Hilfe von Außen zu warten stelle ich mir da schon mehr wie schwierig vor. Es erscheinen da alle gesprochenen Worte leer und hohl. Oft kommt es gar nicht an was einer sagen will.

Und bei uns gibt es kein Blumengedöns. Wir haben früher auch immer einen Kranz oder eine Schale gegeben. Mache ich aber schon seit Jahren nimmer. Beim Tod von Nachbarn oder nahen Verwandten gebe ich nur noch Geld. Anfangs hat meine SM das nicht fassen können. Schaut doch doof aus wenn von uns keine Schleife an einem Gebinde oder Schale zu finden ist. Aber inzwischen finden wir das alle o.k.
Es bleibt dann den Angehörigen überlasse was sie damit machen. Ob sie nun das Geld für Beerdigung oder Grabpflege verwenden oder es spenden; das ist dann ihre Sache.

Ich hab schon mal ein Grab gegossen mit zig Kränzen im Sommer. Das kann man noch so gut pflegen. Die Blumen sind schnell hinüber. Hinterher dann noch die Entsorgung vom Innenleben der Teile....

Was die Begegnung und den Umgang mit Trauernden betrifft finde ich es enorm schwierig wenn diese in der Trauer echt ungerecht werden. Denen kann man alle Hände entgegenstrecken und ihre Reaktion wird immer die sein, im Gegenüber was zu finden was der sagen könnte, womit sie in ihrer Trauer verletzt würden.
Sie igeln sich in der Trauer ein. Sie wollen auch nicht wieder fröhlich sein oder zum normalen Alltag finden. Ich will das den Menschen nicht anlasten. Es ist ihre Art so zu trauern. Aber ich denke, sie sollten dann auch verstehen lernen, dass eben der Gegenüber so in ihrer Gegenwart nicht weitermachen kann.

Man kann da mit solchen Tröstungsversuchen oft so herein fallen. Da kann man unternehmen was man will... Der Trauernde wird es immer als negativ auslegen. Ob man da ein Gespür dafür entwickeln kann dem Trauernden richtig zu begegnen, ich kann das ganz schlecht sagen...

Ich bin in jungen Jahren selber schon mal so herein gefallen:
Hat aber nix mit einem Todesfall zu tun. Aber hat mich sehr geprägt...
Zusammen mit noch vier Mitschülerinnen wollte ich in München eine soziale Ausbildung beginnen. Eine sprang während des vorbereitenden Jahres ab und entschied sich für einen anderen Beruf und eine wurde schwer krank. Zu dritt haben wir dann aus unserem Kurs (wir sind zuvor zwei Jahre in die gleiche Schule gegangen) die Ausbildung gemacht.
In dem Jahr, in dem ich in München war habe ich ziemlich oft unsere ehemalige Kurskollegin im Krankenhaus besucht. Mir war es sehr wichtig möglichst oft an ihrem Bett zu sitzen und sie etwas aufzuheitern und sie auf andere Gedanken zu bringen. Viele Stunden habe ich dafür geopfert. Das Krankenhaus lag am anderen Ende der Stadt und ich fuhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin obwohl ich damals über wenig Geld verfügte.

Auch als ich mit meiner Ausbildung fertig war und sie dann hinterher allmählich wieder gesundete habe ich sie noch sehr oft daheim besucht. Sie hat dann eine andere soziale Ausbildung gemacht und ich ging in meiner Schiene weiter im Beruf. Hinterher hab ich mir dann von einer anderen Freundin anhören müssen, dass unsere gemeinsame (zuvor Kranke) Kollegin gesagt hatte, dass sie mit meinen Besuchen gar nicht zufrieden war. Die Besuche waren ihr schlicht lästig. Ich habe angeblich sie in ihrer Krankheit zu wenig beachtet und zuviel erzählt was wir in unserer Ausbildung erlebten. Letzteres war von mir eigentlich gedacht, sie aus der Lethargie heraus zu holen. Einfach dass sie auch anderes hört und sieht.
Wir waren damals ja alle noch sehr jung. Wir haben bei meinen Besuchen auch von ihrer Krankheit gesprochen. Aber für sie anscheinend zu wenig. Für sie wäre es wohl wichtig gewesen, bedingungslos im Schmerz der Erkrankung aufzugehen. Der Erkrankung Raum zu geben und dies nur noch als einzig beherrschendes Thema zu sehen.

Darüber denke ich heute noch oft darüber nach. Und das hat mich auch schon öfter bei der Begleitung Trauernder darüber nachdenken lassen wie ich dem Gegenüber jetzt wohl begegne. Wie er mich sieht. Und wie er zu trauern versteht.

Trauer ist m. E. auch etwas Egoismus. Der Verlust eines lieben Menschen, was ja so endgültig ist, bedeutet in erster Linie auch Verzicht und ihn loslassen zu können.
Das kann ein sagenhafter Schmerz sein. Den zu verarbeiten braucht es einfach wirklich seine Zeit oder ein weiteres Erlebnis mit dem man dann den Heimgang des geliebten Menschen wirklich verarbeiten kann.

Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, der über den Tod gestolpert ist; keinen, der nicht davon angerührt oder berührt worden wäre.
Und jene Menschen die wirklich den Tod ignorieren (habe ich auch schon erlebt) die versuchten toll cool zu sein; die können nur nicht damit umgehen. Ankommen tut diese Endgültigkeit bei allen...

Liebe Grüße
Martina

Finchen

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #35 am: 20.07.12, 20:37 »
Hallo,
ich glaube schon, dass man da überall mit sich selbst zurecht kommen muss. Das wird einem sicher nicht abgenommen.
Es heißt nicht umsonst Trauerarbeit.

Letztendlich muss man da auch selber durch. Abnehmen kann einen das gar niemand.


Richtig Martina-s, aber es geht darum wie die Gesellschaft mit Trauerden und dem Tod umgeht.

Aus meiner Erfahrung hat man schnell zur Normalität zurück zukehren.  Man möchte nicht allzu lange erinnert werden an Tote, ans Sterben.
Darin liegt das Problem, ich denke das ist das was Alois auch meinte.

   


Offline annelie

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #36 am: 20.07.12, 20:44 »
Hallo Martina-s,
ich finde Deine Beträge zu dem Thema sehr gut.....
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline annelie

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #37 am: 24.07.12, 13:26 »
Gestern hab ich in einer -sehr persönlichen- Todesanzeige einen wunderbaren Spruch gelesen...

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen,
jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heisst,
nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Wege stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die,
die wir lieben.


Sergio Bambaren

Mir gefällt der Gedanke und ich möchte losgelassen werden, das Wissen sterben zu dürfen ist für mich sehr tröstlich, nicht weil ich ungern lebe, sondern weil es im Leben für alles eine Zeit gibt, selbst für das Unausweichliche.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline martina-s

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #38 am: 24.07.12, 14:58 »
Hallo Annelie,
den Spruch hab ich gestern auch gelesen und war auch schon versucht, ihn hier einzustellen :D
Ich finde ihn auch sehr treffend.
Liebe Grüße
Martina

Offline Steinbock

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #39 am: 24.07.12, 21:37 »
@Martina-s
Deine Postings sind sehr schön. Nachdem ich das von Deiner ehemaligen Kurskollegin las, die Du oft besucht hattest, fiel mir ein...

Vor Jahren ist bei mir mal eine Freundschaft kaputt gegangen wegen Trauer. Wir hatten uns gegenseitig Rat und Trost gegeben, als
von mir der SV sterbenskrank war und von ihr die Mutter. Als schließlich beide gestorben waren, kam die "große Abrechnung": Ich hätte
sie so belastet und keine Rücksicht auf sie mit ihrer kranken Mutter genommen, usw. Und jetzt, wo ihre über alles geliebte Mutter tot sei,
könne ich wohl nicht erwarten, dass sie noch Kraft für mich übrig hätte....  :o
(Deren Mutter war 80, mein SV war 60, als er gehen musste.)

Elisabeth
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline Maja

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #40 am: 24.07.12, 22:27 »
Elisabeth das Alter dessen, der von dieser Welt gehen muss, spielt überhaupt keine Rolle.
Es ist immer ein Verlust für die die hier bleiben in dieser Welt.
Freundschaften sind wenn sie unter solchen Aspekten geschlossen werden, eben in einer Zeit des Ausnahmezustandes.

Clara

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #41 am: 08.10.15, 16:14 »
Ich genieße mein Leben solang ich kann, jeden Tag.
Der Tod gehört zum Leben, aber den vielen Rituale nach dem Tod kann ich nicht viel abgewinnen. Der Mensch den man kannte/ liebte ist gegangen. Wir alle leben nicht ewig - warum sich zu Lebzeiten übermäßig mit dem Tod beschäftigen ? Wichtiger ist es das Leben zu achten.

Paula,

das Leben kann ich nur achten, wenn ich den Tod respektiere und als Teil des Lebens verstehe.

Und es braucht in der Trauerzeit Rituale, damit die Hinterbleibenen die Zeit "überleben". Rituale sind gerade in Trauerphasen sowas wie Halte- oder Orientierungspunkte.  Und es braucht ganz sicher auch Trauerorte für die Angehörigen, dazu gehören sicher Friedhöfe, Kirchen und auch andere geschützte Räume und Zeit, wo ich mich mit anderen über den Verlust eines lieben Menschen austauschen kann.

Und der Tod macht mir die Endlichkeit meines Sein klar und deutlich...  Mein Lehrmeister war einer meiner Freunde aus Lehrlingstagen, der  innerhalb von 10 Monaten in 2010 starb und mir das Geschenk machte, dass ich ihn noch 2 Mal in den letzten vier Wochen seines Lebens sehen und sprechen konnten.


Was diesen Satz: "Der Tod ist von uns gegangen." angeht... Der Tod ist von uns gegangen und kehrt doch immer wieder. Und er hinterlässt Verluste, die sich weder mit Zahlen noch Worten erfassen lassen...

Nachdenkliche Grüße,

Anja

Offline Irmgard3

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #42 am: 08.10.15, 16:58 »
Dir Anja stimme ich zu, der Tod gehört ja zum Leben und ihn zu ignorieren führt in die Leere. Die Endgültigkeit des Todes ist das, was mich am meisten belastet. Das kann wohl nur jemand fühlen, der schon einen lieben Menschen gehen lassen mußte. 
Lebe, wie  du wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.
(Christian Fürchtegott Gellert)

Offline annelie

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #43 am: 08.10.15, 19:41 »
Heute stand in einer Todesanzeige:
Wir dachten wir hätten noch soviel Zeit

Sehr wahr.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline sonny

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Re: Der Tod ist von uns gegangen
« Antwort #44 am: 08.10.15, 20:23 »
Hallo,
wir haben auch einen ganz lieben Freund (73 Jahre) verloren , durch ganz aggressiven Kehlkopfkrebs!

Den Ausspruch hat seine Frau auch gesagt!
Ende April die Diagnose, am 27.08. hatte er keine Kraft mehr.   :'( :'(
Liebe Grüße
sonny

Es gibt nur eine Medizin gegen große Sorgen:
Kleine Freuden.