Ja, da möchte ich mone12 recht geben.
Meine Meinung dazu ist: Wenn ich tot bin, brauche ich meinen Körper nicht mehr. Aber irgendwie hat über all die Jahre bei mir immer die Trägheit gesiegt - NOCH ein Dokument mit mir rumtragen... und ich unterstelle mal, dass das vielen so geht. Bereit zum Spenden wären die meisten wahrscheinlich schon, aber einen Ausweis haben sie halt nicht einstecken.
Aber mir kommen da noch ein paar andere Gedanken, die ich aber bitte nicht als böse Polemik verstanden haben möchte:
Mit dem Gedanke, mir zum Beispiel ein fremdes Gelenk einpflanzen zu lassen, damit könnte ich mich eher anfreunden, als beispielsweise mit einer fremden Niere. Denn ich habe schon öfter von Organhandel gehört, von armen Spendern in ebenso armen Ländern, die aus der Not heraus ein Organ verkaufen. DIESES möchte ich mir nicht einpflanzen lassen. Da hätte ich Gewissensbisse. Ich bin doch auch nicht mehr wert, als so ein armer Mensch, beispielsweise in Indien. Aber ich hab' natürlich "gut reden", ich bin ja gesund...
Und dann denke ich auch an so was wie "Nötigung" wenn ich zum Beipiel an Geschwister denke, wo der eine dem anderen Rückenmark spenden will/soll(?) Wer traut sich da, NEIN zu sagen..?
Da habe ich ein ungutes Gefühl dabei.
Was ich beim Thema "Verkauf/Spende von Eizellen" denken soll, weiß ich nicht so recht. Gerade kürzlich hatte ich da wieder was im TV gesehen. Es ging um in Deutschland nicht zugelassene Methoden der künstlichen Befruchtung bei ungewollter Kinderlosigkeit. Ich habe mir darüber noch keine abschließende Meinung gebildet.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Organspende von
verstorbenen Menschen, das fände ich ok - auch als Christin.
Ich würde auch spenden. Daher stimme ich mone12 zu, wegen der Ausweisproblematik.
Organspende von
lebenden Spendern: Da habe ich persönlich starke Bedenken.
Spenden würde ich schon, ob ich allerdings ein fremdes Organ "annehmen" würde, bzw. welches und welches nicht, das ist eine ganz heikele und sehr persönliche Frage.
Ich glaube, da muss ich mir mal gründlich Gedanken machen, welches Organ. Ich persönlich hätte sogar ein ungutes Gefühl dabei, Blut von einem Fremden an zu nehmen. Für mein Kind würde ich das allerdings NICHT sagen. DA würde ich die letzte Entscheidung bei den Ärzten lassen... Ich mein', es gibt Unverträglichkeiten, und so individuell wie das Blut ist kein Fingerabdruck, kein anders Organ ...aber wenn so ein kleines Kinder-Gehirn einen nicht wieder gut zu machenden Schaden davon trägt, wegen Blut, bzw. Sauerstoffmangel, dann wüsste ich nicht, wie ich das, nicht zuletzt vor der Familie, erklären sollte. Da würde ich die Entscheidung daher den Ärzten überlassen.
Wenn es um meinen eigenen Körper geht, tue ich mich leichter. Ich würde für mich selbst auch diese sogenannten lebensverlängernden Maßnahmen (bei Wachkoma und so) nicht haben wollen. Dann wäre ich lieber tot, glaube ich. - Aber wenn's zum Beispiel ums Kind geht, da traue ich mir so eine Entscheidung über Leben und Tod gar nicht zu. Ich hoffe, ich komme nie in so eine Lage, so etwas entscheiden zu müssen.
Aber noch mal grundsätzlich zum Thema Blut: Haltet IHR Blut eigentlich für ein Organ?
Oder ist es nur eine Körperflüssigkeit?
Und gehört das Thema "Eizellenspende" eigentlich auch hier rein?
(Kürzlich hatte ich im TV einen Beitrag über in Deutschland nicht zugelassene Methoden der künstlichen Befruchtung gesehen... Da hab' ich gemerkt, dass ich mir über diese Frage noch gar keine abschließende Meinung gebildet habe.)
Je mehr man fragt, desto komplizierter wird es, finde ich.
Daher:
Spende von Verstorbenen - Ja. Lebendspender - Nein. Das ist zumeindest
meine Ansicht. Denn, je schwieriger so ein "Thema" wird, desto klarer müssten die gesetzlichen Vorgaben sein, finde ich.
Ob jemand so etwas für sich selbst annehmen möchte, das kann ja jeder selbst entscheiden. Über das NEHMEN sollte jeder selbst entscheiden, ohne sich lange erklären zu müssen. Aber das GEBEN (=spenden) sollte ohne lange Diskussion möglich sein. Angehörige sind in so einer emotionalen Stress-Situation doch oft hoffnungslos überfordert, über Organspende entscheiden zu müssen. Wenn in so einer Lage Assoziationen wie etwa "Aussschlachten" entstehen, könnte ich das verstehen.
Man sollte die Angehörigen begleiten, Trost anbieten und trauern lassen, und sie nicht mit derartigen Fragestellungen überfordern.
lieben Gruß
Anna