Als meine alleinlebende Oma zum Pflegefall wurde, da standen wir alle ganz doof da. Ich arbeite weiter weg, habe 2 (relativ) junge Kinder, Landwirtschaft, instabilen Mann, unberechenbare SE. Eine Pflege bei MIR zuhause wäre nicht infrage gekommen, zumal wir keinen Raum dafür gehabt hätten und alle (unterstützender Pflegedienst, Ärzte etc) bei Se durchgemusst hätten.
Meine Onkel, Tanten etc. wohnten weiter weg, arbeiten in erfolgreichen Positionen.
Da haben wir schon über eine osteuropäische Pflegekraft nachgedacht, die in unserem Fall fast von heute auf morgen hätte da sein müssen.
Dann hat ein Onkel im Netz recherchiert und kam auf einen Lohn von bis 2500 Euro, Privatraum/Badezimmer und 2 freie Nachmittage pro Woche.
Das gestaltete sich schon als schwierig, da ich als Ersatz für die freie ZEit hätte einspringen müssen, weil sich der REst der Verwandtschaft wie ein glatter Aal gewunden hat und unsere herrschsüchtige ( leicht rechts angehauchte) Oma sich mit Händen und Füßen (soweit noch möglich) wehrte.
Also haben wir uns für ein Pflegeheim entschieden. Selbst dort habe ich sie 2 mal wöchentlich besucht, habe mich um ihr Haus gekümmert, Papierkram erledigt. Auch das ging nicht so nebenher, schon garnicht an meinen NErven. Ich hätte da die Pflege nicht direkt übernehmen können wollen. Was da an Lagerung, Tabletten, Schmerzmitteln und Essenreichen, Körperpflege nötig war.
Hut ab vor den Pflegekräften aus Osteuropa, die so ein "PRogramm" alleine wuppen, ebenso vor allen selbstpflegenden Frauen, ich bewundere eure mentale Kraft!!!!
Wenn meine SE mal Pflegefall werden sollten, werde ich auch nicht pflegen wollen (Hund-und-Katz-Konstellation), aber das wollen die auch nicht wirklich. Allerdings haben wir einen Pflege-zuhause-Passus im Übergabevertrag, den ICH allerdings auch nicht unterschrieben habe.
Nell