Hallo Jägerin,
wir waren mit dem Setzen auch relativ spät dran, ich war sehr froh drüber, denn bei uns gab es noch bis vor kurzem Nachtfröste.
Wir haben den Krautacker eingezäunt, weil ich sonst keine anderen Pflanzen hinsetzen kann, so gerne ich Rehe und Hasen auf den Wiesen sehe, beim Kraut kommen wir miteinander ins Gehege.
Durch den Zaun ist das Anhäufeln nicht mehr maschinell möglich und mit der Handhacke ist es mir doch zuviel, ich habe einen Quaderballen Stroh und Grasschnitt und Heu unter die Kartoffeln verteilt,
statt Anhäufeln- mulchen- einfach mal einen Versuch.
Gegen die Krautfäule habe ich im letzten Jahr auch mit EM, Steinmehl immer wieder gespritzt, letztlich verhindern konnte ich es nicht ganz.
Aber erstaunlicherweise waren die Kartoffeln ausgewachsen und haben sich gut gehalten.
Der Geschmack, da bin ich auch erst durch die alten Sorten draufgekommen, was es an Geschmacksvielfalt bei den Kartoffeln gibt.
Ich gehe einmal die Woche mit einer Mischung aus EM und Milch, Steinmehl über die Kartoffeln,
genauso auch im Gewächshaus bei den Tomaten.
Jemand hat im BT von Kreuters Biogartenbuch geschwärmt, ich habe es mir nach langem Überlegen geleistet, hätte ich schon früher machen sollen, das ist das beste Buch, das ich über Gartenbau in die Hände bekommen habe, dort fand ich einiges interessantes über den Kartoffelanbau.
Bei uns gibt es viel Zinnkraut, habe schon eine ganze Menge getrocknet, das kommt jetzt auch noch über die Kartoffeln, ich mache einen Versuch mit einem Tee und mit einer homoöpathischen Behandlung, mal schauen, was besser hilft.
Die Bamberger Hörnle sind jetzt die letzten Kartoffeln, die noch geblieben sind, es gibt jetzt noch Kartoffelsalat, bis jetzt wachsen noch fast keine Keimlinge daran, sie brauchen auch draussen beim Aufgehen länger.
Rein rechnerisch wäre es am klügsten, einfach einen Sack Kartoffeln zu kaufen, rein von der Arbeitszeit und dem Aufwand betreibe ich schon Luxus, aber wenn dann im Herbst die vielen verschiedenen Sorten in allen Farben und Geschmacksrichtungen wieder aus der Erde kommen,
das ist wie "Weihnachten".
Irgendwie scheint mich der Kartoffelvirus meines Vaters erwischt zu haben, er hat bis 82 noch Kartoffeln angebaut, jetzt bekommt er sie von mir.
Ich kann mir bei ihm noch viele Ratschläge holen, die er in seiner reichen Kartoffelerfahrung gesammelt hat, aber er musste auch lange überlegen, wie er früher die Kartoffeln behandelt hat,
er kann mich nicht verstehen, dass ich eben nicht gegen Kartoffelkäfer und Krautfäule spritzen will.
Die neuesten Kartoffelgäste kommen aus der Oberpfalz, ich hoffe, dass sie sich in Oberbayern wohlfühlen werden.
Hättest du Lust, mal die Sorten zu vergleichen, vielleicht haben wir verschiedene-
ich bin gespannt, wie lange man Kartoffeln nachbauen kann, bis jetzt geht es ihnen noch ganz gut.
In einm Buch fand ich 17 Jahre nachgebaute Kartoffeln auf dem gleichen Stück Acker,
das möchte ich ausprobieren, ob das möglich ist.
Herzliche Grüsse
maria