Autor Thema: Arbeitsfalle Bauernhof !?  (Gelesen 46347 mal)

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Offline Tina

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #30 am: 08.08.04, 13:36 »

Hallo,
eine Auszeit nehmen ist wichtig. Und um den Berg im Haushalt zu reduzieren, kommt ein bis zweimal in der Woche eine "gute Fee" um das Chaos nicht überhand nehmen zu lassen, d.h. sie putzt tägl. Wohnzimmer, Eßzimmer, Badezimmer, Büro und Flur. Die Küche wischt sie meistens auch mit durch. Und Fenster werden nach Bedarf geputzt. Ich habe diese Hilfe seit dem Frühjahr, da ich einen Schwerpflegefall mit zu betreuen habe. SM war erst skeptisch, ist aber mittlerweile ganz begeistert. Ich kann Euch nur raten, nehmt Euch jemanden, ich genieße das sehr.
LG
Tina
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Tina

Sanna

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #31 am: 08.08.04, 14:19 »
Hallo,

ich kann mich Tina nur anschliessen, eine 'gute Fee' und sei es nur für zwei-drei Stunden die Woche ist, ist ihr Geld wert! Das Chaos ist danach überschaubarer und ich habe danach gleich mehr Lust weiter zu arbeiten! Bisher habe ich es nicht bereut dafür Geld auszugeben, auch wenn SM skeptisch ist.

Schönen Sonntag noch

Sanna

Offline martina-s

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #32 am: 15.08.04, 09:17 »
Hallo,
das mit der guten Fee wäre schon nicht schlecht.
Blöd ist nur, dass SE im Haushalt (so wie es bei mir war) einem dann gleich als faul abstempeln.
Ein anderer Punkt ist, dass man bei den Feen auch eine erwischen kann, die sich zu sehr verzettelt und letztendlich nicht vorankommt.
Dann habe ich festgestellt, dass  man bei uns eine gute Kraft nur schwerlich bekommt. Wir haben so viele Villenhaushalte rundherum. Die suchen oftmals nach so einer Frau. Meist teilen sich 2 Nachbarn eine.

Nun, inzwischen habe ich das Problem nicht mehr. Ab 1. September macht meine Tochter bei mir ein Jahr Heimlehre (ländliche Hauswirtschaft).
Aus diesem Grunde ist es bei uns auch schon ein wenig aufgeräumter.
Der Haushalt wäre ansich gar nicht das Problem. Nur weil man in unserem Job immer sprungbereit sein muß. Das ist zumindest bei mir so. Dann bleibt wieder was liegen weil man Prioritäten setzen muß. - Und schwups kommt man schon nicht mehr nach.
Ich mache Haushalt sehr gerne. Nur muß ich auch Zeit dafür haben, meine Routinen zu erledigen. Sonst macht mir das Ganze keinen Spaß.
Da neide ich oft die Frauen, die morgens aufstehen können und nach Kaffee, oder auch nicht, ihre Routinearbeiten durchführen können um dann nach Beendigung das Mittag - oder Abendessen vorzubereiten. Die dann am Ende des Tages abhaken können was sie alles geschafft haben. Stellt Euch vor, sowas soll es geben.
Und bei mir: Aufstehen, Kaffeeschlürfen, ab in den Stall, danach Frühstück und dann Routinearbeiten, Kochen, Fahrdienste, an den Maschinen was ausbauen und zur Reparatur bringen, Heu wenden, Mittagessen.
Der Nachmittag wieder so chaotisch. Es nervt einfach!

Am Abend kann ich vielleicht 5 % abhaken :-\ ??? :(
Liebe Grüße
Martina

Offline Janey

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #33 am: 15.08.04, 21:29 »
Hallo Martina!

Das kenne ich gut: Das Weggerufenwerden mitten in der Arbeit. Wenn man mal so richtig im Schwung ist und es "räumt", und dann kommt z.B. GöGa an und sagt: "Du mußt mal gerade ..."
Und dann läßt man alles stehen und liegen und macht "mal gerade".
Und wenn man dann zurückkommt ins Haus, dann hat man irgendwie den Faden verloren bzw. nicht mehr die richtige Motivation.

Geht es Dir auch so?

LG
Janey




Offline martina-s

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #34 am: 15.08.04, 21:34 »
Ja, das geht mir auch so. Und oftmals aber auch, dass ich mir die Arbeiten selber anlache weil sie auch gemacht werden müssen.
Ich komme dann zu keiner Motivation weil ich gar nicht die Entscheidung treffen kann, was zuerst gemacht werden sollte und einfach zuviel anliegt. Das heißt, dass ein Programm vorhanden ist, wo der Tag 48 Stunden haben müßte um das zu bewältigen.
Liebe Grüße
Martina

Gerhild

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #35 am: 15.08.04, 22:35 »
Ja, manchmal ist der Bauernhof schon eine Arbeitsfalle!
Die Arbeit auf einem Hof wird nie enden, ich habe auch immer dagegen angekämpft, mittlerweile komme ich besser damit klar.
Ich mache mir auch koft Arbeits´pläne das erleichtert mir die Arbeit sehr außerdem macht es michs ehr zufrieden wenn ich erledigte Punkte abhaken kann.
dinge die ich nicht gerne tue, erledige ich wenn möglich sofort, dann gehen sie mir schneller von der Hand.

Unliebsame Arbeiten vor sich hin zu schieben belasten nur unnötig und verursachen schlechtes Gewissen.
Sich aufregen, wenn überaschend Besuch kommt und der Haushalt verloddert aussieht, das bringt auch nichts. Bei mir kommt nie einer wenn ich den ganzen Haushalt pikobello habe.
ich habe mittlerweile genug Selbstbewußtsein, dazu zu stehen, das Leben ist zu kurz um sich wegen Arbeit verrückt zu machen.

Bitte keinen Dauerstress

Gerhild ;)  

evareiterer

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Re:Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #36 am: 21.08.04, 22:02 »
Hallo Janey, hallo Gerhild, eure Beiträge könnten auch von mir kommen - tröstlich daß es anderen genau so geht - liebe Grüße Eva

belle

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #37 am: 29.10.04, 22:10 »
Auch bei mir türmt sich die liegengebliebene Arbeit. Wir haben einen Direktvermarktungsbetrieb, da wird man immer wieder von der Kundschaft von der Arbeit weggeholt. Wir haben zwar Öffnungszeiten, aber manche Kunden halten sich nicht daran, und wenn man draußen auf dem Hof ist, gibt man ihnen doch etwas. Eine Putzfrau 1-2 mal in der Woche wäre da nicht schlecht.

Alice

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #38 am: 08.04.05, 11:53 »
Hallo,

wenn man Eure Beiträge so liest, könnte man meinen, dass es vollkommen unattraktiv ist auf einem Bauernhof zu leben und zu arbeiten. Ja, ich weiß die berühmte Spitze des Eisberges...

Werdet ihr von dem vielen Stress und auch der eigenen Unzufriedenheit, dass ihr nicht Eure selbstgesetzten Ziele erreicht krank oder tierisch unzufrieden und unglücklich???

Ich denke da an Herzinfarkt oder Tinnitus...

Ja, ich kenne das auch, dass man mitten in der Arbeit weggerufen wird, weil mal man gschwind irgendwo mitanpacken muss, und bis man zurück kommt findet man den Faden nicht mehr... Zum Glück kann ich noch von mir behaupten, dass ich nur "Hobby Bäuerin" bin. Wenn ich Lust und Zeit habe, packe ich auf dem Hof meiner Schwiegereltern in spe an, wenn nicht, nimmts mir offiziell auch keiner krum.... Aber das ewige wegrennen von der Arbeit ist graulig...

Alice

Offline Margit

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #39 am: 04.05.05, 12:54 »
Hallo Mary,

diesen Druck kennen wir auch. Seit gut einem Jahr nehmen wir uns die Zeit und setzten wir uns abends nach der Stallarbeit auf unsere Stallbank und erzählen, was am Tag so los war.
 Es tut uns beiden unheimlich gut. Es ist unsere Zeit zum innehalten und abschalten.

Mein Mann geht sehr gerne auf Tierschauen. Irgendwie schaffen wir es, daß er jedes Jahr mal für ein paar Tage wegkommt. Ich finde es sehr wichtig, daß man (Frau) sich einen Ausgleich schafft, auch wenn das mal mit Mehrarbeit für den Partner verbunden ist. Dann macht die Arbeit auch wieder mehr Freude.

Es gibt keine Arbeit, die so wichtig ist, das man das wesentlich im Leben, nämlich das Leben selbst, vergisst.

 Viele Grüße
Margit








Offline gundi

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #40 am: 04.05.05, 21:17 »
.
Früher gab es nach dem Dreschen eine Feier, es gab Kirchweih,


Hallo mary!

Es gab früher mehrere Tage im Bauernjahr- sog. Bauernfeiertage- die auch eingehalten wurden.Die Leute mußten zwar körperlich schwer arbeiten aber sie hatten sicher das ruhigere Leben als heutzutage. Bei uns am Hof waren zu Zeiten der Großeltern bis zu 12 Dienstboten beschäftigt.Zwei davon waren für die Hausarbeit eingeteilt.Heute gibt es zwar für alles und jedes eine Maschine aber die funktioniert auch nicht von alleine und mit der kann man sich auch nicht unterhalten oder nach Feierabend zusammensitzen so wie es früher der Fall war,da hatten die Leute auch nach einem langen Arbeitstag noch Lust und Zeit für einen Ratscher,ein Kartenspiel oder gar noch für´s musizieren; wie es alte Fotos zeigen.
Aber schnappt die Arbeitsfalle nicht auch manchmal aus eigenem Verschulden zu ??? ich beobachte immer öfter das man darauf schaut wie weit ist der Nachbar mit der Arbeit--der läßt die Kühe schon auf die weide-der fängt schon mit der Heuernte an-der ist mit dem düngen schon fertig,obwohl man auch nicht im Rückstand ist,aber man will einfach auch "dabei" sein.Oder sehe ich da etwas falsch ??? Mir ist schon klar das die Ernte bei schönem Wetter eingebracht werden muß,und da keine Rücksicht auf Sonn-und Feiertage genommen werden kann,aber wenig Verständnis habe ich dafür wenn an einem Sonntag Gülle ausgefahren wird od.wie es immer öfter vorkommt das Sonntag in aller früh schon Motorsägen aus dem Wald zu hören sind.

lg gundi
Es ist kein Herr so hoch im Land, der nicht lebt vom Bauernstand!

Offline Margret

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #41 am: 05.05.05, 21:35 »
Hallo Maria,

du fragtest,  ob Bauern ein Hobby haben,  um abzuschalten.

Mein Mann hat zwar einige Hobbies (Posaunenchor,  Feuerwehr) ,  aber ich bin oft hin - und hergerissen,  ob ich die gut finde...

Einerseits  bringen sie ihm Kontakt mit anderen Leuten  (er ist ja nicht soo am Puls des Lebens dran  wie  die Bäuerin,  die die Kinder zu allen Arzt- und Frisörterminen begleiten darf  und die Elternabende  usw. besucht  und dabei mit vielen Menschen zusammentrifft...) und lässt ihn  nichtlandwirtschaftlich orientierte Dinge tun.

Das ist schon wichtig;  gerade wenn man auf einem Aussiedlerhof lebt  und diesen Beruf hat,  der sich doch sehr breit macht im Leben.

Andererseits erhöhen diese Termine den Stress oft ungemein.  Um pünktlich hinzukommen,  muss nicht selten besonders gehetzt werden  und das Vesper fällt sowieso aus  und gemeinsame Familienzeit auch.
Und wenn solche Termine tagsüber stattfinden (Feuerwehreinsatz,  FW-Hauptübung,  Posaunenchorspiel bei Beerdigung,  Hochzeit, rd. Geburtstag...),  dann wird dies notwendigerweise als Arbeitszeit abends  oder sonstwann hingeängt.     Ob das dann so viel  Erholungswert hat ?

Es ist für alle nicht einfach,  die richtige Balance dabei zu finden.

Margret

Offline Frieda

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #42 am: 07.05.05, 11:12 »
Hallo,

ich schreibs jetzt mal hier rein, könnt wo anders auch reinpassen.
Vorhin hab ich grad das Wochenblatt durchgeblättert, da steht anlässlich des Muttertages ein Bericht drin über Bäuerinnen mit 6 bis 8 Kindern, die auch noch sagen, daß sie überhaupt nicht überlastet sind. Jetzt hab ich mal wieder den Beweis, daß ich ziemlich unfähig bin: ich hab nur vier Kinder und mir wird momentan alles zu viel. Bin ziemlich frustriert :(
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

brit

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #43 am: 07.05.05, 13:23 »
mal daggl tröstet ;)
hab manchmal auch  viel mit* nur* vieren..
anscheinend auch was falsch mach ;D

bin ja selber in grossfamilie aufgewachsen..hatte seine vorteile aber auch wirklich nachteile auch.. mich störts wenn man das sooo heileweltartig darstellt....
auf derandern seite find ichs gut, wenn  auch mal familien mit mehrern  kindern
zu wort kommen, (wär aber gut, wenns nicht verklischiert würde!!)
weil   kinder aufzuziehen ist ne grosse leistung für die gesellschaft..aber das wird selten so wahrgenommen.. ;)

liebe grüsse    brit


Offline Anemarie

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Re: Arbeitsfalle Bauernhof !?
« Antwort #44 am: 07.05.05, 19:13 »
Hallo Daggl,

ich hab auch gerade den Bericht im Wochenblatt gelesen und da fällt mir spontan ein Witz ein: ein 90jähriger Mann klagt beim Arzt, daß es mit dem Sex nicht mehr so klappt, aber sein Freund 91 Jahre kann noch jede Nacht.

Darauf der Doktor, na, dann sags doch einfach du auch. 

Ich will dir damit nur sagen, daß man nicht immer alles für bare Münze nehmen soll, wenn es woanders scheinbar mühelos klappt.

Denn wenn irgend so ein Reporter kommt und braucht eine Story für den Muttertag, wird er ja wohl kaum schreiben, daß sicher schon mal jede der vorgestellten Frauen am Rande der körperlichen und seelischen Belastung war, und das die heile Welt der Großfamilie oft ganz anders ausschaut.

Vielleicht kommt mal ein Artikel über Mutter-Kind-Kuren, und dann werden genau diese Frauen wieder als Beispiel für Überlastung dargestellt.

Wie mans halt grad braucht.

In diesem Sinne

morgen allen gestressten, nicht gestressten, genervten oder nicht genervten Müttern


einen schönen   M U T T E R T A G


Annemarie
hoch lebe die Arbeit, so hoch, daß keiner rankommt.