Tiere auf dem Hof > Rund ums Schwein

Initiative Tierwohl (ab 1.1.2018 bzw. 1.1.21)

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Margret:
Im Nebenzimmer geht gerade die heutige Kontrolle für Initiative Tierwohl so langsam dem Ende entgegen. Nach bisher 3 Stunden. :P
Vollständige Betriebsgegehung wie beim Eingangs-Audit und mein Mann kopierte dauernd Pläne und Zeug,  das man dafür schon kopiert hatte. Es hat sich ja null verändert.  ???   Hmmm, ich wundere mich auch,  da der Prüfer damals sagte, die folgenden Audits seien recht kurz (Eröffungsaudit dauerte 3 1/2 Std.).
Nun bekam ich gerade mit, das sei heute ein sog. Bestätigungsaudit, deshalb wieder so groß. :o
Das unangekündigte käme erst noch irgendwann ( 1 x im Jahr).   Freude über Freude. :-X
Nun muss es nur noch passen. Es klingt gut rüber, aber ich glaubs erst, wenns durch ist...

Margret

klara:
Das ist Deutschland. Eine Kontrolle für die Kontrolle :-X.
Gute Nerven schick.
LG Klara

Margret:
In den letzten Tagen stellte sich heraus, dass es doch für eine weitere Runde mit drei Jahren die Initiative Tierwohl geben wird (2021 bis 2023).

Ein Blick auf die dann geltenden Kriterien und Vergütung war eher ernüchternd, zumindest für uns. Da passt es wohl nach erstem Eindruck gar nicht mehr für uns. :'( :-\
Bisher konnte man sich Elemente selber zusammenstellen, wie es im jeweiligen Betrieb sinnvoll ist.
Diese Möglichkeit ist völlig abgeschafft, es gibt nur noch Pflichtvorgaben, keinerlei Wahlmöglichkeit mehr. :-
Die Honorierung erscheint mir generell erniedrigt.

So hatten wir bisher 20 % weniger Besatzdichte gewählt (was uns sehr gut gefallen hat in der Praxis und echt "tierwohl" erscheint).   Dies ist ganz abgeschafft, es gibt nur noch lumpige 10 % geringere Besatzdichte als gesetzlich gefordert. Also wirklich, was soll das ?!

Wir verzichteten dagegen bewusst auf sog. ständige Rauhfuttergabe, da bei uns die Tiere (wie wohl beim Großteil der Betriebe) auf Spalten gehalten werden und die Kanäle dadurch zu leicht verstopfen (Gülle nicht mehr gut fließen kann). Dafür gabs (neben einer freiwilligen kleinen Rauhfuttergabe) genügend anderes organisches Beschäftigungsmaterial wie Holz, Baumwollseile usw., welches Pflicht war   Außerdem ist ein ununterbrochenen ständiges Vorhandensein von Rauhfutter ganz schön knifflig einzuhalten, das macht die zahlreichen Kontrollen gefährlicher.
Ständige ununterbrochene Rauhfuttergabe ist in Zukunft Pflicht. :-\ Die Honorierung war seither schon niedrig und in Zukunft ist sie "inclusive".

Das ist nur ein Teil der sich schlechter darstellenden Kriterien.
"Frech"/Schwierig kommt mir auch vor, dass künftig die Schlachtstätte das Geld für den ITW-Aufschlag eintreiben muss beim Kunden/ Lebensmitteleinzelhandel.
Ob die alle schon wissen, was sie als Tierwohl-Fleich absetzen werden  wenn der LW sich aber bereits für Teilnahme an ITW bewerben muss ?! D.h., auch hier werden Absatzwege komplizierter.

Bisher wird nur ca. 24 % des dt. Schweinefleisches nach den anerkannten Tierwohl-Kriterien erzeugt. Angestrebt werde mehr als die Hälfte.  Aha, so siehts aber nicht aus.... 8)

Auf den ersten Blick kommt es mir sehr "alibimäßg" vor. :-\
D.h. die Bauern sind schuld wenn sie das "tolle Angebot" nicht annehmen und mitmachen bei ITW...

Margret

Suri:

--- Zitat von: naima am 26.01.20, 11:51 ---
Wir leben nicht in Angst, dass ständig unangekündigte Kontrollen kommen und nicht in der Angst, dass man evtl nach 3 Jahren alles zurückzahlen muss, weil irgendwas bei einer Kontrolle nicht passt. Denn, ehrlich gesagt, das kann ein kleiner Pups sein, der für das Wohl der Tiere total unwichtig ist und das reicht schon.
Ich habe schon von einige Berufskollegen, die ihren Betrieb wirklich top führen, gehört, dass sie sich wahnsinnig unter Druck fühlen von dem Damoklesschwert, das über ihnen schwebt.


--- Ende Zitat ---

Wir halten es wie naima und werden auch weiterhin nicht mitmachen.

LG  Susi

gammi:
Ist vielleicht hier off topic:

Aber leider setzt der Verbraucher Stufe 1 mit Tierqual und "problematischer" Haltung gleich. Und verzichtet lieber ganz.

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