Autor Thema: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung  (Gelesen 61559 mal)

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Offline Geranie

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #45 am: 18.04.07, 21:36 »
Hallo,
ich hab heut früh mit unserem Milcherzeugerberater telefoniert, der hat gemeint, dass Peressigsäure evtl.Hemmstoff pos. auslösen kann. Mir ist aufgefallen, dass wenn ich sprühe mehr geronnene Milch innerhalb der Zitzengummi bleibt. Beim Tauchen der Melkzeuge ist mir das nicht so aufgefallen. Muss frau das auch noch nachwaschen ??? ???

LG Lydia, die keine Lust hat sich von der Hälfte ihrer Kühe zu trennen  :'( :'( :'(

Offline allgäurenate

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #46 am: 20.04.07, 10:02 »
Hallo Lydia,

habe gerade erst die mails gelesen. -ich sprühe schon seit 2 >Jahren, habe noch nie gehört dass, es Hewmmstoff auslösen soll. Bei uns werden, auch die Kühe vor dem Trockenstellen behandelt, sonst werden sie halt noch mitgezogen, Probe zum Labor, behandeln trockenstellen, orbenin,
nach dem kalben nochmal Laborkontrolle. Wenn ok., dann gut sonst??????? Grtoße diskussion mit "Gatte".Zum Euter putzen nehme ich Zewa Rolle und trocken; Dippen fertig.Wenn die Milch gerinnt, kann es sein das du zuviel Pressigsäure nimmmst??
 Kontrollere heute abend bei mir nochmal genau.

Liebe Grüße und Kopf hoch Allgäurenate :D

Offline ELLI47

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #47 am: 20.04.07, 21:14 »
Haben diese Euterkrankheit schon seit 20 Jahren mal mehr mal weniger.
Haben es mit TA probiert viel Penezilin  verbraucht mäßiger Erfolg.Wir sind aus dem Grund dem LKV beigetreten.Mein Mann Sagte "wenn wir das im Griff haben,kündigen wir wieder".Sind heut noch drin.
Dann habe ich alle Zellkühe aussortiert,Fersen zugekauft,konnte die Zeit nicht in den Stall gehen wo diese Kühe standen ,hätte sonst angefangen zu heulen,was niemand verstanden hat.
Dann haben wir mit dem LKV Proben gezogen,auch nur mäßiger Erfolg.
Habe jedes Jahr viele Fersen zum abkalben.weil die Millionenkühe aussortiert werden.
Gestern Haben 4Kühe gekalbt.3 haben eine Entzündung,eine auf alle Zitzen ,eine Küh ist kurz vor dem Trocken stellen Entzündung auf 3 Viertel.Im Moment krieg ich die Krise,Mein Mann intressiert es nur wenig.
Ich lebe damit mal besser mal schlechter.
IM Sommer wenns richtig warm ist,ist es am schlimmsten finde ich.
  Eine im Moment genervte Elli
Liebe Grüsse aus Schleswig-Holstein
    
        Elli

Offline Mirjam

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #48 am: 21.04.07, 12:23 »
Hallo

Peressigsäure ist ein starkes Oxidants und hat einen hohen "Redox" also ein Redoxpotential d.h. meßbare Kraft zu reagieren und deswegen so korrosiv = oxidieren von z.B. Eisen.

Die Besonderheit an den Peroxiden ist - dass sie eben sehr schnell reagieren und einen hohen Eiweißfehler haben, d.h. sie reagieren eben nicht nur mit den Keimen sonderen auch sehr schnell mit dem Eiweiß (Koagulieren/Ausflocken) bzw. zerfallen in Luft/Wasserkontakt in die Ausgangstoffe Kohlen-/Wasser-/Sauerstoff. Ebenso wie Wasserstoffperoxid.

Peressigsäure zerfällt also sehr schnell in einer Redoxreaktion und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass hier bei der "Puffermilchmenge" noch Hemmstoffe nachweisbar sind; eher war doch mal die Diskussion, dass der Kuhkörper innerhalb der Immunabwehr selbst keimhemmende Stoffe produziert, die dann als Hemmstoffe nachgewiesen werden können?

Aber in den Desinfektionsmitteln wie Wofasteril oder Sorgene 5 sind deswegen auch Stabilisatoren u.a. enthalten - das könnte natürlich bei hoher Menge/Konzentration sein.

viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 21.04.07, 12:32 von Mirjam »
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Offline allgäurenate

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #49 am: 21.04.07, 15:59 »
>Hallo Lydia bzw. Myriam

habe Probe gmacht wenn, Presseiogsäure nicht genau angerpührt wird, wird es dicker bzw. ich weis nicht so recht wie ich es beschreibn soll,flockiger. Sieht nicht so appettili aus.

In meineme Lobar habe exrta nachgefragt, hat Pressigsäure über haupt nichts mit Hemmstoff zu tun.!!!!!!!!!!

Ganz andere Welten.

Liebe grüße von Allgäurenae die heute wieder normal dippen und Zwischendesinfiziert.!!!!!!! :o

H.B.

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #50 am: 21.04.07, 21:48 »
Also ich bin der Meinung, daß ihr viel zu viel desinfiziert. Wie soll den die Kuh Antikörper bilden können, wenn ihr der "Impfstoff" vom Euter "weggebrannt" wird?
Ich finde es ist sehr wichtig, sauber zu arbeiten, aber man kanns auch übertreiben! Wenn zu diesem Thema die Forschung so intensiv wäre, wie beim Thema "Allergien", könnte einiges verbessert werden!
Es ist doch erstaunlich, daß gerade die "Saubersten" die größten Probleme haben, und die "Fünf mal am Tag türschnallendesinfizierende Stadtmutti" das größte Allergierisiko bei Kindern hat.......

Offline Mirjam

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #51 am: 23.04.07, 08:28 »
Genau H.B.

keine Zwischendesinfektion mehr und wenn dann die ganze Herde infiziert ist durch den Kontakt mit den Melkbechern - hach dann ist das nur ein Hinweis auf ein mangelndes Immunsystem *das-war-jetzt-ein-Scherz*

Frage: Welche Vorschläge hast du für die betroffenen Betriebe bzw. um die Übertragung von Kuh-zu-Kuh zu vermeiden?

Gruß Mirjam

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Offline ELLI47

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #52 am: 23.04.07, 11:09 »
habe ja schon geschrieben,das wir damit Probleme haben.
Mir viel heute morgen beim melken noch so eine Aktion ein,die wir mal in der Not geglaubt
haben.Allso:Im Bauernblatt bot jemand schelle Hilfe an.Innerhalb von einer Woche wieder normale Zellzahl,mein Männe immer skeptisch,aber wir ließen uns drauf ein.Der gute Mann kam zum melken ,prüfte unsere Melkgeschirre,bohrte bei den Sammelkreuzen das Loch etwas größer,machte bei jeder Kuh einen Salmtest und ich sollte die Hälfte der Milch nicht mitliefern.So ist die Zellzahl erreicht.Da haben wir uns gedacht das kanns ja wohl nicht sein.Nach einer Woche kam er wieder und wollte sein Geld haben,wir haben ihm nur die Hälfte gegeben,weil dieZellen ja nicht runter waren.Wollt ich nur mal so schreiben was man alles so macht.
  LG Elli
Liebe Grüsse aus Schleswig-Holstein
    
        Elli

Offline Geranie

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #53 am: 23.04.07, 11:12 »
Hallo,
nochmal zur Peressigsäure, leider hab ich wohl doch bei der Dosierung beim Sprühen übertieben, weil sich nun bei manchen Kühe die oberste Hautschicht an den Zitzen abschuppt. Sie sind nicht offen, schaun aber angegriffen aus.
Mirjam meldest du dich bitte nochmal. Irgendwie scheint es momentan mit meinen KM nicht zu klappen, hab grad an Annama geschrieben, hat auch nicht funktioniert oder doch, annama?

LG Lydia

Offline Geranie

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #54 am: 23.04.07, 11:16 »
Hallo Elli,
geteiltes Leid ist halbes Leid, oder?
Ich denk es gibt noch schlimmeres, der Aureus ist zwar nervig, mir gehts wie dir solange ich irgendwie immer noch S-Klasse erreiche, verdrängt mein Mann das Problem. Er hat ja nix mit zu tun.

LG Lydia

Offline Sonnenblume2

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #55 am: 23.04.07, 11:26 »
Wir tauchen auch die Melkgeschirre, von den Kühen, welche bekannt sind für Staphylococcen in einen Eimer mit Peressigsäure (Mischverhältniss: 4L Wasser - 8ml Säure)
Lassen das Geschirr ein paar Minuten in diesem Wasser eingetaucht und anschließend tauchen wir es noch in ein klares sauberes Wasser.



Mathilde

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #56 am: 23.04.07, 11:56 »
Also ich bin der Meinung, daß ihr viel zu viel desinfiziert. Wie soll den die Kuh Antikörper bilden können, wenn ihr der "Impfstoff" vom Euter "weggebrannt" wird?

Hallo H.B.

der Meinung war ich auch immer aber nun habe ich den staph. Salat  :(
Warum gibt es eigentlich IBR und was weiss ich nicht noch für Programme aber kein Staph aur. Programm.
Abkalben lassen Proben nehmen und wenn pos. dann weg zum Schlachter, da müsste doch irgendwann mal Ruhe sein  ::)

LG Mathilde

Offline renerl

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #57 am: 23.04.07, 13:26 »
Die Meinung, das alles nicht so schlimm sei, man erreicht ja noch die S-Klasse, im Sommer ist es immer schlimmer, oder Schwarzbunte haben nun mal mehr Zellen, haben wir lange zur Selbstberuhigung vetrteten. Bis wir an einem Punkt waren, wo wir unter 300.000 gar nicht mehr runterkamen, meistens  weit drüber.  Natürlich gibts Betrieb, die machen gar nichts! Die Kühe liegen in der Scheiße, vormelken ist ein Fremdwort desinfizieren gibts nicht, und die haben tatsächlich keine Probleme.  Glückwunsch die können auch so weiter machen. Aber wenn man massive Probleme hat, sollte man alle Möglichkeiten ausschöpfen. Wir haben so lange gewartet, bis es nicht mehr anders ging und ich vorm Melken schon Magenschmerzen bekam. Auch wenn man mit dem TGD zusammenarbeitet kommt eine Besserung nicht von heute auf morgen. Die Probleme sind auch nicht von heute auf morgen gekommen. Wir behandeln jetzt seit etwa einem Jahr und es gibt immer noch Problemkühe. Aber wir haben uns jetzt bei etwa 150000 Zellen eingependelt. weniger wäre natürlich noch schöner, aber fürs erste bin ich schon mal erleichtert. Ich würde jedem raten nicht zu lange zu warten, das einem die Probleme nicht über den Kopf wachsen.

Offline Freya

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #58 am: 24.04.07, 00:04 »
Hallo,

die Ursachen für die massive Vermehrung und auch den Ausbruch von akutem staph. aur. sind  nicht dadurch zu lösen, in dem man die Tiere schlachtet, Mathilde.
Es wird nach wie vor in vielen Betrieben Milch von euterkranken Kühen vertränkt und da bekommen die Kuhkälber den staph.aur. gratis. Außerdem hat jede Kuh staph. aur. Er sitzt in den Mandeln. Nur wann er akut wird, hat mit den Haltungs- Fütterungs- und Stallklimabedingungen zu tun. (Stress)
Ich habe aktuell 1 (eine) staph. aur. Kuh. Die behandele ich seit ihrer Kalbung im Januar mit wechselndem Erfolg. Jetzt geht sie bald zum Schlachter, weil sie keine Milch mehr gibt und nicht mehr behandelbar ist. Aber nicht weil ich Bedenken hätte, dass sie den staph. aur. im Stall verbreitet. Ich melkte sie als Allerletzte und damit ist das Ansteckungsriko ausgeschaltet. Den ganzen Bestand habe ich im letzten Jahr 2 x untersuchen lassen. Es war bei keiner weiteren Kuh staph. aur. nachweisbar, obwohl ich einige "staph.aur" - Kühe, aus 2003 ( akute Krise ) immer noch habe.
Ich habe noch nie Melkzeug Zwischendesinfektion gemacht und werde es auch nicht machen. Trotzdem ist der ganze Bestand inzwischen (fast) aureus frei geworden.
P.S. .. ich habe Fleckvieh und momentan einen Zellgehalt im Bestand von 107.000. Das war im Dezember noch anders.
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline ELLI47

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Re: Staphylococcus aureus->gefährliche Euterentzündung
« Antwort #59 am: 25.04.07, 19:59 »
Hallo Freya
Habe heute ich unseren Tierarzt gefragt,ob jede Kuh staph.aur.in den Mandeln hat,
er hat gesagt, das das nicht stimmt.
  LG Elli
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        Elli