Hallo Cara,
ich bin weder Mikrobiologin wie Du, noch Tierarzt. Aber ich habe voriges Jahr mit den Befunden für jede einzelne Kuh einen Resitenztest gleich mitgeliefert bekommen.
Da waren die "gängisten" Anitbiotika dabei und fast immer Resistenzen. Da dachte ich mir als Laie, wie das sein kann
Denn so viel Antibiotika habe ich ja im Stall niemals in Verwendung, als daß sich da Resitenzen bilden könnten. Aber die Resitenzen waren da und für unseren Betrieb blieben dann 2 Medikamente übrig (mit Ausnahmen für wenige Kühe) das waren PERACEF Eutertuben (aber nicht Cobactan, obwohl der gleiche Wirkstoff) und für die i.m. Injektion ein Medikament namens Synulox (sehr teuer).
Inzwischen haben schon einige der Kühe, die vor. Jahr massiven Ausbruch von staph.aur. hatten nach dem Kalben, wieder gekalbt und das Euter ist in Ordnung. Ich habe auch während der gesamten Laktation keine erhöhte Zellen gehabt. Trockensteller habe ich auch komplett umgestellt von früher Benestermycin auf Orbenin Extra (noch teurer
).
Aber bis jetzt hat es sich gelohnt.
Ich muß hier nochmals ausdrücklich erwähnen: ich hatte niemals ein Zellzahlproblem im Stall. Ich habe die einzelnen Kühe mit etwas erhöhtem Zellgehalt vor dem Trockenstellen behandelt und mit Trockensteller trockengestellt. Medikation auf Empfehlung meines damaligen TA. Nach dem Kalben kam dann am 2.-3. Tag die große Überraschung !!
Von morgens bis mittags war ein Viertel steinhart, es kam nur noch Wasser raus und Luft, die Kuh machte einen kranken Eindruck und bei den ersten 5 Kühen die diese plötzlichen Krankheitserscheinungen hatten, haben wir wohl zu langsam reagiert und die Kühe haben wir verloren. Es kamen massiv andere Erkrankungen hinzu. Und da wir die Tiere ja vom TA behandlen ließen, konnte man sie nur noch der TBA überlassen. Die letzte, Paula, haben wir erschossen, weil sie nicht mehr um ihr Leben kämpfen konnte und wir es nicht mehr mit ansehen wollten, da Besserung und Verschlechterung sich von Tag zu Tag die Waage hielten.
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Als wir dann schon aus Erfahrung "klug" geworden waren, habe ich bei den nächsten Kälberkühen die Laboruntersuchung gar nicht mehr abgewartet, sondern sofort am 2. Tag nach Kalbung mit der 5 täg. Behandlung mit Synulox und Peracef angefangen. Bis das Ergebnis von dem Labor kam, hatte ich die Behandlung schon abgeschlossen und fand meine Vermutung immer bestätigt. Welches Viertel zu behandeln war, konnte ich ja mittels Schalmtest ermitteln.
Ab dem Zeitpunkt habe ich kein Euterviertel und erst Recht keine Kuh mehr verloren.
Mit nunmehr einem Jahr Abstand, bin ich überzeugt, daß mehrere Faktoren als Auslöser zu unserem staph.aur. Ausbruch im Juli 2002 geführt haben.
Die einzelnen Kälberkühe, die seit Jan. ein krankes Viertel hatten, hätten schon eine Laboruntersuchung haben sollen. Als ich dann etwas später dem TA eine Milchprobe brachte, sagte er mir nur ein Medikament was helfen sollte und er hatte den Verdacht auf Streptokokken. So hat sich die Sache von Jan. bis Juli "hochgeschaukelt" und wir haben vermutlich von einer einzigen Kuh, deren Milch wir nicht lieferten, sondern an Stierkälber fütterten, wegen hohem Zellgehalt, den Erreger staph. aur. an andere Kühe weitergeben.
Da aber eine Kuh nur krank wird, wenn ihr Immunsystem nicht in Ordnung ist, spielt mit großer Wahrscheinlichkeit das Futter eine große Rolle. Wir hatten im Jahr 2001 auf einigen (nicht allen) Maisbeständen einen bis zu 25 % Hagelschaden. Diesen Mais haben wir im nächsten Jahr gefüttert, weil uns das geraten wurde, nachdem er ja gut "gemischt" war.
Dann kamen noch Streßfaktoren hinzu, wie Umstallung, Baumaßnahmen, Kalbung .... und viele hintereinander.
Das war dann den Kühen zuviel und sie wurden sehr krank. Daß unser TA das nicht erkannt hat und mich auch nicht darauf hingewiesen hat eine Bestandsuntersuchung machen zu lassen, die ich erst mit Eigeninitiative verlaßte, das nehme ich ihm heute noch sehr übel.
Wir haben inzwischen den TA gewechselt, aber den "Alten" wieder gerufen (neulich), weil er einfach der Beste ist, wenn es um Schwerstgeburten geht. Und ER macht einen Kaiserschnitt, der andere nicht.
So fahren wir im Moment 3-gleisig, 2 TÄ und der TGD und fühlen uns mit unseren Kühen gut aufgehoben.
P.S. cara... auch für grippale Infekte im Winter, gab uns der TA einige "Penicilline", aber ganz schnell haben wir festgestellt, daß wir die Rezidiven nur in den Griff bekamen mit einem sog."modernen" Antibiotikum, nämlich Nuflor.