Hier ist schon länger nicht mehr geschrieben, aber ich will mal von meiner Familienforschung berichten. Wie ich schon 2003 und 2004 hier geschrieben habe, besitzt mein Mann eine Familienchronik bis 1670 zurück, die von einem Onkel angelegt wurde, dieser ist im Krieg gefallen. Mein Mann hat beim PCKauf eine Familienprogramm gekauft und darin alles eingetragen und die Namenslisten weitergeführt. Auch hat der Onkel Abschriften von Übergabevertägen und Kaufurkunden angefordert und bekommen.
Von meiner Familie habe ich noch zur rechten Zeit ab 1999 die Eltern, Tanten und Onkel um Informationen, Fotos und Ahnenpässe gefragt und gesammelt. Auch von tschechischen Archiven habe ich Daten bekommen. Für meine Geschwister habe ich davon Fotobücher gemacht, wo die Tanten aus der Heimat im Egerland über ihre Kindheit, Arbeit am Hof und Vertreibung berichten. Mein Vater hat seine Zeiten im Krieg und englischer Gefangenschaft beschrieben. Meine Mutter stammt aus Sachsen hat u.a. ihre Flucht 1945 aus Ostpreußen beschrieben, wo sie einige Jahre gearbeitet hatte. So interessieren sich schon auch meine Kinder, Nichten und Neffen für die Familiengeschichten.
Nun wusste ich, dass ein Kuseng meiner Mutter die sächsische Linien erforscht. Nach seinem Tod fragte ich meine Kusine ob ich was von der Sammlung haben könnt. Die Antwort war, erschrick nicht, ein ganzes Zimmer ist voll davon. So habe ich 70 Ordner und zahlreiche Mappen bekommen. Mein Onkel hat über mehrere Jahre in die DDR geschrieben, selbst dort geforscht, allerdings war sein Wissensdurst so groß, dass er nach Namen und Orten gesucht haben und es ist oft kein Zusammenhang da zu Vorfahrenlinien. Aber seine Korrespondenz mit den evangelischen Pfarrämtern ist interessant, gegen Westmark, Kaffee, Schokolade, Stoff für Altartücher oder gar 1g Zahngold haben die Pfarrer die Abschriften aus Tauf-, Trau- und Sterbebüchern geschickt. Ich konnte viele Vorfahrenlinien im PC eintragen. Meine Kusine hat dann die Ahnenlisten die ihre Vorfahren betreffen bekommen. Auch ist es interessant, was die damaligen Pfarrherren reingeschrieben hatten als Todesursache: Lungenwasser, Herzschwäche, Schwindsucht, Schlagfluß, dann noch hat sich dem Trunk ergeben oder hat die letzten Tage sein liederliches Leben bitterlich bereut. Von ledigen Müttern wurde bei Taufe nicht mal der Name eingetragen, sondern nur die Magd aus Bräunersdorf. Oder Hochzeit mit der Braut, die der Junggeselle vorher geschwängert hat die Copulation ohne Geläut und stille Messe.
Noch ein Tipp für Familienforscher, die katholischen Kirchenbücher gibt es kostenlos online unter
https://data.matricula-online.eu/de, viele Bistümer mit ihren Pfarreien sind da aufgeführt.
Evangelische Kirchenbücher sind unter
http://www.kirchenbuchportal.de/ zu finden, allerdings gegen Gebühr.