Autor Thema: Milchquotenbörse  (Gelesen 64150 mal)

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Offline Freya

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #30 am: 09.11.05, 00:23 »
Hallo Herby,

Zitat
warum nicht gleich sägespäne vom nahen sägewerk?

genau so ironisch wie Deine Antwort, war mein Satz gemeint mit dem abgeblühten Heu. Schade, ich dachte ausgerechnet Du hättest das verstanden, daß das nur ausgemachter Blödsinn sein kann. Vielleicht hätte ich ein paar mehr smiley's verteilen sollen  ;) ;) ;)


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liebe Grüße
Freya

Käseherby

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #31 am: 09.11.05, 01:01 »
hi freya

Hallo Herby,
Zitat
warum nicht gleich sägespäne vom nahen sägewerk?
genau so ironisch wie Deine Antwort, war mein Satz gemeint mit dem abgeblühten Heu. Schade, ich dachte ausgerechnet Du hättest das verstanden, daß das nur ausgemachter Blödsinn sein kann. Vielleicht hätte ich ein paar mehr smiley's verteilen sollen  ;) ;) ;)

ja so ein  ;D wäre nicht schlecht gewesen. ich hab echt die welt nicht verstanden bei dem und brauchte wirklich ein paar minuten um mich von meinem entsetzen zu erholen. ich hätte wohl genauer lesen sollen.

liebe grüsse

ein beruhigter herby
« Letzte Änderung: 09.11.05, 01:12 von Käseherby »

Käseherby

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #32 am: 09.11.05, 01:07 »
hi gundi

beginn rispenschieben bis volles rispenschieben und kein tag später.
Und was machst du wenn zu dem Zeitpunkt 2-3 Wochen schlechtes Wetter ist ??? ::)

an deiner stelle den berater der trocknungsanlage anrufen.

an meiner stelle. ich weiss wie hoch ich nasses gras in unseren anlagen einlagern kann und wann es rentiert und wann nicht.  :D dazu gibt es für jede gute anlage formeln.  ???

liebe grüsse

herby

Offline mary

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #33 am: 09.11.05, 06:17 »
Hallo Herby,
gutes Grundfutter ist das A und O, um Milch zu erzeugen.
Aber wenn die Befahrbarkeit des Bodens nicht gegeben ist, oder ein Regenschirm gebraucht wird, um es nach Hause zu bringen, dann haben die Pflanzen auch keine oder sehr wenig Milchsäurebakterien, wenig Zucker.
Wir haben bisher immer lieber abgewartet, fahren lieber Heu ein, das von bereits blühenden Pflanzen stammt, denn die Kreuzhefen sind für die Kühe auch nicht zu verachten.
Ich kenne das Spielchen um die Milchquote inzwischen auch schon sehr lange,
jedes Jahr steigert man die Leistung und dafür kauft man Quote, haben wir ja selbst lange genug mitgemacht.
Solange der Milchpreis gepasst hat, war das ja auch kein Problem.
Aber heute stimmen die Relationen nicht mehr zusammen.
Es muss jeder für sich rechnen und kalkulieren.
Wir sind einen anderen Weg gegangen, haben die Leistung zurückgefahren,
und machen unsere Erfahrungen damit. ;)
Ob jemand hohe oder nicht so hohe Milchleistung hat, entscheidend ist, dass unterm Strich was übrig bleibt.
Beim Einkauf wird mit der Höhe der Überlieferung gerechnet, wer am Höchsten bietet, bekommt den Zuschlag.
Die riesige Summe, die wir bereits für Quote ausgegeben haben, reicht nach meinem Gefühl,
und ständig sinkende Milchpreise möchte ich nicht mehr auf diese Weise kompensieren müssen.
Es wird zwar geschimpft, dass der Milchpreis nicht passt, aber ich habe das Gefühl,
dass zwischen meinen Gefühlen und dem allgemeinen Handeln ein weites Feld liegt.
Du hast beim Heuen geschrieben, dass du als Junger auch gemeint hast, sehr viel zu wissen und mit zunehmenden "Alter" dieses Gefühl verlierst, da kann ich dich beruhigen, geht mir auch so.
Aber entscheidend ist für mich unser Betrieb, dort kann ich ja selbst sehen, wie er sich entwickelt.
Was mich nur manchmal ein wenig verwundert, alle möglichen Vorschläge für eine Verbesserung der beitrieblichen Sitaution geistern durch die Fachzeitschriften,
aber dass auch weniger mehr sein kann, das ist kein Thema.
Da ich mir das ja auch nicht alleine aus den Finger gesogen habe, bleiben ein paar "Spinner" an diesem Ball dran.
Kostengünstige Erzeugung von Milch- es gibt sicher verschiedene Wege.
Ob die hohen Quotenpreisen auch zu diesen Weg passen, kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Volks- oder Betriebswirtschaftler.
Aber die Quotenpeise zeigen eines sicher- das Spiel des Marktes funktioniert auch ein einem regulierten Markt.
herzl. Grüsse
maria


RayS

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #34 am: 16.11.05, 00:52 »
Hallo liebe BörsenteilnehmerInnen,

das Phänomen und damit auch die monetären Problem wegen der hohen Quotenpreise beruhen auf dem marktwirtschaftlichen Prinzip von
Angebot und Nachfrage ,insoweit ist jeder/jede in den Auswirkungen für sich selbst verantwortlich.
Selbst habe ich an den  beiden letzten Terminen als Nachfrager erfolglos teilgenommen.
Kalkulatorisch teile ich die Ansicht von Möhre.

Welche Strategien sind daher möglich:
Leistung zurückfahren ist bei den heutigen Formel 1 Kühen nicht unproblematisch, da mit weniger Energie doch der Motor(Pansen) arg ins Stottern kommt, mit den bekannten negativen Gesundheitsfolgen.                                                                                                    Da wünschte man sich und weiß es auch , weniger genetisch mögliche Leistung wäre im dem Fall mehr.
In diesem Zusammenhang mal meine Modellrechnung: Habe z.B. 100 nicht tragende Kühe gekauft , die noch ca .20 Liter Milch geben.
Tue aber weder besamen noch Kraftfutter füttern , lediglich im Sommer Weidegang und im Winter  Grassilage.Das heißt jede der Kühe gibt
im Jahr etwa 7000 Liter Milch ohne Abkalbestress ,Milchfieber,Nachgeburtsverhalten,Acetose ,Labmagenverlagerung, Ketose ,Besamung und so weiter . Brauche keine Kälber und kein Jungvieh und melke auf diese Art ca. 700000 kg für zukünftig ca 22-24 Cent.
Müßte nach meinen Modellrechnungen zum Überleben reichen. ;)
 
Gruß RayS

Offline muellerin

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #35 am: 16.11.05, 18:02 »
Welche Strategien sind daher möglich:
Leistung zurückfahren ist bei den heutigen Formel 1 Kühen nicht unproblematisch, da mit weniger Energie doch der Motor(Pansen) arg ins Stottern kommt, mit den bekannten negativen Gruß RayS

Wieso muss man die Leistung zurückfahren?
Wir halten eben weniger Kühe und verkaufen gekalbte Färsen (die letzten beiden haben je 1200 € gebracht, das auch nicht zu verachten). Wir powern unsere Kühe zwar auch nicht mit übermäßig viel Kraftfutter, schicken sie halbtags auf die (Niedermoor-) Weide, aber der Zuchtfortschritt führt eben doch zu steigenden Leistungen.
Vor 2 Jahren, als die Quotenkosten noch niedriger waren, haben wir Stück für Stück auch Quote zugekauft.

Grüße aus Meck-Pomm
Müllerin

Offline Freya

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #36 am: 16.11.05, 22:41 »
Hallo Ray,

bei Deiner Modellrechnung hast Du einen betriebswirtschaftlich nicht unerheblichen Posten übersehen

Zitat
Modellrechnung: Habe z.B. 100 nicht tragende Kühe gekauft
....

.... Du hast eine Summe  X  in den Erwerb der Kühe investiert
.... Deine Investition produziert nach Abzug der Erwerbskosten einen Reingewinn von 700.000 ltr. Milch abzüglich der fixen und variablen Kosten. Wenn Du dann die Kühe zum Schlachten verkaufst, bekommst Du nochmals einen Betrag XY ....

Tierarztkosten fallen auch ohne Geburten und Milchfieber an, müssen aber nicht zwangsläufig. I.d. Regel sind aber Kühe, die nicht mehr besamt und verkauft werden = Schlachtkühe. Sie gehen häufig an einen Mäster, werden aber theoretisch dann auch nicht mehr gemolken, weil melken und mästen .... ???  Es kann sein, daß bei Schwarzbunten das etwas anders ist. Das weiß ich nicht...  :-\   Ein mir bekannter Mäster für Altkühe hat diesen Erwerbszweig jetzt auch aufgegeben, weil die Schlachtprämie weggefallen ist.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß Du das ernst meinst  ;) ;D
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Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline mary

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #37 am: 17.11.05, 06:03 »
Hallo Ray,
 was mich dazu interessieren würde,
wie bringst du diese ständigen Herdenkäufe krankheitsmässig in den Griff?
Bei solchem Austausch würde ich befürchten, dass das Imunsystem der Kühe ganz schön belastet wird?
Oder sehe ich das verkehrt?
Wir haben die Leistung unserer Kühe zurückgefahren- geht nicht im Hau-Ruckverfahren, die Fruchtbarkeit hat sich verbessert, habe mit den kleinen Kälbern weniger gesundheitliche Schwierigkeiten, insgesamt gab es viel weniger Probleme, als wir befürchtet haben. Wir haben festgestellt, dass die Kühe mit weniger Eiweiß am Laktationsbeginn gut klarkommen, aber Energiemangel vertragen sie am schlechtesten.
Wir arbeiten erst seit 2 Jahren nach diesem System, ich hatte es satt, sich über die gestiegene Leistung zu freuen und im gleichen Atemzug war dann schon wieder Kontigent auf dem Plan.
Im anderen Jahr ist dan wieder was im Stall los und man braucht teure Kühe, um das Kontigent voll- zu bringen.
Es ist ja nicht nur das teure Kontigent, das gewaltig zu Buche schlägt, sondern die Unwägbarkeiten,
einmal zuviel und die Probleme, ein anderes mal zu wenig, das macht auch Kopfzerbrechen.
Solange der Milchpreis annähernd passend war, war das kein Problem, aber bei den derzeitigen Milchpreisen sehe ich Probleme.
Herzl. Grüsse
maria


Offline Frieda

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #38 am: 17.11.05, 10:41 »
Hallo,

das mit den Krankheiten seh ich so wie Maria, ich weiß einen Betrieb, der hat sich zwangsläufig eine ganze Herde zukaufen müssen, der hat ganz schöne Probleme gehabt.

Dann tendiert man eher  beim Verkaufen von Kühen, die nicht so tollen eher aus problemantischern Linien kommenden Kühe zu verkaufen und seltener die guten unkomplizierten. Wir haben nach dem Stallbau ein paar dazugekauft, (jetzt  schon lange nicht mehr) Ich muss sagen, bei den eigenen weiß man was man hat.

Einen Betrieb weiß ich der hat das schon vor Jahren so gemacht, daß er nur Kühe zum Melken dazu gekauft hat und die dann wieder zum Schlachten verkauft hat. Inzwischen hat er gar keine Kühe mehr und auch keinen Acker.

Ray, wenn das bei dir funktioniert, schön für dich. Ich könnt mir das nicht vorstellen, zumal ich mich immer freue, wenn ich von dieser oder jener Kuh ein Kuhkalb habe und schon die Uroma gekannt habe.. mag sein daß das zu sentimental ist, aber ich häng nun mal an meinen Kühen...ach so und bis jetzt machen wir immer noch gewinn. ;)
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline reserlTopic starter

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #39 am: 22.11.05, 21:38 »
@Otto: Nunja, 40 Cent find ich nun auch nicht grad geschenkt. 8) ;)
Bevor aber jedes Jahr kräftig überliefert wird, ist ein Kauf dann freilich sinnvoller.


Eine Bäuerin hat mir kürzlich erzählt, das heuer die Weihnachtsgeschenke ausfallen: sie hätten Milchquote gekauft. ::)

Ist doch auch ein nettes Weihnachtsgeschenk. :-X


lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

möhre

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #40 am: 23.11.05, 19:09 »
Jetzt weis ich auch, warum andere Branchen die Landwirtschaft nur belächeln und nicht für voll nehmen. Da kann man sich ja nur noch ironisch außern.

Bis allgemein in der Lanwirtschaft unternehmerisches, sprich wirtschaftliches Denken und Handeln einzug halten, wird noch viel Wasser den Rhein hinunterfließen.
Ich werde es wohl ich nicht mehr erleben. Dabei bin ich doch noch gar nicht so alt.

möhre

Offline Biobauer

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #41 am: 04.04.06, 16:42 »
Hallo,hab grade die neuen quotenpreise überflogen ,es ist ein abwärtstrend feststellbar,bloss meine oberpfälzer milchfuzzis haben wiedr mal den vogel abgeschossen mit 70 cent den liter.

servus vom nur noch kopfschüteltelnden Herbert,der ja keinen milchbauern mehr jammern hören möchte,
Streite dich nie mit einem Idioten, er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich mit Erfahrung. (Bob Smith, 1962

Offline zara

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #42 am: 05.04.06, 00:02 »
Die kompletten Preise der Handelsrunde vom 3. April 2006 stehen hier.

Über den 70-Cent-Oberpfalz-Preis kann man wirklich nur den Kopf schütteln...
In den NBL bekommt man für's gleiche Geld gut zwei Kg...!!!
Schau in die Augen einer Kuh und Du weisst, wofür Du arbeitest!

Online frankenpower41

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #43 am: 03.07.06, 22:30 »
Hallo

Wir haben gerade die Milchbörse abgerufen.
Die Preise sind ja im Vergeich zum letzten Börsengang noch gestiegen.
Bei uns hier in Mittelfranken um 5 Cent.
Zum Glück brauchen wir zumindest im Moment kein Kontigent.

Marianne

Offline Susanna

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #44 am: 04.07.06, 08:17 »
Versteh ich irgendwie nicht, bin ich blöd oder was? Die Kontingentierung wird doch weg fallen in einigen Jahren. Wieso denn jetzt noch Milch kaufen?
Viele Grüße
Susanna