Familie und Co. > Familienbande
Auto fahren im Alter
pauline971:
Ach du lieber Gott Gundi, das ist ja fürchterlich.... Bin sprachlos.
Cara, ihr habt genau richtig gehandelt. Es mag für den Senior zwar hart sein, wenn er Post von der FS-Stelle wegen Prüfung der Fahreignung bekommt, aber das hätte ganz anders ausgehen können.
Tja Führerschein, das ist ein Stück Freiheit. Ging uns wohl allen so, als wir den begehrten rosa (bei mir) oder grauen Lappen, oder heutzutage die Karte ausgehändigt bekommen haben, die einen zum Führen von Fahrzeugen berechtigt.
Dieses Stück Freiheit aufgeben zu müssen stelle ich mir sehr sehr schwer vor. Für mich wäre es schon ein Graus, wenn ich nicht mehr mein eigenes Auto hätte, geschweige nicht mehr fahren könnte.
Meine Schwiegermutti fährt mit ihren 76 Jahren sehr sehr gut Auto. Dies ist aber insgesamt fit. Sie ist ja viele Jahre gar kein Auto gefahren und uns hat es so dermaßen genervt, sie überall hinfahren und holen zu zu müssen. Sie hat zwar immer gesagt, ein Auto täte ihr gefallen, aber sie ist ja sooooooo lange nicht gefahren und traut sich auch nicht. Dann haben wir ihr vor über 10 Jahren einen Gutschein für Auffrischungsstunden geschenkt. Der Fahrlehrer ist ein Freund von uns und der stand dann halt eines Tages früh vor der Tür zur Fahrstunde. Sie hat erst ein paar Stunden vorher erfahren, wer sie da morgen abholen wird. Das war so eine lustige Idee, wir lachen heute noch drüber. Aber wie gesagt, sie fährt nach wie vor sicher und gut.
Ich selbst bin zwar nicht in der Führerscheinstelle tätig, bekomme aber doch ab und an mit, wenn ältere Leute kommen und die Fahrerlaubnis abgeben (müssen). Das ist oft sehr traurig und man könnte mitweinen. Aber doch besser, als wenn erst was passiert wie im Fall von Gundi.
LunaR:
Ich habe davon gelesen :'(
Bei uns sind die Alten ja nicht mehr da. Oder anders herum gesehen, sind wir jetzt die Alten ::) Aber auch hier war das Thema. Beide, mein Vater und meine SM fuhren mit über 80 Jahen noch Auto. Schon in den Jahren davor waren immer wieder Situationen, wo ich mir gewünscht habe, das wäre endlich vorbei. oder das gewisse Untersuchungen zwingend vorgeschrieben werden, wie Kontrolle der Augen und Reaktionsvermögen. Einmal habe ich sogar bei der Polizei angerufen, ob es vielleicht auch mal Kontrollen speziell von alten Autofahrern geben würde. Da habe ich bei dem Polizisten offene Türen eingerannt. Er hat sich so aufgferegt, auch über die Uneinsichtigkeit in die nachlassenden Fähigkeiten. Sein eigenenr SV war auch so ein Fall. Reden half nichts. Sehe ich auch so. Vermutlich wird das auch bei unserer eigenen Generation so sein, wenn wir erst mal so alt sind :-X Es bedeutet eben eine große Einbuße der der persönlichen Freiheiten, kein Auto mehr fahren zu können.
Nur einen Tag nach diesem Telefonat gab es hier einen tötlichen Unfall. Ein älterer Herr verstarb, weil er ohne richtig zu schauen oder erst mal anzuhalten mit dem Fahrrrad aus einem Feldweg kommend auf die quer verlaufende Landstraße in ein Auto fuhr. Später hörte ich, er habe Schwierigkeiten gehabt, vom Rad abzusteigen und wäre gewöhnlich schon sitzend von seinem Hof gefahren und dann erst wieder abgestiegen, wenn er zurück zu Hause war. Also auch Fahrrad ist nicht immer optimal.
Eine andere Sache ist, dass viele alte Leute gerade deswegen Auto fahren, weil sie nicht mehr gut zu Fuß sind. Ohne zu bedenken, dass sich diese Einschränkungen auch beim Auto fahren auswirken.
Bei meinem Vater hatten wir auch schon nachlassende Aufmerksamkeit festgestellt. Dann hatte er eine schwere Krebsoperation mit durch die Narkose ausgelöste Demens, oder wie man das dann nennt. Jedenfall hat er eine Zeit lang uns nicht mehr erkannt. Es wurde wieder besser, aber wir waren uns einig, dass er kein Auto mehr fahren dürfe. Anfangs hat mein Bruder einfach mit seinm Auto Opas Garagenzufahrt blockiert. Aber Opa wurde immer kribbeliger und wollte sich sogar noch ein neues Auto kaufen :-X. Wir haben ihm dann ein E-Bike gekauft. Damit war er dann viel unterwegs. WEnige Wochen vor seinem Krebstot ist er noch über 30 Km an einem Tag gefahren, obwohl er schon recht schwach war. Auf meine Frage, wie er das geschafft habe, meinte er, er habe sich an den Straßengraben gelegt, wenn er nicht mehr konnte und sei dann weiter gefahren, wenn es wieder besser war. Wir überlegten schon, ob er jetzt wohl ein Namensarmband bekommen sollte.
SM fuhr auch immer unsicherer. Hatte diverse kleine Schrammen und Beulen davon am Auto. einmal fuhr sie an einer Kreuzung über die Straße hinaus in eine Hecke. Auch hier war es ganz schwer sie vom Fahren abzubringen.
In dieser ganzen Zeit von Opa und Omas letzer Fahrzeit, begann unser Ältester mit seinem Führerschein, aber ich habe mir zeitweise mehr Sorgen wegen der Senioren gemacht, dass sie vielleicht auch mal mit einem Kind kollidieren könnten :o
Wie schon oben gesagt, denke ich, es ist schwer bis unmöglich, jemanden vom Autofahren abzuhalten, wenn er nicht will. Wie oft habe ich mit den Senioren gesprochen, wie schlimm es doch wäre, wenn sie in ihrem Alter sich noch ein Kind auf das Gewissen laden. Konnten sie beide Nicht nachvollziehen, schließlihc würden sie schon Jahrzehnt unfallfrei fahren.
Wenn ich mir meinen Mann anschaue, wird er vermutlich auch mal so ein Kandidat :-X
Mastreh:
Ist bei uns auch ein bisserl ein Thema, meine Mama, 90 Jahre alt, ist bis vor einem Jahr Auto gefahren. Nach mehreren Krankenhaus- und Rehaaufhalte konnte sie nicht mehr fahren. Jetzt geht es ihr wieder besser und ich weiß dass sie schon überlegt diesbezüglich, und rate ihr ab. Hoffe sie bleibt einsichtig.
martina:
Mein Vater hatte Gott sei Dank kein Problem damit, sich fahren zu lassen. Mein SV dagegen hat sich immer gewehrt, "er fährt doch nur ins Feld", aber dass er dazu auch durchs Dorf musste und durch eine Strasse, in der wenige Verkehr war, aber halt auch viele damals kleine Kinder lebten, das hat ihn nicht beeindruckt.
Ich hab immer Blut und Wasser geschwitzt, wenn ich gesehen habe, dass die Garage leer war.
Die Tage hab ich im Radio von einem Unfall gehört, den ein 98jähriger Fahrer verursacht hat.
Maja:
ja die Alterssturheit ist schlimm.
Hoffe mir geht das nicht auch mal so.
Musste mich ja schon öfter fahren lassen und war immer heilfroh wenn ich wieder selbständig unterwegs sein konnte.
Es ist ein Stück Freiheit, und auf dem Land braucht man das Auto Einfach.
Mein Grossvater ist 94 Jahre alt geworden und Auto gefahren bis 85 . Da hat er dann mal ein Auto von Gästen gerammt und so konnte ihn mein Vater zum Abgeben des Führerscheins bewegen. Er ist dann bis 92 sehr viel gewandert mit seinen Kollegen, war immer unterwegs.
Mir graut schon davor wenn ich mal selbst nicht mehr fahren kann. Aber Angst dass ich deshalb Vereinsame habe ich nicht.
Es gibt viele Möglichkeiten um Kontakt zu halten. Nur dass man dann immer warten muss bis ein anderer Zeit hat Einen von A nach B zu bringen , das stört, bzw beunruhigt mich.
Aber noch ist es ja nicht soweit
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln