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Auto fahren im Alter

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cara:
Heute waren wir wohl Zeuge der letzten Autofahrt eines 83jährigen Bauern aus dem Nachbarort.
An Ortsausgang hat er nicht den Schwenk um die Verkehrsinsel genommen, sondern wollte Abkürzen und ist einfach rübergefahren. Naja, nicht ganz, am Schild war Schluss.
Nachdem einige!! Autos vorbei gefahren sind, haben wir angehalten, gleichzeitig hat auch noch ein Auto aus der Gegenrichtung kommend angehalten.

Der alte Herr wirkte laut Frank sichtlich verwirrt (ich bin im Auto geblieben), er wollte doch nur mal eben schauen fahren, wer da am Dreschen ist.
Laufen ging auch nur noch sehr schlecht, irgendwann hat er dann auch den Stock aus dem Auto geholt.
Er hat das auch nicht so ganz ernst genommen und wollte auch nicht, dass die Familie informiert wird, er kann dann ja nach Hause fahren ::)

Die Polizei hat Frank trotzdem informiert und nach gefühlt Stunden (es waren ca 40 Minuten) sind die dann auch aufgetaucht und haben mit dem Kommentar "Das wird aber auch Zeit" übernommen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Herr seinen Führerschein behält. Wir waren uns aber einig, besser eine Verkehrsinsel als ein Kind oder ein Radfahrer.

Wie ist das bei Euch? Fahren die Senioren noch selbstbewusst Auto, obwohl es besser wäre, sie ließen es?
Wie kann man sie davon überzeugen, darauf zu verzichten, vor allem, wenn man auch nicht mehr gut laufen kann und auf dem Dorf wohnt?

Tina:
Hallo Cara, davor graut mir schon,  wenn ich es mal nicht mehr raffen, das ich Auto fahren kann. Ist mir das dann noch bewusst oder verdränge ich das dann? Und dann auf dem Dorf in der Pampa ist doch das Auto ein Stück Lebensqualität. Es ist schwierig.

Morgana:
das Thema hatten wir erst mit dem alten Herrn um den wir uns kümmern.
Er sah nicht ein, dass es nicht mehr geht, obwohl er dement war und oft nicht mal mehr wusste
wo er war.
Vor 2 Jahren hat er sich drauf eingelassen und ist eine Stunde mit einem Fahrlehrer
im Fahrschulauto gefahren. Das hat reibungslos geklappt.
Jetzt hatte sich die Situation geändert, aber er hat darauf beharrt, dass er das schon noch kann.
Aktuell liegt er im Krankenhaus und danach ist es sowieso vorbei.

Unser Nachbar hat es überhaupt nicht eingesehen, hat mal hier einen Anhänger gestreift,
mal da den Spiegel abgefahren. Er ließ es erst, als er den Berg zur Garage nicht mehr hoch kam.
Mit gutem Reden ist oft nichts zu machen. Das ist eine schwierige Sache.

Mathilde:
Hallo,

Das ist sehr schwierig. Meine Mama fuhr bis zu  Ihrem Tod mit 91 Jahren. Das waren noch etwas über 500 km im Jahr. Sie fuhr noch gut aber mir grauste es trotzdem - gut gegangen  ::)
Der Freund meines Mannes hat bei seinem Dementen Vater den Trecker außer Gefecht gesetzt da er auch unbelehrbar war. Danach war dann das fahren vorbei weil man sich die Reparatur  ; doch sparen wollte.
Wie das mal bei mir wird ohne ÖPNV? Taxi und Lieferservice? Auf alle Fälle droht man zu vereinsamen.

LG Mathilde

gundi:
Hier hat es vor 2 Wochen einen schlimmen Unfall gegeben, da hat eine 86 jährige Autofahrerin vor einem Geschäft das Bremspedal mit dem Gaspedal verwechselt und fuhr auf eine junge Frau zu, die gerade mit dem Kinderwagen ins Geschäft unterwegs war, dabei wurde der Kinderwagen erfasst und ins Geschäft geschleudert, der 1jährige Junge im Kinderwagen überlebte den Unfall nicht. Der traurige Vorfall hat eine heftige Diskussion über das fahren im Alter ausgelöst.

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