Autor Thema: Wachsen oder Weichen?  (Gelesen 48221 mal)

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Offline Luxia

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #15 am: 12.12.03, 20:21 »
Leider stimmen diese Quotenpreise. Total verrückt, aber leider wahr.
In der offiziellen Statistik zum Quotenverkauf steht zwar ein niedriger Preis, aber jeder weiss, dass noch etliche Euros unter dem Tisch den Besitzer wechseln wegen der sonst zu hohen Einkommenssteuer.

Lange Zeit konnten Quoten nur verpachtet werden oder sie wurden vom Staat über den Milchquotenpool verteilt. Diese Möglichkeiten hemmten den Strukturwandel zu sehr, so dass auf Druck der Landwirte seit dem Jahre 2000 der freie Quotenverkauf zugelassen wurde. Allerdings glaubte der Landwirtschaftsminister an die Vernunft der Bauern bei der Preisfindung. Aber leider mußte er feststellen, dass er die Bauern überschätzt hatte, denn die Nachfrage war so stark, dass es zu diesen Wahnsinnspreisen kam.

Wir hatten im Frühjahr 2000 unsere Quoten über Chiffre-Anzeige im Bauernblatt zum Verkauf angeboten, um zu sehen, welche Preise wirklich geboten wurden. Wir bekamen über 40 Zuschriften, von denen damals schon 27 zwischen 0.75-1.00 Euro/kg Milch boten. Wir konnten nur den Kopf schütteln.

Seither hat sich der Preis immer weiter nach oben gedreht. Einerseits sind die anbietenden Betriebe so unverschämt diese Preise zu verlangen, andererseits sind die Käufer so dumm, dass sie diese Preise zahlen oder teilweise sogar selbst bieten, damit sie sicher sind, dass sie nicht überboten werden. Die Nachfrage bestimmt eben hier den Preis.  :(

Ach ja, oft werden Quotenkäufe durch den Verkauf von Bauland bezahlt, das auch sehr gefragt ist.  :o
Ich kapiere einfach nicht, wie man soviel Geld ausgeben kann um sich Arbeit einzukaufen, die erst in vielen Jahren -vielleicht- etwas einbringt. Das kann doch nicht der richtige Weg sein?  ???

Liebe Grüsse

Offline Su

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #16 am: 16.12.03, 17:14 »
Ich kapiere einfach nicht, wie man soviel Geld ausgeben kann um sich Arbeit einzukaufen, die erst in vielen Jahren -vielleicht- etwas einbringt.


Solche Sachen kapiere ich jeweils auch nicht. Vor allem befürchte ich, dass sie eher auch in vielen Jahren nichts einbringt. Bei uns in der Schweiz soll die Quote ja in einigen Jahren abgeschafft werden. Wie sieht das bei Euch aus?
Herzliche Grüsse, Susanne

Offline Luxia

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #17 am: 16.12.03, 21:49 »
Hallo Su

Die Diskussion um die Quotenverlängerung spaltet die Bauern hier in 2 Lager.

Diejenigen, die für teueres Geld Quoten gekauft haben, hoffen natürlich, dass sie beibehalten werden.

Andere sind für die Abschaffung der Quoten, obwohl wahrscheinlich viele nicht genau wissen, was auf sie zukommt. Wird es dadurch wirklich so schlimm, wie die Berater die Zukunft der Milchproduktion in dem dann nicht mehr  konkurenzfähigen Luxemburg sehen?
Ich weiss es nicht. Aber ich tendiere auch eher zum Abschaffen der Quotenregelung und hoffe dann, dass wir zu den Betrieben zählen werden, die überleben können, da unsere finanzielle Ausgangsposition nicht durch überteuerte Quotenkäufe geschwächt ist.
Liebe Grüsse

Mathilde

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #18 am: 16.07.04, 08:36 »
Hallo,

vielleicht passts hier rein  ::)

Das staatliche Amt für Umwelt und Natur in Mecklenburg Vorpommern hat folgende Anlage genehmigt:

14415 Tierplätze, davon 8800 Mastschweine, 4160 Absetzferkel

Güllelager 13596 Kubikmeter (das Pritzwalker Freibad hat 1300 Kubikmeter)

Ist das die Größe die Frau Künast so vorschwebt  ???
Klasse statt Masse  ::)

Wieviele lebensfähige Familienbetriebe wären das eigentlich  ??? Habe da bei Schweinen keine Ahnung bin vom Kuhlager ;D

LG Mathilde

Offline martina-s

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #19 am: 16.07.04, 12:11 »
Hallo Mathilde,
was war da bis jetzt? War da auch ehemals LPG und in welchen Dimensionen haben die gearbeitet?
Liebe Grüße
Martina

Mathilde

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #20 am: 16.07.04, 15:13 »
Hallo,

da muss ich mich mal  schlau machen. Soviel ich weiss nur alte Ruinen denn die Gülle hätte ja auch wo hin müssen wenns ein paar weniger sind  ::)

Weiss nur dass da auch einer mit gaaaaaaaaaaanz viel Kühen sitzt im gleichen Ort  (2x 24 Side by Side) und der hatte wohl mit dem Gülleverträge die er nun gekündigt hat . Das Land liegt auch im Wassereinzugsgebiet  :o :o

LG Mathilde

Offline martina-s

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Re:Wachsen oder Weichen?
« Antwort #21 am: 16.07.04, 16:53 »
Hallo Mathilde ;D
ich sehe schon, ich muß mal wieder eine Reise in den Osten machen.  ;D
Liebe Grüße
Martina

Offline Mirjam

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #22 am: 04.10.04, 08:05 »

Hallo Respekt

ein halbes Jahr in McPomm und ein halbes Jahr in Sachsen, wo mein Mann auf Groß-Schwein-Anlagen arbeitete haben mir den Respekt vor LPG-Mitarbeitern beigebracht.

Anfangs auf die große "Konkurrenz" mißstrauisch, habe ich begriffen, dass die Arbeiter dort genau so in die .. langen, sich um "ihre" Tiere kümmern und nach Leistung/Erfolg/Tiergesundheit bezahlt werden.

Und: Ist es wirklich wichtig, ob von einem Betrieb ein oder mehrere Betriebsleiter oder ein oder mehrere Angestellte leben?

Ich finde es zumindest gut, das es in dieser Betriebsform auch mal Freitage oder geregelten Urlaub gibt!!

@ Mathilde: Lebensfähig oder zukunftsfähig? Sorry, dass sind für mich zwei Begriffe. So im Groben sagt man (auch je nach Region), das man ab 200 - 300 Sauen min oder 200 Sauen + Mast zukunftsfähiger Entwicklungsbetrieb ist, wobei ich nicht! sage, dass sich darunter ein Betrieb nicht rentiert. Den Umweltaspekt möchte ich hier nicht werten.

Andersherum rechnet die Schweinebranche (wie immer noch in Dänemark) mit einem brutalen Strukturwandel in den nächsten 5 Jahren, um eine D - Selbstversorgung zu halten, werden wir große Schweinekapazitäten brauchen, die wir in West-D wegen der Besiedelung nicht genehmigt kriegen, und:

Gülle wird ein Handelsgut und ein Kosten/Abfallprodukte mehr.

Vergessen wir nicht - China kauft die Düngemittel-Weltbestände leer, schon jetzt verkaufen Bekannte mit 300 Sauen Gülle für richtig Geld hier in Franken an Abnehmer!

Ein Bekannter schreibt mir derzeit von einem dt. Auswandererbetrieb in Kanada auf dem er Praktikum macht:
800 Sauen + Ferkel werden dort locker ohne Streß vom Chef, noch einem Helfer und ihm versorgt, weil die Aussenwirtschaft überwiegend aus Mais besteht und viel im Lohn erledigt wird. Auch eine Form von "weichen" UND Familienbetrieb.

Und eines hat mich ziemlich geprägt - das ist die Grafik, welche Betriebe/Regionen in D Hofnachfolger haben, da tun sich in West-D riesige Lücken auf, im Osten ist alles rot: Nachfolge gesichert.


viele Grüsse

Mirjam
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Mathilde

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #23 am: 04.10.04, 09:04 »
Hallo,

also für mich sind das keine LPG`S sondern Agrargenossenschaften oder Agrar Ag`s oder GmbH´s.
Familiengeführte LPG`S gibts für mich keine  ??? ::) Sehe da nur GBRs

Ich lebe seit 1995 hier in den neuen BL und bin auch nicht blind nur bin ich generell gegen solche rieigen Betriebe , ich schrieb doch 8.800 und nicht 800 und dazwischen gibts auch noch was.
Wir sind umgeben von Familienbetrieben von reinen industriell geführten Agrarbetrieben und von oben genannten Firmierungen.
Unsere Tochter arbeitet in einer Agrar AG mit 10  Unterbetrieben die werden z.T konventionell und z.T. Ökologischer Landbau geführt je nach Förderung.

Ich bin generell gegen so große Betriebe sei es in der LW oder in der Industrie man nehme nur Uni Lever oder Nestle, wer hat denn da noch was zu sagen?
Mit zunehmendem Alter kann ich es mir leisten solche Gedanken zu haben denn man wird immer unabhängiger und auch beim Hofnachfolger muss ich sagen dass sich der seinen Weg selber suchen muss. Die Hofnachfolge ist in den neuen BL mitnichten überall gesichert denn es werden händeringend qualifiziertes Personal gesucht, besonders in den Vieh haltenden Betrieben.
Brauchst ja nur in die Fachzeitungen schauen, Dr´s. Dipl.ings usw. suchen fast alle nur Ackerbaubetriebe :(. ;D

Dass die Mitarbeiter dort in den Betrieben nicht engagiert sind habe ich nicht gesagt  ::) Auch wir haben Mitarbeiter auch als Familienbetrieb.

Es ist für mich nur einfach nicht richtig wenn für die Kühe das Futter Kilometer weit transportiert werden muss und die Gülle dann wieder umgekehrt  ??? ::)
Es ist wie mit den ungeborenen Kindern wo keine Kinder sind wird auch später nichts gebraucht (Kein Auto, keine Lebensmittel nichts)

Wo nur ein Hof ist mit 1500 Kühen braucht man nur ein Karussel ............... ::) und was machst Du dann mit den Melktechnikern  ???

Jetzt könnt Ihr wieder alle auch mich drauf hauen aber seine Gedanken machen kann man sich doch.

LG Mathilde
 

Offline Mirjam

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #24 am: 04.10.04, 15:15 »

Hallo Mathilde,

wann hat jemand auf dich drauf gehauen?

Ich weiß dass du im Osten bist und dich dort sicher besser auskennst. Das mit der Verwechslung LPG/GBR *ups*.

Zu der Nachfolge habe ich mich eben einfach auf diese Karte verlassen (für die ich zu doof bin sie hier einzustellen).

Und was den Umweltaspekt (Kilometer) betrifft und die UVP/Bimsch-Geschichte glaube ich sind wir einer Meinung. Das ist und bleibt heikel.

Andersherum habe ich gesehen, wie gut und strukturiert Betriebe mit 4000 Aufzuchtferkeln und 10.000 Mastplätzen arbeiten können, sie haben eben "andere" Güllefässergrößen und ein Futtermittelzug muss dann nicht wie noch oft bei uns 5 Betriebe in 5 Dörfern anfahren sondern nur einen Betrieb (täglich).

Aber Schweine brauchen auch gewaltig weniger Platz & Futter als Rindviecher (Futterverwertung z.B. 1,8 Schrot : 1 kg Fleisch beim Ferkel), so das man es sich schlecht vorstellen kann, genau so wie in einer anderen Box 30.000 Hähnchenmastplätze eine "Einstiegsgröße" sind.

Beispiel: 4000 Ferkelaufzuchtplätze x 0,06 GV = 240 GV
            
solche Großbetriebe stellen sich doch aber auch oft einen eigenen Tierarzt an, der für den Bestand einfach da ist und ihn in- und auswendig kennt und was man vielleicht an Melktechnikern spart, dann hat man doch vielleicht auch wieder einen Fahrer mehr (nötig)?

viele Grüsse

Mirjam
           



« Letzte Änderung: 04.10.04, 15:19 von Mirjam »
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Offline Mirjam

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #25 am: 05.10.04, 08:16 »
Hallo,
also so ist das,ich glaub ich hab jetzt die Lösung für die dem Strukturwandel zum Opfer gefallenen Landwirte........
lernt alle Tierarzt,denn die übriggebliebenen brauchen das anscheinend dringend...artgerechte Haltung.....Achtung vor dem Geschöpf....Tiere sind auch Lebewesen die wir Gesund halten sollen dafür tragen wir Landwirte auch Verantwortung.....
LG. albert

Toll Albert,

das du uns mit dem letzten Satz über unsere Pflichten aufklärst! War mir nicht bewußt gewesen! Anscheinend hängt die artgerechte Haltung mit der Betriebsgröße zusammen?

Leider scheinst du zu vergessen, das die "Wachstumsbetriebe" die am Markt bleiben wollen zwangsläufig in die "artgerechtere" Tierhaltung wie Sauenfreilauf, mehr Platz, Öko-Spalten, Lichteinfall usw. investieren, während es genug kleinere, auslaufende Betriebe gibt, die ihre Schweine in den "guten, alten" Ställen halten und ein "Fristenhobbing" betreiben.

Was uns in D wirklich weiterhilft ist die Neid-Diskussion zwischen klein-mittleren Betrieben, großen und Wachstumsbetrieben, als wenns nicht die Rahmenbedingungen der EU, die eigenen Nachwuchs-Sorgen, die Weltmarktpreise oder der LEH-Preisdruck wären, die uns Existenz-Probleme bereiten, oder?


verwunderte Grüsse

Mirjam



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Mathilde

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #26 am: 05.10.04, 10:07 »
Hallo,

was mich an der Sache hier wundert ist, dass keiner merken will, dass hier ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb stattfindet und zwar Weltweit und branchenunabhängig.
Es geht zu wie bei den Tieren nur dass die angeblich keinen Verstand haben.

Wir Menschen dagegen scheinen unseren Verstand der Profitgier zu unterwerfen nur dass bei uns in der LW die hohen Vergütungen gestrichen sind und wir ums überleben kämpfen wie die anderen in der sogenannten 3. Welt. Nicht ganz so drastisch weil wir nicht verhungern und auch die medizinische Versorgung doch relativ gut ist. Das geht aber so langsam auch in der  übrigen Wirtschaft so.

An Albert möchte ich sagen dass die Betriebsgröße nichts über die ökologische oder biologische Wirtschaftsweise aussagt denn hier in den NBL gibt es auch Biolandhöfe mit 300 Kühen und über 500 ha. Schon eher mit dem Betriebsleiter und seiner Einstellung.

Das Martina so schreiben muss ist mir auch klar weil die Berater in der LW sind für uns das was Roland Berger oder Mc Kinsey für die Industrie.
Nur bei den Fahrern die dann gebraucht werden gehe ich nicht mit. Einer mit Studium oder Ausbildung der dann LKW fahren muss ??????????
Ausserdem brauchen wir da auch nicht mehr, denn es werden nicht mehr Betriebe sondern weniger die angefahren werden müssen und die Schweinezahlen werden gleich bleiben denn mehr gegessen wird dann trotzdem nicht.

LG Mathilde

Offline Ingrid2

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #27 am: 05.10.04, 10:32 »
Also Albert,
ich bin vielleicht doof - aber bei deinem letzten Beitrag komm ich nicht mit - willst du provozieren, ärgern oder einfach nur stänkern? Klär mich doch bitte auf - möchte nicht so dumm sterben.

Überhaupt - wieso schlagt ihr gar so aufeinander ein? Wieso muss dieses Thema so emotional hochgekocht werden? Es gibt nun mal gegensätzliche Meinungen - auch die Gegebenheiten in den Bundesländern sind wohl sehr unterschiedlich. Aber wieso sich gleich so aufführen!

Ich kann nur für uns sagen - wir haben uns entschieden, nicht zu wachsen und unsere Nische in der Direktvermarktung und einigem anderem zu suchen. Wer aber wachsen will und dieses Risiko auf sich nimmt, der darf das doch. Es kann sich doch nicht jeder in irgendeine Nische drücken - dann sind es nämlich keine Nischen mehr. Ich habe großen Respekt vor denen, die momentan ihre Betriebe vergrößern, ich selbst hätte die Nerven dafür nicht.

Viele Grüße Ingrid

Offline Mirjam

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #28 am: 05.10.04, 13:58 »
Hallo,

ich bin doch sehr erstaunt, was alles rethorisch aus meinen Aussagen an Beurteilungen herausgebastelt wird  8).
Wann ich Bauchweh zu haben habe oder wann ich neidisch bin.

Albert, ich bin nicht gegen einen Förderung von benachteiligten Gebieten, sondern ich zweifle einfach daran, das sie in der EU finanzierbar dauerhaft finanzierbar sein wird und warte immer noch auf deine Definition von "fair".

Ich bin nicht für oder gegen kleine oder große Betriebe, jeder hat seine Vor- und Nachteile und viele kommen mit Wachstumsbetrieben an die Grenzen der Familie, keine Frage und wenn die Investition steht, gibt es of kein Zurück mehr aus dieser Mühle - viele schaffen es aber auch sich mit 25 Kühe körperlich und menschlich aufzureiben und nicht nur die großen Betriebe haben Sorgen/Probleme mit neuer Gesetzgebung sondern eben auch viele kleine wenn z.B. die EU vorgeschrieben hat, das der Deckbulle in einem Ökobetrieb über 50 qm überdachte Auslauffläche auch im Winter haben soll usw...

Wer die Konkurrenz z.B. in den Schweinemastbetrieben der neuen Bundesländer sieht, sorry, der sollte sich um 180 ° mal nach Brasilien drehen, wo inzwischen mit europäischer Genetik, Top-Klime & Soja-vo-rOrt Schweinefleisch für 50 Cent je kg produziert wird..

Keinesfalls möchte ich aussen vor lassen, das es Wachstumsbetriebe gibt die in der Mühle stecken und kleineren Betrieben mit horrenden Preisen Fläche wegpachten, andersherum sind schon Regionen froh, das es noch Wachstumsbetriebe gibt, die Fläche nehmen, bearbeiten und dafür auch noch Pacht zahlen, wenn man selbst aufhört bzw. veröden in so manchen Regionen schon Landschaftsflächen...

@Mary:  "...vor allem eines fehlt uns - unsere eigene Identifikation..."

ich kann mit dieser allgemeinen Behauptung, dass jedem hier die Identifikation fehlt kaum übereinstimmen.
Meiner Meinung nach kann nur jeder für sich beurteilen, ob er eine Identifikation hat oder nicht, EINE für alle Landwirte kann es wohl nicht geben, oder?

@ Mathilde, ich schätze dein Beiträge sehr, v.a. weil mir immer wieder bewußt wird, wie wenig wir voneinander wissen und das der Austausch hier wirklich wichtig ist.

In einem anderen Forum in Ö zum Thema Scheidung wurde z.B. der Aspekt aufgestellt, das Wachstumsbetriebe so in die Kostenfalle geraten, das die Männer dann aussen arbeiten gehen um die Tilgungen zu finanzieren. Hieraus lese ich, das die Invetitionen nicht allzu groß sein können - wenn ich Invetitionen in D anschaue, kann man diese durch externe Arbeit wohl kaum hereinholen, oder  ???

viele Grüsse


Mirjam

Mirjam

 

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rambazambahuber

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Re: Wachsen oder Weichen?
« Antwort #29 am: 06.10.04, 09:24 »
Hallo,
mal was positives in diesem Forum. Wir haben die Weichen für unseren Sohn gestellt. Wir glauben auch, dass er mit unserem Betrieb überleben kann. Aber auch nur, wenn er mit Freude im Beruf arbeitet und Neuem aufgeschlossen gegenübersteht.  Nur Jammern hilft uns nicht weiter. Wir sind Unternehmer, keine Schwarzseher und Jammerlappen. Mit nur negativen Gedanken hat noch kein Betrieb überlebt.
LG Regina