Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Pacht und Hofübergabe

Hofübergabe

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Regine:
Hallo!

Wir kämpfen uns gerade durch die Hofübergabe.
Ausgang ungewiss...
Wie sind eure Erfahrungen dazu?
Wie "kämpft" ihr euch da so durch?

Erzählt mal!

Freya:
Hallo Regine.
ich werde Dir keine große Hilfe sein können, denn
bei uns ging das alles sehr problemlos.
Als erstes haben wir den Steuerberater interviewt, auf was wir achten müssen und im Wesentlichen ist dabei herausgekommen, daß wir einen Teil vom "Holz" nicht übernommen haben und er hat uns seinen Standpunkt erläutert in Bezug auf die Höhe des Austrags.
Damit sind wir dann zu einem Notar gegangen  und der hat ein Pamphlet verfaßt (mit Grundbucheinträgen), daß es mir als "Preiß" vor solchen Sitten und Gebräuchen die Sprache verschlagen hat. Dann wurden wir alle eingeladen, SM, Geschwister meines Mannes und alles wurde vorgelesen und für gut und richtig befunden. Die Geschwister waren schon lange vorher ausbezahlt und von daher gab es keine Probleme. Dann haben wir noch im gleichen Atemzug einen Ehevertrag gemacht, den Güterstand festgelegt und bestimmt, wer für das Kind Vormund werden soll, wenn uns beiden was passiert, wer welche Rechte hat, wenn meinem Mann oder mir was zustößt, wer erbt, wer der Vermögensverwalter ist und ab wann unser Junior das alleinige Verfügungsrecht über das Vermögen, Hof und Flächen haben wird. Nämlich nicht, wenn er 18 wird, sondern erst mit 24.
Es wurde festegelegt, wer von uns beiden bei welchen Geschäften bzw. ab welcher Summe Mitspracherecht hat etc. Das ging sogar bis ins Erbrecht teilweise.
Daß meiner SM eine eigene Wohnung zur Verfügung steht, die so und so aussieht, Verpflegung, Reinigung, Mitbenutzung der Küche und div. anderer Räume, etc. Das Übliche halt, denk ich mal.  ;)
Fazit.... Ich kann mich an dem erarbeiteten Vermögen meines Mannes nicht "bereichern"; es fällt fast alles meinem Sohn zu. Ich hätte aber ein Mitspracherecht, solange er keine 24 Jahre alt ist.
Die Vermögensregelung für mich gilt erst ab dem Tag, an dem wir geheiratet haben, was vorher erwirtschaftet wurde, dazu habe ich nicht beigtragen. Mein "voreheliches" Vermögen bleibt ebenfalls unangetastet. So es vorhanden ist  8)
Der Notar will mit dieser Klausel verhindern, so sagte er, daß die Eltern abgeschoben werden und der 18 - jährige Junior den Hof und alles was dazu gehört, verjubelt    :( ???
Ich bin für mich und meinen Sohn äußerst zufrieden mit dem Übernahmevertrag und bin sogar besser "weggekommen" als ich eigentlich wollte. Ich wollte nämlich von niemandem hören, ich hätte mich "ins gemachte Nest" gesetzt. Das habe ich nicht nötig. Jetzt arbeite ich hier und trage dadurch zum Familieneinkommen bei, da ist das etwas anderes.
Nach dem alle den Vertrag unterschrieben hatten, sind wir mit Notar noch schön zum Essen gegangen. Er sagte uns auch, daß es eine Seltenheit ist, daß alles so glatt abläuft. Der Notar und der Vertrag war teuer wie die Pest *schluck*

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir klaren Blick in die nähere und fernere Zunkunft  ;D :D ;D

moni:
servus...also mein Mann hat jetzt seit 10 Jahren den Hof gepachtet, seit zwei Jahren sind wir verheiratet und haben 2 Kinder. Wir haben den Pachtvertrag nun schon zweimal um ein Jahr verlängert, weil meine SE nicht übergeben wollen.Leider ist unsere Wohnsituation sehr bescheiden, da meine SE mehr Platz brauchen, als unsere 4köpfige Familie. Momentan bin ich fix und fertig, da Ende September der Pachtvertag wieder ausläuft und keiner weis wie es weitergeht.Langsam denken wir, besonders ich natürlich, den Hof aufzugeben und auszuziehen, da unser Verhältnis zu den SE immer katastrophaler wird.
Ist es leichtsinnig. den Hof wegen "so etwas" zu verlassen?
oder sind 10 Jahre Pacht und zwei Jahre intensiv-Überlegungszeit für meine SE genug?
Was soll ich als Frau tun, wenn mein Mann ewig so weitermachen will und ich nicht mehr kann?
für Tips und Ratschläge bin ich euch echt dankbar... :-/

Freya:
Hallo Moni,
das ist sicher eine schwierige Situation.  :( :(
Ist es denn nicht immer schon klar gewesen daß Dein Mann der Hofnachfolger wird ???
Warum gibt es Probleme, daß seine Eltern nicht übergeben wollen ??? Sind sie noch "zu" jung???

Ohne die genauen Umstände zu kennen ist es sehr schwierig, da einen guten Rat zu geben. Aber aus der Entfernung heraus, fände ich es sehr schlimm, wenn Dein Mann (und Du mit den Kindern) sein Elternhaus und "seinen" Hof verlassen müßte. Wenn er es "nur" Dir zuliebe macht, kannst Du Dir das unter Umständen das ganze Leben lang anhören.  :( Wenn ihr bleibt, so wie es jetzt ist, wird er von Dir jedes Jahr aufs neue hören, daß Du endlich wissen willst, wo Du dran bist mit den Kindern.....  Sind denn Geschwister da, die Ansprüche stellen, die Hofnachfolge anzutreten ?

Vielleicht kann man ja auch noch mal ein Ultimatum setzen. (vor dem Notar ???) Noch 1 Jahr Pacht und dann Übergabe. Könnte das vielleicht funktionieren ???

Was Eure Wohnungssituation betrifft, müßt ihr als Hofnachfolger dafür Sorge tragen, daß den "Altenteilern" ein "angemessener Wohnraum mit allem was dazu gehört zur Verfügung steht.

Da könnt ihr Euch überlegen, ob ihr für Euch ein Haus baut oder für die Eltern. Oder wird es nicht darauf hinaus laufen ??? Ich glaube schon...

moni:
servus...also danke Freya für deine Vorschläge.
Was das Alter betrifft, meine SV ist 77 und meine SM 65, is wohl kaum zu jung. Mein Mann hat noch einen älteren Bruder, der den Hof eigentlich übernehmen sollte, aber aus den gleichen Gründen wie wir - viel zu wenig Platz, ständige Schikane von SM an seine Frau - verzichtete und sich ein Haus baute. Ein ZuHaus wollen meine SE nicht bauen, da sie ihrer Meinung zu alt dazu sind. Getrennte Wohnungen wollen sie auch nicht. Und so lassen wies ist wollen sie auch nicht. Eigentlich ist ihnen jeder Vorschlag nicht recht, obwohl wir ihnen freie Wahl ließen. Ich hoffe, wir finden einen passablen Ausweg, trotzdem vielen Dank für deine Antwort...freu mich auf jede Meinung... ;)

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