Alle Jahre im Winter wird mein Kleiderschrank durchgesehen.
Und alles - naja fast alles - was ich die letzten beiden Saisonen nicht getragen habe, kommt in einen Karton; den bringe ich zeitnah zur AWO.
Die AWO in LA hat einen Kleiderladen und verkaufen für kleines Geld die Teile. Was die Damen dort aussortieren, geht in ein Lumpenwerk und nicht nach Afrika etc.! Das ist mir wichtig.
Da ich regelmäßig durchsortiere, sind die Sachen auch nicht uralt.
Natürlich gibt es ein paar Teile, die trotz der "Zwei-Saisonen-Regel" aufgehoben werden. Wintermantel und -jacken kommen in einen Schrank auf den Dachboden.
Aber auch da gehe ich mit strengem Auge vor: vergangenen Sonntag wanderte eine Übergangsjacke in den AWO Karton. Ich trug sie alljährlich gerne, aber irgendwie bin ich rausgewachsen.... und das Material ist so gut und zeigt keinerlei Verschleiß!
Zwei Dirndl ließ ich letztes Jahr umarbeiten: die bauschigen Ärmel von einem Dirndl (aus dem Jahr 1992) sind echt nicht mehr zeitgemäß. Es ist immer noch schön und passt auch noch.
Nun trag ich es mit Bluse!
Bei meinem LG ist das ein äußerst schwieriges Thema; er sagt, er benötigt die "alten" Sachen spätestens dann, wenn er sich keine neuen mehr leisten kann
Auf dem Dachboden ruhen in Unterbettkartons eine "sehr schönen zeitlosen Sakkos, die er jederzeit wieder tragen kann"; sagt er. Und ich sage, Du wirst nie mehr reinpassen, die Sakkos sind Dir mindestens 2 Nummern zu klein.
Hosen im Karodesign mit Aufschlag und Bundfalten auch mindestens zwei Nummern zu klein....
Ganz schlimm sind seine uralten Frottee-Schlafanzüge: ausgeleiertes Material aus dem letzte Jahrtausend
. Jedes Jahr kann ich nur einen heimlich wegtun! *wink zu fanni*
Löchrige, alte, ausgeleierte Unterhosen leg ich ihm immer wieder auf den neuen Stapel obenauf
Ab und zu liegt dann tatsächlich so ein Unding im Abfalleimer.
Ich fass da sonst nix an - da haben wir beide grundsätzlich verschiedene Ansichten.
Weil er nix weggeben kann, "muss" ich einen Schrank machen lassen.... ich wollte nie einen Schrank im Schlafzimmer, aber ich komm nicht drum herum. Leider.
Im Ankleidezimmer ist für all sein Zeug kein Platz mehr. Während ich mit meinem Schrankteil über Jahre hinweg auskomme, wachsen seine Kleidungsstücke so langsam in meinen rein.
Als er bei mir eingezogen ist, half ich ihm beim Umzug. Ich war schon damals erstaunt, wieviel Kleidung er hat.
Ich sagt damals zu ihm, Du hast mehr Sachen als ich, mein Bruder und mein verst. Mann zusammen haben.
Ich bin der Meinung, wenn ich mir einen neuen Blazer kaufe, dann geb ich einen "alten" weg, weil ich ihn nicht mehr tragen mag; im Laufe der Jahre unmodisch wurde oder ich ihn schon so oft anhatte, dass ich mal was anderes möchte. Kommt auch vor.
Im Büro sortier ich flott aus. Nach 10 Jahren kommt das Zeug weg. Nur die Unterlagen vom RA und Amtsgericht nach dem Tod meines Mannes heb ich auf. Frau weiß ja nie!
Am Hof muß ich die alten Versicherungsunterlagen aufheben; das will mein Bruder. Aber da hefte ich dann nur die ersten Originalverträge ab, nicht die jährlichen Rechnungen.
Meine Freundin sammelte über Jahre hinweg ihre Telefonrechnungen. So an die 25 J. hatte sie gesammelt!!! Vor drei Jahren besuchte ich sie für eine Woche, sie wollte, dass ich den Kleiderschrank mit ihr durchgehe.
Sie hat nun Gr. 46 und ein schwarzes Kostum in Gr. 38 war über Jahre hinweg in ihrem Schrank. Nur ein Beispiel - denn irrsinng viele Sachen die ihr nicht mehr passten...
Meine Frage war bei jedem Teil: wie lange hast Du das nicht mehr getragen? Sie wußte noch in welchem Jahr und wo sie das gekauft hatte.
Das entrümpeln bei ihr strapazierte beinahe unsere Freundschaft - aber wir sind immer noch dick befreundet!
Und dann übergab sie ihre gesammelten Tel.rechnungen ganz feierlich in den Papiercontainer!
Vorher meinte ich: entweder sie geht zum Buchbinder und läßt ein Buch draus machen oder sie kommen in die Papiertonne.