Ja sicher ist es im ersten Moment traurig, wenn man als Elternteil nicht dabei sein darf. Ginge mir wahrscheinlich nicht anders.
Unser Neffe und seine Frau haben letztes Jahr ganz heimlich geheiratet. Sie hatten immer gesagt, sie wollen das nicht. Dann war ein besonderer Jahrestag und die Beiden haben ihre Kinder genommen und sind heiraten gegangen.
Die Familie wurde erst hinterher informiert und spontan zum abendlichen Grillen eingeladen. Für mich als angeheiratete Tante war das in Ordnung so, ich hab mich einfach nur gefreut. Meinem Schwager als Vater hat es mehr zugesetzt. Ihre Eltern haben es wohl gewußt, wenn man im selben Haus wohnt, ist das schon schwieriger mit der Geheimhaltung. Das ist dann schon eher unschön, weil entweder wissen es beide Elternpaare oder gar keines. Zumindest, wenn das Verhältnis zu beiden Seiten gut und eng ist.
Wenn ich allerdings sehe, was inzwischen für ein Bohei ums Hochzeiten gemacht wird, kann ich junge Paare verstehen, die sagen, sie wollen das nicht. Ich hab meine große Hochzeit war damals auch genossen, aber wenn ich daran denke, wen wir alles auf unseren Polterabend einladen mussten, weil die SV "Verpflichtungen" hatten, schüttelt es mich heute noch, das waren Leute, die kannte ich nicht.
Unser Sohn war letztes Jahr wegen des Cousins und dessen Geheimhalterei ziemlich sauer, er fand das den Eltern gegenüber nicht schön. Wir haben darüber diskutiert. Also von dem weiß ich, dass wir mal - sollte es mal soweit kommen - zumindest informiert und dann auch eingeladen werden. Ich hab aber gesagt, dass ich vor allem möchte, dass sie - also die Jungen - so feiern und leben sollen, wie sie es möchten.
Ich nehme gerne an ihrem Leben teil und stehe bei Bedarf und Wunsch auch mit Rat und Tat zur Seite, aber ich werde zumindest versuchen, mich nicht zu sehr in ihr Leben einzumischen.