Bäuerinnentreff

Neue Energien => Der Landwirt als Energiewirt => Thema gestartet von: reserl am 12.07.09, 23:01

Titel: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: reserl am 12.07.09, 23:01

Inzwischen vergeht kaum eine Woche, wo in der Zeitung nicht von Gemeinderatsbeschlüssen für oder gegen geplante Solar-Freiflächenanlagen zu lesen ist.

Wo seht Ihr in solchen PV-Anlagen "auf der Wiese" das Für und Wider?
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Marone am 12.07.09, 23:15
Hallo Reserl,

wie es der Zufall will, bin ich heute schon an einer PV-Anlage vorbeigefahren, die auf einer Wiesenfläche (schätzungsweise 1/2 ha) aufgestellt ist. Tja, vom ersten Eindruck her,.........sehr gewöhnungsbedürftig. Liegt wohl daran, dass man bisher eigentlich nur solche Anlagen großteils auf einem Dach gesehen hat.
Nun, ein Vorteil liegt wohl darin, dass man jede Menge Fläche zur Verfügung hat, Reperatur- bzw. Instandhaltungsarbeiten leichter ausführen kann.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 21.07.09, 10:43
Hallo

ich habs hier ja anderswo schon reingeschrieben, aber da unser Nachbar  erst vorhin da war und gesagt hat, dass gestern endgültiges "Ja" zum Bau kam, schreib ich es nochmal.

Wir bekommen jetzt (direkt vor meinem Esszimmer- bzw. Küchenfenster)  eine 20 Hektar Freiflächenanlage.
Baubeginn ist im September.  Hier im Dorf ist dadurch der Frieden ganz schön gestört.  ich seh es eher neutral und hab hab kein Problem mit, dass der jetzt schon ziemlich viel Pacht einnimmt. (angeblich mehr als das Dreifache, dass ein Landwirt hier im Durchschnitt zahlt).  Ich würde jetzt nicht gerade sagen, dass mir der Anblick gefällt, aber andererseits fördert der Staat solche Anlagen ja auch sehr stark, ob es umbedingt richtig ist, ist eine andere Frage.

marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mathilde am 21.07.09, 12:08
Hallo,

also bei Freiflächen da geh ich nicht mit  >:(
Bei Dachflächen oder vorher schon versiegelten schon. Wir hätten soviel Dachfläche da muss nicht auch noch der Boden herhalten. Wann lernt dieser Staat sich endlich mal aus der Wirtschaft herauszuhalten und nur Rahmenbedingungen zu stellen? Kann doch nicht wahr sein dass alles und jedes jetzt gefördert wird und nachher wars gar nicht gut.
Am Beispiel unseres ersten gemeinsamen Autos ist das nachzuvollziehen. Das war im ersten Jahr steuerfrei weil E1 Norm und heute ist es angeblich die größte Dreckschleuder  ::)
Wir haben im übrigen auch eine Anlage auf einem Hallendach und die produziert soviel Strom, wenn nicht sogar mehr, wie wir als Betrieb und Familie verbrauchen.

LG Mathilde
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Rosi K am 21.07.09, 15:21
Hallo!
Also, ich seh das ein bisschen anderst. Wär vielleicht eine Möglichkeit für viele, die jetzt Probleme mit dem Milchpreis haben, doch noch überleben zu können. Ich glaub, wir müssen da ein bisschen umdenken. Sicher, für die Schönheit der Landschaft ist es nicht unbedingt toll. Aber wir haben zum Beispiel eine total ebene Wiese (ca. 65 ar) 15 km von unserem Hof entfernt (auch noch aus Zeiten der Milchviehhaltung vor mehr als 20 Jahren). Früher hat die Familie immer gedacht, das wird mall Bauland. Von wegen: Wasserschutzgebiet ist es geworden ::).
Nach Ende der Viehhaltung haben wir Zwetschgen darauf gepflanzt, jede Menge Arbeit mehr und damit sicher in Wirklichkeit noch keine müde Mark (Verzeihung Euro ;D) wirklich verdient. Mal sind die Zwetschgen zu klein, mal erfrieren sie, mal hängen sie proppevoll und der Preis ist im Keller, mal gibts Hagel.....Diesjahr hängen sie wieder mal proppevoll. Da hast du nun eine Anfahrt von 20 Minuten zum Düngen und Spritzen und Mulchen und Ernten und Auflagen ohne Ende. Also, da hab ich schon oft gedacht, so ne Photovoltaikanlage die wär sicher grundwasserneutral und wir könnten endlich was mit der Wiese anfangen. Verkaufen brauchst du sie übrigens auch nicht, die will ja im Wasserschutzgebiet niemand, höchstens die Stadt und die zahlen nur ein Almosen. Ich hätt mich ehrlich gesagt schon erkundigt, ob sowas geht, aber mein Mann ist leider auch der Meinung, dass man nicht alles zubauen darf. Aber was ist die Alternative?????
Manchmal glaub ich, von der Schönheit allein können wir Bauern halt einfach nicht mehr überleben und deswegen, wenn landwirtschaftliche Produkte wirklich nichts mehr wert sind.....
Nachdenkliche Grüße
Rosi K
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 21.07.09, 15:27
Bei uns an/Nähe der A 7 haben wir zwei sog. "Sonnenfelder" und da ich meine Digicam immer dabeihab...

So sieht dass dann aus - "versiegelt" ist der Boden ja überhaupt nicht, ich würde sagen, das nimmt dann eher ökologisch Ausmase wie ein Trockenrasen an (bitte beachten - das war Februar, da war noch nix grün), wo der Boden eben nicht! geackert, gesäht, gemulcht oder mit PSM behandelt wird, denn die Kollektoren stehen ja auf Stelzen. Die Frage ist - bei der Nutzung von z.B. Steilhängen hier in Unterfranken die eh schon nicht das Wasser/Mulch etc. haben - ob es wirklich so ein "landschaftlicher Schaden" ist - zumindest beeinträchtigen sie die Nachbarschaft nicht so wie Windkrafträder.

Allerdings sehe ich es auch so - wir haben doch noch soo viel Dachflächen, da brauchen wir doch die Natur nicht vollstellen  ;).

Gruß Mirjam

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mathilde am 21.07.09, 15:41
Hallo Mirjam,

ich habe nicht geschrieben dass die Photovoltaik den Boden versiegelt sondern ich habe geschrieben dass wir genügende versiegelte Flächen haben um die Dinger aufzustellen. Wäre ja vielleicht auch für Tempelhof eine Alternative  ;D

LG Mathilde
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Landmama am 21.07.09, 18:27
huhu Miriam, ich wohne auch an der A7....allerdings im Süden Deutschlands ;)

hier hauen grad alle ihre Dächer voll und jeder prallt was er kw´s Strom täglich macht....die lügen sich alle gegenseitig an, wie kleine Jungs ;)

wir hätten ja auch Dach für 500qm und wenn wir fertig gebaut haben ganze 700qm !
jeden Tag kommt ein anderer und will unser Dach mieten, da muß ja richtig verdient sein-dank Vater Staat

wir lassen uns jetzt mal vom Maschinenring unverbindlich und ohne Schönreden bereden, ich möchte das mal genau wissen, was uns das kostet und was man monatl. einnimmt....

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Caddy am 21.07.09, 22:13
Hallo, habe nichts dagegen, wenn in günstigen Lagen Photovoltaik-Freiflächen errichtet werden, ist mir
allemal lieber als Biogas, wo man teuere Energie zuerst einsetzen muß, bevor man Strom erntet.
Aus Sonne und Wind Strom erzeugen finde ich einfach gut.
Bei uns schlagen auch alle ihre letzten Dachflächen voll, wir sind einige der Letzten, die noch nichts am
Dach haben. Wöchentlich kommen Angebote von Leuten, die unsere Dächer mieten wollten.
Gut Ding braucht Weile, sag ich mir, müssen ja nicht alle im Strom mitschwimmen, oder etwa doch?
"Was, ihr habt noch keine PV am Dach, bekommt man zu hören."
Einige Informationsveranstaltungen stehen mal auf dem Programm.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 22.07.09, 08:10
Hallo,

also so blau wie bei uns in Mittelfranken schon ganze Dörfer sind - müssen ja tausende von Bauherren nicht ganz bei der Sache sein sich auf Photovoltail einzulassen.

Die Frage ist immer - was kostet es bei welchem Wirkungsgrad in welcher Region und ich erlebe es immer wieder, das tägliche Erfolgserlebnis ohne CC-Kontrolle: Wie die Besitzer sich über jeden Sonnentag noch mehr freuen, die KW ablesen und ein Standbein (für die Rente?) haben.

Wer sich das alles durchrechnen möchte hinsichtlich der Angebote findet hier einen darauf zugeschnittenen Rechner/Kalkulationsprogramm:

http://w ww.agrarconcept.com/photomat.htm

oder hier: http://w ww.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/menu/1111694_l1/index1215773518694.html

Was mich allerdings mal bei einer Beratung eines Verkäufers geärgert hat war das Argumente, der Betrieb müsse ja gar kein Kapital in die Hand nehmen, das liefe alles einfach über einen Grundbucheintrag. Sodele, die anvisierte Fläche brachte aber an Stromnettogewinn nur 300 - 500 Euro im Monat - davon kann kein Betrieb, keine Familie leben.

Aber die Beleihungsfläche wäre für andere Investitionen dann tabu gewesen, heißt - der Familie hätte keinen Kredit für den neuen 1.000er Maststall aufnehmen können, von dem sie JETZT leben.


Gruß Mirjam
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: mary am 22.07.09, 09:00
Hallo Imke,
bei uns kamen auch Etliche, die unser Dach mieten wollten.
Mir reicht schon die Grunddienstbarkeit, die wir mit Stromleitungen und Masten haben- über dem Kopf eine zu haben- nein - vielen Dank.
Scheinbar sind die Freiflächenanlagen ein einträgliches Geschäft für Investoren, sonst würden sie es nicht machen.
In unserer Gegend schiessen die Freiflächen wie die Pilze aus dem Boden.
Nachdem das Getreide nichts mehr kostet- kann ich jeden Betrieb verstehen, der mit der Verpachtung an Solarstrominvestoren ein besseres Geschäft macht. Vielleicht ist irgendwann mit der Energieerzeugung soviel Fläche gebunden, dass auch die Erzeugung von Nahrungsmitteln wieder ihren Wert findet.
Ich lese immer, dass der Ertrag in Kalorien von der Pholtovolataikanlage höher ist, als mit der Erzeugung von anderen Feldfrüchten.
Deswegen brauchen wir auch den Analogkäse und den Schummelschinken, damit Teller und Tank befreidigt werden :-[.
Wobei die Pflanzenölgeschichte scheint momentan ja wieder abgewürgt worden sein.
Wir haben vor kurzem unsere Solaranlage erweitert- nach dem warmen Wasser können wir in der Übergangszeit auch unser Haus damit wärmen.
Bei der Pholtvoltaik sehe ich den möglichen Nutzen- aber auch die Gefahren sehr deutlich.
Gefahren  im Hinblick, wer da wohl alles zukünftig die Hand aufheben wird, um vom Sonnenertrag zu kassieren.
Hoffentlich bleibt nicht wie üblich- alle anderen bekommen den Kuchen, für den Bauern bleiben die Krümel. ;D
Herzl. Grüsse
maria

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Landmama am 22.07.09, 10:20
bei uns kommen die auch am laufenden Band, da wir ja auch gleich nebenan den Hauptstrom Mast haben, ist das sehr von Interesse....aber wie gesagt, ich habe doch Zeit, zudem ist unser Dach ganz neu mit dicken isolierten Sandwitchplatten und da würden die ja überall Löcher reinbohren ???

aber wäre dafür, das jedes Haus/Betrieb soviel Platten haben sollte, damit man seinen eigenen Strombedarf deckt, das sollte der Staat anstreben, das in Zukunft sich jedes Haus selber seinen Strom macht dann wäre ein großer Zuschuss auch gut angelegt ;)
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Christel Nolte am 22.07.09, 10:36
Landmama,
das wäre ja
1. viel zu einfach, und
2.da könnten die Stromriesen nix dran verdienen

3. und jetzt mal ernst:und es gibt leider immer noch das Problem, dass man den Strom aus sonnigen Zeiten nicht für die trüben Tage aufheben kann, deshalb ins Netz einspeisen und bei Bedarf wieder entnehmen,

wobei ich glaube, wenn Mensch es fertgbringt, im Weltraum herrumzureisen, könnte er auch was erfinden, was den Strom/die Energie in irgendeiner Weise "aufhebbar" macht, aber hat da  wer Interesse dran?
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Caddy am 22.07.09, 14:44

Bei der Pholtvoltaik sehe ich den möglichen Nutzen- aber auch die Gefahren sehr deutlich.
Gefahren  im Hinblick, wer da wohl alles zukünftig die Hand aufheben wird, um vom Sonnenertrag zu kassieren.
Hoffentlich bleibt nicht wie üblich- alle anderen bekommen den Kuchen, für den Bauern bleiben die Krümel. ;D
Herzl. Grüsse
maria


Hallo Mary, da habe ich auch meine Bedenken, ob nicht irgendwann andere abkassieren, den Profit
abschaumen, und für den Besitzer - Betreiber der PV die Krümel abfallen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Trotzdem bin ich einer PV nicht abgeneigt, immer lieber als Kernenergie, trotzdem würde ich z.B. keine solche
Anlage am Wohnhaus haben wollen. Für landwirtschaftlich genutzte Gebäude, mit guter Dachlage - das Dach
muß auch in Ordnung sein, für die nächsten Jahrzehnte kann man doch wohl nichts mehr machen, wenn
das Ding oben ist. Eine evt. vorherige Dachsanierung ist nicht zu unterschätzen, obs sichs dann noch rechnet,
ist in meinen Augen fraglich.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Benita2 am 25.07.09, 13:12
hallo allerseits,

bin auch gespannt, wie das mit der PV weitergeht. Wir haben auch schon einiges,
ich frage mich allerdings schon, ob man das grenzenlos machen kann,
denn wenn die Sonne untergeht, dann wird kein Strom mehr produziert.
Solange die E-Werke das noch in irgend einer Weise ausgleichen können ist es ja gut.
Aber was ist, wenn das nicht mehr geht ???
Dann ist es wieder vorbei mit dem Run auf die PV.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Matthias am 25.07.09, 14:06
Hallo,

ich denke das es für dieses Problem Lösungen geben wird. Es werden sicher Möglichkeiten gefunden die Energie am Tag zu speichern. zB durch Elektrolyse als Wasserstoff der dann in der Nacht wieder eine Brennstoffzelle befeuern kann.

Es sind ja auch riesige Gleichspannungsnetze durch ganz Europa geplant um den Strom zu verteilen. Hier wäre auch ein weltweites Netz denkbar, denn Nacht ist ja immer nur in einem Teil der Erde.  ;)

Ich denke die ganze Geschichte befindet sich noch ganz am Anfang und wenn man bedenkt wie rasant der technische Fortschritt sich entwickelt wird es wohl noch einige Möglichkeiten geben.

Gruß
Matthias
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Caddy am 25.07.09, 22:02
hallo allerseits,
denn wenn die Sonne untergeht, dann wird kein Strom mehr produziert.
Solange die E-Werke das noch in irgend einer Weise ausgleichen können ist es ja gut.
Aber was ist, wenn das nicht mehr geht ???
Dann ist es wieder vorbei mit dem Run auf die PV.
dann gibts halt Strom aus der Wüste, irgendwo auf der Welt scheint die Sonne immer,
ist keine Erfindung von mir, habe ich vor ein paar Tagen in der Zeitung gelesen.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Matthias am 25.07.09, 22:26
Hallo Imke,

ja .... das hab ich natürlich auch gelesen,
was allerdings noch schwierig ist, ist der weite Transport, denn bei sehr langen Strecken geht ja immer sehr viel Energie verloren. Warscheinlich daher das Sprichwort ........... es bleibt auf der Strecke ........... :(

Deswegen werden ja die Gleichstromnetze geplant, da betragen die Verluste auf 1000 km nur 2 %. Bei einer Biogasanlage hat man zB oft schon 5-10 % Verluste vom Generator bis zur Einspeisestation.

hier mehr zum Projekt http://www.desertec.org/de/konzept/
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 05.08.09, 10:41
Hallo,

ich hab gestern eine Zahl gehört, dass auf 1 ha Sonnenfeld eine Invest-Summe von 12 Mio Euro stehen und somit der Pachtpreis eine absolut untergeordnete Rolle spielt.

Auf dieser Basis bin ich dafür hier die "Flächennutzung" zu verbieten - weil hier "Markt" keine Bedeutung mehr hat bzw. hier jeder andere Pachtpreis "normale" Nutzung für Nahrung, Futter ausgehebelt wird  :-\.

Schön - unser Landkreis Ansbach gehört zu den grünsten Landkreisen mit einem völlig atypischen Energiemix d.h. neben 170 Biogasanlagen (tw. mit Hackschnitzelkombinationen) gibt es wenige mit soviel Solarflächen auf Dächern, Bauernhäusern wie bei uns  :D.

Gruß Mirjam
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: mary am 05.08.09, 13:33
Hallo Mirjam,
wie willst du diese Verschiebung verhindern?
Der Energiemarkt ist wohl der bessere Wirt und so läuft es wohl, dass dahin die Flächen wandern.
Ich kenne ein wenig die Stimmung in eurem Landkreis- und weiß auch, was da unter der Hand geflüstert wird.
 ;D
In unserem Landkreis  ist zu sehen, dass auch bei uns die sonnenergietauglichen Flächen zu Solarfarmen umgebaut werden, für Biogas stehen noch viele in den Startlöchern.
Die Jugend steht voll auf Energieerzeugung. Bei den derzeitigen Preisen für Milch und Getreide ist der Wandel ganz klar vorhersehbar.
Herzl. Grüsse
maria

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 05.08.09, 18:17
Hallo Mary,

nunja es muss wohl dazu auch eine Baugenehmigung ausgestellt werden und hier kann jede Gemeinde für sich entscheiden und Eingriffe in der Natur / Bauen im Aussenbereich unterliegen hier auch Regelungen die man Anpassen kann.

http://www.donaukurier.de/lokales/schrobenhausen/wochennl412008-Regierung-von-Oberbayern-stoppt-Solarfeld;art603,1949184
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: mary am 05.08.09, 20:20
Hallo Mirjam,
mal sehen, was da noch alles verbaut werden wird.
Sicher kommt es auf die Genehmigung an- wir haben da ein sehr sichtbares Ergebnis an der Landkreisgrenze. ;D
Auf alle Fälle scheint mit der Solarstromflächenverpachtung die beste Ernte eingefahren zu werden. Bei den Getreidepreisen- keine grosse Kunst. ;D
Da die Fläche nicht vermehrt werden kann- bei dem Bedarf von Betriebsvergrösserungen, für Biogasanlagen, für Solarstrom, für Baumaßnahmen,für Ausgleichsflächen- ist sehr klar abzusehen- was da wohl passieren wird.
Herzl. Grüsse
maria
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 06.08.09, 10:03
Hallo Mary,

das Problem ist - der Getreidepreis kann machen was er will: Bei einer Investstumme von 12 Mio kann der Pächter auch 2.000 Euro/ha/a und mehr zahlen.

Eben deswegen - stimme hier dir und Mathilde zu - gehört das komplett raus und nur auf bereits versiegelte Flächen (Geflügelställe, Lagerhallen etc.).

Gruß Mirjam
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 06.08.09, 10:20
Hallo

Ich stimme Euch schon zu, wenn Ihr schreibt, sowas gehört nur auf versiegelte Flächen, andererseits ist es doch so, dass es vom Gesetzgeber so gewollt ist.
Wie schon geschrieben entsteht gleich neben unserem Hof (nicht mal 100 Meter weg) eine 20 Hektar Freiflächenanlage, die hier die Gemüter ziemlich spaltet.  Baubeginn ist wohl demnächst, jedenfalls muss das Maisfeld bis zum 1. September geräumt sein.  Bei dem Pachtpreis, den der Verpächter bekommt, kann ich schon verstehen, dass er an einen Investor verpachtet hat (bisher hatte Acker unser anderer Nachbar gepachtet). Er bekommt jetzt den 3 bis 4 fachen Pachtpreis. Da kann ja kein Landwirt mithalten. Die Anlage soll noch dieses Jahr ans Netz und der Pachtvertrag läuft 30 Jahre.

Ich bin schon gespannt, wie das Ganze wird. So recht vorstellen kann ich mir den Anblick noch nicht.

Marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: strop am 06.08.09, 11:04
Zitat
Bei einer Investstumme von 12 Mio kann der Pächter auch 2.000 Euro/ha/a und mehr zahlen.

....mal kurz angemerkt, hier bei uns zahlt man für einen Hektar bis 1200,-€ an Pacht im Jahr - da wären 2000 € Pachtgeld je Hektar für eine Phtovoltaikanlage mit einer Dauer von 30 Jahren Laufzeit nicht gerade attraktiv...

strop
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: reserl am 02.09.09, 17:28

Die flächenmäßig kleinste Gemeinde bei uns im Landkreis Passau hat nun per Gemeinderatsbeschluss verfügt, dass keine Solar-Freiflächen mehr in der Gemeinde genehmigt werden.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 03.09.09, 10:26
Hallo,

zum Flächenbedarf habe ich kürzlich in einer Fachzeitrschrift eine Stellungnahme gestreift, die ich nicht mehr finde.

Nämlich zum Vergleich "Flächenbedarf" je erzeugtes kw-Strom von Photovoltaik und Strom aus Biogas.

Nun - ehrlich gesagt schnitt die Stromerzeugung aus (Mais-)Biogas dabei nicht gut ab und dazu habe ich noch die "Landschaftsgestaltung" durch Mais im Rottal oder in der Ortenau im Kopf, sorry, da nehm ich lieber eine Freifläche in Kauf als 80 % Mais in der Landschaft  :-X  ::).

Hat hier jemand konkrete Zahlen? Auf die Schnelle hab ich nix gefundenm hier seht ihr im Vergleich die Anfbauflächen -Anstiege bei Mais, da wird einem schon anders (grad in Hinblick auch auf die gestiegenen Schädlingsfunde Wurzelbohrer etc.):

http://www.maiskomitee.de/fb_fakten/03_02_03.htm

Wie seht ihr die Photovoltaikflächen im Vergleich zu der Maisanbauausweitung?

Gruß Mirjam
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Ravenheart am 30.09.09, 11:05

Auf dieser Basis bin ich dafür hier die "Flächennutzung" zu verbieten - weil hier "Markt" keine Bedeutung mehr hat bzw. hier jeder andere Pachtpreis "normale" Nutzung für Nahrung, Futter ausgehebelt wird  :-\.


Gruß Mirjam

Hallo Mirjam,

dann müsste man auch die Biogasanlagen bei uns verbieten, die auch schon einen weit höheren Pachtpreis bezahlen als wir Milchbauern das können. Natürlich nicht so schlimm wie bei PV auf dem Feld. Aber trotzdem!
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 30.09.09, 11:07
Nein, ich denke bei Biogas ist es eine Frage der "Fütterung" und ich hab einfach Bauchweh mit diesem Mais(wahn)
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Hopfi am 04.10.09, 13:01
Module sollen angeblich ausverkauft sein.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Ravenheart am 09.10.09, 13:46
Hallo

jetzt hab ich gestern versucht Bilder reinzustellen  (hat wohl nicht geklappt, muss wohl am WE Junior versuchen).
Wenn ich aus den Fenster guck, seh ich überall Stangen  (sieht aus wie Soldatenfriedhof)-
Der Bau der 20 Hektar Freiflächenanlage ist in vollem Gang.  An den Anblick müssen wir uns wohl erst gewöhnen.
Unser Nachbar hat 20 Hektar an Solarunternehmen verpachtet  (auf 30 Jahre) und bekommt mehr als das 3-fache an Pacht, was der Landwirt gezahlt hat, der das Feld vorher gepachtet hat.

Marianne

Da muss man sich dann als Landwirt wenigstens nicht mehr so abplagen für die paar Kröten, die für uns noch übriggelassen werden.
Ich finde diese Photovoltaikanlagen auch nicht hässlicher als die ganzen Windparks (die machen ausserdem noch höllischen Lärm)oder die stillgelegten Flächen. Man könnte doch außenherum eine kleine Hecke pflanzen und schon sieht das wieder schöner aus. Wir sollten uns halt überlegen, was wir wollen. Saubere Energie oder makellose Landschaften.

 Dass das nicht jeder praktizieren kann ist schon klar, denn wenn die ganze Landschaft zugestellt ist, ist es auch nicht mehr schön.

Ich bin neulich durch den Nachbarlandkreis gefahren. Also ganz ehrlich, diese Dörfer, wo jeder auf dem Dach diese Anlagen hat, sind auch hässlich und irgendwie  blendet das und man ist immer geneigt dazu, auf die Dächer zu schauen. Auch bin ich schon an einigen Windparks vorbeigefahren wo die Rotoren immer Schatten auf die Straße werfen - sehr irritierend für den Verkehrsteilnehmer.
´
Ich persönlich finde diese Photovoltaikflächen (natürlich in Maßen) nicht so übel.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 10.10.09, 19:23
so siehts bei uns jetzt aus ....
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Irmgard3 am 10.10.09, 20:58
Insgesamt sollen ja die Module preiswerter werden.
Welche Firmen pachten denn diese Freiflächen.
Wie ist es mit den Risiken?
Wie groß muß eine Fläche sein um das um zu setzen?
Wie schwierig ist es bei den Kommunen  eine Genehmigung zu bekommen?

Wo sind die Risiken?
30 Jahre  ist eine lange Zeit. Was geschieht in der Zeit mit dem Boden darunter?
Was ist, wenn die Betreiberfirma pleite geht?
Wer beseitigt nach 30 Jahren den "Schrott"?

Hätte da gewisse Bauchschmerzen.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 10.10.09, 21:24
Hallo

Mir ginge es wohl auch wie Dir und so richtig merk ich jetzt erst, wie sich hier doch einiges verändert.
Wir standen dem Projekt eher neutral gegenüber, aber jetzt seh ich wenn ich am Spülbecken steh, oder am Esszimmertisch sitz auf diese Anlage.  Das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig.

Der Pächter ist Fa. Gerlicher  Solarbau aus Neustadt b. Coburg  bzw. München und das gesamte Projekt kostet angeblich 21 Millionen Euro.  Auf den Bildern sind sieht man etwa 1/3 der Fläche. 
Die Planung  bzw. Genehmigung hat unsere Gemeinde ziemlich gespalten, obwohl ich glaub so direkt wie wir  (und auch der Besitzer) blickt niemand drauf.

Marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Hanse am 11.10.09, 08:09
Hallo,

Nur einige Km von uns weg soll eine große Ph.Freiflächenanlage gebaut werden, ca. 190 ha. Die Investorin Fürstin Gloria von T.u.T. hat wohl gemerkt, dass hier mehr zu verdienen ist als mit intensiven Ackerbau ( 90 er Böden.
Landschaftlich ist dies bisher eine baumlose kahle Landschaft. Wenn nun ein Teil dieser Flächen für Bäume und Hecken aufgeopfert wird, so dass keiner sieht was sich dahinter verbirgt, kann es nur eine landschaftl. Verbesserung werden. Die Stadt Straubing, auf dessen Böden dies verwirklicht werden soll, hat die Entscheidung vertagt.

Ich lass mich überraschen

                                                  Hans
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 15.12.09, 10:17
Hallo

Südhessen hat jetzt auch ein >> Solarfeld <<
ausgeführt in Doppelnutzung  ;)

Unten Regenrückhaltebecken - Oben Solaranlage (http://www.weiterstadt.de/deutsch/stadtinfo/solarpark/index.php)

(http://www.weiterstadt.de/images/stadtinfo/solarpark-weiterstadt-250.jpg)

Tja und dann hab ich noch eine Spitzfindigkeit  (http://www.cosgan.de/images/smilie/teufel/k035.gif)  im Reg. FNP entdeckt
Da gibt es jetzt Vorrangflächen zur Energiegewinnung ! ! !
ich hab gedacht z.B. für NaWaRo und BGA ...  tja ... das auch ...
aber diese Ausweisung ermöglicht dann auch >> Solarfelder << 

Die Kollegen hier meinen mal wieder ich würd spinnen ...  :-X  ::)
wir werden sehen was da noch so alles kommt  8)

Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: K1 am 20.12.09, 19:46
Zitat
Solarpark Bichler

Zitat
Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann (SPD) nannte die Einrichtung des Solarparks   vorbildlich und zur Nachahmung empfohlen.   Für das Projekt hatte es eine breite Stadtratsmehrheit gegeben. Bereits jetzt decke Aichach mit seinen rund 7000 Haushalten seinen Strombedarf zu etwa elf Prozent direkt aus regenerativen Energieformen. Diese Quote könnte sich in absehbarer Zeit durch den Solarpark mehr als verdoppeln. Der Solarpark am Rande der Stadt erhält laut Habermann   auch aus der Bevölkerung starke Zustimmung.

Solarpark Sonnleitner:

Zitat
Doch es regt sich Widerstand. Eine Bürgerinitiative gegen das Projekt hat sich gegründet.

hallo,
hat jemand genauere Infos? Ist es nicht so, dass auch in der Nachbarschaft Sonnleitners ein Solarvorhaben abgelehnt wurde? Wenn ja, dann gäbs auch für Sonnleitner keine Extrawurst

l.g. Karin
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: K1 am 20.12.09, 19:55
danke lucia für Deine schnelle Info  8)

l.g.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: K1 am 20.12.09, 19:59
Bei uns entstehen derzeit auch größere Solarfreiflächen, obwohl wir nicht grad sonnenverwöhnt sind. Anfangs war die Begeisterung bei Kommunen und Bevölkerung noch groß, jetzt schauts schon anders aus. Aber für einige unserer Landwirte ist das echt eine Alternative.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Benita2 am 21.12.09, 11:35
Hallo allerseits,

mit diesen großen Freiflächen mitten im Gelände auf besonders guten Ackerböden habe ich echt Probleme.
Ich könnte allerdings schon zu an einen Ort angebundene Freiflächen ja sagen, wenn sie dann auch noch eingegrünt werden.
Soviel ich weiß gibt Deutschland jedes Jahr 500 Millionen Euro für Energie(wenn das überhaupt reicht) an das Ausland ab. Die Wertschöpfung für dieses Geld findet also dort statt und nicht bei uns.
Das ist wirklich schlimm, wenn man bedenkt, dass dann trotzdem bei uns derartige Anlagen nicht genehmigt werden, weil es ein paar Bürgern in der Gemeinde nicht gefällt.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: K1 am 21.12.09, 12:50
hoppla hab unsere Beiträge hier wiedergefunden  :D
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Selina am 28.12.09, 17:02
Hallo hanse,

weißt du inzwischen mehr über die Großsolaranlage von Fürstin Gloria auf den Feldern nahe der Stadt Straubing?

Ich lese nicht so regelmäßig oder auch nicht soooo genau die Zeitung oder ich habe es übersehen.
In diesem Fall wird ja der Landkreis SR(die Kommune) nicht die Gewerbesteuer bekommen sondern dieses Geld fließt ja alles dach Regensburg. Warum sollen sich denn dann die Straubinger Stadträte deswegen dafür aussprechen.

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 28.12.09, 19:46
Hallo



Streit um Solarpark in Feldkirchen: Thurn und Taxis darf bauen (http://www.tvaktuell.com/default.aspx?ID=847&showNews=583785)

Im Bereich Harthof/Wimpasing wird das Fürstenhaus seine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche
in einen modernen Photovoltaik-Park umwandeln.
Der Straubinger Stadtrat hat einer Änderung des Flächenutzungsplans mit fast 80 Prozent zugestimmt.


Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 28.12.09, 22:07
Ich bin gespannt, wie lange das noch so weiter geht.
Die fast 20 Hektar-Freiflächenanlage neben unserem Hof ist zum Jahresende ans Netz gegangen.
Dieser Tage stand im Gemeindeanzeiger dass 5 Grundstücksbesitzer (Landwirte die auf ihre Fläche angewiesen sind machen das ja eher selten, meist sind es solche, die halt dann ihren Pächtern kündigen) Anträge auf Änderung des Flächennutzungsplanes gestellt haben.
Meine Nachbarin (ihr Grund grenzt an die Freiflächenanlage) hatte dieses Tage Besuch von (das weiss sie selber nicht recht, wer das war)jemanden der wohl Grundstücke sucht.  Der will angeblich 5000 - 8000 Euro pro Hektar Pacht zahlen. (Nachbarin glaub ich schon, dass er das gesagt hat, nur obs wirklich so ist nicht.)  Wenn ich an die momentanen Getreidepreise denk, sollte man eigentlich sofort aufhören und verpachten.  Keine Arbeit mehr und Verdienst mehr als bisher.
 Mich macht diese Entwicklung schon sehr nachdenklich.

marianne 
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 07.01.10, 21:04
Neueste Entwicklung bei unserer Freiflächenanlage.

Die Fa. die gebaut hat, hat jetzt die Anlage an eine  Investorgesellschaft verkauft.
Hauptanteil (evtl. alles, das weiss ich jetzt nicht so genau) ist eine große Privatbank, die ist wiederum 100 % Tochter eines Großkonzerns, dessen Anteilseigner bekannte Hamburger Industriellenfamilie ist (die kennen wir alle)
Bekannt sind die eigentlich nicht im Energiebereich, sondern in der Lebensmittelbranche

marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Baeuerin am 07.01.10, 21:45
Willst wohl sagen, Aldi Nord gehört jetzt die Anlage, wenn man aus deinem Fenster schaut!!?
Ich glaub mein Schwein pfeift...
 Wenn dann so der letzte Hektar verpachtet ist, dann können die letzten "Moikaner"
eipacken und vielleicht von der Pacht leben, aber das kostet noch viele Nerven und einen
harten Überlebenskampf. Ich glaube, ihr müßt jetzt etwas tiefer in die Tasche greifen.
Was macht Deine Nachbarin? Verpachtet Sie?
Schick die blos nicht zu uns, dann rennen alle hin und halten ihre Äcker hin..

Margit
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: mary am 08.01.10, 08:22
Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Einstieg von Aldi in die Landwirtschaft. Dann hätte der Konzern den Kreis geschlossen.
Wir bräuchten uns nicht mehr um die richtige Ausbildung in der Landwirtschaft herumstreiten, denn dann würde Aldi die Maßstäbe setzen. Hmm, ist das die Zukunft, die wir uns wünschen?
sehr nachdenklich
maria
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 08.01.10, 10:42
Hallo

Jetzt muss ich es doch sagen, nicht dass da ein Missverständniss entsteht.
Es handelt sich nicht um Aldi, sondern um die Familie Oetker

Ich geh nicht davon aus, dass Nachbarin verpachtet, die leben ja auch von Landwirtschaft, nur verdenken könnte man es nicht, oder??   Die sind eigentlich gegen die Anlage und haben sich kundig gemacht, wer dahinter steckt, da muss man schon schauen, ohne Infos blickt man das nicht so leicht. Ich glaub nicht, dass unser Gemeinderat als er Zustimmung gab das wusste. Zu meiner Schande muss ich auch sagen, dass mir das Ganze ziemlich egal war, mir gefällt der Anblick zwar auch nicht, aber irgendwoher muss Strom halt kommen.  Mittlerweilen seh ich es eher so, dass da läuft wie in der Nahrungsmittelbranche, da wollen einige den Markt total beherrschen.  Wenn das so wäre wie bei den Windrädern hier, wo man sich beteiligen kann, sähe es anders aus. Das ist aber nicht gewollt, da haben einige angefragt, aber nicht mal Antwort erhalten.

Marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 21.01.10, 09:45
Also in Bayern würde man sagen: Gott sei dank...

http://www.topagrar.com/index.php?option=com_content&task=view&id=15974&Itemid=519

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hatte den Stein ins Rollen gebracht. Ihre Pläne, 200 ha Ackerland bei Straubing in einen Solarpark zu verwandeln, stoßen in Bayern auf breite Ablehnung. Weil die Pachtpreise in einigen Gemeinden explodieren und die Bauern um ihre Existenz fürchten, will die bayerische Landesregierung gegensteuern. Auf ihrer Klausurtagung in Wildbad Kreuth hat sich die CSU-Landtagsfraktion darauf verständigt, Freiflächenanlagen auf Äckern grundsätzlich nicht mehr zuzulassen. Nach dem bayerischen Baurecht müssen große Solarkraftwerke an vorhandene Siedlungsstrukturen angebunden sein, sie dürfen diese andererseits aber auch nicht stören. Damit können Gemeinden die bauliche Entwicklung der Solarparks im Außenbereich steuern.

Röttgen will Vergütung für Freiflächenanlagen um 25 % senken
Umweltminister Norbert Röttgen kündigte unterdessen am Mittwoch in Berlin an, die garantierten Abnahmepreise für Strom aus Sonne von Hausdächern sollten ab April um 15 % gekürzt werden. In gleicher Höhe sollen die Vergütungen aus Solarzellen auf Freiflächen ab Juli sinken. Den wegen der hohen Förderung stark gewachsene und ebenso umstrittene Einsatz auf Ackerflächen will Röttgen noch deutlicher abbremsen: Hier wird eine Kürzung sogar um 25 % angepeilt.
Die Solarförderung war in die Kritik geraten, da die Preise für die Module im vergangenen Jahr teils um 30 % gefallen waren. Dies erhöhte die Renditen für Eigenheimbesitzer, was wiederum den Boom weiter befeuerte.  
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Lise am 21.01.10, 19:52
Hallo BT´lerinnen,
es wird höchste Zeit dass da eingelenkt wird was die Freiflächenanlagen angeht. Es kann doch nicht sein, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche da verbaut wird, wo schon sowieso der Kampf um die Fläche längst begonnen hat. Da könnte man es den Verpächtern auch nicht verdenken, wenn Sie entweder die Pachtpreise erhöhen oder ihre Flächen zurücknehmen  und selber PV-Anlagen darauf installieren. Die Konkurrenz auf dem Flächenmarkt durch die Biogasbetreiber reicht doch schon , da darf es doch nicht angehen, dass die Flächen noch für diese Anlagen genutzt werden. Auf Dächern find ich das ja o.k.
Gruß Lise
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: lino am 08.02.10, 20:14
Hallo, ich bin neu hier. 
Ich bin vor vier Wochen an riesige Großanlagen vorbei gefahren. Ich finde diese Anlagen verschandeln die ganze Landschaft, aber ich verstehe auch die Landwirte, die müssen ja irgendwie überleben.
Ein Kollege hat mir erzählt, dass im April ein neuer Minigenerator auf den Markt kommt (Made in Germany), der soll 15 KW/h el. Erzeugen, 120.000 KWh p.a. bei 8000 gerechneten Betriebsstunden.
Da man auch mehrere Generatoren hintereinander schalten kann, wäre das eventuell eine Alternative für die Landwirte, aber auch für jeden Hausbesitzer.
Platzbedarf sollen ca. 2 m² sein und das beste der funktioniert ohne fossile Brennstoffe also 100% CO2 frei.
Ich bin echt gespannt auf den Generator!
Gruß
lino

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: pia n am 10.02.10, 09:12
und mit was soll der laufen?????
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: lino am 10.02.10, 17:41
Hallo pia n,
ich habe noch mal nachgefragt.
Das Prinzip beruht auf den Dampfmotor. Statt Dampf ist ein Kältegas in den Leitungen, welches sich ausdehnt und den Motor in Bewegung setzt. Der Motor braucht nur eine Wärmequelle, die an den Wärmetauscher angeschlossen wird. Als Wärmequelle soll man folgende nutzen können.
Solarthermie (Sonne), Erdwärme, Restwärme  von Klima und Kältegeräte (somit 100% CO2 frei.
Öl, Gas oder Pellet Heizung.Von den letzten drei hat die Pellet Heizung den geringsten CO2 Wert.
Wenn Du noch mehr Infos brauchst, ich kann gerne nachfragen.
Gruß, lino
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 12.02.10, 09:52

Südhessen hat jetzt auch ein >> Solarfeld <<

Die Kollegen hier meinen mal wieder ich würd spinnen ...  :-X  ::)
wir werden sehen was da noch so alles kommt  8)


Hallo

so ... Südhessen bekommt sein nächstes Solarfeld

Solarstrom vom Acker (http://www.echo-online.de/suedhessen/darmstadt-dieburg/kreis/art1303,644528)
Das Grundstück des Solarparks wird eingezäunt, die Fläche aber nicht versiegelt.
Der Regen kann über die schrägen Module im Boden versickern.
Einmal pro Jahr soll unter der Anlage gemäht werden.


Solar-Park an der Bergstraße  (http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_teaser_38702677&type=v&rubrik=34942&mediakey=fs/hessenschau/20100211_1645_solar_park)

Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 12.02.10, 11:50
Hallo Beate

Ich will ja jetzt nicht prahlen ;D ;D ;D,  aber das ist doch gar nichts gegen das, was ich vor meinem Esszimmerfenster hab.  (so wie ich es bversteh handelt es sich dort ja nur um 4 Ha, hier ist ein Feld mit 20 ha beetroffen. Einige haben es ja schon gesehen.
Ich kann jetzt nicht verlinken, aber guck mal unter  www.gutenstetten.de   Bildergalerie Haag. Die neuesten Bilder sind noch nicht drin, aber einen kleinen Eindruck bekommt man schon.

marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mirjam am 12.02.10, 11:59
aah ihr seid da betroffen?

War kürzlich in Gutenstetten - fahr in am Ortsrand vorbei - fällt mir die Kinnlade! Vor der Siedlung 12 Monate im Jahr "schwarz-blühendes" Feld!

Wem ist denn das eingefallen zu genehmigen?! Auf ebenen Boden und vor Häusern! Mein Beileid Frankenpower...  :-[

Gruß Mirjam
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 12.02.10, 14:25
Hallo

Unser Nachbar (hatte eh verpachtet) hat das selber ins Rollen gebracht. Diese Firmen inserieren ja ständig, dass sie Flächen suchen.  Glaub mir, dass sorgt im Dorf schon stellenweise für böses Blut (Neid).
Uns war es eigentlich egal, wir haben genug andere Probleme, obwohl mir der Anblick auch nicht gefällt.
Mittlerweilen ist die Anlage ja verkauft und das geht mir schon etwas die Nase hoch, wenn ich bedenk, wer da jetzt (außer Verpächter) den Reibach macht.  Wenn das eine Bürgeranlage wäre, sähe es anders aus.
Am vergangenen Montag hat der Gemeinderat mit einer Gegenstimme beschlossen, dass bei uns keine weiteren Anlagen mehr gebaut werden. (kamen nochmals für 50 Hektar Voranfragen, lauter solche, die eh schon jahrzehnte verpachtet haben) ich seh da schon ein Problem, das ist wie bei Biogasanlagen, "normale" Bauern können da nicht mehr mithalten.

Marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 27.02.10, 10:01
Hallo

bei uns ist das nächste Objekt geplant ... ein Solarsee


(http://www.echo-online.de/storage/scl/ngen/suedhessen/darmstadt-dieburg/babenhausen/101709_m1w460q75v47951.jpg)

Foto: HArdt KG

Die Anlage (http://www.echo-online.de/suedhessen/darmstadt-dieburg/babenhausen/Ein-Solarsee-auf-dem-Wasser;art1281,687742) hat eine Größe von mehr als sechs durchschnittlichen Fußballfeldern

Gruß
Beate

die diese Meldung erst mal verdauen muß
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Lotta am 27.02.10, 11:24
Hallo!
Also ich finde diese Idee klasse!
Am Ufer und unter Wasser kommt die Ruhe der Natur zu  Gute...und der so produzierte Strom ja auch.
Ich frag mich nur, wie man die Vögel davon abhält auf den Potons Nester zu bauen.

Ansonsten wäre ich froh, so einen See zu haben....
Grussi
Lotta
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Everl am 27.02.10, 12:26
Hat eigentlich keiner Angst, dass er in zwanzig Jahren seine verpachteten Flächen mit einem Haufen kaputter Solarmodule zurückbekommt und der Pächter über alle Berge ist?

LG Everl
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: passivM am 27.02.10, 13:00
Ich bin gespannt, wie lange das noch so weiter geht.
Die fast 20 Hektar-Freiflächenanlage neben unserem Hof ist zum Jahresende ans Netz gegangen.
Dieser Tage stand im Gemeindeanzeiger dass 5 Grundstücksbesitzer (Landwirte die auf ihre Fläche angewiesen sind machen das ja eher selten, meist sind es solche, die halt dann ihren Pächtern kündigen) Anträge auf Änderung des Flächennutzungsplanes gestellt haben.
Meine Nachbarin (ihr Grund grenzt an die Freiflächenanlage) hatte dieses Tage Besuch von (das weiss sie selber nicht recht, wer das war)jemanden der wohl Grundstücke sucht.  Der will angeblich 5000 - 8000 Euro pro Hektar Pacht zahlen. (Nachbarin glaub ich schon, dass er das gesagt hat, nur obs wirklich so ist nicht.)  Wenn ich an die momentanen Getreidepreise denk, sollte man eigentlich sofort aufhören und verpachten.  Keine Arbeit mehr und Verdienst mehr als bisher.
 Mich macht diese Entwicklung schon sehr nachdenklich.

marianne 
..mich auch.
Klar, dass wir ohne Energie/Strom aufgeschmissen sind. Dann dreht sich hier nichts mehr. Aber Strom kann man nicht essen. Da ist mir Windenergie mit diesen hohen Windrädern, mit Schattenwurf und mit "landschaftsprägenden" Eigenschaften, viel symphatischer. Darunter kann man immernoch Landwirtschaft machen. Und soooo hässlich sind die Dinger doch gar nicht, bestimmt nicht hässlicher als diese schwarzblühenden Felder.

Everl,
deine Bedenken halte ich zwar auch für berechtigt, aber wenn du wirklich 5 bis 8000 Euro pro ha Pacht bekommst, und das ohne, dass du dir den Buckel krumm machen musst, sorry, aber ganz ohne Risiko verdient man viel Geld ohne Arbeit halt auch nicht, weder an der Börse, noch andereswo.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 27.02.10, 14:22

Ansonsten wäre ich froh, so einen See zu haben....


Hallo

davon haben wir mehr als genug ... Rohstoffgewinnung durch Kiesabbau  :-\

(http://l36.img-up.net/SolarSeer2r98.jpg)

Alles was auf dem Bild hellblau ist sind Baggerseen ...
da ist der Solarsee (rotes Kreuz) noch ein >> eher kleiner <<  ::)

Bin mal gespannt ob er genehmigt wird

Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: passivM am 27.02.10, 15:18
Was haltet Ihr von dieser Argumentation?
Zitat
Deutschland könne künftig seinen Energiebedarf weitgehend mithilfe von Solar-Kraftwerken auf Freiflächen decken. Dazu sei in etwa die Fläche nötig, die bereits heute für die Produktion von Bioenergie genutzt wird. Diese würde von Solarstromanlagen jedoch deutlich sinnvoller genutzt. Denn Solarmodule wandelten Sonnenlicht etwa zwanzigmal effizienter in nutzbare Energie um als Energiepflanzen wie zum Beispiel Mais, Raps und Roggen. Das berichtet "PHOTON – das Solarstrom-Magazin" in einem Artikel, der in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift erscheint.
solarserver.de/news (http://www.solarserver.de/news/news-12024.html)

...und hier von?
Zitat
Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) fordert bei der anstehenden Änderung der Fotovoltaik-Förderung im Erneuerbare Energien Gesetz einen Vorrang für eine Nutzung von nicht-landwirtschaftlichen Flächen.
Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 9. Februar 2010 (http://www.schattenblick.de/infopool/politik/wirtsch/pwen1281.html)

Ich finde die Forderung des Bayerischen LW-Ministers Helmut Brunner gut, hauptsächlich kleinere Anlagen zu fördern, die sich gut in die Landschaft einpassen, und er warnt vor der Gefahr von „Flächenkonkurrenzsituationen und Verwerfungen", die letztlich und langfristig der gesellschaftlichen Akzeptanz der Photovoltaik schaden könnten.

Aber was nutzt schon so eine Aussage eines "kleinen" Politikers zum Beispiel vor dieser Lobby:
Zitat
Die Windwärts Energie GmbH begrüßt die Zielsetzung der Bundesregierung für eine Verdoppelung des jährlichen Ausbauvolumens auf 3.000 Megawatt im Bereich der Photovoltaik ausdrücklich, kritisiert aber die drastische Absenkung der Vergütung für Freilandanlagen auf Ackerflächen als tatsächliche Verhinderungspolitik eines erfolgreichen Ausbaus der Stromerzeugung aus Photovoltaik.
Vermute ich richtig, dass das auch was mit Gewerbesteuerinnahmen zu tun hat?
Zitat
Als Genehmigungsvoraussetzung für die Errichtung von Freilandanlagen muss kommunales Planungsrecht geschaffen werden.
Angesichts des folgenden Arguments frage ich mich, ob es so wenig nicht landwirtschaftliche Flächen gibt. Warum "muss" es unbedingt Ackerland oder Wiese sein?
Zitat
Das Thema Flächenkonkurrenz wurde offensichtlich durch einzelne Großprojekte ausgelöst. Nach Ansicht der Windwärts Energie GmbH wird die Bedeutung der Flächenkonkurrenz durch Photovoltaikanlagen jedoch dramatisch überschätzt. Wenn im Jahr 2020 knapp 7 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch Photovoltaikanlagen erzeugt werden, beträgt die durch Freiflächen in Anspruch genommen Fläche laut Potenzialatlas der Agentur für Erneuerbare Energien rund 10.500 Hektar. Dies entspricht etwa 0,06 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands oder auch dem 1,3fachen der Fläche des Chiemsees.
Windwärts Energie GmbH / iwr-pressedienst (http://europa-ticker.de/news/111/news3.php3?nummer=5035)
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Lotta am 27.02.10, 15:57
Ich finde Photovoltaik schon immer sehr viel besser als Biogas...Ich kann nicht damit umgehen, das Futterpflanzen oder Lebensmittel in Energie umgewandelt werden. Von den Flächen ganz zu schweigen..da schiesst sich die LW ein Eigentor.
Deshalb gefällt mir die idee mit dem See ja so gut...Auf Beates Karte sieht man ja, da gibts genug Seen wo Freizeitaktivitäten usw. stattfinden können..
Die Wasseroberfläche wird doch prima genutzt.
Und ich finde es gut, wenn dadurch unberührte Uferzonen entstehen...
Grussi
Lotta
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Hopfi am 27.02.10, 20:42
Photovoltaik-Freiflächen wird man nicht vermeiden können.
Viele sind aus ethischen Gründen dagegen.
Es wird zur Flächenverknappung kommen.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 07.05.10, 15:00

Da gibt es jetzt Vorrangflächen zur Energiegewinnung ! ! !
ich hab gedacht z.B. für NaWaRo und BGA ...  tja ... das auch ...
aber diese Ausweisung ermöglicht dann auch >> Solarfelder << 


Hallo

bei uns ist diese Bombe eingeschlagen Sauberer Strom von der Blumenau  (http://www.op-online.de/nachrichten/rodgau/sauberer-strom-blumenau-745223.html)
 
Die Natur profitiere, „weil das Grundstück über viele Jahre in Ruhe gelassen wird“.
Eine Vogelschutzhecke am Rand, Steinhaufen für Kleinreptilien
und ein unten offener Zaun für Hasen und Füchse seien geplant:
„Die Tiere hätten dort mehr Ruhe als irgendwo sonst."

Solarstrom von der Wiese (http://www.op-online.de/nachrichten/rodgau/solarstrom-wiese-748516.html)
Elektrischen Strom aus Sonnenlicht kann man in Rodgau theoretisch an vielen Stellen gewinnen.
Das Planungsamt hat 13 geeignete Gebiete mit zusammen 158 Hektar  ermittelt

Wieder ein Betrieb der draufgeht - einziger Lichtblick

Die Kategorie der Ackerflächen entfällt ab dem 1. Juli 2010. (http://www.bmu.de/pressemitteilungen/pm/45985.php)

Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 21.05.10, 14:03
Hallo

ich bin echt fassungslos  :'(  :-[  :'(  :-X  :'(

Stadtrat macht Weg für Thurn-und-Taxis-Solarpark frei (http://www.merkur-online.de/nachrichten/bayern-lby/stadtrat-macht-thurn-und-taxis-solarpark-frei-767792.html)

Da finde ich die ** Doppelnutzung **  (http://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/galerie-photovoltaik-welt-ID1252588872916.xml) auf dem Tunnel der A 3 bei Aschaffenburg viel besser

Bei uns gibt es z.Z. noch keine Entscheidung

Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: passivM am 21.05.10, 20:16
...und ich hatte geglaubt, dass großflächige Solaranlagen nun doch nicht auf landwirtschaftlichen Nutzflächen genehmigt werden, jedenfalls nicht, wenn "ein kleines Bäuerchen" meint, sich auf diese Art reativ einfach ein paar Euronen verdienen zu können  So steht es ja auch in Beates Link:
Zitat
Freiflächenanlagen werden auch nach dem 1. Januar 2015 weiter gefördert, entgegen der bisherigen Regelung im EEG.
 ...aber wenn man nur genug Geld hat, kann man sich auch einen guten Rechtsanwalt leisten. Der boxt so was dann durch. Na ja. Es hat ja auch seine Vorteile. Und wenn ein "Großer" erstmal die Bresche geschlagen hat, kann ja vielleicht der einen oder andere "kleine" Bauer doch noch auf diesen Zug mit aufspringen...  

Was heißt da "ethische Gründe"? Schulterzuck! Zynismus on: Lasst die LW Nutzflächen doch knapp werden! Energie ist teuer, Transport auch. Vielleicht werden die Nahrungsmittelrohstoffe hier irgendwann doch noch etwas knapp, und damit drüften die Erzeugerpreise für die bis da hin noch übrig gebliebenen Landwirte (vielleicht) etwas steigen.... Wer weiß...?

Jedenfalls weiß man jetzt, wie man sein Geld - sofern vorhanden, anlegen sollte: In LW-Flächen am Südhang... und zwar, bevor die Preise hier für deswegen kräftig zu steigen anfangen.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Beate Mahr am 21.05.10, 21:48
Hallo

Achtung

Freifläche ist nicht gleich Freifläche

Freiflächenanlagen werden auch nach dem 1. Januar 2015 weiter gefördert, entgegen der bisherigen Regelung im EEG.
Konversionsflächen, die eine Vergütung nach dem EEG ermöglichen,
umfassen jetzt zusätzlich zu den Flächen aus wirtschaftlicher oder militärischer Nutzung
auch solche aus wohnungsbaulicher oder verkehrlicher Nutzung.
Freiflächenanlagen können jetzt auch innerhalb eines Streifens
von 110 Metern vom Fahrbahnrand von Autobahnen oder Schienenwegen gefördert werden.


Acker ist raus - der Bundesrat muss noch zustimmen

Gruß
Beate
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: passivM am 22.05.10, 20:34
Acker ist raus - der Bundesrat muss noch zustimmen
Achso. - Und dann ist also doch kein Zynismus angesagt. Mensch, das ist aber auch kompliziert, wenn man sich nicht ganz eingehend damit beschäftigt....  Weißst du, wenn der Acker raus ist, finde ich es OK (auch wenn es hässlich aussieht). Ich mein', Energie wird gebraucht!
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 22.05.10, 22:10
... auch wenn es hässlich aussieht, man gewöhnt sich dran.
Mittlerweilen sind ja die 20 Hektar direkt neben uns am Netz.
Am kommenden Sonntag ist offizielle Einweihung mit Bürgermeister, Landrat....
Ein Geistlicher segnet die Anlage. (stand nur auf der persönlichen Einladung die wir als Nachbarn bekommen haben)
Ob das sein muss, frag ich mich schon.  Die Kirche gibt sich wahrscheinlich für jeden Schwachsinn her, wenn die Kohle stimmt. Ich glaub zwar nicht, dass das unsere Pfarrer machen, aber mal sehen. 

Marianne
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 26.03.20, 13:15
lang nichts mehr geschrieben hier.

Momentan werden an der Anlage Module getauscht.  Ungefähr 1/3 soll betroffen sein.
Dank der Einträge hier kann ich nachvollziehen wie lange sie hielten.  Vermutlich sind sie nur in der Leistung gesunken.
Die alten Platten gehen nach Polen, keine Ahnung was sie damit machen.
Seit 3 Wochen ist der Trupp (Tschechen und Polen) schon an arbeiten.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Paule am 31.01.22, 22:06
2010 fing das hier an im BT. Damals gab es noch 5000 bis 8000 Euro pro Hektar? Nun bieten die Firmen 2500- 3400. Oder was bieten die bei euch?
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: goldbach am 02.02.22, 09:53
Hier bei uns im Lkr. LA werden zwischen € 2.500 und € 3.000  geboten.  Im Gäuboden (allerbeste Böden mit den Ackerzahlen über 60 !!) werden € 3.500 bis € 4.500  geboten
Weil viele Flächen verpachtet sind, die Pachtpreise bewegen sich bei uns um die € 1.500 - ausgenommen schlechte Böden unter 45 Bodenwert - sind die Angebote der PV Betreiber beachtenswert.
Hier erstellen viele Gemeinden Vorgaben für PV Freianlagen. Bodenwerte, Sichtbarkeit, Spiegelung zu Dörfer und Siedlungen werden berücksichtigt. Ebenso ob die Anlage von einem Investor "betrieben" wird oder ob eine Bürgerbeteiligung möglich ist oder ob der Grundstücksbesitzer die Anlage selber erstellt/betreibt.

Wenn ich mir überlege, dass hier beste Ackerböden verbaut werden, dann kommt mir das kalte Grausen.
Meine Schreckensvorstellung ist, dass wir dann alle PV haben und die Nahrungsmittel (Fleisch. Gemüse, Getreide)  aus China kommen.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 02.02.22, 10:03
... ich sehe das auch sehr kritisch, gerade für aktive Landwirte kann das existenzbedrohend werden, denn man kann es Verpächter oft nicht mal verübeln wenn er da drauf einsteigt.
Viel dagegen sagen darf man auch nicht, da bekommt man oft noch dumme Antwort  "mach doch, ist mehr verdient wie mit Arbeit...."

Wir haben seit ca. 10 Jahren 25 Hektar nur über der Straße, im Sommer bei offenen Fenster hört man es da schon sehr summen.
Dann kommt hinzu wenn es so wird wie einige EU Länder vorhaben dass Atomstrom als grün gilt, dann haben  die Deutschen den teueren Strom.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: martina am 02.02.22, 11:12
Im Nachbarlandkreis haben sie eine Freifläche auf einer ehemaligen Müllkippe installiert. Da finde ich das sehr sinnvoll, denn auf einer ehemaligen Müllkippe will man auch nicht wirtschaften.

Auf allerbesten Ackerböden sträuben sich mir die Haare und es tut einfach nur im Herzen weh.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 02.02.22, 12:06
genauso ist, aber "Bayern ist Solarland", so sieht es unser Ministerpräsident und unser Wirtschaftsminister auch.
Der ist auch Landwirt und hat evtl.Flächen (duck und weg, nur Vermutung von mir)

Hier im Landkreis will jede Gemeinde dabei sein, täglich steht was in der Zeitung wo wieder geplant ist.
Solange es noch soviel freie Dachflächen gibt, die sich angeblich nicht mehr rechnen, kann ich es einfach nicht nachvollziehen, aber das ist etwas, da sind sich alle Parteien einig.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Mathilde am 02.02.22, 12:33
Hallo,

ich bin da gespannt wie lange da die Verpächter noch die Füße still halten. Bei uns geht es bis jetzt noch weil kaum jemand an uns vorbei kommt denn meistens sind wir Nachbarn. Allerdings sind die Einzelflächen größer und daher auch einzeln interessant. Eine Fläche ist sehr auf der Kippe denn ein Schwiegersohn einer Verpächterin ist Bankkaufmann und sehr geldversessen. "Mehr kann man ja nicht verdienen mit seinem Land"
In kleinparzellierteren Gegenden wie diese Realteilungsgebieten vorkommen stelle ich mir das als Landwirt dann schwierig vor. Da hat man doch ratzfatz 25% seiner Flächen verloren und dann? Viehaltende Betriebe trifft es dann besonders hart.
Die Teller / Energie Diskussion wird noch spannend.

LG Mathilde
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Lexie am 02.02.22, 14:17
ich habe letzte Woche das Bay. landw. Wochenblatt ( KW 3) mal die Pachtanzeigen durchgelesen.
das fand ich sehr ernüchternd, von 14 Pachtgesuchen waren 9 PV Fläche.

2% der Fläche für Wind, dann noch etwas für PV, dann noch einiges an Fläche für Wohnungsbau (400.000 Wohng/Jahr)
dann noch Infrastruktur, dann noch mehr Bio und Tierwohl und dann will der Cem noch teure Lebensmittelpreise durchsetzen.
da frag ich mich schon, wie das gehen soll.

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Internetschdrieler am 04.02.23, 11:55
Bei uns werden demnächst 6,4 ha "zugepflastert" Knapp die Hälfte davon ist jetzt als Auslauf für einen 2x3000 Bio-Legehennenstall eingezäunt. Dürfen die Hühner eben im Schatten scharren und sind zugleich von Luftangriffen geschützt.
Den Rest der Fläche bewirtschaftet der jeweilige Eigentümer.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Steinbock am 04.02.23, 12:04
Na, wenn da nicht einzelne Hühner auf die Anlage fliegen und sch.....  ???
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 04.02.23, 14:36
... und nicht der Fuchs reinkommt.  Die haben sich bei uns gegenüber in der großen Anlage mal sehr wohl gefühlt.
Wir konnten die vom Esszimmerfenster aus oft gut beobachten. Auch jetzt, ich lauf oft mit dem Hund an der Anlage entlang, sehe ich
viele gebuddelte Löcher unten im Zaun,  auch Wildschweine haben drinnen mal abgehaust, (dort sind sie vom Jäger sicher)
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Steinbock am 05.02.23, 18:21
auch Wildschweine haben drinnen mal abgehaust, (dort sind sie vom Jäger sicher)

Ja irre! Da kann der Jäger nix machen. (Was sich im echten Leben so alles ergibt...)
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Morgana am 05.02.23, 19:50
Das habe ich erst kürzlich selbst beim vorbeifahren gesehen, Hühnermobil in so einer Anlage.
Zwei Füchse außen dran am hellichten Tag und haben ihre Beute ausgesucht.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Internetschdrieler am 05.02.23, 20:23
Freiflächenphotovoltaik ist in der Regel eingezäunt und damit zählt sie zur "nicht jagdbaren Fläche"
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Steinbock am 05.02.23, 21:49
Ich hatte eher vermutet, dass ein Fehlschuss die Module beschädigen könnte
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 06.02.23, 08:29
Die Flächen werden aus der Jagdpacht genommen.
Sind ja für die Jäger nicht mehr zugängig. Bei uns waren die Jagdpächter nicht begeistert als die Anlage mit 25 Hektar, genau neben Wald, errichtet wurde. 
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Steinbock am 07.02.23, 12:07
25 ha  :o
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Annina am 15.11.23, 22:35
Bei uns steht momentan eine PV-Anlage auf der Alp zur Diskussion.
Unsere Regierung hat zur Solaroffensive aufgerufen, jetzt sollen möglichst schnell möglichst grosse Flächen in den Alpen zugepflastert werden. So schnell, dass wir einem Projekt zustimmen sollten, das noch gar nicht ausgereift ist. In der Theorie sollen da problemlos die Kühe unter der Anlage weiden können (Panels werden auf min. 4m über Boden montiert), durch die Beschattung soll nicht weniger Gras wachsen im Sommer. Soweit die Theorie. Zeit, um das in der Praxis zu testen bleibt aber keine.
Ich tu mich sehr schwer mit der Meinungsbildung. Einerseits brauchen wir alle Strom, aber diese Planung unter solchem Zeitdruck schreckt mich sehr ab.
Bei uns wären rund 11 ha Weideland betroffen.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Karo am 16.11.23, 08:47
Hallo Annina,

Ich bin gerade etwas irritiert … zu gern gehe ich in den Alpen wandern. Dort Photovoltaik zu sehen wäre für mich etwas naturschändlich.
Photovoltaik gehört für mich auf Dächer oder an die Autobahnen. Wie stellt man sich das unter diesem Gesichtspunkt vor?
Wohnst du in Deutschland?

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Lulu am 16.11.23, 09:02
Hallo Annina,

bei deiner Überlegung wäre für mich nur eins wichtig. Ist es eure Fläche oder nur Pacht? Wenn es eigene Fläche ist, Herzlichen Glückwunsch. Schmiede das Eisen so lange es heiß ist. Es werden pro ha derzeit 4.000 € / Jahr gezahlt zzgl. Bonus je nach Stromertrag. Wenn nicht ihr verpachtet, machen es andere.

Die Agriphotovoltaik-Anlagen funktionieren ganz gut. Man kann durchaus die Fläche noch nutzen, auch zur Beweidung. Durch die Beschattung hat man nicht mehr den Ertrag, aber den braucht man auch nicht mehr.

Tja, optisch.....was soll man da sagen. Ich finde den Standort auch nicht toll. Bin aber kein Verfechter von....nicht bei mir vor der Haustür. Die Regierung wurde gewählt, jetzt müssen wir es nehmen wie es kommt.

Liebe Grüße
Lulu

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: ayla am 16.11.23, 10:58
Es geht wohl um PV-Anlagen in den Schweizer Alpen. Da sind gerade diverse Projekte in verschiedenen Kantonen am "Laufen". Und in den Alpen, weil oft nebelfrei, der Schnee die Sonnenstrahlung reflektiert und die Panels bei kühlen Temperaturen bessere Leistung erbringen... zumindest theoretisch - habe mich da (noch) nicht so sehr damit befasst.

@Lulu, ich verstehe nicht ganz... Durch die Beschattung hat man nicht mehr den Ertrag, aber den braucht man auch nicht mehr.

Warum brauch ich den nicht mehr? Weil ich mit der Landwirtschaft retourfahre, oder weil ich mit dem Ertrag das Futter zukaufen kann, oder...?   
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Annina am 16.11.23, 11:16
@Karo
nein, ich wohne in der Schweiz
Es ist so, dass laut Berechnungen eine Anlage in den Alpen einiges mehr an Strom liefern kann, wie Ayla schreibt ist da fast nie Nebel und die Abstrahlung des Schnees auch noch Licht liefert.
 
Die Alp ist eine Korporationsalp, wir haben da Bergrechte. Es würde sehr viel Geld fliessen, was mir nicht so gefällt. Jetzt haben wir es gut untereinander, aber ich fürchte, dass es zu Streit kommt bei der Verteilung des Geldes. Dieses würde nicht den einzelnen Bergrechtsbesitzern ausbezahlt, sondern der Korporation, welche dann entscheiden muss, was damit geschieht.

Ich könnte mir vorstellen, dass mit der Beschattung tatsächlich nicht weniger Gras wächst, weil die Alp eher trocken ist. Allerdings leidet wahrscheinlich die Grasqualität.....?

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 16.11.23, 12:11
Ich hab hier ja schon öfters geschrieben, bei uns steht seit 2008 (bin mir nicht ganz sicher, jedenfalls schon lange) eine Freiflächenanlage vor dem Fenster)

Durch die hohen Pachtpreise werden die aktiven Landwirte gegen Stromerzeugung ausgespielt.  Sicher hat der Grundstücksbesitzer eine, in meinen Augen zu hohe,Wertschöpfung, dadurch dass dieser Strom stark subventioniert ist. Zahlen muss das alles der Endverbraucher und einige Wenige machen den großen Reibach. Zumindest sehe ich das so.  Einerseits werden noch funktionierende Dachflächen durch niedrigen Preis nach Ablauf der Preisgarantie abgebaut, andererseits muss man neu investieren und herstellen. Da hört für mich auch die soviel gepriesene Nachhaltigkeit auf.

Ich stehe auf dem STandpunkt erst wenn alle Dächer voll sind, sollte man an Ackerland gehen. Aber das ist ja politisch so gewollt.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Karo am 16.11.23, 12:55
Hallo Annina,
Danke für die Erklärung.
Ok ich sehe das macht so schon Sinn. Effektiv ist es ja.
Dann wünsche ich euch, dass ihr miteinander einig werdet.

Liebe Grüße in die Schweiz
Karo

@frankenpower
Bin da ganz deiner Meinung. Auf fruchtbaren Böden sollten keine Anlagen.
Zuerst die Dächer. Wobei es hier schon am Stromnetz scheitert….
Dachanlagen werden hier im Hochsommer immer wieder mal abgeschaltet



Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: frankenpower41 am 16.11.23, 13:32
Bei Freiflächen siehtst du es nicht wenn abgeschaltet, aber hier die Windräder, die stehen wirklich oft, besonders am WE.

Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Internetschdrieler am 16.11.23, 13:56
Unser Betrieb verliert demnächst wohl 4,5 ha Pachtfläche, da der Verpächter das 8fache an Jahrespacht geboten bekam.
Die Flächen sind teilweise drainiert. Mein Einwand, wenn das je wieder als landwirtschaftliche Nutzfläche auf den Pachtmarkt kommt ist die Fläche vernässtes Unland, ließ ihn etwas nachdenklich werden.
Die Projektbefürworter sehen sich im Zeitgeist - Wiedervernässung ist voll im Trend. Moor ist die Fläche nicht, nur staunasses Grünland,  spielt bei den "Fachleuten" aber keine Rolle.
Titel: Re: Photovoltaik-Freiflächen!?
Beitrag von: Lulu am 18.11.23, 15:24
@ ayla....ich meinte das eher überspitzt...natürlich braucht man noch den Ertrag, aber die Wiese bringt ja wirtschaftlich mit Solarbelegung im selben Moment schon sehr viel mehr ein, von daher braucht man die 25 % weniger Ertrag nicht für seinen wirtschaftlichen Erfolg.

Sorry, wenn ich hier in meinem direkten Umfeld erlebe, wie die Biogasbetriebe sich eine Preisschlacht um die Flächen die letzten Jahre geliefert haben ohne jede Rücksicht auf die kleineren Ackerbau- und Viehzuchtbetriebe, die einfach nicht mithalten konnten. Dann muss ich sagen, sehe aktuell doch mit wohlwollen, das
der ein oder andere Viehzüchter, der aufgeben musste, nun seine Flächen für Solarparks gut vermarktet bekommt. Ich gönne es Ihnen und glaube eben an Karma.

Für mich gäbe es auch bessere Standorte (z.B. an Autobahnen), es gibt noch viele, freie Dächer. Aber wie gesagt, da sind ja schlaue Leute in der Politik....