Autor Thema: Biografien und Lebenserinnerungen  (Gelesen 56312 mal)

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Offline martina-s

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #30 am: 06.01.05, 21:40 »
Hallo Pfisti,
das Buch wäre auch mein Stil. Muß ich mir merken.
Ich lese zur Zeit gerade noch in den letzten Seiten von Martha Kent: Eine Porzellanscherbe im Graben.
Zitat
Die Welt des kleinen Mädchens Martha endete bei Wachtürmen und Stacheldrahtzäunen im Lager Lager Potulitz (Potulice). Sie war bestimmt durch einfache Strukturen: Anstehen in der Kinderbaracke für Gerstenkaffee, Brot oder "Wanzensuppe", eine Stunde am Sonntag bei der Mutter in der Frauenbaracke, das kalte Brausebad in der Hauptküche, einmal im Monat. In dieser Umgebung erfährt Martha die Kostbarkeit des Lebens, die lebenserhaltende Kraft menschlicher Gesten, menschlicher Hoffnung, Gefühle und Bindungen. Nach der Freilassung geht die Familie in den Westen, wo Flüchtlinge mit Argwohn betrachtet werden. Marthas Eltern beschließen, nach Kanada auszuwandern. Martha stürzt in eine schwere Krise. Sie befreit sich daraus, indem sie sich mit ihrer vor allen verschwiegenen Kindheit auseinander setzt. Und noch einmal reist sie nach Potulitz zurück...
Das Buch hat mir sehr zu denken gegeben. Handeln tut es von einer deutschen Flüchtlingskindheit. Mir hat das Buch, das ich durch Zufall beim Weltbild gefunden habe, sehr imponiert. Geschrieben hat dieses Buch eine Frau, die in ihrer Kindheit wohl nichts anderes erlebt hat als Flucht, Lager, Grausamkeit. Ihr Zuhause war das Lager unter den Rotarmisten.
Geschrieben ist das Buch in einer Form wie man es normal nicht gewohnt ist dass Bücher geschrieben sind. Anfangs ist es die Denkweise eine Kindes die sich zeilenhaft in meinem Gedächtnis ausbreitet. Die Denkweise die eingeschränkt ist und anders ist als die Denkweise von Menschen in Freiheit. Die Denkweise die die eigene Kindheit nicht als schlimm betrachtet obwohl sie für Außenstehende schon schlimm erscheint und auch schlimm war. Wo es wenige Überlebende gegeben hat und Tod und Schikane an der Tagesordnung standen.
Es ist eine Denkweise die hilft diese Jahre zu überstehen und die eingeengt ist und anders ist.
Die Leute sind dann nach Kanada ausgewandert. Die ganze Familie hat dies Zeit überstanden und in Kanada eine neue Existenz gegründet.
Die Frau, die von sich berichtet, erzählt von ihrem Innenleben und ihrer Sicht und Denkweise. Nicht äußere Geschehnisse und Erlebnisse spielen da in den Zeilen eine tragende Rolle, sondern das ist wichtig, was in ihrem Kopf vorgeht.
Die Frau durchlebt Schichten und Welten.
Martha Kent hat studiert und Studien gemacht. War also keine Dumme. Ihr Leben war die Psychologie. War in der Klinik am Patienten tätig. Hat schwer traumatisierte Menschen behandelt und zu verstehen versucht.
Die Frau von der ich spreche hat sich ihre Fälle so nah rangehen lassen. Ihre eigene Kindheit, die immer noch nicht verarbeitet war, hat sie in Verbindung gebracht mit den Menschen die traumatisiert waren und die sie in der Praxis kennegelern hat.

Liebe Grüße
Martina

Offline frankenpower41

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #31 am: 11.02.05, 10:47 »
Bei den Leseratten tut sich momentan ja nicht viel

Ich hab mir gerade ein neu erschienenes Buch bestellt.
Gunter Haug  / Niemands Mutter
Stand heute bei uns in der Zeitung im Regionalteil

Nach "Niemands Tochter" nun "Niemands Mutter"

Der Schriftsteller hat sich des Lebensweges seines Urgroßmutter angenommen. Gründlich recheriert, mit biogrfischen Skizzen angereicherte
"Tatsachenroman" im Rothenburger Umland.

Anna Reingruber wächst bei der Patentante in ärmlichsten Verhältnissen auf und muss sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlagen. DAs Buch schildert die schwierigen Lebensumstände einer Untermagd im ländlichen Franken und die Standesunterschiede im kleinbäuerlichen Milieu an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
In Niemands Tochter hat er bereits das Leben seiner Großmutter nachgezeichnet. Fasziniert von deren Schicksal hat 2003  unsere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt eine Gedenktafel enthüllt.  Zur Erinnerung an eine mutige, einfache Frau und stellvertretend für die vielen tausend Geschlechtsgenossinnen jener Zeit die trotz misslicher Lebensumstände ihren Weg gingen.

Bin mal auf den 2. Teil gespannt.

Marianne

Offline Antonia

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #32 am: 11.02.05, 21:51 »
Hab gestern abend und heut Nacht mir auf einen "Sitz" das Buch
 
"erzähl mir deine Lebensgeschichte"
 
reingezogen. Es handelt sich um Biographien von Frauen aus dem ländlichen Raum. Herausgeber ist die kath. Landfrauenbewegung in der Erzdiözese Freiburg,
 ISBN 3-00-014924-4
kann auch bei denen direkt bezogen werden unter www.kath-landfrauen.de

Ich zitiere mal um was es hier geht:
"was hilft das Leben zu meistern, was müssen wir lernen, wie uns entwickeln"
Sehr spannend war weil es sich um Frauen aller Alterskategorien handelte die erzählen.
Für 13€ ist das Buch eine Lebenshilfe und zugleich auch Lesespaß.
herzliche Grüße aus dem Süden
Antonia

Offline Gislinde

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #33 am: 18.12.05, 22:46 »
Winterzeit ist meine Leselust am größten, bin nun bei ebay,amazon, abebooks u.a. ständig am Schauen, weilich  in unserer Bücherei gerade nicht immer das Gesuchte finde oder keine Zeit habe, dorthin zu fahren.
Habe auch Spaß dran nach Schnäppchen zu suchen.
Im Moment sind es Biographien aus anderen Ländern
Am Anfang war von
 Betty Mahmoody
Nicht ohne meine Tochter  und
  Aus Liebe zu meiner Tochter
bekannte Geschichte von einer Amerikanerin, die mit ihrer Tochter vom iranischemEheman im Iran gefangen gehalten wird und auf abenteuerlichen Wegen fliehen kann

Corinne Hofmann-Die weiße Massai
Auf einer Urlaubsreise durch Kenia begegnet Corinne Hofmann dem Massai-Krieger Lketinga - und verliebt sich auf den ersten Blick in ihn. Sie verläßt ihren Lebensgefährten, zieht in den kenianischen Busch zu den Massai und heiratet Lketinga. Abenteuerliche Jahre folgen, Jahre der Liebe, aber auch des Verzichts und wachsender Probleme: Die Verständigung ist schwierig, die Ernährung ungewohnt, das Rollenverständnis völlig anders. Als ihre Tochter Napirai geboren wird, scheint sich doch noch alles zum Guten zu wenden...
Zurück aus Afrika
Die >>weiße Massai<< erzählt, wie es weiterging ...
Nach dem Leben in einer fast archaischen Welt muss Corinne Hofmann so manche Fähigkeit neu erlernen, die das Leben in der >Welt der Weißen< erfordert. Doch mit der gleichen Stärke, dem Mut und dem Optimismus, mit denen sie die Herausforderungen in Kenia bewältigte, baut sie für sich und ihre kleine Tochter eine neue Existenz auf. Während dieser Zeit hält sie durch viele Briefe den Kontakt zu ihrer >>afrikanisch Famile<<. Eines Tages kehrt sie zurück und blickt vom Dach Afrikas, dem Kilimandscharo, in die Weiten des kenianischen Hochlandes...
Für den dritten Band warte ich noch bis er mal billiger wird
Wiedersehen in Barsaloi

Fatima von Fatima Mirembe, Jutta Oster
Als ihr Vater stirbt, endet Fatimas Kindheit. Ihre Mutter wird von der Erstfrau ihres Vaters aus dem Haus gejagt, ihre Brüder kommen tragisch ums Leben, sie selbst wird fast zu Tode gefoltert. Fatima ist 16, als sie einen reichen Ugander heiraten muss und schwanger wird. Wenig später flieht ihr Mann vor politischer Verfolgung. Seine Erstfrau wird erschossen, Fatima ins Gefängnis geworfen und misshandelt. Dort bringt die junge Afrikanerin unter dramatischen Umständen ihr Kind zur Welt. Ihre Mutter kauft sie und das Baby frei und schickt sie per Flugzeug nach Frankfurt. Mit dem Mut der Verzweiflung sucht Fatima ihren Weg in Deutschland und führt ihre Flucht zu einem wunderbaren Happyend.

Latifa Das verbotene Gesicht
Geschichten, die tief unter die Haut gehen!
Das Leiden der Frauen in Afghanistan
Latifa, 1980 in Kabul geboren, erlebt, wie die Taliban die Macht ergreifen: Schulen werden geschlossen, die Ausbildung von Mädchen ist verboten, Frauen müssen ihre Berufe aufgeben.
Latifa kämpft gegen Hilflosigkeit und Verzweiflung und gründet eine illegale Schule
Zunächst wehrt sich Latifa gegen die von den Taliban erlassenen Vorschriften, doch ihr Entsetzen über die neue Unfreiheit weicht bald panischer Angst. Denn Prügelstrafen für kleinste Vergehen und öffentliche Demütigungen untermauern die rabiate Herrschaft der Taliban. Latifa kämpft gegen die überwältigenden Gefühle von Hilflosigkeit und Verzweiflung. Mutig gründet sie eine illegale Schule für junge Mädchen bei sich zu Hause. Bis sie vor der Unterdrückung in ihrer Heimat fliehen kann.
Mit schmerzhafter Deutlichkeit beschreibt Latifa, wie ihre Welt zerstört wurde im Namen einer fanatischen Weltanschauung. Ihre Stimme fängt eine verlorene Hoffnung ein, die ihre Überzeugung vom Recht auf ein Leben in Freiheit wiedergibt


Wüstenblume von Cathleen Miller, Waris Dirie
Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die Laufstege der teuersten Designer der Welt - ein Traum. Und ein Alptraum, denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. In Wüstenblume hat sie nun ihre Geschichte niedergeschrieben und als UNO-Sonderbotschafterin den Kampf gegen die Folter der rituellen Beschneidung aufgenommen.

« Letzte Änderung: 18.12.05, 22:57 von Gislinde »
Mit lieben Grüßen
Gislinde

Uschi-

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #34 am: 19.12.05, 13:37 »
hallo gislinde,

dann würde folgendes Buch sicher auch gut zu Dir passen .

"Traumfänger" von Marlo Morgan, Goldmann-Verlag ,TB, ISBN 3-442-43740-7.

Eine Amerikanerin wandert eher unfreiwillig mit den Aboriginis durch die austr. Wüste ...

Echt interessant, fesselnd, u. sehr lehrreich !
Habe mich nie für die Aboriginis interresiert, vorher nix darüber gewußt, hätte mir selbst warscheinlich nie dieses Buch gekauft, aber einmal angefangen ...  :D

Gruß
uschi (die jetzt erst wieder Fachlektüre nacharbeiten muß, ehe Harry Potter 6 ankommt )

Offline Gislinde

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #35 am: 21.12.05, 13:16 »
Hallo Uschi

Danke für die Beschreibung, habe ich schon gelesen und irgendwo im Forum schon mal beschrieben.

Ich werde mir weiterhin auf Leseempfehlungen im BT verlassen und versuchen gebraucht zu bekommen
Mit lieben Grüßen
Gislinde

Offline Jacqueline

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #36 am: 15.04.06, 10:24 »

"Traumfänger" von Marlo Morgan, Goldmann-Verlag ,TB, ISBN 3-442-43740-7.

Eine Amerikanerin wandert eher unfreiwillig mit den Aboriginis durch die austr. Wüste ...

Dieses Buch habe ich auch gelesen und ist irgendwo auf einem Büchergestell.

Zitat
Wüstenblume von Cathleen Miller, Waris Dirie
Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die Laufstege der teuersten Designer der Welt - ein Traum. Und ein Alptraum, denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. In Wüstenblume hat sie nun ihre Geschichte niedergeschrieben und als UNO-Sonderbotschafterin den Kampf gegen die Folter der rituellen Beschneidung aufgenommen.

Dieses Buch habe ich auch gelesen, doch nur ihr erstes Buch. Hat jemand das zweite Buch von Waris Dirie gelesen, über Ihren Kampf gegen die Mädchenbeschneidung? Was könntet Ihr dazu schreiben und mitteilen?

Gestern im Zug habe ich das Buch von Martin Doerry "Mein verwundetes Herz" angefangen zu lesen und habe Mühe es heute auf die Seite zu legen ... Zum Glück ist morgen Sonntag, damit ich es dann fertig lesen kann! ;)

Das Leben der Lilli Jahn
1900 Köln - 1944 Auschwitz

http://www.ceiberweiber.at/2004/lillijahn.htm



Wie bitter weh das alles tut

Ein neues, bewegendes Zeugnis über den Holocaust: Die Briefe der Lilli Jahn und ihrer Kinder Volker Ullrich

Lilli Jahn gelang es, die Briefe unmittelbar vor ihrer Deportation nach Auschwitz im März 1944 aus dem Lager Breitenau bei Kassel (wo sie seit Anfang September 1943 festgehalten worden war) hinauszuschmuggeln. Ihr Sohn Gerhard, später Justizminister im Kabinett Willy Brandts, bewahrte sie in seiner Marburger Wohnung auf. Dort entdeckten sie seine vier jüngeren Schwestern nach seinem Tode im Oktober 1998 - ein überraschender Fund, denn nie war davon mit einer Silbe die Rede gewesen. Martin Doerry, ein Sohn der ältesten Schwester Ilse, heute stellvertretender Chefredakteur des Spiegels, übernahm es, den kostbaren Nachlass zu ordnen. Er stellte intensive Nachforschungen an, machte viele weitere Dokumente und Briefe ausfindig. Unter der Hand entstand so die exemplarische Biografie einer klugen, hoch gebildeten deutschen Jüdin, deren Leben durch die Nazibarbarei zerstört wurde - und durch ihren eigenen nichtjüdischen Ehemann Ernst Jahn, der sich im Oktober 1942 von ihr scheiden ließ und sie damit schutzlos der Verfolgung auslieferte.
« Letzte Änderung: 15.04.06, 10:31 von Jacqueline »
Jacqueline "Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen,
wird der Erfolg all unsere Erwartungen übertreffen..."
Henry David Thoreau

Offline Gislinde

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #37 am: 03.03.07, 23:36 »
Hallo
wer noch mehr oder ähnliche Berichte lesen will, dem kann ich das Buch von
Marion Gräfin Dönhoff  empfehlen
Ihren Fluchtbericht  und die Geschichte ihres Gutshofes
Nach Osten fuhr keiner mehr

Hallo, es ist morgen und Montag um 20.15 Uhr in der ARD der erste und zweite Teil des Filmes "Die Flucht" zu sehen,
ich habe  gestern schon in Arte beide Teile angeschaut.
Da kommen die gleichen Szenen vor wie z.B. in den Berichten meiner Mutter (auf S 1 in dieser Box) oder in dem Buch von Frau Gräfin Dönhoff beschrieben.

Im Film gehen solche Geschehnisse gleich mehr unter die Haut.  Wünsche, daß wir keine solchen Zeiten mehr erleben.
Mit lieben Grüßen
Gislinde

Offline martina-s

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #38 am: 03.03.07, 23:43 »
Hallo Gislinde,
ich hab heute schon in der Tageszeitung gelesen. Dort haben sie in Folge nun auch die Geschichte einer Flucht abgedruckt. Ich werde mir morgen den Film bestimmt anschauen oder aufnehmen.
In letzter Zeit hab ich auch einige Bücher gelesen, die Flucht betreffend.
Auch Bücher von Schicksalen Regimehäftlinge in der Zeit des letzen Krieges. Besonders erschüttert war ich auch über das Buch "nichts als das nakte Leben!"
Wie viel Glück man damals brauchte um die letzten Tage des Krieges zu überleben und wie lange es gedauert hat, wieder ein normales Leben führen zu können.
Liebe Grüße
Martina

Offline annama

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #39 am: 04.03.07, 09:48 »

Hallo ,

werde mir den Film Heute und Morgen abend auch anschauen und in Gedanken bei meinen Onkel und Tanten sein , die diesen schweren Weg gehen mussten. Mein jüngster Onkel war damals 11 Jahre alt. Meine Großeltern blieben bis 1957 noch auf ihrem Hof in Ostpreußen und dachten das Alle nochmals zurück kehren würden. Aus dem Traum wurde leider nichts.
Sie durften im Zwecke der Familienzusammenführung im März 1957 ausreisen und fanden eine neue Heimat in Gladbeck / Westf.
Aber mein Großvater ist ein Jahr später an Heimweh gestorben.
1981 besuchte ich , verbunden mit einer landw. Studienreise , mit meiner Mutter und Schwester Ostpreußen .
Es war für uns eine Reise in die Vergangenheit ,als wir nach 37 Jahren die Heimat unserer Ahnen wieder sehen durften. Was haben wir für ein Land verloren.  :'(
Gott sei Dank sind die Grenzen in Frieden und Freiheit aufgegangen und wir Heute dorthin Reisen dürfen wann wir wollen.*freu*

So einen Krieg darf es nie wieder geben!!!

Es wird sehr viel Werbung für diesen Film gemacht bin mal gespannt wie er ankommt.
Lassen wir uns überraschen.
Gerade wenn eine Frau meint ihre Arbeit sei getan
wird sie Grossmutter

Liebe Grüsse annama

Schoko

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #40 am: 04.03.07, 09:54 »
Hallo,
immer wenn Maria Furtwängler einen Tatort usw. spielt, wird viel Werbung gemacht. Warum? Sie sitzt an der Quelle. Ihr Mann ist der Burdachef ;) Ich finde sie als Schauspielerin nicht so gut. Aber vielleicht ist der Film heute Abend ja ein Renner.
Schoko

Offline maryTopic starter

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #41 am: 04.03.07, 10:49 »
Hallo annama,
wir haben uns gestern abend einen Zeitzeugenbericht über Flucht und Vertreibung angesehen- in jüngeren Jahren habe ich mich mit diesem Thema nicht so sehr beschäftigt. Aber jetzt erst wird klar,
was da wirklich passiert ist.
Alles stehen und liegen lassen müssen, die Heimat zu verlieren, der Mann womöglich im Krieg, mit kleinen Kindern flüchten, die Verbrechen, die an den Frauen begangen worden sind,
mit nichts wieder anfangen müssen-
was unsere Vorfahren alles ertragen und leisten mussten-
da bekomme ich eine Hochachtung.
Allerdings ist mir gestern die Frage gekommen, sind diese ganzen tiefgehenden Erlebnisse irgendwie auch bewältigt worden. Manche Greueltaten hinterlassen tiefe Narben, ob die wieder heilen können?
Hoffentlich lernt die Menschheit einmal ihre Probleme und Konflikte anders als mit Krieg und menschenverachtenden Methoden zu lösen.
Ich werde mir diesen Film nicht anschauen- lese gerade ein Buch über Flucht und Vertreibung eines Zeitzeugen, die Not und das Elend dieser Zeit reicht mir schon in Wort.
Herzl. Grüsse
maria

Offline Nanne

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #42 am: 04.03.07, 12:43 »
Hallo zusammen,
weil ihr gerade das Thema 2.Weltkrieg behandelt, ist mir auch eine Biografie eingefallen, die in diese Zeit passt,
nämlich Der Kelch des Zorns - Dietrich Bonhoeffer geschrieben von Mary Glazener. Ich lese eigentlich nicht gerade leidenschaftlich Biografien,aber diese hat mir sehr gut gefallen. Dann ist mir im Bücherregal noch ein Buch in die Hände gefallen,
daß jetzt zwar nicht gerade eine Biografie ist, aber auch Lebensumstände sehr gut beschreibt :
Die Schwabenkinder von Elmar Bereuter. Ist zwar als Fortsetzungsroman im Bay. Wochenblatt gewesen, aber als Buch in einem Stück gelesen, finde ich, wesentlich besser und interessanter.

Gruß,
Nanne

Offline martina-s

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #43 am: 04.03.07, 17:11 »
Hallo,
also ich mag die Furtwängler eigentlich schon. Ich hab auch gestern mal wieder den Forell angeschaut "so weit die Füße tragen". Hab gestern abend Mamutbügeln gemacht nebenbei. Ich kannte den Film ja schon. Diese Fassung auch. Ich hab aber noch nie richtig den Anfang gesehen.
So wusste ich z. B. auch nicht, dass der Arzt ihm die Flucht ermöglicht hatte.
Vielleicht hab ich es auch inzwischen vergessen gehabt.

Mein Vater ist auch sehr spät aus dem Ural heimgekehrt. Er hat nie viel darüber berichtet. Nur manchmal sehr schlecht geträumt. Meist dann, wenn abends ein Film über den Weltkrieg ausgestrahlt wurde. Meine Mutter hat dann immer umgeschaltet. So was wurde immer vermieden.
Und als meine Mama nicht mehr lebte, da hat er mal ansatzweise erzählt. Eigentlich hab ich es  nicht ganz geschnallt. Mit meinem heutigen Wissen hätte ich besser nachgefragt. Vielleicht wollte er das auch verarbeiten.

Aber meine Mutter war auch Kriegsopfer und hatte von daher nur eine Hand und auch Fuß war ziemlich kaputt. Meine Eltern waren also beide traumatisiert. Heute würde man so was psychologisch versuchen zu betreuen. Aber die Leute damals waren ganz auf sich gestellt. Sie leiden z. Teil heute noch darunter; sofern sie noch leben. Und die Folgegeneration hatte auch einiges zu ertragen. Jetztige Kinder wachsen viel freier auf als ich das tat.
Liebe Grüße
Martina

Offline regi

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Re: Biografien und Lebenserinnerungen
« Antwort #44 am: 04.03.07, 19:18 »
Von "Soweit die Füsse tragen" habe ich das Buch gelesen - ich finde es noch viel eindrücklicher als den Film.

"Die Flucht" habe ich mir am Freitag in arte schon angeschaut. Verglichen mit andern Filmen finde ich diese Verfilmung ziemlich "zahm", aber trotzdem sehr eindrücklich.

Ich will in der Bibliothek mal Ausschau halten nach Büchern, die diese Zeit aufarbeiten, um etwas mehr über die Geschichte zu erfahren. Wann sind Deutsche nach Ostpreussen, Memelland, Sudetenland usw. augewandert?

 
Tschüss zäme
regi