Thema: Schusswaffen im (Bauern-)haus- Muss das sein?

[Starbuck]

Wie sieht es aus bei euch zuhaus? Aufgrund der aktuellen Ereignisse überlegt sich doch mancher, wie das Thema "Sicherheit von Schusswaffen" neu aufgestellt werden kann- die Meinungen gehen aber auseinander....
Bei uns gibts nichts dergleichen im Haus- da kann ich ruhig schlafen...

lg, Heiko

[martina]

Mein SV ist Jäger und hat demzufolge auch Waffen, aber ordnungsgemäß weggeschlossen, wie es sich gehört. Un der Schlüssel zu diesem Schrank liegt auch nicht herum!

Auch ist der Schrank nicht unbedingt als ein solcher zu erkennen, so dass ein Einbrecher daran keine Freude hat, wenn er denkt, sich daran bereichern zu können.


Wo ich allerdings stikt dagegen bin, sind Knallpistolen für die Kinder. Die kassiere ich ein, wenn die Kinder mal welche bekommen. Wir haben auch da nur ein Gewehr, welches nur an Karneval herausgegeben wird, wenn das Kostüm Jäger heißt. Gegen selbstgebaute Lgo-Pistolen ist man fast machtlos, ausser immer wieder zu erklären, dass nicht auf Menschen geschossen wird, auch nicht im Spiel.

[Marjellche]

Bei uns im "Örtchen" gibt es mittlerweile 35 bis 40 Einwohner, die den Jagdschein gemacht haben - das boomt hier total. Keine Ahnung, ob die alle Waffen haben und ob die alle ordnungsgemäß weggeschlossen sind.
Soviel ich weiß, ist unter diesen Jägern aber nur ein einiziger Landwirt. Einer mit Jagdschein ist Alkoholiker, ein anderer ist aufgrund einer psychischen Erkrankung Frührentner. Es wird schon immer im Ort geredet, daß die beiden ja eigentlich keine Waffen haben dürften - aber das war es dann auch schon.

Einen Schützenverein mit Schießstand haben wir auch.

In meiner Wohnung gibt es auch keine Waffen!

[bauernhof]

Mein Schwager hatte als er noch bei uns wohnte 2 Gewehre nur so im Kleiderschrank stehen, weiß nicht warum.
Als unser ältester dann laufen lernte mußt Schwager sein Zimmer abschließen, bis er dann auszog.
Wir haben keine Waffen.

[Marone]

Messer und Gabel im Haus, muss das sein?
Man könnte doch auch mit den Händen essen.

Bei Bedarf und der nötigen Ausbildung, kann man ein Waffenbesitzkarte beantragen.
Ob jemand die Erlaubnis zur Führung einer Schusswaffe erhält, regelt der Gesetzgeber.

Bei Jagdpersonen geht es meiner Meinung nach nicht anders, als wie bisher, die Waffen, die diese Personengruppe zu Ausübung ihrer Tätigkeit braucht, im Privatbereich aufzubewahren. Natürlich nur mit den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen.

Ob es bei einem Sportschützen sein muss,..........

[martina]

Sportschützen? Unser Schützenhaus, bzw. das Schützenhaus des nachbardörflichen Schützenvereines, liegt mitten in der Pampa am Wald... Da ein zentrales Waffenlager, meinetwegen mit ganzen Tresorräumen einzurichten halte ich auch nicht für gut.

Aber vielleicht könnte man ja die Zahl der Waffen auch einschränken.

[Luetten]

Also bei uns im Dorf ist in jedem 2. Haushalt ein Jäger und das seit wenigstens 40Jahren und hier hat noch nie einer den anderen erschossen, es ist auch noch kein Waffenschrank aufgebrochen worden und wir haben auch noch keinen Einbruch gehabt! Vielleicht aus Angst?
LG Petra

[Peppels]

Bei uns im Dorf hat auch jeder eine Jagdwaffe,
aber aus den Gesprächen war zu erfahren, dass jeder seine Auflagen erfüllt.
Besonders in den Familien mit Kindern....

Mein Mann war Sportschütze und hatte auch seine Waffen zu Hause,
also ich hatte nie ein komisches Gefühl, denn sie waren im Waffenschrank sicher.

[Marone]

Aber vielleicht könnte man ja die Zahl der Waffen auch einschränken.

Die Anzahl der Waffen resultiert bei Sportschützen aus dem Bedarf, d.h. aus den Disziplinen die der einzelne betreibt, z.B. Kleinkaliber, Trapp, Grosskaliber,....
Am Schießleiter des Schützenvereins liegt es, zu bestättigen, was für Disziplinen der einzelne wirklich aktiv betreibt.
Aber, ob eine oder mehrere Waffen, nicht richtig verwahrt, ist jede gefährlich. Also, das A und O ist die Eigenverantwortung jedes einzelnen, den gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass seine Waffen für Dritte unzugänglich aufbewahrt werden.

[iMichi]

ich bin absolut dagegen das privatpersonen einen schusswaffe zuhause haben. ein landwirt muss auch kein jäger sein.

[Mirjam]

Hallo,

ich hab mir die Tag schon Gedanken gemacht und finde, dass man jetzt nicht anfangen kann, dass man in einem Dorf einen "zentralen Waffenverwalter" für die Schusswaffen der Jäger einrichten kann  .

Wenn ich in meinen Bekanntenkreis herumschaue, sind insbesondere die Jäger schon bedacht auf ihre Waffen und den verantwortungsvollen Umgang und zeigen dies auch an ihre Kinder, die meist sehr "geerdet" aufwachsen.

Was ich damit meine ist - das gerade die Jäger tagtäglich vor Augen haben, da ein Schuss - Leben auslöscht, Blut, Schlachten - die Resultate, das Töten, das Ergebnis ausgelöschtes Leben und damit Verantwortung direkt vor Augen haben. Und in einer geordneten Lebensstruktur sind!

Während bei Ballerspielen mit zich Stunden/Nächste vor dem PC (die ein Bauersohn wohl kaum hat oder gar macht wenn er früh um 4.00 Uhr auf die Jagd geht) - eine "Distanz" zum Ergebnis (Tote am Bildschirm) da ist. Völlig in einer falschen Spur, in realitätslosen Phantasiewerten jegliche Grenzen überschreiten.

Ich bin nicht dafür, dass Leute ausserhalb von Schützen/Sportvereinen wo meist eine klare Struktur herrscht oder bei Jägern derart viel Waffen "ohne Sinn/Bedarf" gehandelt werden - aber ich bin klar dagegen, dass jetzt jeder Waffenbesitzer wie Jäger oder Sportschütze in einen Topf geworfen wird mit derart schlichtweg kranken Psychopaten.

Andersherum überlege ich mir - da sollen Privatleute "waffenfrei" aufwachsen, aber in der (Zwangs-)Bundeswehr dann bitteschön schießen und Ladehemmung überwinden lernen, damit sie in einem Krieg einsatzfähig sind!? Was denn nu!?

Zugegebenermaßen bin ich schon erschrocken, als ich in Kanada in einem Pick-Up mit einem Farmer unterwegs war: Und er seine Flinte da mal eben zwischen Fahrer und Beifahrersitz griffbereit stehen hatte... aber ist das nicht ein Zeichen dafür, dass das bei deutschen Jäger eben nicht (und damit nicht selbstverständlich) ist?

Was fehlt - das merkte gestern ein Fachmann an - ist, dass es kein zentrales Waffenregister gibt, damit man wie bei jeder KUH!!! mit der HIT-Datenbank kucken kann, wo die sich gerade befindet.

Der dt. Irrwitz - jede Kuh ist rückverfolgbar: Schusswaffen nicht!

Mirjam

[martina-s]

Hallo,
also ich finde es sehr bedauerlich, was in Baden Würtemberg passiert ist. Mir tun die Eltern und Angehörigen der Opfer sehr sehr leid.Aber aus diesem Grund auf Sportschützen und Jägern herum zu hacken finde ich auch nicht o. k.
Deutschland hat eines der strengsten Waffengesetze. Und im Verhältnis zu dem, was in deutschen Häusern Waffen da sind passiert m. E. sehr wenig.
Vermutlich hätte der Täter in Winnenden auch andere Methode angewandt, wäre ihm keine Schusswaffe zur Verfügung gestanden. Erinnern wir uns an den Amok mit Machete in Amberg (2004) oder Bautzen (2007)
Wenn man ausrastet kann man sowohl mit einem Fahrzeug unterm Hintern der Umwelt gegenüber gefährlich werden oder auch durch Einsatz mit anderen Waffen.
Und wenn jemand an eine Waffe kommen will, dann kommt er daran. Auch wenn in deutschen Haushalten Schusswaffen verboten würden.

Ich selber bin aktives Mitglied in einem Schützenverein. Bin auch schon oft angesprochen worden, wie man so einen Sport eigentlich ausüben mag. Besonders der Umstand dass ich eine Frau bin schockt da manche. Für manche ist es unverständlich.

Dass es dabei aber um Konzentration geht, dass  hier auch gerade von Jugendlichen Disziplin gefordert wird und die Mitglieder Halt im Vereinsleben erfahren, das versucht man zu ignorieren. Gerade in solchen Vereinen wird wahnsinnig viel in der Jugendarbeit unternommen.

Nicht die Leute in solchen Vereinen sind gefährlich. Eher schon die Einzelgänger, die daheim vor dem Rechner sitzen und oftmals in einer virtuellen Welt lebend mit der Realwelt nix mehr anzufangen wissen.

Hier im letzten Fall ist mir wieder so richtig bewusst geworden wie groß die Macht der Medien ist.
Meine Vermutung geht nämlich dahin, dass dieser Tim aufgrund des jüngsten Amoks in Amerika kurz vorher so etwas wie Animation erfahren hat. Und nun wiederum schlachten die Medien das ganze so derartig aus, dass es wie ein Aufschrei durch die ganzen Bevölkerungsschichten geht.

Weiter oben hat jemand von uns geschrieben, dass man ja Messer und Gabel auch als Mordwerkzeug einstufen könnte. Der richtige Umgang damit muss halt anerzogen und gelernt sein. So ist es auch mit den Schusswaffen.
Will man Schusswaffen verbieten, dann müsste man auch jeden PC aus dem Haushalt verbannen, alle Playstations, Autofahren erst ab 25 erlauben, alle Kinder und Jugendlichen in ein Nachmittagsprogramm fest verankern damit sie ja auf keine dummen Gedanken kommen. Überhaupt würde ich empfehlen Bundeswehr und Jagd einzustellen. Alles andere auch sehr autoritär festlegen.
So was kann nicht klappen!

@Michi, es gibt viele Landwirte, welche Jäger sind. Finde ich auch ganz in Ordnung. Ist meiner Meinung nach auch sehr verbunden. Die Leute leben mit der Natur und sind mit Hege und Pflege eins. Ich finde Sonntagsjäger viel schlimmer die ständig behaupten bei uns gäbe es kein Wild und die Verbissrate steigt und Landwirte im Frühsommer ein Kitz nach dem anderen im hohen Heugras finden. Eigentlich hätte da der Landwirt den besseren Überblick.

[Frieda]

Hallo,

wir sind weder Jäger noch Sportschützen und haben keine Waffen.

Aber: In der Zeitung ist gestanden, daß eine Dunkelziffer von 20 bis 40 Millionen(!!!) illegaler Schusswaffen in deutschen Haushalten vermutet wird. Das ist das, was mich wirklich erschreckt. Nicht die legalen Waffenbesitzer. Was treibt jemanden dazu sich illegal Waffen zu besorgen Und das bedeutet auch, wer sich eine Waffe besorgen will, kommt wohl auch dran

Ein Freund von mit ist auch Sportschütze. Und  er sammelt tatsächlich (historische ) Waffen. Als er mit davon mal erzählt hat, hat er sofort betont, daß er die Erlaubnis dafür hat. Nun, ich hab ja gar nichts anderes erwartet. Aber scheinbar ist er deswegen schon angeredet worden. Ich kann doch nicht jeden, der sich für Schießsport interessiert oder Jäger ist als potenziellen Mörder einstufen. Mit legalen Waffe passieren wohl die allerwenigsten Morde.

[phil]

Bei uns gibts nichts dergleichen im Haus- da kann ich ruhig schlafen...

Bei dem Herrn K. wars wohl umgekehrt.Der hat mit der Waffe im Nachtkästchen besser geschlafen.

Porschefahrer,Firmenbesitzer  und wahrscheinlich noch einiges mehr ein bissler erhöhtes Risiko hat der schon.

Wenn der nachts bei unerwartetem Besuch erst den Waffenschrank aufsperren müßte.

[züsi]

hallo,

bei uns waren immer die milit. waffen im haus, ich hatte auch nie angst dass da was passieren könnte.

die jungs gingen zu den jungschützen mit 16 und bekamen ein sturmgewehr mit nach hause. ohne jedes
problem.

ich denke im verhältnis zu den waffe welche legal im haus sind ist bei uns (schweiz) wenig passiert, die
diskussion ist erst in den letzten jahren losgegangen. hingegen sind viele fälle mit illegalen waffen passiert,
und (ohne dass ich jetzt als rassist verschrien werden möchte) es ist auch sehr viel passiert mit leuten aus
anderen gegenden, z.b. balkan etc. welche einfach eine ganz andere mentalität haben.

ich glaube nicht, dass nur das vorhandensein der waffe der auslöser für eine tat ist, es ist doch weitgehend
auch eine frage der persönlichkeit.
wohingegen ich mich schon gefragt habe wozu dieser vater von tim 4600 schuss munition zuhause lagerte?!

gruss susanne