Autor Thema: ... es recht machen können...?  (Gelesen 25227 mal)

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Offline mary

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #30 am: 26.08.06, 11:17 »
Hallo Andrea,
so schlimm wirst du  nicht sein, denn sonst hättest du mit Sicherheit kein rotes Karottenherz bekommen ;D.
Es ist ja nicht nur die Familie, das nähere Umfeld, das fordert-
sondern ich bin beim Entsorgen all der Bilder,die die Gesellschaft mir vermittelt hat, die nicht mehr für mein Leben passen.
Und je mehr ich davon entsorge, umso mehr staune ich, welche unerfüllbaren Bilder da herumgeistern.
Wahnsinn, wie wir auch mit solchen Bildern manipuliert werden.
Der beste Spruch, der zu diesem Thema für mich  passt-
das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Beginn der Unzufriedenheit.
Bin dem Dänen Sore Kierkegaard recht dankbar dafür.
Und was ich mit Erstaunen feststelle,
je mehr ich hinter manchen Erkenntnissen stehe, je mehr ich mit selbst sicher bin-
umso klarer kann ich mit den um mich lebenden Menschen umgehen-
sie fallen zwar nicht alle vor Begeisterung aus dem Häuschen,
aber sie kommen damit klar.
Mir fällt nicht mehr ein, von wem der Auspruch stammt-
es war eine Bäuerin aus dem BT-
im Kartoffelsack fängt es erst an, sich zu regen, wenn eien Kartoffel die Lage verändert.
Die Kartoffel muss man eben selbst sein ;).
Ich denke oft mit Wehmut an meine Freundin, sie hat mir soviele Lebensweisheiten noch mitgegeben- so bleibt sie für mich immer im Herzen.
Ihre wichtigste Botschaft- was ist wirklich wichtig.
Ein Leben kann so schnell vorbei sein- und jeder hat auf dieser Welt nur seine angemessene Zeitspanne-
nur darauf zu trachten, es anderen recht zu machen-
da bleibt oft viel zu wenig Eigenleben übrig.
Hoffentlich kannst du dein Karottenherz noch lange aufbewahren oder wenigstens als Foto-
Herzliche Grüsse
maria

Offline Vöglein

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #31 am: 26.08.06, 20:54 »
Hallo Andrea,
so schlimm wirst du  nicht sein, denn sonst hättest du mit Sicherheit kein rotes Karottenherz bekommen ;D.
Es ist ja nicht nur die Familie, das nähere Umfeld, das fordert-

Hallo,

natürlich fordert mich die Familie und besonders der Kampf um die täglichen Arbeiten, die Engpässe im Stall
und im Betrieb.
Dabei bringt mich mein Harmoniebedürfnis sehr an meine Grenzen.........einfach, weil zu viele Bedürfnisse hier
aufeinanderprallen. Das nein sagen fällt uns in jeder Hinsicht sehr schwer.....und ich habe zur Zeit einfach das Gefühl ausgenutzt
zu werden. Am Hof fehlt eine Arbeitskraft, im Stall jagd eine auregende Situation die andere. Das zerrt am Nerven-
kostüm und ich bin nicht mehr bereit meine ganze Arbeits- und Lebensweise umzustellen, wenn sich junge Azubis hier
versuchen einzufinden, und unseren ganzen Betrieb und die Stimmung hier ganz wesentlich beeinflussen.  >:(

Das macht mich im Moment völlig kompromislos.......ich würde nicht sagen zickig, aber es ist mir zur Zeit völlig egal
.......wie ich bei den anderen ankomme.....das ist mir sonst wichtiger.  ::) Aber ich kann das im Moment nicht leisten.

Grüße Andrea
Liebe Grüße Andrea Maria

...man muss das Glück unterwegs suchen, nicht am Ziel, da ist die Reise
zu Ende !

Offline Maja

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #32 am: 26.08.06, 22:57 »
Wie du bei den andern ankommst ist nicht wichtig
Wir im BT mögen dich und es kommen auch wieder ruhigere Tage. Aber Mary hat schon recht. Man muss sich selbst ändern wenn man etwas ändern will. Doch manchmal sind wir so in unserem Trott gefangen dass wir den KOpf einfach nicht frei bekommen . Geht mir auch manchmal so  und dann bin ich gefrustet und vielleicht auch mal ungerecht. Aber Gott sei Dank vergeht das wieder.
Machs gut Andrea und schönen Sonntag#
Maja

Offline mary

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #33 am: 27.08.06, 06:42 »
Hallo Andrea,
ich stamme aus einer Familie, die sehr leistungsorientiert ist, das hat mich sehr geprägt.
Erst durch eine wirkliche Krise in meinem Leben bin ich dahintergekommen, dass es jenseits aller Leistung, aller Ansprüche, allem für andere zu sorgen und für sie da zu sein-
auch mich selbst gibt- mit meinen Wünschen, meinen Träumen, meinen Vorstellungen vom Leben, es gibt meine Gedanken, mein Denken, aber auch mein Fühlen, mein Herz.
Früher waren sich Kopf und Herz oft im Weg, das letzte Wort bekam immer der Kopf, das Herz hätte aber oftmals recht gehabt.
Erst jetzt merke ich, wieviele Bilder in mir drinnen sind, die gar nicht zu mir gehören und passen- das Bild der Frau meiner Mutter ebensowenig, als die Bilder, denen heutige Frauen zu entprechen haben-
Mit der eigenen Energie sparsam umzugehen- das musste ich erst lernen,
die Arbeit auf dem Hof könnte 24 Stunden ausfüllen- wenn ich wollte-
Es gibt immer andere, die besser, tüchtiger, fleissiger, klüger, und was weiß ich - sind-
auch die Leistungsfähigkeit hat Grenzen-
wir haben schon einige Besinnungstage für Bäuerinnen gemacht- Quellentage,
"nur Arbeit und sonst nichts?" war ein Thema, oder" was meine Seele braucht",
heuer heißt das Thema: Was mir wertvoll ist".
Wir wollten keine Konkurrenz zu den ganzen Wellnessangeboten machen, sondern einen Tag für Bäuerinnen machen, wo ein bisschen Raum für die Stille ist, wo nachgespürt werden kann- was passt in meinem Leben, was würde ich gerne ändern.
Oder einen Abend- ein Treffen Bäuerinnen verschiedener Generationen-
um in einer achtsamen Art miteinander ins Gespräch zu kommen, was jüngere, mittlere und ältere Bäuerinnen bewegt, welche Sorgen und Freuden das Leben geprägt haben-
ich möchte dir keine Ratschläge geben, vielleicht hast einmal ein bisschen Zeit, um über das 4. Gebot nachzudenken-
nicht nur für die anderen dazusein, sondern auch für dich selbst noch was zu haben-
ich glaube nicht, dass man dafür zickig werden muss, um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, die Verantwortung für sich selbst zu tragen-
 ich bin dabei es mühsam zu lernen-
es ist viel leichter für andere was zu tun, für sie aktiv zu werden, als in mich hineinzuspüren, was eigentlich mir wichtig ist, was ich brauche.
Und solche Frauen wie du, Maja und viele andere - ihr habt mit euren Beiträgen immer wieder mich selbst zum Nachdenken gebracht-
über das Schreiben bin ich viel mehr zu mir selbst gekommen.
Ich wünsche dir die Kraft - auch dich selbst wichtig zu nehmen,
auf dem Bauernhof ist das gar nicht so einfach, die Familie, der Betrieb, die Tiere, alles fordert und braucht uns-
aber wenn die Quelle für andere leer ist, woher kommt dann der Nachschub?
Wir können aus unserer Quelle nur Wasser für andere geben, wenn wir uns um den Nachschub kümmern- das ist nicht die Aufgabe der anderen.
Es ist schön, wenn von den anderen ebenfalls dazubeigetragen wird, dass die eigene Quelle nicht versiegt, aber die Grundverantwortung für die eigene Quelle denke ich, hat Gott in unsere Hände gelegt.
Hätte nicht gedacht, dass das viel schwieriger ist, als anderen Wasser zu geben.
Ich wünsche dir - für dich selbst einstehen zu können- ohne schlechtes Gewissen.
Liebe Grüsse und einen schönen Sonntag
maria




Offline Maja

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #34 am: 27.08.06, 11:53 »
MAria du hast Recht. Ohne wenn und aber, wenn unsere Quelle versiegt ist, können wir auch für andere nichts mehr sein.
Wir müssen es lernen unseren Tank aufzufüllen,immer neu. Das ist manchmal furchtbar schwer,aber es gelingt und es gelingt mir persönlich immer besser. Weil ich endlich auch auf mich und mein Innerstes hören kann.
Du sollst deinen Nächsten lieben wie Dich selbst.Also liebe Dich und du kannst wieder lieben.
Einen schönen Sonntag Euch Allen
Maja

Offline ChristineN

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #35 am: 27.08.06, 12:14 »
Hallo, Ihr Lieben!

Man kann sich für andere körperlich und seelisch zerreißen, sich regelrecht fertig machen (lassen). Aber wozu? Wem bringt das was? Man muß lernen, nein sagen zu können. Sonst kann man es auf Dauer nicht schaffen, Kraft zu tanken. Man muss lernen, auch gewisse Arbeiten und Verantwortung umzulegen, auf Personen, die es eigentlich betrifft, genauso wie Ballast abzuwerfen in Form von falschen Freunden usw., also unnötigen Belastungen aller Art. Ich persönlich hab auch gelernt, meinem Mann mal die Stirn zu bieten, wenn ich wirklich der Meinung war, seine Entscheidung ist falsch. Warum auch nicht?! Wir Frauen neigen dazu, immer und zu jeder Zeit für jeden dazu sein. Andere haben immer Vorrang und recht. Aber erst wenn man sich selbst Entlastung verschafft, fühlt man sich freier, kann wieder durchatmen. Es ist ein schwieriger Weg,schliesslich sind die anderen es nicht anders gewöhnt. Aber wenn man das geschafft hat, geht es einem wirklich besser. Und davon profitieren dann auch die anderen. Du wirst wieder Kraft haben für die Personen und Dinge, die wirklich wichtig sind.
Wenn man in einer Situation ist, wo man den Kopf total voll hat, kann man das nicht verstehen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber mit der Zeit kann man eins nach dem anderen umsetzen, gerade so wie sich die Dinge ergeben. Und es kann soooo gut tun, zu sich selbst zu stehen.  ;)

Liebe Grüsse!
« Letzte Änderung: 27.08.06, 12:22 von ChristineN »
Liebe Grüsse von Christine!

Offline martina-s

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #36 am: 27.08.06, 12:37 »
Hallo Andrea,
diese Woche haben wir eine Woche der Selbstfindung erlebt.
Mein Mann, schon länger angeschlagen und nicht mehr leistungsfähig. Das geht nun schon mehr wie drei Jahre so, dass er fast zusammenbricht, wenn er eine Strecke am Stück zu gehen hat.
Diese Woche war er beim Hausarzt und der hat ihn gleich internistisch weiter überwiesen. Er hat eine wahnsinnige Schilddrüsenüberfunktion und wird nun einestellt. Lustig war das alles nicht.
Der Tag bis er die Diagnose erfahren hat, der ließ alles vermuten nachdem am Tag nach noch nicht einmal Abschluß der Untersuchungen so ein Horroranruf aus der  Klinik kam, der uns zu Tode erschreckte.

Nachdem dann fest stand, was er hat, sind wir in aller Gemütlichkeit nach München gefahren. Mein Mann hatte Langzeit-EKG dran und da war es ohnehin nicht so gut voll zu arbeiten. Erst zum Stall waren wir wieder daheim und haben die Jungen arbeiten lassen.

Wir haben beschlossen wieder mehr auf uns zu schauen. Wir müssen uns nix beweisen. Das dankt später niemand mehr. Zumindest haben wir manchmal das Gefühl. Oder bekommen es so übermittelt.
Das was mein Mann hier schon geschindert hat, das war ohnehin alles Mist. Sie können es ja um vieles besser. Nun, dann sollen sie es mal beweisen. Bei der täglichen Stallarbeit reißt sich niemand. Die bleibt uns schon... :D

Wir arbeiten mit ja auch für uns. Und wir müssen mit unseren Kräften arbeiten.
In diesem Sinne...
Liebe Grüße
Martina

Offline ChristineN

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #37 am: 27.08.06, 12:48 »
Arme Martina,

deine Zeilen haben mich tief erschüttert. Durch die Krebsdiagnose bei meinem Mann (Schilddrüse) weiss ich nur zu gut, in welcher Situation Ihr Euch befunden habt. Eigentlich hab ich eben noch gelöscht, dass man vielleicht über bestimmte Erfahrungen verfügen muss, um umzudenken. Aber genau das meine ich. Mein Mann war ein workoholic, gönnte sich keine Ruhe. Entsprechend hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich nur mal 5 Minuten Kaffeepause einlegte. Das ist alles Quatsch! Ganz plötzlich setzt man andere Prioritäten. Wir haben immer noch viel Arbeit, aber wir hetzen nicht mehr rum. Es ist mindestens genau so wichtig, sich Zeit zum Erholen, für sich selbst und seine Ehe zu gönnen. Was wir vorher nie gedacht haben: so geht alles viiiiiiiel besser.

Mitfühlende Grüsse und gute Besserung für deinen Mann!
Liebe Grüsse von Christine!

Offline martina-s

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #38 am: 27.08.06, 14:54 »
Hallo Christine,
es muß natürlich nicht unbedingt Krebs sein. Aber es stimmt schon: Solche Situationen regen zum Nachdenken/ Umdenken an. Ist vielleicht auch gut so. Mein Mann ist/ war vielleicht kein so Workaholic. Konnte er ja gar nimmer. Vermutlich hat er das schon seit frühester Kindheit. Ich kenne meinen Mann nicht anders. Und ich kenne meinen Mann schon ziemlich genau 30 Jahre. Er war immer schon flattrig und nervös.
Nur jetzt hat sich das auch physisch zugespitzt.

Wie geht es denn nun Deinen Mann?
Hoffentlich konnte ihm geholfen werden! (Frag das nicht zuletzt deshalb, weil ich in einem Kropf - Krankenhaus gelernt hab)

Schaut nur auf Euch. Auch das ist wichtig. Nicht nur Arbeit und vor anderen bestehen können ist wichtig. Dazu ist das Leben viel zu kurz.
Liebe Grüße
Martina

Offline ChristineN

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #39 am: 27.08.06, 15:53 »
Hallo Martina,

genau das will ich ja damit sagen. Man darf garnicht so lange warten, bis vielleicht jemand krank wird. Hier ist es egal, ob Krebs oder anders. Aber erzähl das mal einem Aussenstehenden. Mein Mann war auch nicht unbedingt freiwillig zum Workoholic geworden. Er wurde von seinem Vater auf Leistung getrimmt und überprüft. Soviel u. a. zum Thema "recht machen". Seine Geschwüre waren wider Erwarten und entgegen aller Aussagen der Ärzte gutartig. Diese Krebsart ist Gott sei Dank eine der wenigen, die absolut heilbar sind, weil das Organ komplett entfernt werden kann. Aber dies war ein tiefgreifender Einschnitt in unser bisheriges Leben. Wenn man einmal weiss, was man fast verloren hätte, denkt man ganz anders. Was ist wichtiger auf der Welt als die Gesundheit? Wenn man das erkannt hat, setzt man seine Prioritäten sowieso anders. Wem wollte man denn eigentlich was beweisen?! Dem Vater, den Leuten? Die reden sowieso.
Da hat auch mein Mann zum ersten Mal gesagt: "Jetzt stell ich mein Leben um. Was hab ich davon, wenn ich nachher in der Kiste liege und habe vor lauter Arbeit nicht gelebt." Von dieser Erkenntnis und die Umstellung unseres Denkens haben alle profitiert: unsere Familien, Freunde, Kunden, aber vor allem wir.
Wir arbeiten immer noch viel, aber anders. Wir haben unseren Betrieb umgestellt, uns auf ein Ding konzentriert.
Du hast vollkommen recht: das Leben ist viel zu kurz.
Ich hoffe, auch deinem Mann geht es ganz schnell besser. Auch Ihr müsst jetzt in erster Linie an Euch denken.  ;)

Liebe Grüsse von Christine!

Offline martina-s

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #40 am: 27.08.06, 16:00 »
Hallo Christine,
da freu ich mich mit Euch!! :D
Der Chefarzt unserer Privatklinik, in der mein Mann in Behandlung ist, der hat folgenden Ausspruch getan:
"Leute, die arbeiten bis zum Umfallen, selten zum Arzt gehen, vielleicht auch noch dem Staat Steuern zahlen, indem sie rauchen oder dem Alkohol oder sonst welchen Genußmitteln frönen und dann mit gut 60 in die Kiste fallen; das sind dem Staat die liebsten Bundesbürger!"

Das wollen wir nicht. Deshalb wird nun umgekrempelt ;) ;D
Danke für die Genesungswünsche.
Liebe Grüße
Martina

Offline ChristineN

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #41 am: 27.08.06, 17:34 »
Martina,

ich danke dir übrigens auch recht herzlich.  ;)

Liebe Grüsse!
Liebe Grüsse von Christine!

Offline Landmama

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #42 am: 27.08.06, 19:39 »
Hallo liebe Martina,

ich wünsche deinem Mann alles alles Gute, ich weiß ganz genau was Ihr grad durchmacht, da braucht man aufeinmal keine Diät mehr, gell....vielleicht erinnerst du dich noch, vor knapp einem Jahr waren wir auch so weit.

Ich muß meinen Mann aber dauernd bremsen...der derennt sich schonwieder

...wenn ich denke, wie ich damals dagestanden hab ( wir bekammen auch so ne "voll ins Gesicht" Diagnose Krebs ) mit drei kleinen Kindern nen Stall Pferde und ner Firma....

ein gutes viertel Jahr später, hatte mein Mann die nächste Krankheit...Muskelschwäche ( sollte hier noch jemand an Myasthenia Gravis leiden, würde ich mich über einen Austausch/Mail sehr freuen )diese macht Ihm doch sehr zu schaffen

« Letzte Änderung: 27.08.06, 19:41 von Landmama »

Offline Maja

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #43 am: 27.08.06, 20:14 »
Ach Gott ihr >LIeben,das tut mir so leid,dass ihr alle solche Erfahrungen machen musstet. Aber jeden trifft es einmal und vielleicht kann man sagen es ist ein Glück. denn erst dann fangen alle das umdenken an. Bei mir war das 1992.Als ich nach einer sehr schweren OP einfach nicht mehr auf die Höhe kam. Die erste Zeit war man noch interessant für die nächsten Familienmitglieder. Aber als es dann zu lange dauerte,konnte ich schon bei dem einen oder anderen spüren wie ungeduldig sie waren,weil ja so viel zu arbeiten wäre.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen,dass für die andern nur zählt wenn alles ordentlich gemacht ist ,so wie sie`S immer gewöhnt waren. Ich habe aber einfach auch mal seelischen Beistand und eine  Auszeit gebraucht.
So habe ich mir einfach die Zeit gegönnt meine Reserven wieder aufzutanken.Mein MAnn war zur Kur in Bad Aibling und hat mich nach kommen lassen. Und so haben wir zwei einfach die Zeit für uns genutzt. Spaziergänge,Eisdiele am hellen Mittag oder Kaffee trinken in der Sonne. Seither ist jeden Mittag auch hier bei uns und wenn noch so viel Arbeit ist,Coffee-Time.Das muss einfach sein.
Und immermal zwischendurch so ein kleiner Ausspanner,so ein zwei Tage mal raus aus dem Trott. Aber man muss aufpassen,der Hof versucht es immer wieder einen aufzufressen.
Ich glaube nur wer es selbst so erlebt kann es verstehen.
« Letzte Änderung: 27.08.06, 20:16 von Maja »

Offline mary

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Re: ... es recht machen können...?
« Antwort #44 am: 27.08.06, 22:55 »
Hallo Maja,
vielleicht muss wirklich erst was daherkommen, dass man zum Nachdenken anfängt.
So würde man weitermachen- bis es eben nicht mehr geht.
Und erst dann fängt man an, über manches nachzudenken.
Scheinbar gehts da jeden gleich.
Wie unwichtig plötzlich viele Dinge werden, was nicht mehr so wichtig ist.
Als ich früher immer hörte, dass Krise auch eine Chance sein könnte, habe ich mir das nicht vorstellen können-
und mitten drin- ist es auch nicht vorstellbar,
aber erst im Nachhinein sind Krisen wirklich die Chance, um im Leben etwas zu verändern.
Herzliche Grüsse
maria