Autor Thema: Gentechnik VI  (Gelesen 28988 mal)

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Offline MirjamTopic starter

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Gentechnik VI
« am: 13.10.10, 13:01 »
Hallo

ich hab hier mal eine Frage. Dieser Tage ist mir (zum ersten Mal) ein Exemplar der dt. Bauernkorrespondenz in die Hände gefallen, wo unter "Nachrichten aus aller Welt" und dem Titel

 "USA: Wilder Gentech-Raps" davon berichtet wird, das "zum ersten mal" Forscher in den USA wild wachsenen Raps mit gentechnisch veränderten Erbgut entdeckt hätten.

Hierbei hätten Forscher in North Dakota an 300 Standorten Raps eingesammelt - und hier enthielten acht von zehn Pflanzen getesten Pflanzen enthielten wenigstens ein künstlich eingeschleustes Gen, zwei Pflanzen enthielten sogar zwei "künstliche" Gene, so dass vermutet wird, dass sich hier transgene Pflanzen sogar gekreuzt haben... und als Quelle wird die Süddeutsche - nachfolgend - genannt.

Ich bin etwas erstaunt - das diese Meldung "erst jetzt kommt" - ein Blick ins BT-Archiv zeigt, da z.B. Mary 2007 schon darauf hingewiesen hat (wilder/ausgekreuzter transgener Raps).

http://www.sueddeutsche.de/wissen/usa-gen-raps-breitet-sich-unkontrolliert-aus-1.985155

http://www.sueddeutsche.de/wissen/genveraenderte-pflanzen-extrem-widerspenstig-1.263574

Zitat
(...) Die Forscher hatten im Juni und Juli 2010 entlang von Haupt- und Nebenstraßen in North Dakota im Abstand von jeweils acht Kilometern an 288 Stellen Proben von Rapspflanzen genommen. Von den insgesamt 406 Pflanzen, die sie auf der Gesamtstrecke von 5400 Kilometern gesammelt hatten, zeigten 347 (85 Prozent) eine Resistenz gegenüber einem der beiden Herbizide oder sogar gegenüber beiden gleichzeitig.

Bisher, so erklärte Sagers dem Fachmagazin Nature (online), wären transgene Rapspflanzen nur außerhalb der USA - zum Beispiel in Kanada, Großbritannien und Japan - in der Nähe von Äckern aufgetreten, auf denen die Gentech-Pflanzen gezielt angepflanzt wurden. Ihr Team aber ist weit weg von solchen landwirtschaftlichen Flächen auf Populationen der gentechnisch manipulierten Rapspflanzen gestoßen: An Straßenrändern, in der Nähe von Tankstellen und von Lebensmittelgeschäften.

Rapssamen können vom Wind über weite Strecken getragen werden, außerdem ist es möglich, dass manche der Samen von Lastwagen stammen, die Saatgut transportiert haben.

"Diese wilden Raps-Populationen sind schon seit etlichen Generationen Teil der Landschaft", sagte Sagers zu Nature. Ob die Pflanzen sich auf die Ökologie auswirken, ist noch unklar.

Die Daten belegen ihrer Einschätzung nach, dass die Vorschriften, die die Ausbreitung transgener Pflanzen in die Wildnis verhindern sollen, ineffektiv sind und die die Überwachung nicht ausreicht.

Vor zwei Jahren hatte eine schwedische Studie gezeigt, dass gentechnisch veränderte Rapssamen zehn Jahre im Boden überdauern können - sogar wenn regelmäßig Gift gespritzt und gepflügt wird. (...)

Habt ihr diese Meldung ebenfalls mitbekommen bzw. warum bekommt sie in landw. Medien/Foren so wenig bedeutung/hab ichs überlesen...?

Gruß Mirjam



« Letzte Änderung: 13.10.10, 13:06 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline phil

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Gentechnik VI
« Antwort #1 am: 13.10.10, 14:03 »
gelöscht
« Letzte Änderung: 07.12.22, 20:23 von phil »
Wahres Wort ist nicht schön-schönes Wort ist nicht wahr!(Konfuzius)

Offline MirjamTopic starter

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Gentechnik VI
« Antwort #2 am: 13.10.10, 14:24 »
Hallo Phil

warum kannst du diese Meldung nicht einfach mal als Information/Fakt einer Universität stehen lassen statt gleich einen auf "Lügen" a la Vogel Strauss zu machen?

@ Lucia - mir schien die Veröffentlichung (August 2010 bis jetzt) nicht so lang zu sein wie die Diskrepanz, dass man von dem "versamen" schon seit 2007 weiß aber nun erst im Juni/Juli 2010 da "hinschaut". Auch die Probenahme von ebs mal 300 Proben erscheint mir "nicht viel" - für ein Screening, das vom Anbaugebiet ja wieviel mio ha in USA betrifft?

Gruß Mirjam
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Offline Jochen

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Gentechnik VI
« Antwort #3 am: 13.10.10, 20:15 »
Hi Mirjam..

Die "Horror"-Meldung wurde schon vor längerer Zeit im transgen-Forum durchgekaut.

Ich weiß nicht, was daran so überraschend sein soll, dass der GVO_anteil von aus den Äckern verschleppter Samen genauso hoch ist wie der Anteil am Anbau?
Es handelt sich nicht um Auskreuzungen sondern um verschleppte Samen.

http://www.transgen.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=121

http://gute-gene-schlechte-gene.de/die-rapskatastrophe/#more-239
« Letzte Änderung: 13.10.10, 20:46 von Jochen »

manurtb

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Gentechnik VI
« Antwort #4 am: 21.10.10, 13:25 »
In der grünen Szene denkt man immer nur soweit,bis es für den eigenen Geldbeutel passt.Was wirklich los ist interessiert niemanden.
Lustig, wenn man 'grünen' mit 'Gentechnik' ersetzt, dann kommt ein Satz raus, denn man in der grünen Szene immer wieder mitbekommt.
Man könnte auch 'Großkapital', 'die da oben' und ähnliches einsetzen. Immer wird es eine lustige Stammtischparole, bei der viele nicken werden...  ;)

Offline phil

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Gentechnik VI
« Antwort #5 am: 02.11.10, 11:50 »
Manu ich geb Dir ein Stück weit Recht.

Und so wird die grüne Gentechnik vermutlich weder ein Wundermittel noch der Weltuntergang sein.Da heißt es mit christlicher Gelassenheit alles beobachten und das Sinnvolle zu nutzen.

LG
« Letzte Änderung: 07.12.22, 20:21 von phil »
Wahres Wort ist nicht schön-schönes Wort ist nicht wahr!(Konfuzius)

Offline Pierette

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Gentechnik VI
« Antwort #6 am: 02.11.10, 15:03 »
Geh ja auch zum Stammtisch.Fühl mich abba gar nicht blöde,denn ich versteh ja auch was in der WamS(mein Liebling),SZ,....steht.Und "phil" kommt von philosophieren.Gelle!!
Sind alles Menschen!Aber die Agressivität und Denkblockaden in der grünen Szene erinnern mich schon stark an die Zeit vor 80 Jahren(bin nich so alt ;D ;,kenn nur aus den Medien,...).So gehts wenn man seine Hausaufgaben nicht macht,sondern nur nach Außen schleimt und sich nen Sündenbock(NPD,REP)sucht.
Und so wird die grüne Gentechnik vermutlich weder ein Wundermittel noch der Weltuntergang sein.Da heißt es mit christlicher Gelassenheit alles beobachten und das Sinnvolle zu nutzen.
LG
Mensch phil - das ist ja echt philosophisch! Aber christlich gelassen? Du scheinst mir ganz schön aufgeregt zu sein, darüber vergißt Du ganz das Argumentieren.

Man könnte meinen - gäbe es Geruchs- PC - hier rieche es etwas nach WC.
Ein Tier, das nicht klettern kann, sollte sein Geld nicht einem Affen anvertrauen (aus Afrika)

Offline phil

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Gentechnik VI
« Antwort #7 am: 02.11.10, 15:12 »
Ooch Pierette,

bin doch momentan gut gelaunt. ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D!
« Letzte Änderung: 07.12.22, 20:20 von phil »
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Offline MirjamTopic starter

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Gentechnik VI
« Antwort #8 am: 16.11.10, 09:04 »
ach guck

http://www.topagrar.com/index.php?option=com_content&task=view&id=21956&Itemid=519

 
Zitat
  Als erstes Bundesland will Thüringen Ende des Jahres dem europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beitreten. Wie die Thüringer Allgemeine unter Berufung auf das Erfurter Sozialministerium berichtet, will der Freistaat dazu am 23. November in Wien die "Charta gentechnikfreier Regionen" unterzeichnen. Die Landesregierung entspreche damit dem Willen der Mehrheit der Thüringer Bevölkerung, wird Sozialministerin Heike Taubert (SPD) zitiert. Da Qualität ein Markenzeichen der Thüringer Landwirtschaft sei, sollte sie nicht mit dem Merkmal Gentechnik verknüpft sein, so die Ministerin.

Das "Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen" wurde im Jahr 2003 von zehn europäischen Regionen gegründet. Ihm gehören derzeit 51 europäische Regionen an, darunter die Toskana, die Bretagne, die Normandie, Kärnten, Niederösterreich und die Steiermark. Erklärtes Ziel des Verbandes ist, den Ruf und die Akzeptanz der Produkte aus heimischer Landwirtschaft zu schützen.  
   
 

Wird Zeit das QuaB-Logo auch GvO-Anbaufreiheit heißt....?

Gruß Mirjam
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Offline Jochen

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Re: Gentechnik VI
« Antwort #9 am: 16.11.10, 12:40 »
Wieder mal ein peinliches Beispiel von purem Populismus.

Noch immer hat keiner der vielen Initiatoren der  Gutmenschenregionen kapiert, dass es "GENTECHNIK-frei" nicht mehr gibt.
Da müsste die ganze Region frei von synthetischen Vitaminen füttern und essen, sämtliche Diabetiker ausweisen und das verfüttern von großen Mengen Futtermitteln verhindern.
"GentechnikANBAUfrei" muß das heißen... und das ist in Zeiten, da kein anbau irgendwelcher GVO erlaubt ist, nicht schwer zu deklarieren.
WAS aber wenn z.B MON 810 wieder zugelassen wird? Aktuell wird noch darüber gestritten, ob nationale Verbote WTO-konform sind, da lehnen sich schon Bundesländer aus dem Fenster und propagieren einen Status, den zu bestimmen ihre rechtliche  Kompetenz bei Weitem überschreitet.
Was also wird für einen Thüringer Landwirt vorgesehen, der nach Wiederzulassung von MON 810 diesen anbauen will?
Dumme Frage von mir..
man weiß es ja. Hat es ja erlebt.
Mobbing des Landwirts.. selbst von der Kirchenkanzel herunter. Mobbing der Frau, der Kinder. Ausschluß vom gesellschaftlichen Leben. Mediales an-den-Pranger-stellen. Zerstörung von Eigentum.



Wir haben 2010..

Und kann es kaum glauben.




« Letzte Änderung: 16.11.10, 12:48 von Jochen »

Offline Andreas

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Re: Gentechnik VI
« Antwort #10 am: 16.11.10, 18:57 »
Hallo Jochen,
dass die Leute so böse zu dir sind, hat doch sicher auch andere Gründe und liegt nicht nur an deinem Gentechnikanbau  ;) >:( : 8)

Offline Jochen

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Re: Gentechnik VI
« Antwort #11 am: 16.11.10, 21:22 »
Hallo Jochen,
dass die Leute so böse zu dir sind, hat doch sicher auch andere Gründe und liegt nicht nur an deinem Gentechnikanbau  ;) >:( : 8)

Hähh???

Ich verbitte mir solche Unterstellungen.
Standortregister-Württemberg-

Und? Wirst fündig?


DAS war in Bayern:

http://www.transgen.de/aktuell/946.doku.html

http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/us-saatkonzern-scheitert-in-bayern/


Zitat
Die Bewohner der Region setzten die Landwirte gehörig unter Druck. "Sie wurden massiv persönlich angegriffen", so Distler. Sogar ihre Kinder seien in der Schule attackiert worden. Angesicht des    Erfolges plant die Initiative "Gendreck weg!" weitere Aktionen.

   Pfui Teufel.......
Würdest mir gerne ein Schild umhängen, wenn Deine Unterstellung wahr wäre?

"Ich bin im Ort das größte Schwein.. ich lass mich mit Monsanto ein"






Offline muellerin

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Re: Gentechnik VI
« Antwort #12 am: 02.12.10, 08:27 »

Offline Mannomann

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Re: Gentechnik VI
« Antwort #13 am: 02.12.10, 11:04 »
Völlig neue Aspekte kommen jetzt aus dem Vatikan:

http://www.welt.de/politik/ausland/article11310293/Papst-gibt-der-Gruenen-Gentechnik-seinen-Segen.html

Da bin ich total überrascht. Waren es hier die Kirchen die als erste in den Pachtverträgen die Gentechnik verboten. Bin ja gespannt ob der Pasus in Zukunft wieder gestrichen wird.
Nord- Oberbayern

Offline MirjamTopic starter

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Re: Gentechnik VI
« Antwort #14 am: 02.12.10, 11:12 »
Hallo

das ist so nicht richtig.

Die Pachtverträge der Kirchen waren Bundesländerweise geregelt, die Kirche hat auch eigenen Unternehmen/Firmen die hier in Forschungszentren investieren, die auch mit Bio-Technik zu tun haben.

Das Schlagwort dieser Meldung lautet (Stand 2007): Katholische Kirche investeriert 35 Mio Euro in einen "Biopark"  in die Grüne Gentechnik

http://www.krause-schoenberg.de/gent_kath_kirche_invest_transkript_4_07.pdf

Wenn man etwas scrollt sieht man auch die Unterschiede der Pachtverträge der Bundesländer.

Ich kann mir vorstellen, dass eben auf solchen Forschungsergebnissen dann die oben genannten Aussagen zu Tage treten.



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