Schweiz / Österreich > Rund um die Schweizer Landwirtschaft
Schweizer Landwirtschaft in den Medien
Mirjam:
Hallo ihr Schweizerinnen,
über die LFB bin ich auf diesen Artikel gestossen:
http://dasmagazin.ch/index.php/gluck-im-stall/
was haltet ihr davon bzw. seinen Aussagen/Darstellung? Eine Abwandlung von Jungbauernkalender "barfuss"? ;)
Mirjam
maggie:
erst eine frage -
was ist der jungbauernkalender "barfuss" ?
sonst weiss ich gar nicht was du für eine antwort willst
Romy:
Man nennt das moderne Völkerwanderungen. Es gab eine Zeit da kamen die Hunnen und Kosaken. Heute geht das humaner zu und her. ;D
So ein bisschen Blutdurchmischung tut dem Volke gut. Und es sind doch ganz fesche Frauen.
Mirjam:
Hallo Margrith,
mich hat schon beschäftigt, warum ich diesen Artikel als so ~ besonders ~ sehe.
Zum einen freut mich schon, dass hier Pärchen zusammengefunden haben, die ihr Glück am Hof leben.
Zum anderen - konnte ich es konkretisieren, als ich einen Artikel von Volker Willnow von der LFB Ba-Wü las, der ein Frauenseminar hielt zum Thema "Anpassungsdruck" auf dem Hof und wie Frauen aus der nicht-Landwirtschaft dies sehen: Das stehenbleiben in den alten Rollenmustern, die Erwartung im krassen Kontext dazu, wo und wie selbstständig, unabhängig heute Frauen in der Gesellschaft leben (können).
Und genau dies stellt o.g. Artikel als "positiv" hin: Das es heute noch Frauen aus Polen/Osteuropa gibt, die "net so anspruchsvoll sind wie die normalen schweizer Frauen" sondern, eben dieses Herausstellen "viel Freizeit brauch ich nicht", "harte Arbeit", "Rollenverteilung klar" (siehe Artikelkontext).
Das fand ich milde gesagt ~ beeindruckend ~, während in unseren Bauernzeitschriften (ich hatte ebs gestern das ba-wü Wochenblatt zu Hand) eher in Familie beschrieben wird. Wie man sich aus diesen Mustern löst?
Und dieses künstliche Positionieren der polnischen Frauen: Barfuss im Stall auf Stroh, an der Leiter, am Schlepper - da natürlich gleich die Assoziation zum Jungbauernkalender da.
Mein Gedankengang: Jetzt - aus meiner Sicht vermutet, provokant gesagt - sind die Landwirte die im Artikel beschrieben sind in ~ älteren Rollenmodellen ~ verhaftet. Wo - Artikel sagt zukünftig jeder dritte schweizer Bauer ohne Partnerin - heute Frauen keine Perspektive sehen, dies ablehnen. Ein "Lösung" ist nun die polnische Frau, die dies noch so "wie es war" mittträgt - also am Hofprinzip nichts verändert wird - die Schere zur Entwicklung der "Restgesellschaft" größer wird.
Die Kinder aus diesen Partnerschaften wachsen also wieder mit demselben Rollenmodell auf, bei denen ihre Väter schon keine Partnerin fanden...?
Mirjam
Swisslady:
und was ist daran falsch wenn Polenfrauen noch Bäuerinnen und Hausfrauen und Mutter sein wollen und erst noch Freude daran haben?
Per Zufall haben wir in unserem Bekanntenkreis gleich 2 solcher Paare. Das erste Paar fand sich so: Sie war bei unserem Nachbar in einem Landwirtschaftpraktikum (sie hat Agronom studiert in Polen), ja und wie es eben so ist unser andere Nachbar war noch ledig und gefiel ihr, nun lebt sie schon 15 Jahre hier und ist glücklich. Beide waren mitte zwanzig als sie sich gefunden haben, somit war er nicht einer der keine abgekriegt hat.
Das andere Paar, da war sie als Haushälterin bei ihm angestellt und irgendwann muss es wohl gefunkt haben zwischen den Beiden.
Ich würde das jetzt nicht so eng sehen.
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