Familie und Co. > Berufsfindung, Ausbildung, Berufsschule und Studium

Die Lehre abbrechen?

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reserl:

Eine liebe Bekannte von mir ist ziemlich verzweifelt.
Ihr Sohn mit Mittlerer Reife macht seit September eine Lehre in einem Handwerksberuf.

Erst gefiel es ihm gut, er ist der Beste in seiner Klasse und sein Arbeitgeber ist sehr zufrieden mit ihm.

Nun ist er plötzlich fest entschlossen, die Lehre zu "schmeissen", weil es ihm an seinem Arbeitsplatz nicht mehr gefällt und er weiter an die Fachoberschule gehen will.
Die Eltern stehen dem ziemlich hilflos gegenüber.
Er steht kurz vor seinem 18. Geburtstag.


Kennt ihr solche Situationen?
Wie geht man damit am besten um?

Es gibt scheinbar immer mehr junge Leute, die ihre Ausbildung abbrechen. ::)

Hanse:
Das gibts auch in der LW

Das einzige Kind soll den elterl. Betrieb übernehmen.

Am Anfang der Lehre alles wunderbar dann kommen sie in andere Kreise

sehen die schöne Seite der Freunde (Wochenende frei, Urlaub , )

Oder das andere Geschlecht beieinflußt die heranwachsenden .

Da ist oft guter Rat teuer, mit Druck erreicht man oft das Gegenteil

Bin seit 20 Jahren mit der Ausbildung konfrontiert, hab schon zwei Selbstmorde von J

künftigen Hoferben miterlebt

passivM:
Ich kenne auch einen jungen Mann, der hat seine Metzgerlehre abgebrochen. Jetzt jobbt er als 1-Euro-Jobber :-\

Durchhaltevermögen, Geduld - das sind Werte, die gelten in der heutigen Gesellschaft nicht mehr viel. Es wird immer nach dem schnellen Glück, nach dem schnellen Geld und nach der schnellen Befriedigung der Bedürfnisse gestrebt.

Bäuerinnen sind da oft noch "vom alten Schlag", sich stehen auch mal eine Saure-Gurken-Zeit durch - weil sie noch echte Lebensziele haben, und weniger kurzfristigen Erwartungen. Aber auch an der Landwirtschaft geht die "Zeit" nicht spurlos vorbei.

Da wird so mancher junge Mensch wohl noch oft "Lehrgeld" zahlen müssen. In "jungen Jahren" mag das vielleicht noch zu verschmerzen sein (weil man ja noch Zeit hat, Weichen zu stellen - auch nach einer abgebrochenen Lehre)...
...aber wenn dann Ältere plötzlich die Kriese kriegen, und alles hinschmeißen, dann kann es richtig weh tun, und dann sind häufig auch noch Kinder mitbetroffen.

...wobei wir beim "Vorbild" wären. Aber es gibt Dinge, die muss man (leider) erst selber erfahren, sonst glaubt man es (den Alten) nicht...

Ich kann mir nicht vorstellen, was wir als Elterngeneration dem WIRKSAM entgegensetzten könnten. Wir können viel vorleben, viel erzählen, aber wir können ab einem gewissen Punkt den Jungen nicht die Eigenverantwortung abnehmen.

herzliche Grüsse

Anna

freilandrose:
Vielleicht musste der junge Mann die Lehre wegen den Eltern beginnen?
Auch wenn er noch so gut in der Schule war, muss ihm der Beruf trotzdem nicht gefallen. Unser Sohn hat auch Kfz.-Mechaniker gelernt und nicht mal schlecht. Das hat er aber nur gelernt, weil wir, bzw. mein Mann es so wollte. Schliesslich, dachten wir, wenn er mal in unseren Betrieb einsteigen soll, müssen ja Vorkenntnisse zwecks Maschinenreparatur vorhanden sein.
Aber, es kam halt anders, wie so oft. Der Arbeitsgeber wollte ihn übernehmen, aber unser Sohn kündigte nach beendigter Lehrzeit. Wenigstens das konnten wir verhindern, dass er die Lehre abbracht. Nun lernt er zur Zeit auf  sein Fach-Abi (Prüfung in 4 Wochen) und möchte dann auf Lehramt studieren. Sein Traumberuf ist Mathe-Lehrer.

Filia:
Hallo Reserl,

es ist wohl heute so, daß viele  Jugendliche, auch wenn sie lange auf die Lehrstelle gewartet haben, die Lehre
wieder "schmeissen".

Warum? - Ich höre dann immer, er oder sie habe "keinen Bock" mehr, ist langweilig, möchte etwas anderes machen..

Vielleicht können die Eltern ihm ja gut zureden, daß er die Lehre beendet und er danach die  Fachhochschulreife nachholen kann.


Liebe Grüße
Filia

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