Hallo Bridda,
auf unserem Betrieb hatte ein Imker viele Jahre seine Bienen, somit haben wir auch die Höhen und Tiefen der Imkerei mitbekommen.
Im vorigen Winter mag ja die Temperaturerhöhung im Januar noch gelten, aber davon war heuer sicher keine Rede.
Unser Imker gibt auf, weil er keine Ahnung hat, warum er trotz seiner Mühen immer höhere Verluste an seinen Bienen hat.
Ich habe keine Ahnung, warum die Bienen und viele andere Insekten immer weniger werden,
aber es muss einen Grund haben, der nicht nur im Wetter liegt.
Dass die Wildbienen so gut wie verschwunden sind, dass die Hummeln zum Teil schon für die Bestäubung miteingerechnet werden, das können wir alles in die natürlcihen Abläufe einrechnen, letztes Jahr gab es wenig Obst, da hatten die Wespen auch wenig Nahrung.
Aber Bienen werden gefüttert, sie haben in der modernen intensiven Landwirtschaft immer weniger Nahrungsangebot, der Aufbereiter macht ihnen zu schaffen, dort haben sie keine Chance mehr wegzukommen.
Und blühende Wiesen verschwinden auch immer mehr.
Wie sich Pflanzenschutzmittel auf die Bienen auswirken, da gibts die verschiedensten Meinungen.
Wir haben einen grossen Streuobstgarten und ich sehe mit Sorge, dass die Bienen immer weniger werden, selbst auf den Rapsfeldern wären wir um eine grössere Population sehr froh.
Wir hatten auch den modernen intensiven Betrieb und genau deshalb versuchen wir, uns wieder in die Abläufe der Natur einzufühlen, denn ohne Bienen geht mehr kaputt, als wir ahnen.
Bei der Kleebestäubung übertragen die Bienen bestimmte Kreuzhefen, die für die Rinder als Verdauungshilfe so emminent wichtig sind, vieles ist uns überhaupt nicht bewusst und bekannt, was die Nützlinge bewirken.
Und dass mit dem Versuch, die Gentechnik in der Landwirtschaft zu etablieren, die Bienen total vergessen worden sind, empfinde ich einfach als einen Skandal.
Kanada kann keinen Honig mehr nach Deutschland liefern, weil den hier niemand kaufen würde.
Bienen halten sich nicht an die vorgeschriebenen Mindestabstände und wie sich der genveränderte Maispollen auf sie auswirkt, wenn nicht nur Maiszünsler am genveränderten Mais kaputt gehen, das wird sich zeigen.
Dass wir in der Vergangenheit auf viele Dinge nicht so besonders geachtet haben, dass halte ich mir selbst vor, aber wenn die Schmetterlinge und Bienen verschwinden, dann ist was los in der Natur, das mich mehr als bedenklich stimmt.
Auch im Boden verschwinden viele Tiere, die uns in der Landwirtschaft als billige Arbeiter ohne Lohn zur verfügung gestanden haben, aber ohne Brot gehen auch sie ein.
Es hungert nicht nur der Regenwurm, sondern genau wie die Bienen oberirdisch gibt es auch unterirdisch Lebensgemeinschaften, die vorhanden sein müssen, damit sie funktionieren können.
Als Bäuerin hoffe ich, dass wir es schaffen können, von der Landwirtschaft leben zu können, aber den Betrieb so bewirtschaften zu können, dass wir die Nützlinge schonen können, weil wir sie zum Bewirtschaften und Überleben brauchen.
Wir sind Teil des Kreislaufes in der Natur und haben eine grosse Verantwortung, die zwar heute noch teilweise gar nicht gesehen wird.
Ich habe keine Lust mehr, mich für meine Arbeit immer entschuldigen zu müssen, und diejenigen, die mit uns die Geschäfte machen, interessiert es nicht allzusehr, was sie mit ihren Produkten anrichten.
Herzliche Grüsse
maria