Moin!
Naja, machen wir uns nichts vor- wir Frauen kommen bei einer Scheidung immer besser bei weg, oder?
Und gerade in der Landwirtschaft kann eine Scheidung das Ende des Hofes bedeuten.Nicht nur der finanzielle Druck sondern auch der psychische lässt einen Hof ganz schnell den Katzbach runtergehen.
Annas Zynismus in Ehren, aber er ist doch leider nahe an der Realität. Unser Betrieb wurde ausgeblutet bis aufs letzte, systematisch- damit frau nach 10 Jahren Doppelleben ausziehen und mit dem langjährigen Lover ein eigenes Haus bauen konnte. Kommt irgendwie nicht so gut, gibts aber öfter.
Es heisst immer erst- wir einigen uns gütlich...aber wenn dann die Scheidung eingereicht ist, dann kommen Sachen wie- ich brauche aber doch Geld, ich muss jetzt auch mal an mich denken und das musst du doch verstehen..und rumsbums wird aus einer gütlichen Scheidung dann doch der Rosenkrieg. Meist auf Rücken der Kinder, weil es sieht ja nicht so doll aus, wenn Frau Kinder auf dem Hof lässt- das aber der Jüngste den Hof übernehmen will und deshalb auf dem Hof bleiben möchte- das ist zweitrangig. Erstmal muss der Ruf wiederhergestellt werden.
Sorry, aber ich habe meinen ersten Mann (kein Bauer) auch verlassen- aber ich habe mich nicht an ihm bereichert, geschweige denn irgendwelche Forderungen an ihn gestellt. Alles wurde geteilt und denn war gut. Wenn ich in einer Ehe Dinge kaufe oder baue, die zum Betrieb/Haus gehören, dann muss mir doch klar sein, das wenn ICH gehe, ich diese nicht mitnehmen kann. Ich habe sie doch dorthin gebaut, weil ich das damals so wollte- oder kann ich vom Autohaus mein Geld zurückverlangen, wenn ich nach 10 Jahren das Auto nicht mehr will?
Ich weiss ich weiss- Zugewinngemeinschaft, das steht einem doch zu und lala....
Viele haben mich damals auch für blöd erklärt, das ich meinen Anteil nicht eingefordert hab, aber da denke ich wohl altmodisch- wenn ich gehe ist das meine Entscheidung und das werde ich mir nicht durch den Mann, den ich nicht mehr liebe finanzieren lassen. Dafür bin ich zu stolz.
Wenn mein Leben noch mal neu beginnen soll, dann auch richtig.
Durch diese Konstellation hatten wir es am Anfang unserer Beziehung bestimmt nicht leicht, aber es schweisst zusammen! Ich will keinen Moment mehr missen! Minus mal Minus gibt eben doch PLUS!
Nordfriese- bei deiner Geschichte sehe ich allerdings auch Probleme, da DU den Hof ja wohl nicht verlässt....entweder muss das neue Leben warten oder du musst dich ganz schön warm anziehen...Wenn deine Frau an der Ehe festhalten will, wird sie dich noch lieben. Wie wärs, wenn ihr Weihnachten nutzt, um mal über einen Neubeginn zureden?
Es kann eine grosse Chance für die ganze Familie sein!
Liebe grüsse
Lotta