Vielen Dank für eure Antworten, Anregungen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte schon anderen Leuten die Landwirtschaft zeigen und erklären und mich nicht bereichern. Durch die Milchtankstelle habe ich sehr oft die Möglichkeit Fragen zu beantworten und die Kunden sehen auch die Kühe im Stall resp. die Hühner auf der anderen Strassenseite auf der Weide. Manchen reicht das halt nicht und die spazieren dann selbstverständlich am Haus vorbei (leider ist unser Garten noch nicht angelegt) zu den Hühnern, teilweise mit Hund. Ein absolutes no go wegen Hygiene. Die bekommen immer eine Ansage, dass ich auch nicht einfach in ihren Garten gehe, um mir dort eine schöne Blume anzusehen.
Seit wir den neuen Stall haben, wo die Zufahrt leider noch ohne Tor ist, haben viele es sich angewöhnt einfach mal in den Stall zu gehen. Auch das geht nicht. Man kann nicht einfach so auf Privatgelände gehen. Es ist ein Betriebsgelände mit Gefahren und ich möchte nicht, dass Fremde sich dort alleine bewegen und dann komische Schlüsse ziehen, weil sie etwas sehen und falsch interpretieren. Davon hat Lulus ja in einer anderen Box berichtet.
Ganz dreiste fahren sonntags mit dem Auto bis zum Stalltor und erklären, dass sie nun den Kindern die Kühe zeigen wollen. Selbstverständlich alle in Gummistiefel. Hallooo wir sind kein Tierpark, wo man einen Sonntagsausflug macht. Die wollen auch nicht viele Erklärungen, sondern nur Kühe anschauen und streicheln.
Warum muss ich mir ein schlechtes Gewissen machen, wenn ich solche Besuche nicht möchte? Warum soll ich als Landwirt kostenlose Betriebsbesichtigungen ermöglichen, nur damit die Bevölkerung ein realistisches Bild von der modernen Landwirtschaft bekommt? Ist das nicht kontraproduktiv? Wir ärgern uns, dass wir für unsere Erzeugnisse schlecht bezahlt werden und haben nicht den Mut unsere Arbeitszeit für die Besichtigung in Rechnung zu stellen?Wir sind auch Unternehmer und ich kann es mir nicht leisten immer mehr zu arbeiten für immer weniger Geld. Es sollte wenigstens ein kleiner Obulus verlangt werden als Wertschätzung der investierten Zeit. Die Idee mit der Spende finde ich gut.
Ich habe mehrere Jahre unentgeltlich Schulklassen zur Kürbiszeit auf unserem Hof empfangen. Die Lehrerinnen haben ordentlich Kürbisse gekauft und es gab immer ein kleines Präsent oder Plakat der Kinder. Das hat Spass gemacht. Aber da hatte ich noch viel Zeit. Heute ist der Tag voll verplant und ich schaffe trotzdem nicht alles. Es ist auch eine Arbeitszeitfrage, dass ich nicht mit jeder Familie einzeln über den Hof laufen will, denn es sind in letzter Zeit wieder vermehrt Anfragen und spontane Besucher.
Wir werden wohl doch, feste Besichtigungstage einführen und dann Führungen anbieten. So kann man wenigstens etwas bündeln und ist vorbereitet. Überzieher, Maske, Teilnehmerliste, Gruppen von max. 20 Personen.