Autor Thema: Frust im Stall, die 4.  (Gelesen 176446 mal)

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Makubi

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #15 am: 29.11.11, 17:35 »
Hallo Petra!

Das tut mir aber leid, daß ihr so Probleme im Stall habt. Wir hatten vor einem halbem Jahr ähnliche Probleme. Festliegende Kühe, verworfen in verschiedenen Trächtigkeitsstadien, keine Milchleistung. Wir hatten Phospormangel, seit wir mehr Phosphor in das Kraftfutter mischen haben wir das Problem im Griff. Bei Kühen die vor der Geburt viel liegen, bekommen bei uns bei der Geburt Calzium.
Eine gute Freundin von mir hatte grosse Probleme mit Kälberdurchfall und sehr grosse Ausfälle. Jetzt werden bei ihr die Kühe gegen die Rote Corona geimpt und seither ist auch Ruhe!
Ich hoffe für dich das die Pechsträhne bald weggeht!
LG
Marion

Offline Bullenmafia

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #16 am: 30.11.11, 05:38 »
wir impfen auch RotaCorona und CalciumVersorgung ist normal ok, hatten jetzt eine festliegende seit vielen Jahren, sowas kennen wir im Betrieb nicht. Was die Kälber gerne hatten letztes Jahr war Coli aber auch das haben wir im Griff.

ich tu mich immer sehr schwer mit den Kleinen da ich durch meinen Fresserbetrieb ja alles mögliche vom Kuhbauern miteinkauf. Ich würde ja am liebsten die Kühe abschaffen aber mein Mann hängt noch dran.

unsere Fresser sind momentan fit, da denke ich mir nix. aber die kleinen brauchen immer päpeln. Wir spritzen eh immer Selen, Vit. E und Eisen, das gehört zum Pflichtprogramm, vorallem Eisen verlieren sie durch die Geburt. Aber das mit den Carotin hört sich gut an, werd ich ausprobieren.

Wir machen ja auch MLP und dadurch wissen wir das die Fütterung immer ok war/is bzw. Mineralstoffversorgung wurde auch überprüft durch Blut hat ein Haufen Geld gekostet und kam nicht wirklich was raus.

LG Petra
Ganz liebe Grüße
Petra

Offline Paula73

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #17 am: 30.11.11, 15:27 »
Manchmal frag ich mich aber trotzdem ob wir nicht "zuviel" machen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, je mehr ich nach der optimalen Versorgung, der optimalen Haltung usw schaue umso mehr Probleme habe ich. ???

Das Gefühl kenne ich wohl auch, denke aber irgendwann merkt man die Erfolge.
Bei uns ist es jetzt seit ca. 2 Jahren das die Herde merklich gesünder und unproblematischer ist.
Es gibt zwar immer noch Zeiten da häuft sich das eine oder andere aber im großen und ganzen läuft es auf dieser Schiene gut und spart viel Zeit und Kraft.

Bei euch denke ich liegt es an der neuen Herde, es braucht Jahre bis man so weit durchselektiert hat, das so zu sagen die guten gesunden Tiere und deren Nachkommen übrig bleiben, aber irgendwann kommen die Erfolge.

mouhkouh

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #18 am: 30.11.11, 16:48 »
Bei uns ist das genau andersrum, seitdem wir die Kälberhaltung umgestellt haben von dem vierzig Jahre alten System der Schwiegerleute auf ein neues- läuft es bei uns richtig gut. Aber das ging auch nicht von heute auf morgen, vier Jahre hab ich insgesamt herum"experimentiert"- und ich bin mir trotzdem nicht sicher , das ich doch noch wieder Dinge verändere. Man muss einfach flexibel sein. Das wichtigste ist: Die Kälber sind gesund. Wie man dahin kommt, da hat jeder seine eigenen Ideen.

Ein allgemeines Beispiel: Wir hatten eigentlich immer das Problem, das viele Kälber nach der Geburt entweder gar nicht oder nur sehr schlecht gesoffen haben. Und wenn ich als Landwirt darauf angewiesen bin, das so ein kleines Wesen in den ersten 12 Stunden mindestens 4 Liter säuft, besser sogar mehr- dann komm ich in echte Schwulitäten...da beginnt dann nämlich der Kreislauf der Krankheit. Wir haben einen aggressiven Colistamm im Stall, den wir mit Muttertierimpfung im Griff haben. Voraussetzung ist aber, das ich die Milch geimpfter Mütter am besten innerhalb 20 Minuten nach der Geburt im Kalb habe. 20 Minuten braucht Coli, um sich zu reproduzieren. Wenn die Kleinen dann keinen Saugreflex haben, muss ich drenchen- das heißt aber, das ich das Kalb direkt von der Mutter wegnehmen müsste, was ich aber nicht will.
Wir haben dann aus der Herde 15 Tiere ausgepickt, von denen wir Blut genommen haben (teuer!) und die Versorung war absolut ok, sogar Selen- zwar im unteren Bereich, aber ok. Da die Symtome aber trotzdem auf Selen/Vit E Mangel hinzeigten, haben wir vor eineinhalb Jahren mit der Zufütterung von Selenkonzentrat begonnen. Fast ein Jahr hat sich eigentlich nichts getan, aber jetzt seit ca. einem Dreivierteljahr hatten wir kein Kalb mehr, was keinen Saugreflex hatte. Das seh ich schon als großen Fortschritt. Und solange das so bleibt, füttern wir genauso weiter.

Offline Bullenmafia

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #19 am: 30.11.11, 17:18 »
haben wir alles hinter uns, haben extra anderes Mineralfutter mit mehr Selen, geändert hat sichs dahin, das jetzt die Kühe besser stieren und aufnehmen und dafür die Kälber nicht mehr saufen, was vorher nicht der Fall war. also wie man es macht, ist es verkehrt.
werde zukünftig die Kühe mit Selen spritzen, Kälber bekommen es sowieso

LG Petra
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Petra

Offline Bullenmafia

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #20 am: 30.11.11, 17:47 »
Hallo Gammi da hast schon recht mit deiner Vermutung das etwas "Dreck" ganz ok ist.

wir hatten immer Glück im Fresserstall, relativ wenig Verluste.. Die große Bombe kam im nagelneuen noch nie belegten Stall wo die Gruppe auf einmal eingestallt wurde.. Verluste noch und nöcher..

jetzt mach ich es wieder wie vorher in kleinen Gruppen, jetzt läuft es wieder obwohl es jeden TA und Beraterf die Haare aufstellt aber meine Verluste zeigen auf das mein System richtig ist. ich habe nicht die Zeit zwei oder drei Wochen non stop im Stall zu stehen wenn große Gruppen kommen.


das wir Probleme mit den Kleinen haben, liegt am großen Viehverkehr im Stall, aber mein Mann will seine "Grampen" nicht hergeben, so zahlt er lieber TAKosten und das net wenig.

LG Petra
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Petra

Offline maria02

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #21 am: 30.11.11, 19:14 »


Trinkt ein Kalb wirklich in der Natur 4 Liter ?

Hallo Gammi,
du hast schon recht aber in der heutigen zeit geben auch die Kühe weit mehr Milch wie früher ohne Leistungszucht
und so ist auch der Gehalt an den immunglobulinen in der Biestmilch mehr "verdünnt"
laut aussage einiger Tierärzte!
Ich geb gerne soviel Biestmilch in den ersten Lebensstunden vorrausgesetzt das Kalb nimmt die menge auch freiwillig an.
Die sind dann oft auch am nächsten Tag noch Pappesatt...

Lieber Gruß
Maria

mouhkouh

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #22 am: 30.11.11, 19:22 »
In der "Natur" gibt die Kuh aber auch nicht soviel Milch, hat ergo auch einen viel geregelteren Mineralstoffhaushalt, lebt nicht im keimverseuchten Stall und das Kalb darf bei der Mutter soviel saufen wie es mag. Und das sind dann sogar nicht selten über 15- 20 Liter am Tag...
Aber, wie gesagt, du machst es so, ich mach es anders, jeder hat so seine Ideen. Wichtig ist doch, das die Kälber gesund sind.
Bei uns sind die besten gesündesten und leistungsstärksten die Kühe, die wir selber herangezogen haben in den letzten drei Jahren. Die alten hatten durchweg irgendwelche Problemchen.
Trotzdem führt diese Disskussion zu nix.

Offline Paula73

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #23 am: 01.12.11, 04:45 »
Also ich halte nichts von diesen riesen Mengen Kolostrum gleich als erste Mahlzeit, kann mir auch nicht vorstellen das es nötig oder natürlich ist.
Unsere bekommen  mind. 1 in der Regel 2 Liter so schnell wie möglich nach der Geburt, das ist die Menge welche sie in der Regel alleine saufen. Unsere Kälber sind gesund, kaum Durchfall. Das eines Stirbt ist die ganz große Außnahme.

Offline Bullenmafia

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #24 am: 01.12.11, 05:57 »
bei mir in der Mast sind die schönsten, widerstandsfähigsten und leistungsfähigsten Tiere die von der Weide, wo sechs Monate bei der Mutter saufen durften. Abgesehen das diese Tiere nur auf Fleisch gezüchtet wurden und nicht auf Milch, kommen unsere Kälber in KEINSTER Weise dahin. Warum wohl?? das sollte mal zu denken geben.
bekommen nur Milch und Gras/Heu und am Schluss Kraftfutter.
LG Petra
Ganz liebe Grüße
Petra

Offline mary

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #25 am: 01.12.11, 08:34 »
Hallo Petra,
die Fütterung macht an der Gesundheit der Kälber sehr viel aus, das hab ich in vielen Jahren Bäuerinnendasein auch selbst ausprobiert.
Ist auch logisch, jeder werdenden Mutter wird eine Liste an Möglichkeiten vorgegeben, was sie alles tun kann, um das Beste für ihr werdendes Kind zu tun, ein Kalb wächst auch 9 Monate in der Kuh heran.
Unsere Kälber bekommen die erste Biestmilch aus der Flasche, ansonsten sind sie 3 Tage bei der Kuh und können nach Bedarf saufen, was sie wollen, ich beobachte das jetzt schon viele Jahre, da säuft kein Kalb 4 Liter auf einmal, sondern immer wieder kleinere Mengen über den Tag verteilt.
Das interessanteste Fachzeitungslesen ist- nach einigen Jahren ein paar Abende alte Fachzeitschriften vor der Papiertonne durchzublättern und zu sehen, was uns alles verqulickert wird.
So nach dem Motto, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.
Ich drück euch die Daumen, dass wieder "Glück im Stall" herrscht,
was ich grundsätzlich immer mache, jede Kuh und Kalbin bekommt eine Vitamin E-und Selengabe vom TA, bei Bedarf auch noch eine zweite Gabe. Ältere Kühe bekommen zusätzlich ihre Vitamin D3 Gabe.
Damit spare ich mir viel Ärger und Verdruss.
Und eines hab ich auch gelernt, alles geht vorüber, manchmal gehts eine Weile total gut, dann hackts wieder mal gewaltig,
ich seh das inzwischen gelassener.
Wünsche allen Glück im Stall
maria

Offline Susanna

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #26 am: 01.12.11, 09:10 »
Unsere Kühe bekommen nach dem Kalben auch sofort eine sehr große Menge (ca. 20 - 40 l) Kuhtrank, ich weiß nur grade nicht, wie er heißt, den saufen sie gerne. Außerdem spritzt unser Sohn ihnen verschiedene Vitamine, ich muss sagen, das hat sich bewährt.

Mit den Kälbern hatten wir vor einigen Monaten Probleme mit extremen Durchfällen. Die Untersuchungen haben ergeben, dass wir unsere Kühe impfen lassen müssten. Das haben wir vorerst nicht getan, weil es besser wurde.

So fahren wir am besten *klopfaufholz*:
Wir geben den Kälbern Kolostrum so viel sie mögen, und stellen aber bereits nach wenigen Tagen (also sehr schnell) um auf Trockenmilch. Wir haben 2 Sorten, Biestmilch-Ersatzmilch und "normale" Trockenmilch.

Kommende Woche geht unser Tränkeautomat in Betrieb und wir sind natürlich gespannt, wie es funktionieren wird, auch mit der Gesundheit.
Viele Grüße
Susanna

Offline Paula73

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #27 am: 01.12.11, 11:56 »
bei mir in der Mast sind die schönsten, widerstandsfähigsten und leistungsfähigsten Tiere die von der Weide, wo sechs Monate bei der Mutter saufen durften. Abgesehen das diese Tiere nur auf Fleisch gezüchtet wurden und nicht auf Milch, kommen unsere Kälber in KEINSTER Weise dahin. Warum wohl?? das sollte mal zu denken geben.
bekommen nur Milch und Gras/Heu und am Schluss Kraftfutter.
LG Petra

Nun das sind eben die unterschiedlichen Ansprüche. Wenn du deine Milchviehkälber mit den MAstkälbern vergleichst ist schon klar das eure eigenen da nicht mithalten können. Ist wieder so eine Sache wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht.
Ich denke allerdings auch nicht das es sinnvoll ist das Kalb einer Milchkuh ein halbes Jahr bei der Mutter laufen zu lassen - das Chaos im Stall ist sicher das kleinste Problem.

Offline Bullenmafia

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #28 am: 01.12.11, 12:11 »
ich habe ja gesagt, das da großer Unterschied ist. es gibt auch massive Unterschiede zwischen den Milchviehkälbern.

LG Petra
Ganz liebe Grüße
Petra

Offline geli.G

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Re: Frust im Stall, die 4.
« Antwort #29 am: 01.12.11, 21:16 »

Aber wir weichen vom Thema ab.

.....dem kann ich abhelfen.... ::)

Wir hatten heute tote Zwillingskälber....das eine musste der TA erst zerstückeln ehe er es rausbrachte..... :o :'(

Hoffentlich wir die Kuh wieder.
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli